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Teufelsstein – 6

Teufelsstein, 30.06. 2018

Heute war endlich der Teufelsstein an der Reihe. Bisher bin ich nur am Massiv drum herum geklettert. Hoch ging es über den „Alten Weg“. Unten mal kurz kräftig ziehen, der Rest ist klassischer Genuss. Die Ausstiegsrissverschneidung ist herrlich ausgesetzt und luftig. Schöne Sache, komplett selbst abzusichern.

Oben angekommen wagte ich einen Abstecher in die „Vollständige Ostwand“. Der untere Teil ist gut und ausdauernd im 7ten Grad. Es folgt ein Picknickband, ehe die Schwierigkeit beginnt. Trotz der nahezu senkrechten Wand eine sehr athletische Kletterei. Überwiegend an Seitgriffen, in die man sich rein blockieren muss. Sehr pumpig, oben einfach nicht mehr loslassen. Die Füße stehen wie so oft hier meist auf Reibung. Da es nicht so fingerlastig ist ging ich ernsthafte Versuche an. Nachdem ich die gängigen Züge für mich gefunden hatte gelang der Durchstieg. Cool.

Abschließend kletterte ich noch die „Farnkante“ und die „Westwand“. Die erste Route ist eine Mischung aus Kante und Verschneidung. Crux ist es über das kleine Dächlein zu kommen. Meiner Meinung nach technisch enorm anspruchsvoll. Eine geniale Stelle. Ohne gute Fußarbeit geht nicht viel. Diese benötigt man auch dringend in der zweiten Route. Der Klassiker ist technisch fordernd und macht richtig Laune. Super Tour.

Am Teufelsstein selbst hängen weniger Ringe als im Massiv. Mobile Sicherungsmittel werden stets benötigt.

* Alter Weg 5 onsight (solo-vorstieg) sehr klassisch, unten kräftig, oben luftig
** Westwand 6+ onsight (solo-toprope) wunderbare, sehr technische Tour, gut stehen
* Farnkante 7 onsight (solo-toprope) Kante/Verschneidung, technisch geniale Crux
** Vollst. Ostwand 8- rotpunkt (solo-toprope) sehr athletisch, kräftiges Blockieren, pumpig
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Teufelsstein – 5

Teufelsstein (Sektoren Teufelsmauer/Pferdefuß), 29.06. 2018

Wieder einmal zurück am Teufelssteinmassiv im Erzgebirge. Abermals kletterte ich sehr schöne, die Technik betonende Routen. Charakteristisch sind viele Reibungstritte und Seitgriffe/-henkel. Dazu ein paar Aufleger, Untergriffe und Zangen. Die Bewertung der Touren ist stimmig. Harte oder längenabhängige Züge gibt es kaum. Man muss sich so halten können, um das jeweilige eher technische Problem sauber lösen zu können.

Die beiden 6er von heute sind durchweg schöne Klettereien. Im „Naturlehrpfad“ habe ich mich ein wenig verklettert und war im „Zurückweg“ unkonzentriert. Die Stelle ist schwer zu lesen und nicht leicht für 6 – falls ich nichts übersehen habe. „Ronny in Zeitnot“ konzentriert seine Schwierigkeit auf die Mitte. Insgesamt eine verschneidungsartige Geschichte mit netter Piaz-Sequenz. „Büropfoten“ zieht zum Dachring hin an. Hier muss man sich mal etwas strecken, gut stehen und es wird ein wenig athletisch. „Hei door nei“ ist lang und einfach wunderbar von unten bis oben zu klettern.

Zum Abschluss gelang mir noch direkt „Headicke“. Unten schon nicht schlecht, richtig gut wird es jedoch erst ab dem Dach. Eine super technische Sache. Auf Reibung stehen und an Seitgriffen gegen die offene Tür arbeiten. Herrliches Klettern. Eher Ausdauercharakter, man muss seinen Körper und die Füße in der Bahn halten.

