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Backelstein – 3

31.03. 2017, Backelstein (Südwand, freistehend)

Heute wollte ich mich auf ein Neues in einer 9- testen. „Ladies First“ ist eine wunderbare Route. Insgesamt sehr technisch. Zunächst ein wenig Rissklettern, darauf folgt die kleingriffige, kieselige Schlüsselstelle. Leider fehlt mir der Fingerstrom, um die entscheidenden Züge an die Wand zu bringen. Danach kommen Waben, Löcher und Leisten im 7. Grad. Ich werde wiederkommen!

Schon ziemlich platt hängte ich mir das Seil in „Tabu“ ein. Kurz einmal die Züge ausgecheckt und es blieb noch Zeit für einen Rotpunktversuch. Mit allerletzter Kraft konnte ich noch den Zug zum Endgriff erzwingen und damit die Route punkten. Cool. Eine sehr schöne, eher kräftige Wabentour.

** Tabu 7+ rotpunkt (solo-toprope) ausgezeichnete Wabentour, eher kräftig
** Ladies First 9- Schlüsselstelle nicht geklettert
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Backelstein – 1/2

24.03./27.03. 2017, Backelstein (Südwand, freistehend)

Der nächste Fels auf meiner Agenda, der Backelstein. Einerseits wollte ich mich im Bereich Solo-Vorstieg und Friends legen weiter fordern, andererseits auch mal wieder kräftiger hinlangen. Ich sollte gut bedient werden mit einer gratis Technikschulung vom Allerfeinsten.

Die „Rote Wand“ (7, E1) ist ein ernsthafter, langer und enorm fordernder Klassiker. Auf der ersten Seillänge gibt es 2 Ringe bis zum Stand (nahezu Trad-Klettern). Der Riss bläst die Arme mächtig auf, Friends legen in Ruhe ist nicht drin. Definitiv nichts für Einsteiger. Auch das Wegklettern von euren mobilen Sicherungspunkten sollte für euch kein Problem darstellen, um hier erfolgreich zu sein. Insgesamt geht es relativ geradeaus, eine Crux gibt es nicht wirklich. In einem riesigen Kampf holte ich mir die erste Seillänge im Solo-Vorstieg onsight. Einfach genial! Stolz und Freude. Die zweite Seillänge kommt ein wenig entspannter daher. Senkrechte Kletterei an Waben, Löcher, Leisten und Slopern. Es gibt mehr Ringe, dafür wenige wirklich nützliche Placements für Friends. Aufgrund dieser Tatsache habe ich meinen Onsight an einer zweifelhaften Sanduhr abgebrochen (vielleicht wäre ein weiterer Ring an dieser Stelle nicht verkehrt). In Ruhe bastelte ich noch 2 mittelgute und einen recht ordentlichen Friend dazu (ein aufwendigeres Unterfangen). So konnte ich guten Gewissens zum nächsten Ring weiterklettern. Ein Ausbrechen der Sanduhr wäre von der Sturzhöhe her schon ok, aber im Solo-Vorstieg am fixierten Seil muss ich dieses Szenario nicht heraufbeschwören und mögliche harte Stürze ins Seil riskieren. Ohnehin wäre der Onsight an der letzten Schwierigkeit gestorben, dem Ausstieg. Sieht erst nahezu unmöglich aus, nach ein wenig Ausbouldern fand ich jedoch eine Lösung. Ist nicht schwerer wie vielleicht 6/6+, aber eben echt tricky und gewusst wie. Anschließend folgen noch wenige Meter Gehgelände bis zum Abseilring.

Eine Hammer-Route. Sehr abwechslungsreich, pumpig ohne Ende, relativ geradlinig und dann jenes tricky („fiese“) Schmankerl am Ausstieg.

