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Geiersteine – 5

25.04. 2018, Luger Geiersteine (Süden-Osten, freistehend)

Der „Luger-Tor-Weg“ an den Geiersteinen sollte es heute sein. Eine Bilderbuch-Route. Der Einstieg erfolgt entlang eines Risses (Cam) an großen Griffen. Nun quert man ein paar Meter an Löchern nach rechts in eine abdrängende Wabenwand hinein (Sanduhr). Gute, jedoch kraftraubende Griffe bis zum 4. Ring. Hier gibt es einen perfekten Schüttelhenkel ehe die Schlüsselstelle auf einen wartet. Kleine Dullen und Seitgriffe benötigen doch etwas Fingerstrom ehe der 5. Ring geklippt werden kann. Hier ist das Schwierigste vorbei und es geht relativ entspannt an der Kante zum Ende der Seillänge. Vom Feinsten.

Darauf folgte mit „Geierwally“ die nächste Top-Tour. Großgriffig geht es zum 1. Ring an den direkt der technische Teil anschließt mit der Crux am 3. Ring. Mehr Köpfchen und Fußarbeit sind gefragt als Fingerkraft. Nun gibt es ein paar Genussmeter an der Kante bevor man in die überhängende Wabenwand abbiegt. Der Einhängegriff für den Ring ist weniger gut als er ausschaut, eventuell lohnt sich hier eine steife Exxe um den etwas früher klinken zu können, wenn man nicht über Zusatzreserven verfügt. Ansonsten Hände aus den Taschen und zügig durchklettern. Steht man wieder auf seinen Füßen steigt es sich entspannt zum Standring. Wunderschön.

Beide Touren besitzen noch jeweils eine zweite Seillänge, welche jedoch sehr selten geklettert werden. Wenn sollte man wohl eher die vom „Luger-Tor-Weg“ machen.

Am Ende gelang mir noch der „Direkte Einstieg des Luger-Tor-Wegs“ nach einmaligem Auschecken. Der Onsight misslang, da ich nicht weit genug nach rechts in die Wabenwand nach dem Längenzug abgebogen bin. Richtig gute Züge und insbesondere tolle Griffstrukturen, ohne den Längenwürger wären es zwei Sterne.

Was soll ich schreiben, die Routen bieten schlichtweg allerbestes Pfalzklettern. Und zwar im kräftigen, ausdauernden Bereich. Alle Züge sind relativ einfach zu lesen, ausgenommen einmal die technische Crux in „Geierwally“. Freunde von Löchern und Waben kommen vollends auf ihre Kosten. Kleine Griffe gibt es nicht wirklich. Darüberhinaus braucht man bis auf zwei weitere Sicherungen für den „Luger-Tor-Weg“ nichts als Exxen an den Gürtel zu hängen. Ringabstände und Schwierigkeitsangaben sind natürlich pfalztypisch.

*** Luger-Tor-Weg 7- onsight (solo-vorstieg) Löcher, Waben, ausdauernd, vom Feinsten
*** Geierwally 7 onsight (solo-toprope) komplette, vielseitige Top-Tour
* Dir. Einstieg LTW 7+/8- rotpunkt (solo-toprope) Längenzug, tolle Griffstrukturen, gut
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Rappenwand – 1

20.04. 2018, Rappenwand (Westen-Süden, freistehend, unten schattig)

Es zog mich heute tief in die Pfalz hinein bis zur Rappenwand. Der Klassiker „Emil-Gessner-Gedächtnisweg“ sollte es sein. Schlichtweg eine Traumtour.

Am Anfang wartet der „Körper-Riss-Verschneidungs-Kamin“, der zugleich schwierigste Part der Route. Sehr technisch, ich finde so etwas super. Es folgt ein luftiger Ausstieg aus dem Kamin (Ring) in den Piaz-Riss und Wabenteil. Vom Standring weg geht es relativ einfach bis zur ausgesetzen Abschlusswand (Ring). Große Griffe, Luft unterm Hintern, genial. Es lassen sich Unmengen an mobilen Sicherungen unterbringen die bombig sitzen. Gürtel voll hängen und genießen (vor allem größere Cams, Schlingen). Mehr Sandsteingenussklettern wie die zweite Seillänge geht kaum.

Anschließend kletterte ich „Längensache“. Eine Linie, wie es sie nur in der Pfalz gibt. Extrem technisch. Unten am schwierigsten über die Kiesel (bitte sorgsam behandeln). Es folgen feine Leisten und Löcher. Wunderschön. Direkt an diese Tour schließt „Aphrodisiakum“ an. Man quert an großen Löchern einen Überhang in eine Wabenwand hinein. Große Griffe, kräftige Züg. Sehr spaßig, leider etwas getrübt vom sandenden Gestein. Trotzdem gut und lohnend.