* Putzteufel 6 onsight (solo-toprope) sehr technische, schöne Kletterei
* Naturlehrpfad 6 rotpunkt (solo-toprope) unten unübersichtlich und schwer, gut
* Ronny in Zeitnot 7- onsight (solo-toprope) verschneidungsartige Tour, nicht homogen
* Büropfoten 7- onsight (solo-toprope) oben richtig gut und anstrengend
* Hei door nei 7- onsight (solo-toprope) durchgehend wunderbares Klettern, technisch
** Headicke 7+ onsight (solo-toprope) super Sache, herrliches Dach, technisch betont
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Spirkelbacher Rauhfels – 1

25.06. 2018, Spirkelbacher Rauhfels (Süden, freistehend, unten Baumschatten)

Mit dem „Hans-Wenger-Gedächtnisweg“ (Direkteinstieg) wartet ein super Klassiker am Spirkelbacher Rauhfels. Trad-Klettern vom Feinsten mit den Schwierigkeiten unten und oben. Die Rissverschneidung oben (Cams 0.5 und 0.75 aufheben) fand ich vom Klettern her sehr anspruchsvoll, sie bildet ebenso den Höhepunkt der Tour. Umgehen kann man das Ganze mittels der „Wandvariante“, einer kurzweiligen Wabengeschichte. Ringe gibt es nicht, Schlingen sind zu legen. Momentan hängt eine halbzuverlässige Reepschnur drin.

Der „Hohlweg“ ist eine richtig gute Route. Technisch betont und sehr vielseitig (Platte, Verschneidung, pumpiger Wabenüberhang). Die Absicherung gefällt mir weniger. Schwer sicherbar zum ersten Ring und die Wabenwand ist pumpig und brüchig. Da noch Sanduhren zu fädeln, welche auch nicht den allerbesten Eindruck machen, ist nicht unbedingt eine Freude und nicht absolut kontrollierbar.

Boulderfreunde können sich in „Noch direkter“ austoben (direkt am ersten Ring). Hart für den Grad und insgesamt längenabhängig. Ich konnte gerade noch so stehen. Auch technisch nicht leicht. Die folgende Platte ist nett.

„Trampelpfad“ beginnt athletisch über die ersten beide Ringe an Löchern und Leisten. Anschließend deutlich einfacher mit pfalztypischer Wandkletterei.

* Wandvariante 6- onsight (solo-toprope) kurze Wabenwand, umgeht Riss, 2 SuSln
*** Hans-Wenger direkt 6 onsight (solo-vorstieg) super Klassiker, anspruchsvoller Riss oben
* Trampelpfad 6+ onsight (solo-toprope) athletischer Unterteil (Löcher, Leisten)
** Hohlweg 7 onsight (solo-toprope) richtig gut, vielseitig, die Absicherung…
* Noch direkter 7+ rotpunkt (solo-toprope) hartes Boulderproblem, größenabhängig
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Spirkelb. Rauhbergpfeiler – 1

22.06. 2018, Spirkelbacher Rauhbergpfeiler (Süd-West, freistehend, unten Baumschatten)

Am Spirkelbacher Rauhbergpfeiler kletterte ich zunächst den „Alten Pfeilerweg“. Eine vielseitige, klassische Tour mit einer Einzelstelle (Längenzug), welche aus der 6- eine 7+ macht. Dieser Zug ist garnicht so schwer und der Weiterweg (kleiner Überhang) war ebenfalls einfacher als gedacht. Im Vorstieg kletterte ich hier technisch, um auf Nummer sicher zu gehen. Wer nur die lohnende 6- klettern will, kann vor der Schwierigkeit direkt wieder abseilen. Eine Mischung aus Trad-Riss und pfälzer Wülsten. Den Gipfelausstieg hab ich mir geschenkt.

Das Highlight bildete der „Lange Amenweg“. Eine durchgehend wunderbare, sehr technisch betonte Route. Absicherung mit ergänzenden Cams gut. Macht richtig viel Spaß.

Mit „Bohrhakenchaos“ und „Hoppla“ warteten noch zwei Plattenwege. Beide sind von der Technik her durchaus fordernd in ihren Kiesel- und Reibungspassagen. Beide Linien sind eigenständig, wenn man sich auf Kurs hält. „Bohrhakenchaos“ ist dabei durchweg schwer, während in „Hoppla“ die knackige Kiesel-Crux sich deutlich abhebt. Ein Kieselaufsteher an zwei Mini-Haltekieseln. Sollte da mal was fehlen ist es direkt kaum noch zu klettern.

Leider sind die Routen sehr verdreckt. Es muss ebenfalls absolut trocken sein. Der mittlere Reibungsteil vom „Bohrhakenchaos“ war ohne das Entsanden der Reibungstritte nicht kletterbar. Insgesamt jedoch durchaus gut und ich glaube weitere mobile Sicherungsmittel sind nicht nötig.

