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Drei Felsen – 2

18.10. 2017, Drei Felsen – Ostgipfel (Süd-West, freistehend)

Ich kehrte an die Drei Felsen zurück, diesmal an den Ostgipfel. Die Routen besitzen meist gute und schöne Einzelstellen, sind mittellang und lassen sich relativ problemlos mit ergänzenden Friends absichern. Für Pfalzverhältnisse gehören die Touren zu den leichteren Vertretern ihres Schwierigkeitsgrades. Ringe sichern die Crux-Passagen bestens ab.

„Philipp“ ist meiner Meinung nach die schönste Tour des heutigen Klettertages. Über eine Reibungsplatte geht es zur fußtechnischen Aufsteh-Crux am 2. Ring. Geht einfacher als auf den ersten Blick erwartet, war sicher früher einfacher, da viele Griffkiesel abgebrochen sich. Es schließt sich eine tolle Untergriffpassage an, ehe es griffig über das kleine Dächlein geht. Sehr gut. „Omas Rache“ braucht etwas mehr Fingerkraft, klettert sich jedoch fast einfacher. Den unteren Rissteil kann man, muss man jedoch nicht auf Risstechnik klettern (klemmen). Die Kieselplatte (Crux) verläuft geradlinig und steht sich sicher, von Winzkieseln keine Spur. Die Angaben im Kletterführer (schmerzhaft klemmen, spitze Kiesel stehen, garstige Großmutter) kann ich daher so nicht nachvollziehen.

Die „Opakante“ verläuft zunächst durch ein brüchiges Henkel-Dach, was man braucht hält aber gut. Ein Cam 4.0 sichert den Weg zum 1. Ring. Garnicht so wild, wie es zunächst aussieht. Anschließend folgt nette Kantenkletterei. Macht Spaß. „Eifersucht“ ist eine Einstiegsvariante zur Kante, die noch ein wenig mehr durch das Dach verläuft und mehr Dachzüge bietet. Ein Henkelspaß, leider brüchig. Fingerkraft ist weniger gefragt, gut blockieren können ist eher das Kriterium.

Am rechten Rand verläuft noch „Vergissmeinnicht“. Eine abdrängende Bänder-/Kantenkletterei die im Gegensatz zu den anderen Routen durchaus anhaltend ist, besonders wenn man nicht direkt die richtigen Stellen im Onsight greift und suchen muss. Eher weite Züge.

* Opakante 6+ onsight (solo-toprope) Dach- und Kantenkletterei, gut
* Eifersucht 6+ onsight (solo-toprope) athletisches Dach, Einstiegsvariante
* Vergissmeinnicht 6+ onsight (solo-toprope) abdrängende Bänder-/Kantenkletterei
** Philipp 7- onsight (solo-vorstieg) Platte (Reibung, Kiesel), griffiger Überhang
* Omas Rache 7 onsight (solo-toprope) etwas Riss, Kieselplatte
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Drei Felsen – 1

15.10. 2017, Drei Felsen – Mittelgipfel (Süden, freistehend)

Welch genialer Klettertag!

Los ging es mit der „Falkenverschneidung“. Diese ist jedem Pfalz-Neuling zu empfehlen, da sie bestens abzusichern ist und im oberen Teil an den schwierigeren Stellen Ringe bietet. Insgesamt eher einfach, die Schlüsselstelle bestimmt die Bewertung. Der obere, feste Teil ist klasse.

Bei den folgenden Touren wird es anspruchsvoller, ich habe sie heute im Solo-Toprope genossen! Einerseits besitzen sie einen hohen technischen Anspruch, andererseits ist das Legen ergänzender Absicherung nichts für Ungeübte. Aus meinen Begehungen heraus würde ich sagen, dass die Ringe dort sitzen, wo sie hin müssen und das nötige Placements ebenso da sind, wo sie sein sollten. Mit etwas Erfahrung daher gut absicherbar. Trotzdem ist ein wenig Mut von Nöten, auch mal den einen oder anderen Meter vom Ring weg zu klettern. Pfalz vom allerbesten. Man sollte den Grad beherrschen, um wirklich Spaß zu haben.

