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Trifels – 7/8

23.08./26.08. 2019, Trifels (Süd-Ost-Bereich, freistehend)

Am Trifels war der „Zehentanz“ mein Hauptziel. Aber wie bereits vor einem Jahr habe ich bei dieser Route keine Chance. Knallharte Einzelstelle. Im Endeffekt nicht einmal ein Zug, sondern linken Fuß belasten und rechten hochstellen – dass kann ich mit links nicht genug gegeziehen, um in der Wand zu bleiben. Vielleicht entgeht mir ein technisches Detail, ich denke jedoch man braucht hier schon ordentlich Fingerkraft.

So ging es weiter mit „Ohrensausen“. Ein cooler Boulder über den 1. Ring an Leisten, Löchern und Seitgriffen. Gefühlt eher eine leichte 8, aber die Bewertung passt. Ob ich die „Kleine Nachtmusik“ getroffen habe, weis ich nicht. Besteht die definierte Stelle direkt am Startring und man muss eher links daran vorbei – dann nicht. Liegt die definierte Stelle in der Platte darüber und man klettert leicht rechts am Ring vorbei ohne komplett in die Verschneidung abzubiegen – dann ja. Die kurze Platte ist richtig gut. Die Schwierigkeit richtet sich nach Qualität der Schuhe und persönlicher Beweglichkeit. So wie ich geklettert bin würde ich 8- geben, wobei mir alles sehr gut liegt und entgegenkommt. Bei Hüftsteife wird es deutlich härter.

Der „Neue Pfeilerweg“ ist am 1. Ring ein ganz schönes Brett. Wuseliges, instabiles Körpergewurschtl mit rettendem Längenzug. Ich glaube hier gab es sicherlich mal einen besseren Griff irgendwo. Über dem 2. Ring wird es nochmal technisch interessant. Die erste Seillänge des „Pfeilerwegs“ ist eine gute, technisch betonte Rissplatte. Leider sind die Griffe nach Jahren der schweißenden Kletterhände schon ziemlich schmierig, von daher ein wenig rampfig in der Sonne zu klettern. Macht halt nahehzu jeder hier da gut zu sichern – eine Ausnahme im Plattenwandbereich.

Zum Abschluss kletterte ich noch zwei bekannte Plattentouren: „Gesucht und Gefunden“ sowie das „Rumpelstilzchen“ – Trifels 3.

Der Trifels ist nichts für Anfänger. Sicherer Umgang mit Cams/Keilen ist von Nöten. Und selbst dann ist der Großteil des Plattenbereiches teils moralisch (wer stürzt schon gern auf Platten) und teils nicht absicherbar. Gerade manche Einstiege lassen mich nur mit dem Kopf schütteln. „Gesucht und Gefunden“ ist richtig gefährlich. Die Crux (Aufrichter) wartet direkt unten und jeder der denkt, dass die Schlinge und der Mikrofriend darunter etwas bringen irrt meiner Meinung nach gewaltig. Im Rumpelstilzchen sieht es nicht besser aus. Ähnlich verhält es sich in „Ohrensausen“. Es ist längenabhängig und instabil zum Ring, gerade wenn man die Route nicht kennt – muss einfach so nicht sein (steife Exxe sollte helfen). Und in welche hohlen Schuppen, Blöcke und Risse man Cams in den klassichen Wegen legen „muss“ ist ebenfalls nicht immer der Hit.

Neue Routen
* Pfeilerweg 1.SL 6- onsight (solo-toprope) gute Rissplatte, etwas schmierig
* Neuer Pfeilerweg 7- onsight (solo-toprope) hart am 1. Ring, technisch am 2.
* Kl. Nachtmusik 8 rotpunkt (solo-toprope) Linie getroffen?, überm Ring techn. Platte
* Ohrensausen 8 rotpunkt (solo-toprope) schöner Boulder über den 1. Ring
** Zehentanz 8 offen (solo-toprope) harte Crux am 1. Ring, oben feine Plattenstellen
Bekannte Routen
* Gesucht und Gefunden 6+ gute Tour, viele Löcher und Leisten
*** Rumpelstilzchen 7+ Crux am 1. Ring, geniale Platte
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Münzfels – 6

21.08. 2019, Münzfels (Osten)

Der erste Teil des Sommerurlaubes ist vorbei, nach einigen Tagen mit eher weniger Kletterei geht es zurück in die Pfalz. „Spook Monkey“ könnte ich drauf haben, wäre ich erstens nicht in „Urlaubsform“ und zweitens wäre mein Finger gesund. Gerade in dieser Route ist enorm viel Druck auf dem linken Mittelfinger – Schmerz und nix geht. Schlüsselpassage sind ein paar aufeinanderfolgende, löchrig-leistige Züge. Durchaus anhaltend und kleingriffig (2-Fingerlöcher für die Fingerkuppen). Ebenso ist ein Längenzug dabei. Der „Sloperausstieg“ fordert nochmals.

Direkt nebenan verläuft die direkte „Neue Ostwand“. Eine großartige Linie mit durchweg super Kletterei. Sehr vielseitig: Platten/Schuppen-Einstieg, überhängende Lochpassage, kurzes Leistenproblem, „Hook“-Ausstieg sowie ein abschliessender, athletischer „Verschneidungsüberhang“. Herz was willst du mehr. Klasse!