*** Emil-Gessner-Ged. 5+ onsight (solo-vorstieg) Traumtour, lang und vielseitig
* Aphrodisiakum 7 onsight (solo-toprope) kräftig, Löcher, Waben, sandig
*** Längensache 7 onsight (solo-toprope) technisch, Kiesel, Löcher, Leisten
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Schmalbühler Felsen – 2

18.04. 2018, Schmalbühler Felsen (Südost bis Südwest, freistehend)

Direkt wieder am Schmalbühler Felsen war heute mein Ziel die beiden Südwand-Routen vorzusteigen und noch 1-2 weitere Touren anzuhängen. Fast geschafft.

Zunächst war die „Untere Südwand“ an der Reihe. Bis zum Stand wird ordentliche Kletterei geboten. Es folgt ein 5m Quergang unter einem Dach, der sich nicht absichern lässt. Es sei denn, man hat Riesen-Friends. Dieser ist nicht schwer, jedoch sollte man sicher agieren, um einen weiten Pendelsturz in den Stand zu vermeiden. Beim Übergang in den Riss ist nochmals Sorgfalt gefragt. Recht gebückt kann man einen 0.5 Cam verbauen. Anschließend greift man einen Henkel über sich und kann mittels einer steifen Exe den Ring bequem einhängen, sonst wird es anstrengender. Es folgt der schwerste und beste Teil der Route (bestens gesichert durch 3 Ringe), leider viel zu kurz. Ich habe zu lange probiert nur mit den Griffen im Rissbereich zu klettern und das hat nicht funktioniert – Onsight fehlgeschlagen. Die Lösung liegt 50cm neben dem Riss in Form eines Henkels (darüber liegen die wichtigen Leisten auch etwas abseits). So geht es kräftig und technisch über den Riss in ein direkt anschließendes Leistenproblem. Es folgen pfälzisch-klassische Meter zum Gipfel und der Wetterfahne. Feine Sache die 2. Seillänge, ein Ring im Quergang wäre nett.

So war leider mehr Zeit dahin als veranschlagt. Daher gingen nur noch zwei Routen im Toprope. „Eremiten Fasching“ verläuft zu Beginn rechts der „Unteren Südwand“ über 3 Ringe bis zum identischen Stand. Etwas schmutzig jedoch gut zu klettern. Jeweils ein schwererer Zug am 1. und 3. Ring. Oben geht es nach links entlang der Kante empor (bestens gesichert durch Ringe). Kräftiges, luftiges und fotogenes Klettern an großen Griffbändern, macht richtig Spaß.

Beide Touren lassen sich problemlos mit wenigen zusätzlichen Cams absichern. Die folgende Tour benötigt mehr davon, inklusive mehr Aufwand beim Anbringen (vor allem große Größen).

Zum Abschluss stand die „Obere Südwand“ auf der Agenda. Ein super Riss! Am Anfang technisch anspruchsvoll über die 2 Ringe. Der Sicherer sollte ganz unten stehen, nicht auf dem Einstiegsband. Am 3. Ring beginnt der kraftvolle Teil. Der Riss drängt ordentlich ab und man arbeitet sich an großen Griffen hinauf. Eine Verschnaufpause erfolgt nach einem mehr oder minder schwierigen Klemmer. Nun sich seitlich in den Riss drehen (Schulter) und weiter geht es. Es bleibt schön, besonders schwieriges kommt nicht mehr. Klasse!

* Untere Südwand 6+ rotpunkt (solo-vorstieg) ungesicherte Querung, oben raus klasse
** Obere Südwand 6+ onsight (solo-toprope) super Riss, technischer Einstieg
* Eremiten Fasching 7 onsight (solo-toprope) oben luftiger Henkelspaß, kräftig
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Schmalbühler Felsen – 1

16.04. 2018, Schmalbühler Felsen (Südost bis Südwest, freistehend)

Heute am Schmalbühler Felsen war Solo-Vorstieg angesagt.

Zu Beginn lief es weniger gut. Ich versuchte mich erfolglos an der „Direkten Schönen Wand“. Am ersten Ring wartet die Schlüsselstelle. Mit viel Ehrgeiz (in diesem Fall falschem) habe ich zu lange rumgebouldert. Kein Erfolg und eine ordentlich offene Fingerkuppe, Tape wird einige Zeit angesagt sein…Die Stelle ist meiner Meinung nach nie und nimmer 7 wie im Führer angegeben. Es geht weit auf eine Mini-Leiste, entweder über Untergriff-Loch links (hab ich hinbekommen) oder über das kurze Griffband (hab ich nicht hinbekommen, dafür fehlt mir ein vernünftiger Tritt). Diese müsste man irgendwie blockieren und weiterziehen (ggf. Nachbarleiste mit einbeziehen), der Rettungsgriff ist ebenfalls nochmal ein ordentliches Stück weg. Fühlt sich fast nach 8 an, wenn es nicht noch einen Trick gibt. Abhaken, weiter schauen.

