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Kostenfels – 3

03.06. 2019, Kostenfels (Westwand, freistehend)

Sommerzeit, schattige Kostenfelszeit.

Vor 2 Jahren war ich schon einmal in der „Schnellen Mark„. Damals wie heute komme ich nicht durch die Crux. Ich komme zwar besser rein und kann viel mehr mit den ersten Griffen anfangen aber mir fehlt etwas, um zum Rettungsgriff zu gelangen. So meiner Meinung nach nicht mehr im 8. Grad, wenn ich nichts übersehen habe. Ich bin chancenlos.

So zog ich an das linke Wandende zu „Einauge“. Laut Kletterführer 7 (Pfälzer Kletterer 7+). Kurz, jedoch sehr athletisch und schwere Züge, dabei leicht überhängend. Zwischen 2. und 3. Ring lauert die Crux. Es sieht so aus, als ist da etwas Größeres abgebrochen. Die Stelle war für mich heute nicht zu bewerkstelligen und ich würde es nicht unbedingt auf die Tagesform oder das Wetter schieben.

* Einauge 7 kurze, Leisten- und Wabenwand, athletisch!
** Schnelle Mark 8- sportliche Löcher und Leisten
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Göckelsbergmassiv – 1

7.5. 2019, Göckelsbergmassiv (Süd-Ost-Wände)

Nach einer weiteren Behandlung an meinen lädierten Fingern nutzte ich heute das Göckelsbergmassiv für den Wiedereinstieg. Der Berg bekommt viel Sonne ab, die Ostseite („Maiballweg“ und „Platzhirsch“) ist überwiegend senkrecht. Auf der Südseite geht es zügig in einen Überhang, obenraus folgen pfälzer „Plattenwülste“. Dabei kommt viel Schmutz nach Regenfällen in die Platte, dafür ist sie jeweils relativ problemlos zu bewältigen. Viele Ringe stecken in der Wand, man sollte sich jedoch nicht täuschen lassen. Es ist pfälzisch und zusätzliche Absicherung ist absolut notwendig und sichert teils schwere Züge ab. Es gibt hin und wieder Bruch sowie Knusper in den Routen, wirklich störend war es für mich nur in „Berge des Wahnsinns“.

Beste Tour heute war der „Maiballweg“. Ein klasse Riss, der nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Sah von unten leichter aus, als wie es sich herausstellte. Im „Südpfeiler“ geht es klassich daher. Schön mit einer feinen Verschneidungscrux. Der Überhang in „Berge des Wahnsinns“ ist gut, wird jedoch zerstört durch die Felsqualität, das macht keinen Spaß. Besonders vom ersten zum zweiten Ring. Im „Platzhirsch“ bewältigt man kräftige, weite Blockierzüge an Löchern und Leisten, etwas Hallenfeeling kommt dabei auf. Der „Wacholderweg“ punktet mit einer super Schlüsselstelle über dem 1. Ring. Kleingriffig und technisch interessant. Der Überhang löst sich sehr gut auf.

* Südpfeiler 6 onsight (solo-toprope) rund und gut, feine Verschneidungscrux
** Maiballweg 6+ onsight (solo-toprope) klasse Riss, technisch fordernd
Berge des Wahns. 7- onsight (solo-toprope) Überhang wäre gut, jedoch Bruch und Sand
* Platzhirsch 7 onsight (solo-toprope) unten knusprig, weite/kräftige Blockierzüge
* Wacholderweg 7 onsight (solo-toprope) super Crux (techn./kleingriffig), kurzer Überhang
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Frohndellpfeiler – 3

27.3. 2019, Frohndellpfeiler (Süd-Ost Wand)

Ein Monat kein Fels, erst gab es Regen (sporadische Boulderwandfitness) und dann erfolgte eine Blutegelbehandlung an meinem lädierten Fingergelenk (9 Tage Pause). Was bleibt ist Seil einhängen und schauen wie es läuft. Überraschenderweise ging es ganz gut, an die Schmerzen habe ich mich langsam gewöhnt…ich hoffe echt das wird demnächst wirklich besser…

Wie nach jeder Pause war ich nahezu in jeder Route komplett gepumpt und der Tagesabschluss („Spidermove“) war nur noch in Einzelpassagen möglich.