Am letzten Ring (zweiter Ring nach „Standband“) sollte man abbauen, es folgt Botanik auf dem Weg zum Gipfel. Zusätzliche mobile Freunde werden benötigt. Der Weg zum 1. Ring ist dabei unangenehm. Kann man der Schuppe im Zweifel trauen?

*** Neue Ostwand 8- rotpunkt (solo-toprope) vielseitig, durchweg super Kletterei
** Spook Monkey 8 offen (solo-toprope) z.T. weite, kleingriffige Züge (Fingerlöcher)
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Haubenthaler Fels – 6

02.08. 2019, Haubenthaler Fels (Ost-Süden, freistehend, teils Baumschatten)

Nach 2 Jahren Rückkehr an den Haubenthaler Fels. Zunächst das „Direkte Messer“. Ein herrlicher, enorm fordernder Boulder an Löchern und Leisten. Hart und pumpig.

Nachteil: allergrößte Verletzungsgefahr bis Lebensgefahr – E3. Was ein Schwachsinn! Von daher besser Topropen oder eigene Zwischensicherung über Schlingen bauen. Die Ringsetzung hat nichts mit Kahnschen Eiern zu tun, sondern ist schlichtweg Dummheit, Narzissmus und Ignoranz.

Weiter ging es mit dem „Goldenen Oktober“. Nach dem schönen Platteneinstieg wartet die Crux der Route – die Überwindung des großen Daches. Leider habe ich hier keine Lösung gefunden, um vernünftig an die beiden großen Henkel an der Dachkante zu gelangen. Der helfende Untergriff ist wohl ausgebrochen und das ganze soll nun für kleine recht undankbar sein, die Bewertung blieb gleich. Naja, ich weis ja nicht. Mit meinen 176cm habe ich aktuell keine Idee, wie ich das machen soll. Insbesondere wie der Körperschwung abzufangen ist, wenn man denn mal rankommen sollte. Klettern oder anspringen, who knows? Anschließend folgen ein paar weitere, pumpige und schwere Züge, bis man auf der recht einfachen Abschlussplatte steht. Das Clippen des 3. Ringes, welches nicht zu spät geschehen sollte, ist recht anstrengend.

Tagesabschluss bildete der „Schleichweg“. Unten und oben gibt es gediegene Plattenkletterei, dazwischen liegt ein unerwartet recht sportlicher Quergang. Die Griffe sind zwar groß („Hangelband“), jedoch drängt die Wand leicht ab und es ist kaum möglich gut zu stehen – abschüssige, rutschige Tritte. Ich selbst bin zweimal weggerutscht und hang nur noch an der Wand. So wurde die Route ein ziemlicher Kampf, der gerade noch so erfolgreich endete. Früher gab es einen Ring, heute vier. Herzlichen Dank für die Nachsanierung! Kommentare in der Routendatenbank der Pfälzer Kletterer zeigen das leider weiterhin bestehende elitäre Verhalten (Narzissmus, Ignoranz) gegenüber solider Absicherung. Der erste neue Ring sichert die Einstiegsplatte im Bereich der hohlen, brüchigen Schuppe. Ein Keil/Cam sprengt diese einfach ab, selbst bei der Nutzung als Griff muss man sehr vorsichtig sein. Der zweite neue Ring reduziert die Verletzungsgefahr. Man hätte hier ohne Ring zwei Optionen. Erstens große Cams blind über sich in das Hangelband legen. Die liegen wahrscheinlich gut (Achtung, nicht alles ist fest), jedoch steht man unsicher (siehe weiter oben) und ist im Zweifel angepumpt. Kann einen Aua-Pendelsturz geben, gerade wenn man zu lange basteln muss wird es sehr unschön. Zweitens kann man sein Gehirn ausschalten und einfach um die Kante auf die Platte klettern. Ist nicht der schwerste Teil der Querung, jedoch wenn man dabei abfliegt…..Der dritte Neuring sichert die Abschlussplatte, da liegt sonst meterweit nix. Sorry, aber sich darüber zu beschweren ist nichts anderes als Interessen anderer Kletterer zu missachten. Beispielsweise Menschen mit Interesse am Schutz ihrer Gesundheit oder Interesse daran auch einmal eventuell einen Fehler begehen zu dürfen. Ebenfalls klettern heute Kinder, Jugendliche und Frauen. Legt mal eure tollen Hangelbandcams mit 160cm oder ggf. kleiner. Ich denke es gibt Lösungen die allen Interessen mal hier und mal da gerecht werden können. Mit Weitblick muss man ganz sicher aktuell feststellen das „elitärer Nonsens“ bei weitem überwiegt. Ganz davon abgesehen wie manche lebenswichtigen Ringe inkl. ihrer Betonierung aussehen und nichts davor bzw. dahinter liegt. Sicherungskette und fortlaufende Prüfung/Sanierung ade, weil halt kaum jemand drin klettert.

Der Haubenthaler Fels ist insbesondere aufgrund der Sicherungssituation einiger Routen ein Paradebeispiel, wieso man an „Modefelsen“ Platzkarten zieht und andere Klettermöglichkeiten seltenst besucht werden. (ja, auch der Zustieg ist nicht der Hit)

* Schleichweg 7- onsight (solo-toprope) Platten, dazw. sportliche Querung
** Direktes Messer 7+ rotpunkt (solo-toprope) anhaltender, harter Boulder (E3)
** Goldener Oktober 8- offen (solo-toprope) Dachboulder, sportlich-kräftig