Galerie

Bruchweiler Geierstein – 2/3

26./28. 06. 2023, Bruchweiler Geierstein (Osten, freistehend)

Mit der „Superlative“ wird erneut ein Traum zur Realität. Was eine grandiose Route!

Eigentlich mehrere Touren in einer. Im unteren Teil die harten, technischen Züge in senkrechter Wand. Danach kurzes, klassisches Gelände – ein Bauch und ein Riss (Cams). Der obere Teil mit weiten Zügen an Wabenzangen und Löchern in einer ins Überhängende gehenden Wand (weite Ringabstände). Den Abschluss bildet typisch pfälzer Ausstiegskletterei zum Umlenker (luftig, Cam).

Irgendwie durchgekommen, meine Arme waren oben völlig am Ende. Zieht alles raus die Linie.

*** Superlative 8 rotpunkt(solo-toprope) legendäre, sehr lange Megatour!!!
Galerie

Fladensteine – 3/4

01./03. 7. 2019, Fladensteine – Stuhl (Norden, nahe Bäume)

Ich fühl mich gut, es ist zum Glück etwas kühler, also mal wieder rein in einen 8er. Und es läuft! Am Montag konnte ich die Schlüsselstelle relativ zügig auflösen, so dass ich sogar noch den Durchstieg probierte. Leider scheiterte dieser knapp. Der Akku war zu leer.

Heute dann Seil eingehängt und „relativ problemlos“ durchgekommen. Super! Zunächst musste ich die Route ziemlich putzen (Spinnweben, Sand). Die Crux-Griffe halten auf Reibung und bedürfen etwas Vorbereitung, um richtig zu greifen. Der Einstieg ist ziemlich sandend, hat man sich daran gewöhnt ist es jedoch recht gängig. Hier schon technisch gut. Es folgt die Crux mit klasse Zügen und Beinarbeit, um nicht aus der Wand zu fallen. Rein vom anschauen her, hätte ich nicht gedacht, dass ich diese Passage klettern kann. Anschließend muss man dranbleiben in einer kurzen Wabenwand mit abschliessenden Leisten. Weiterhin ist technisch sauber zu arbeiten, sonst fliegt man noch raus. Richtig gut.

Danach kletterte ich noch den „Nordriss“. Der Kletterführer rät zu Tape an der Schlüsselstelle und vielleicht hilft das oder Risshandschuhe, um irgendwie im angegebenen 7- Bereich zu bleiben. Sicherlich bin ich ein lausiger Risskletterer, jedoch hier bekomme ich nicht mal ansatzweise irgendwas vernünftig geklemmt. Für mich ist es ebenfalls mehr ein Fingerriss denn ein Handriss – die geht nirgends richtig rein. So hab ich zunächst piazen probiert – sehr hart. Da fehlt mir die Kraft um durchzukommen. Also nochmal scharf nachdenken, alles erfühlen und letztendlich habe ich eine Pressvariante gefunden, die für mich machbar war. Also linke Hand belastet Riss nach linksaußen und rechte Hand entsprechend nach rechtsaußen. Die Füße habe ich dabei auf Kieseln geparkt. Meine Herren, so ist das ganze 7+ bis 8-. Die restlichen Klettermeter der Tour sind einfacher, dabei technisch durchaus fordernd. Sehr schön.

** Nordriss 7- rotpunkt (solo-toprope) heftiger, undankbarer Riss, eher 7+
** Namibia 8 rotpunkt (solo-toprope) sandiger Einstieg, super Crux, Löcher-/Leistenwand
Galerie

Fladensteine – 2

28.6. 2019, Fladensteine – Bundenthaler Turm (Norden und Westen, freistehend)

Weiterhin akute Sonnenfluchtnot. Somit rauf auf den Bundenthaler Turm über den klassischen „Ilexweg“. Mit vollem Gürtel ist die Absicherung problemlos, eher große Cams sind gefragt. Insgesamt gibt es doch den einen und anderen Bruch. Die technische Querung sowie der Ausstieg über den breiten Riss (nicht geschenkt) fordern sauberes Klettern.

Die „Abseilwand“ ist zweigeteilt und in meinen Augen ein Paradebeispiel für den pfälzer Ringunsinn. Bis zum Stand (5. Ring, top gesichert) fordernd und anhaltend, dabei geradlinig (hallenartig). Ziemlich sandig und relativ ausgelatscht, teils ausgebrochen. Ich denke die Tour könnte bald schwerer werden. Im oberen Teil wird es technischer und luftiger, die Absicherung passt jedoch. Eine schöne Rechtsquerung. Was passiert hier: unter hoher Belastung wird die Route bis zum Stand geklettert (ggf. mit Direktausstieg), evtl. sogar zum Training benutzt und so sieht sie aus. Ein Grund, warum es mehr Ringe braucht, mehr Touren mit vernünftiger Sicherungskette. Ansonsten werden sich niemals Hotspots verteilen und nach und nach werden die „Ringtouren“ ramponiert.

Beispielsweise sah „Regentag“ direkt daneben nahezu unbeklettert für diese Saison aus. Dabei ist es eine gute und lohnende Route im gleichen Schwierigkeitsgrad. Nur sind eben der eine oder andere Cams zu legen. Wird halt kaum gemacht. In diesem Fall kann man es auch gerne so belassen, man kann jedoch auch diskutieren ob die 2-3 Cams so das Klettergefühl erhöhen oder ob eventuell aus anderen Gründen zwei weitere Ringe nicht doch sinnvoll wären. Sicherlich haben viele andere Touren eher Handlungs- bzw. Denkbedarf. Nochmals zur Linie, gutes technisches Klettern um den Riss herum und ein tolles, überhängendes Finish.