Alle Routen bieten im unteren Teil feine, technische Wandkletterei an Waben, Löchern und Leisten. Insgesamt eher geradeaus ohne spezielle Crux-Stellen. Trotz Abnutzung herrlich zu klettern. Der originale Einstieg der „Bogenverschneidung“ ist etwas knackiger als der direkte Zustieg „Noumoos“. Der Bogen ist gar nicht so schwer, wenn man gut auf seinen Füßen steht. Die Schwierigkeit lag eher im Klinken des 4. Ringes, dafür liegt er auch nur ca. 1,5m über dem dritten, also keine Angst. Anschließend folgt die Untergriff-Schuppe zum Ausstieg. Hier wird es etwas fragwürdig, denn es zieht sich ein Haarriss komplett über die Verbindung der Schuppe zum Fels. Irgendwann kommt das Ding, früher oder später. Hoffentlich nicht, wenn ein Kletterer im Vorstieg unterwegs ist, dann nimmt sie das Seil mit. Von daher war ich ganz froh über mein unter mir weghängendes Toprope. Zum Glück muss man die Schuppe, wenn man behutsam klettert, kaum belasten. Eine Sicherung würde ich da niemals reinlegen.

Die Krönung des Tages kam mit dem „Lineal“. Ein Traum von unten bis oben, enorm vielseitig mit wunderschönen Griffstrukturen. Dabei pumpend (in zwei Abschnitten) und fordernd beim Sicherungen legen. Das Einhängen des 1. Ringes ist etwas unangenehm. Die technische Crux wartet am 3. Ring.

** Falkenverschn. 6 onsight (solo-vorstieg) Genussroute, Einzelstelle, lang, schön
*** Noumoos 6+ onsight (solo-toprope) techn. Wandkletterei, Löcher/Waben/Leisten
*** Bogenverschn. 7- onsight (solo-toprope) techn. Wandkletterei, Rissbogen, super
*** Lineal 7- onsight (solo-toprope) techn. Wandkletterei, Riss, Überhang, genial
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Kumbtfels – 1

13.10. 2017, Kumbtfels (Süden, freistehend, unten Baumschatten)

Man muss auch einmal Pech haben. Die Wetteraussichten waren in Ordnung, so ging es abermals in die Pfalz. Ein neuer Berg – der Kumbtfels. Leider schwanken die dortigen Plattenrouten von sehr stark bewachsen (links der „Kumbtverschneidung“) bis bewachsen/schmierig (rechts der „Kumbtverschneidung“). Weiterhin reicht der Wald bis an den Fels, somit war alles feucht, schmierig und sandend. Kurzum unkletterbar. Für einen Besuch solltet ihr den trockenen Sommer vormerken, ein entsprechender Hinweis im Kletterführer wäre sinnvoll. Regen sollte länger her sein und Nachts darf es keine Feuchtigkeit geben. Die „Kumbtplatte“ und „Barbaras Route“ scheinen durchaus lohnende Reibungs-/Kieselplatten zu sein.

Was ging war die „Kumbtverschneidung“. Eine lange und einfach Genusstour, die sich sehr gut absichern lässt. Die Hauptschwierigkeit wartet direkt am 1. Ring mit einer kleinen Querung. Ansonsten entspanntes Steigen bis auf eine kurze Stelle am breiten Riss kurz vor dem Ausstieg.

** Kumbtverschneidung 4- onsight (solo-vorstieg) einfache, lange Genusstour
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Mittlere Deichenwand – 2

11.10. 2017, Mittlere Deichenwand (Süd-West-Wand, freistehend)

Heute ging es zum 2. Abschnitt der Mittleren Deichenwand. Auch hier sind die Touren eher kurz und einzelstellenlastig. Die Ausnahme bildet die wunderbare Route „El Folzo“, eine echte Pfalz-Type. Die Fingerkraft-Crux lauert am ersten Ring. Kiesel blockieren, in den sandenden Sloper kommen und über die Wulst. Es folgt eine Reibungsquerung an quasi nichts. In der folgenden Platten-crux wird es noch technischer, sehr gutes Kiesel- und Reibungsstehen sind gefragt (den 3. Ring nicht zu früh einhängen wollen). Der Abschlussüberhang bietet keinen großen Henkel, sondern verlangt einen kräftigen Mantle. Die Schulter lässt ein wenig grüßen. Alles drin!