** Alter Pfeilerweg 6- onsight (solo-vorstieg) A1-Tour, klassische Sache, vielseitig
* Bohrhakenchaos 7- onsight (solo-toprope) techn. Kiesel- und Reibungsplatte, gut
* Hoppla 7 onsight (solo-toprope) nette Platte, harte Kiesel-Crux
* Alter Pfeilerweg 7+ onsight (solo-toprope) Einzelstelle, Längenzug
** Langer Amenweg 7+ onsight (solo-toprope) durchgehend technisch schöne Route
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Laubendöllwand – 1

20.06. 2018, Laubendöllwand (Süden, freistehend)

Die Laubendöllwand fristet trotz kurzem Zustieg und guter Absicherung (viele Ringe, Cams ergänzend nötig) ein Schattendasein. Ursache ist einerseits der Zustand der Routen (teils schmutzig, keimig, sandig) und andererseits die überwiegende Art der Kletterei. Hier geht es größtenteils sehr technisch zu auf eher liegenden Wänden – IN ist das nicht. Viel Reibung und ein paar Kiesel. Dazu gesellen sich Risse, Löcher und Leisten. Mit Fingerkraft allein ist kein Blumentopf zu gewinnen.

Ein Besuch lohnt sich nur bei absoluter Trockenheit, ab circa 10 Uhr scheint die Sonne auf die Südwand. Zu heiß sollte es nicht sein. Sauber gekletterte Routen sind nicht zu erwarten, jedoch ist alles machbar. Selbst heute waren einige Routen teils keimig/schmierig, besonders die im linken Wandteil.

„Chickencrack“ bietet im unteren Teil eine super Kieselplatte (gute Schuhe machen es leichter). Gefolgt von einem Reibungsriss und dem gemütlichen Weg zum neuen Umlenker. Eine gute Tour. „Trockenzeit“ ist von der technischen Seite her einen Tick schwerer, tolle Bewegungen und viel Reibung. An den oberen Ringen gibt es kleinere Runouts, es klettert sich glücklicherweise recht sicher. „Putzlumbe“ kann man links liegen lassen. Nur der Überhang lohnt. Dieser ist aber schmierig und sandig, beim Clip des 3. Ringes darf nichts schief gehen, sonst landet man auf der darunterliegenden Platte.

Der „Maiweg“ ist keine leichte 5+. Der abdrängende Riss ist kräftig zu klettern und die Sicherungen sind nicht einfach unterzubringen. Die Klemmstellen sind keimig, eher auf die Griffe ausweichen. In der Verschneidung wird es besser mit schönem Spreizen. Von hier aus kann man nun in „Fröschlein streck dich“ abbiegen. Eine kurze, saubere und kleingriffige Wand. Typische Scharfenberger-Route, man muss sich von den Ringen weg trauen ins Ungewisse. Gut Stehen ist das A und O, besser scharfe Schuhe anziehen. Kurz vor dem zweiten Ring ist die richtige Leiste zu finden, hoffentlich hält die noch lange. Für den folgenden Ausstieg ebenso der richtige Griff und insbesondere die richtige Trittfolge. Schwere 6+ und alles ein wenig kippelig – aber gut. „Streck dich“ ist 2x Pflichtprogramm.

Als lohnendste Route empfand ich „Rainman“. Aufpassen zum hohen ersten Ring, lieber Clipstick nehmen. Es folgt ein steile Henkelpassage an runden Wülsten, wobei man das Wort Henkel nicht überbewerten sollte. Schwer und anstrengender Clip. Leider schmutzig und etwas keimig und dadurch nicht einfacher. Der Weiterweg kommt in Form einer feinen Platten-Wand daher (sauber). Der Ausstieg ist nicht leicht und leider unangenehm (sandiges Band, gemeinsamer Umlenker mit „Fröschlein streck dich“).

Also, ein Besuch lohnt sich, die Routen sind gut. Je mehr Kletterer, desto sauberer wäre es. Wer sich an Schmutz, Sand und etwas Schlonz stört ist an der falschen Adresse. Aufgrund der Umstände sollte man technisch gut drauf sein und von der Kraft her etwas über den Dingen stehen, um solchen Spaß zu haben wie ich ihn hatte.

* Maiweg 5+ onsight (solo-vorstieg) abdrängender Riss (kräftig), Verschneidung
Putzlumbe 6 onsight (solo-toprope) muss man nicht machen, plattig, Überhang
* Fröschlein streck dich 6+ onsight (solo-vorstieg) 2 weite Züge, schwerer Ausstieg, kleingriffig
* Chickencrack 6+ onsight (solo-vorstieg) Kieselplatte, Reibung und Riss, gut
* Trockenzeit 7- onsight (solo-toprope) techn. Riss und Verschneidung, viel Reibung
* Rainman 7- onsight (solo-toprope) steile Henkelpassage, feine Platten-Wand