Der „Direkte Ausstieg“ der „Abseilwand“ ist super. Ein stark überhängender, kräftiger Boulder. Einziger Wermutstropfen, meiner Meinung nach ist der Clip des letzten Ringes die Crux und nicht unbedingt die Züge. Ist halt auch so ein Pfalz-Ding. Größere Ringabstände und schwere Clips. Eine Sicherungskette sieht anders aus. Die Absicherung passt schon, ehrlich muss man hingegen festhalten, dass ein Ring mehr den harten Clip entschärfen und die Sicherungskette verstärken würde – gerade in einer Sportklettertour.

** Ilexweg 4 onsight (solo-vorstieg) etwas brüchiger Klassiker, lang, vielseitig
* Regentag 7 onsight (solo-toprope) abwechslungsreiche Tour, überhängendes Finish
** Abseilwand 7 onsight (solo-toprope) unten anhaltend und sandig, oben techn. Wand
** Dir. Ausstieg 7+ rotpunkt (solo-toprope) stark überhängender, kräftiger Boulder, super
Galerie

Bruchweiler Geierstein – 1

30.07. 2018, Bruchweiler Geierstein (Norden, freistehend)

Sonne, Sonne, Sonne – daher Nordwand. Meine Premiere am Bruchweiler Geierstein. Es hängt noch ein Schild, dass „Casablanca“ und „Dächerweg“ gesperrt sind (Turmfalkenbrut). Soweit ich weis, ist die Sperrsaison komplett vorbei. Ich weis nicht, ob es noch Gültigkeit besitzt oder nur nicht abgehängt wurde. Ggf. abklären falls ihr zeitnah diese Routen auf eurer Liste habt.

Der einfachste Weg auf den Gipfel ist der „Normalweg“. Für einen 2er muss man gerade im Riss unten schon ordentlich klettern. Überwiegend werden Schlingen und große Cams benötigt. Sinnvolle Placements liegen weiter auseinander, als man auf den ersten Blick vermutet. Ist nicht schwer, jedoch nicht zu unterschätzen. Keine easy Anfängergeschichte.

Alle folgenden Routen befinden sich nah beieinander im gleichen Wandbereich. Somit haben sie einiges gemeinsam, anderes ist jeweils unikat. Gerade im unteren Bereich ist nicht immer alles fest und einiges ist hohl. Placements finden sich meist hinter Schuppen und in Löchern. Insbesondere den „Eulenweg“ könnte man auch „Löcherweg“ nennen. Wie meist in der Pfalz könnte man gerade bei den 6+/7- Geschichten etwas an tatsächlicher Schwierigkeit draufschlagen. Den „Fehler“ haben sie halt alle gemeinsam und damit ist die Sache wohl wieder richtig.

„Slippery when wet“ (o.k. laut Kletterführer) fand ich richtig gut. Schwere Crux am 1. Ring (rechts vorbei) und technisch schön links vorbei am 2. Ring zum AR. Der „Eulenweg“ ist ein wunderbarer Klassiker. Loch reiht sich an Loch. Der Schlüsselzug ist weit, jedoch aus meiner Sicht kein übles Längenproblem. Je größer desto leichter halt. Für kleine Kletterer schnell mal 7. Ich hatte mit meinen 176cm noch gute 5cm Luft, da sich der Seitgriff noch ein wenig unterhalb des Loches fortsetzt. Klar, wer nicht rankommt hat keine Chance. Hoch antreten und Seitgriff blockieren ist die Voraussetzung. Zum „Eulenweg“ gibt es zwei Einstiegsvarianten. Erstens „Mehner wie fünf plus“. Dabei handelt es sich um einen klasse Plattenboulder, dessen Griff- und Trittabfolge man sich zunächst erarbeiten muss. Starkes Stück. Zweitens einen Risseinstieg, den man überzeugt vom Boden wegklettern muss. Nicht leicht. Längste und beste Route meines Erachtens in diesem Bereich der „Plattenschussweg“. Herrliche, technische Kletterei bis zum Ring unter dem Rissüberhang. Dann wird es heftig. Eventuell relativ vom Ring aus noch einen Cam möglichst weit hoch platzieren, sonst wächst die Moralfrage im Rissausstieg. Im Onsight habe ich keinen „vernünftigen/sauberen“ Weg gefunden, um vom Kleinzeugs zu den Henkeln zu gelangen. Pump und Ende. Es fehlte mir ein Tritt zur Entlastung. Im nächsten Versuch habe ich dann voll durchblockiert und kam gerade so ran. Das war den eher 7+ statt 7-. Der Ausstieg kurz darauf ist nicht geschenkt und man muss nochmal richtig arbeiten. Knackig….wäre interessiert, wie eine galante Lösung aussieht.

** Normalweg 2 onsight (solo-vorstieg) Riss, luftige Wülste, Sicherungsabstände
* Risseinstieg 6 onsight (solo-toprope) fordernd vom Boden weg, nicht leicht
* Slippery when wet 6+ onsight (solo-toprope) gut, Crux am 1. Ring (rechts vorbei)
** Eulenweg 6+ onsight (solo-toprope) Längencrux, viele Löcher, Klassiker
** Plattenschussweg 7- rotpunkt (solo-toprope) Schuppenparade, heftiger Riss obenraus
** Mehner wie fünf plus 7 rotpunkt (solo-toprope) Boulder-Plattenproblem, klasse
* El Burro 8+ schöne 6er Kletterei, 2-3 Dampfzüge oben