Im Gegensatz dazu präsentieren sich „Direkter Strich“ (8, E2) und „Blauer Elefant“ (8-, E2) intensiv von der technischen Seite. Kein harter oder langer Einzelzug ist das Kriterium, sondern die technische Präzision und Raffinesse. Im Vorstieg bitte Vorsicht und Achtsamkeit in den Einstiegen und beim Clippen der ersten Ringe, E2 steht da nicht umsonst. Ein Clipstick ist nicht unbedingt verkehrt. Die Touren sind in sich schlüssig und homogen, bieten herrliche Fußarbeit und verlangen Gefühl für Körperspannung und -position. Liegt mir auf alle Fälle besser als brachiale Vertreter und so konnte ich beide Routen an meinem zweiten Tag am Backelstein rotpunkten.

Der „Direkte Strich“ ist eine wunderschöne Kiesel- und Wabentour. Alles köst sich gut auf, stets ist es möglich irgendwie gut zu stehen und zu greifen. Ein Klettertraum. Der „Blaue Elefant“ ist zwar kurz, besticht aber mit seinen Bewegungen. Auch hier gewinnt oder verliert man mit den Füßen.

Beide Begehungen habe ich gefilmt und bald wird es die Videos geben.

*** Rote Wand 7 rotpunkt (solo-toprope) pumpender Klassiker, sehr fordernd (Trad)
* Blauer Elefant 8- rotpunkt (solo-toprope) technisch gut und homogen, kurz
*** Direkter Strich 8 rotpunkt (solo-toprope) wunderschöne Kiesel- und Wabentour
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Luger Friedrich – 3

20.03. 2017, Luger Friedrich (Süd-Westwand, freistehend)

Time to send unfinished Business. Also ohne Umwege wieder ab zum Luger Friedrich, das Arsenal von Friends an den Gurt gehängt und per Solo-Vorstieg die „Direkte Südwand“ empor. Nachdem ich letzte Woche bereits zu kaputt für ein Durchklettern im Vorstieg war, machten mir heute die Bedingungen einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund von Feuchtigkeit in der Risspassage und rutschenden Händen sowie Füßen legte ich Pausen an den gesetzten Friends ein. Ich konnte die erste Seillänge zum Glück im Anschluss im Solo-Toprope punkten, die zweite (trockene) Seillänge klappte direkt im Onsight. Eintrag ins Gipfelbuch – check.

Die zweite Seillänge kann der ersten nicht das Wasser reichen, ist aber auch nicht schlecht. Größtenteils ist es leicht, mit einer sehr guten, abdrängenden Schlüsselstelle im mittleren Wandteil. Im Prinzip kann man sie ohne zusätzliche Friends klettern, die Ringe genügen, wer mag kann den einen oder anderen verbauen. Die erste Seillänge ist eine sehr abwechslungsreiche, traumhafte Felsfahrt.

Die Einstiegswulst habe ich am 1. Ring technisch umgangen. Früher stand da wohl mal ein Baum, jetzt sind keine Tritte mehr unterhalb der Wulst vorhanden. Ich denke, wenn es trocken ist, kann man sich da irgendwie hochwürgen, aber bei Feuchtigkeit und „sanden“ keine Chance (7- kommt da auch nicht hin). Es folgt geniales Riss- und Reibungsklettern (geneigt) vom Allerfeinsten. Insbesondere das weiche Halten der Reibungsgriffe auf Zug ist schlichtweg Genuss pur. Das Platzieren der Friends ist etwas aufwendiger, es sollte also keine Übungsroute für den Umgang mit mobilen Sicherungsmittel sein. Danach ein glatter Wandteil von einem schmalen, scharfen Riss durchzogen. Hier gilt es etwas fester hinzulangen, ehe es an „Henkeln“ und einer Wurzel zum Standring zieht. Insgesamt sehr anhaltend, jedoch mit guten Ruhepunkten. Eine klassische, harte 7-!