Den Körper wieder in Schwung bringen erfolgte über den „Bauernriss“. Dieser erfordert schon ein wenig Kletterverständnis. Was ich nicht mag ist die Felsqualität im unteren Teil. Viele rissige Griffe und nicht alles sollte man verwenden. Darüberhinaus braucht man im Vorstieg viele große Cams, die nicht jeder sein eigen nennen kann. Fast noch schlechter ist das Gestein bis in die Schlüsselstelle rein von „Vorwerk III“. Hier gilt es zwei kleine Leisten zu halten und an eine bessere zu schnappen. Es folgt technische, pfälzer Kletterei ehe es in einen leicht überhängenden Henkelriss (selbst abzusichern) geht. Auch hier wecken nicht alle Griffe Vertrauen.

Deutlich bessere bis beste Felsqualität gibt es im rechten Wandteil. „Greencard“ ist eine kurze, sehr feste Sportkletterei. Diese selbst ist perfekt mit Ringen (viel Rost schon dran) abgesichert (3. Ring pfalzuntypisch auf Bauchhöhe clippen). Der Zustieg erfolgt über einen cleanen leichten Riss. Weite, teils athletische Züge an eher größeren Waben und „Leistenbändern“. Deutlich fordernder wird es in der „Südostkante“. Zunächst ein wunderschöner, cleaner Handriss bis zum 1. Ring. Anschließend kräftig und überhängend/ausgesetzt and die Kante und diese durchaus anhaltend weiter empor. Der 1. Ring ist mal wieder so ein Ding, was mich stört. Bescheiden einzuhängen, da das große Loch darunter ziemlich sandet und man kaum eine stabile Position zum Clippen findet. Danach folgt die schwere Querung zur Kante, abermals teils sandig. Für den nächsten Clip ist man gut über den Ring und ziemlich seitlich versetzt. Braucht es das? Diesen Würgeclip und im Zweifel diesen Pendelsturz. Die Tour ist auch ohne diesen „Pfalzmoral…-was auch immer“ super. Ersten Ring tiefer und sauber clippbar. Noch einen an die Kante und schon hat man seinen Spaß mit geringerem Verletzungsrisiko. Aber es ist halt wie beim Urheberrecht. Besitzstandswahrung allen ortens. Innovation (auch beim Ringmaterial) oder Umdenken an die Gegebenheiten der Zeit sind nicht drin.

Am Ende kletterte ich noch im „Spidermove“ herum. Einfach super diese Route und durchweg fordernd. Der Ring am Abschlussüberhang schaut nicht mehr so gut aus.

Spidermove
Bauernriss / Vorwerk III

Bekannte Routen
* Bauernriss 6 kletterbar als Körperriss oder Verschneidung
* Vorwerk III 7+ gute, lange, typische Pfalz-Kletterei, Leistencrux
*** Spidermove 7+ traumhafte Kiesel-, Waben- und Lochkletterei
Neue Routen
* Greencard 7- onsight (solo-toprope) kurz, fest, eher kräftig/großgriffig
** Südostkante 7 onsight(solo-toprope) Handriss, fordernde, athletische Kante
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Kuhfels – 2

27.02. 2019, Kuhfels (Westen, unten Baumschatten)

Ende Februar, Oberkörper-Frei-Wetter in der Westwand des Kuhfels – jedoch nicht im „Westwandriss“! T-Shirt Pflicht, um die Abnutzung der Schulter-Rücken-Hautbereiche in Grenzen zu halten. Steht man am Einstieg stellt sich die Frage, wie komme ich eigentlich vom Boden weg? Die größte Schwierigkeit der Route. Da ich nicht klemmen kann (was ich auch nicht wirklich in der Tour benötigt habe) blieb nur der Klimmzug-Press-Einstieg über den Henkel links vom Riss. Dabei der linke Fuß erst Hook, anschließend aufstellen und die Schulter in den Fels bohren – geschafft. Nun robbt man sich weiter, die Füße links vom Riss und Schulter bzw. Rücken immer an der Wand – eine Schulter-Riss-Verschneidung, quasi ohne Griffe. Die tauchen zum Ende des überhängenden Bereiches auf und es erfolgt der Übergang in den Genussbereich. Sehr kräftig unten, die Bewertung ist schwierig, da Fingerkraft kaum eine Rolle spielt, 6+ passt aus meiner Sicht. Eine ganz eigene Geschichte. Ringfrei, dabei bestens abzusichern.