„Winznagelbeißer“ gefällt mir ebenso richtig gut. Ich mag solche Platten. Kleine Leistchen und Dellchen, sehr technisch. Gute Schuhe (bei mir Testarossa) und Gefühl im Fuß helfen weiter. Bessere Schuhe sind wahrscheinlich für „El Folzo“ auch nicht verkehrt, es ging zwar mit den Mythos, jedoch ein wenig unschön. Der „50-er“ wartet mit einem knackigen Kiesel-Boulderproblem am 1. Ring auf. Genüsslich geht es weiter bis ins henkelige, bestens gesicherte Abschlussdach. Hier ist nochmal blockieren gefragt.

„Mutschli“ muss nicht sein, es sind nur sehr wenige gute Reibungsmeter. Der Rest ist Leerlauf. Der „Gemeinschaftsweg“ biete zwei fordernde Fingerrisspassagen, welche selbst abzusichern sind.

Die Routen hier sind weniger Pfalz-Anfängertauglich als im 1. Abschnitt. Zwar braucht man nur wenig Cams und die Placements sind sehr gut, jedoch sind die Probleme jeweils sehr Sandstein-/Pfalzspezifisch. Ist man das nicht gewohnt, kann ich mir vorstellen, dass alles nochmals um einiges schwerer ausfällt.

Mutschli 6+ onsight (solo-vorstieg) sehr kurze, softe Reibungsplatte
* Gemeinschaftsweg 6+ onsight (solo-toprope) zwei knackige Fingerrisse, selbst abzusichern
* Winznagelbeißer 7- onsight (solo-toprope) technische Platte mit Mini-Leisten/-Griffen
** El Folzo 7- onsight (solo-vorstieg) sehr vielseitige, technische Pfalztour, super
* 50-er 7 rotpunkt (solo-vorstieg) heftiger Kiesel-Boulder mit Henkel-Dach
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Mittlere Deichenwand – 1

05.10. 2017, Mittlere Deichenwand (Süd-West-Wand, freistehend)

Ein neuer Kletterfelsen für mich in der Pfalz: die Mittlere Deichenwand in Wilgartswiesen.

Zunächst hakte ich einen Punkt auf der To-Do-Liste eines jeden Kletterers ab – den Felsen nicht finden. Etwas Betriebsblindheit und nicht komplettes Ansehen von Wegweisern und schon irrte ich umher und fand erst auf dem Rückweg den Spot. Über eine Stunde verdaddelt. Also merkt euch, rechts am Sportplatz vorbei in den ich glaube „Wilgartswiesen Burgenweg“. Nicht links vorbei und blind geradeaus rennen.

Die heutigen Routen befinden sich im linken Wandteil, dem Pfeiler. Die Hauptwand liegt ein paar Meter weiter. Es sind gute, eher kurze Touren, ohne dabei besonders zu sein. Meistens einzelstellenlastig, die Ringe hängen stets an perfekten Positionen. Ein guter Ort für Pfalz-Neulinge.

Es gibt Plattenschwierigkeiten (ZET direkt, Indian Summer), senkrechte bis liegende Kletterei (Cafe Corretto, Flaschen leer) und kräftigen, knackigen Überhang (Forzdrugge, Patschnass). Wer den etwas brüchigen, selbst abzusichernden Einstieg von „Indian Summer“ umgehen möchte, kann über „ZET direkt“ einqueren. „Cafe Corretto“ ist die schönste und homogenste Route. Die Überhang-Touren kommen im Kletterführer schlecht weg, ich finde sie jedoch durchaus lohnend und sehr gut zum üben. Die Ringe sitzen super und die Griffe sind fest. 6 ist eine ziemlich optimistische Bewertung meiner Meinung nach, vielleicht wenn man genau weis, was zu tun ist und schnell durchzieht. Trotzdem knackig. „Forzdrugge“ war bei mir ein wenig gewürgtes Blockieren, „Patschnass“ bot klarere, gute Züge.

* ZET direkt 5+ onsight (solo-vorstieg) technisch gute Kletterei, Plattencrux oben raus
** Cafe Corretto 6- onsight (solo-vorstieg) sehr schöne technische Route, leider kurz
* Flaschen leer 6 onsight (solo-vorstieg) gute Kantenkletterei, sehr kurz
* Forzdrugge 6 onsight (solo-toprope) Überhang Einzelstelle, kräftig blockieren
* Patschnass 6 onsight (solo-toprope) Überhang Einzelstelle, kräftig, gute Züge
* Indian Summer 6+ onsight (solo-toprope) etwas brüchige Kante und Reibungs-Plattencrux