Von links kommend zum 2. Ring (Originaleinstieg) ergibt sich eine sehr schöne 6+ Route mit der Crux über den 3. Ring. Weiter ging es mit „Großmütterchen“ direkt daneben. Tolle, teils weite Züge an Löchern und Leisten. Für „Vaderda“ darf man nicht aus der Linie ausbüchsen, die Kante ist tabu. Die Schlüsselstelle befindet sich nach dem 1. Ring leicht rechts versetzt an kleinen Leisten. Schwerer Zug inklusive. „Drachenland“ befindet sich im südöstlichen Teil der Wand. Im Führer mit 6+ angegeben, bei den Pfälzer Kletterern mit 7-, was eher der Wahrheit entspricht. Die Route bietet technisch anspruchsvolle Kletterei an kleinen Strukturen und Auflegern. Gut stehen ist enorm wichtig. Leider sandet das Ganze im unteren Bereich ziemlich, was nochmals verschärfend hinzu kommt. Dann leichter aber arg keksig, insbesondere beim Einhängen eines Ringes, unschön. Zum letzten Ring am kleinen Abschlussüberhang wird es weit, entschärfbar durch zwei 0.75 Cams in einem Lettenloch. Das brummt jedoch sehr hohl, ob das hält ist offen. Der kleine Überhang ist meines Erachtens die Crux der Tour. Keine Henkel, nur Aufleger, musste ich ausbouldern. Schwer und anstrenged, direkt danach wartet der Umlenker. Gute Route, jedoch undankbares Dächlein und insgesamt keine berauschende Felsqualität.

Wie immer, mobile Sicherungsmittel gehören dazu. Ringe sitzen gut.

* Vaderda 6+ onsight (solo-toprope) 4 gute Leistenmeter, harter Einzelzug
** Schöne Wand 6+ onsight (solo-vorstieg) tolle Kletterei, fordernde Crux
* Drachenland 7- rotpunkt (solo-vorstieg) technisch, schweres Dächlein, mürbe
** Großmütterchen 7- onsight (solo-vorstieg) weite Züge, Löcher, Leisten
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Schulerturm – 2

13.04. 2018, Schulerturm (Süden, freistehend)

Risiko genommen und es hat sich gelohnt. Regen war angesagt und der wartete glücklicherweise bis ich vier Routen absolviert hatte. Meine Devise war schnell hoch, einhängen und quasi pausenlos klettern.

Zum Aufwärmen diente „Mikado“ vom Montag. Nochmals die Crux ungeschaut – ein Brett. Wie schon geschrieben mindestens 8- aus meiner Sicht. Vielleicht gab es mal bessere Fußpositionen aber für meine Körpergröße (Hebel) ist es unglaublich hart beide Füße mittels der Untergriffe hoch zu setzen und dann noch den maximalen Längenzug raus zu hauen. Sackschwer.

Es folgte „Zeitlos“. Wunderschöne Sportklettertour. Zunächst kräftig und ausdauernd. Anschließend technische Platte und zum Abschluss ein gutmütiger Überhang. Der Zustieg zum „Treppenriss“ erfolgt über den guten Einstiegsboulder des Normalwegs. Der Riss ist klasse und anspruchsvoll. Nette Haltekiesel inklusive. Der „Jungmannschaftsweg“ ist ein pfälzisch ultraharter Norm-Sechs-Plusser. Vorsicht zum 1. und 2. Ring, nicht alles ist fest und kann belastet werden. Härtester Zug am 2. Ring, der kostet schon mal richtig Saft. 3. Ring clippen und Gas geben. Es folgen 5 kleingriffige, fordernde und sehr ausdauernde Meter. Auch hier ist nicht alles fest und kann daher nicht bedenkenlos genutzt werden. Zu guter letzt wird noch Kraft für den Ausstieg benötigt, nicht schwer jedoch wenn die Arme wackeln nochmals eine Aufgabe. Eventuell müsste man die Route ein wenig aufräumen, im Vorstieg hätte ich mich nicht wohl gefühlt. Zu vieles ist rissig und nicht mehr stabil.

Als letzte Tour des Tages konnte ich mit „Richards Weg“ eine 7+ onsighten, was nicht alle Tage vorkommt. Die Route ist dafür bestens geeignet. Der Ring befindet sich direkt vor den schweren 4 Metern, man kann alles in Ruhe anschauen und sich einen Plan zurechtlegen. Es gibt genau die Leisten und Tritte welche benötigt werden, nicht mehr und nicht weniger. Wunderbare Blockierzüge inklusive 2er Kreuzer, super Geschichte. Direkt im Anschluss während des Fädelns für das Abseilen begann es zu Schütten.

Die Routen sind gut beringt, trotzdem sind zusätzliche Sicherungen obligatorisch. Wegklettern ist pfalztypisch nötig.

** Treppenriss 6- onsight (solo-toprope) anspruchsvoller, wunderbarer Riss
*** Jungmannschaftsweg 6+ onsight (solo-toprope) bretthart, Ausdauertest, leider nicht fest
** Zeitlos 7- onsight (solo-toprope) athletisch, Platte, Überhang, super
** Richards Weg 7+ onsight (solo-toprope) 4 geniale Leistenmeter, blockieren