Die erste Seillänge des „Wilgartswiesener Weges“ ist eine kurze, bouldrige Sportklettertour. Die Crux ist größenabhängig in ihrer Schwierigkeit. Trotz meiner Fingerprobleme konnte ich die Route geradeso klettern, der Schnapper vom linken Sloper zur linken Leiste war ziemlich nah am Limit für mich heute. Steil und überhängend, macht Spaß. Nur Exxen werden benötigt (nicht die allerneuesten Ringe).

Anschließend wagte ich noch einen Abstecher in den „Kerniger Weg“. Der Originaleinstieg ist versifft und sandig, besser über die Nachbarroute (8-) einstiegen. Es folgen fingerlastige, weite Züge in der kurzen Steilplatte (Löcher, Kiesel). Ich konnte die Einzelschritte klettern, aber der Ofen war dann auch aus für den heutigen Tag.

** Westwandriss 6+ onsight (solo-toprope) kräftige Schulter-Riss-Verschneidung
* Wilgartsw. Weg 7+ rotpunkt (solo-toprope) bouldrige, kurze Sportklettertour, überhängend
* Kerniger Weg 7+ offen (solo-toprope) kurze Steilplatte, fingerlastige, weite Züge
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Dingentalturm – 3

25.2. 2019, Dingentalturm (Süd-Ost Wand, freistehend)

Der Dingentalturm ist selbst für die Pfalz ein spezielles Ziel. Neuere, vernünftig gesicherte Routen wechseln sich mit lebensmüden, waghalsigen Geschichten ab. Sorry, aber das ist einfach Mist! Wer „Totem“ oder „Marathon“ vorsteigt der klettert in vielen Bereichen free solo, was anderes ist das nicht. Dazu ein ums andere Mal in fragwürdigem, brüchigen Gestein. Meiner Meinung nach ist im Kletterführer E2 bzw. E1 hier beschönigend… Zum Glück gibt es moderne Touren wie „Rub-al-Khali“ die einerseits Spaß machen und andererseits weitere Toprope-Möglichkeiten eröffnen. Damit schließe ich diese Ausführungen für heute, sonst rege ich mich nur wieder zu sehr auf.

Insgesamt sind die exakten Routenverläufe verwirrend. Die Skizzen im Kletterführer stimmen nicht mit den Beschreibungen in der offiziellen Datenbank überein. Für „Totem“ gibt es zusätzlich eine Direktvariante. Ich bin drei verschiedene Einstiege geklettert, ob dass alles so genau war – keine Ahnung. Der Umlenker von „Rub-al-Khali“ war mein Ausgangspunkt für alle drei Touren und damit für die jeweils schweren Wandbereiche. Obenraus folgen wohl noch klassische, sehr flechtige weitere Meter.

„Rub-al-Khali“ ist eine anhaltende Waben- und Lochkletterei. Geradlinig und ohne besondere Schwierigkeiten. Darüberhinaus gilt es ein kleines Dächlein zu bewältigen. Macht Spaß. „Totem“ ist sehr anspruchsvoll zu lesen. Super Kletterei an sich, schade drum aufgrund der weiteren Umstände. Diese Umstände kennzeichnen leider ebenso „Marathon“. Die Schlüsselpassage ist super und gut gesichert. Der Clip nach der Crux wird angepumpt schwer. Ein herrliches Boulderproblem. Ich war überrascht, dass meine Finger alle Züge mit Pausen bewerkstelligen konnten. Für ein zusammenhängendes klettern fehlt die Form aufgrund der Fingerprobleme.

Totem 7- onsight (solo-toprope) Waben, Löcher, technischer Anspruch, E2
* Rub-al-Khali 7 onsight (solo-toprope) anhaltende Waben-/Lochkletterei
Marathon 8- offen (solo-toprope) brüchige Waben, festes Boulderproblem, E2