Vom Standring aus konnte ich mir das Toprope für „Moderne Zeiten“ einhängen. Wie bei „Freundschaft“ ist der Einstieg E2 und nicht wirklich nahtlos abzusichern. Dafür bietet dieser herrliches Kieseltreten. Die Crux wartet am 1. Ring im Reibungsriss. Im oberen Teil gibt es noch eine schöne Leistensequenz. Tolle Route, in der leider schon wieder die ersten Brombeeren ranken. Bitte eine Gartenschere mitnehmen! Auch in dieser Tour fiel mein Onsight den Bedingungen zum Opfer, ohne putzen und trocknen war die Schlüsselstelle nicht zu klettern.

Die 3 Tage Süd-Westwand am Luger Friedrich waren wunderschön. Lange, sehr abwechslungsreiche Routen, die nicht mit unbedingt extrem harten Zügen aufwarten, sondern vorwiegend durch technische, galante Bewegungen bestechen. Das Halten und Stehen auf Reibung hat mir oftmals ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

*** Direkte Südwand 7- rotpunkt (solo-toprope) vielseitiges, allerbestes Pfalz-Klettern
* Moderne Zeiten 7 rotpunkt (solo-toprope) gute Kletterei, Riss-/Plattencrux
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Luger Friedrich – 1/2

13.03./17.03. 2017, Luger Friedrich (Süd-Westwand, freistehend)

Mein neuestes Ziel in der Pfalz: der Luger Friedrich. Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein bot sich die Südwestwand an, bevor es hier irgendwann zu heiß werden wird.

Der „Pfeilerweg“ (bis zum Standring auf dem Pfeilerkopf geklettert) ist eine wunderschöne Rissverschneidung, die sich problemlos super absichern lässt. Auch ist es keine wirklich schwere 6, so dass man diese Route durchaus für Pfalz-Einsteiger empfehlen kann. Ähnlich verhält es sich mit der „Nasenlänge“.

Mein Hauptziel war „Oro“. Nach Ausbouldern am Montag, konnte ich heute die Tour direkt im ersten Versuch rotpunkten. Man kann diese Route sehr gut ohne zusätzliche Absicherungen klettern, wer mag kann 1-2 Friends legen. Einsteigen lohnt sich, es ist enorm abwechslungsreich mit vielen tollen Bewegungen, die von perfekten Rastpositionen unterbrochen sind. Zunächst wartet die fingerkräftigste Stelle direkt am ersten Ring. Eine heftige Plattencrux fordert Willen und Tatkraft. Anschließend schönes Gegendruck-Klettern an einem aufsteigenden Band, ehe man sich per Sloper und Fingerloch dem entspannenden Wabenteil der Route nähert. Danach folgt die zweite Schlüsselstelle mit einem anhaltenden, herrlichen Boulder im Überhang. Wenn man weis wie, kommt 8- hin. Wer zu lange hängt wird abtropfen. Ich empfehle für den letzten Ring eine verlängerte, steife Exe mit zu nehmen (gilt auch für den 2. Ring von „Freundschaft“).

Durch „Nasenlänge“ konnte ich mir direkt das Toprope in den Standring von „Freundschaft“ hängen. Der Einstieg ist mit E2 angegeben und richtig tolle Placements habe ich nicht direkt gesehen. Es klettert sich jedoch recht gut bis zum 1. Ring. Danach folgen ein paar schwere Plattenzüge (leider mittlerweile viele abgebrochene Kiesel). Der 2. Ring hängt zu hoch (siehe oben), direkt davor lauert der ultra-harte Zug. Mit alles oder nichts gelang mir im Onsight der Einbein-Aufsteher an nichts und ich hatte die Tour in der Tasche!

Zum Abschluss des Tages kletterte ich noch die 1. Seillänge der „Direkten Südwand“. Schlichtweg genial. Mehr dazu nach meinem nächsten Besuch, beide Seillängen stehen auf meiner Must-Do Liste.

*** Pfeilerweg 6 onsight (s-vorstieg) wunderschöne Rissverschneidung, super abzusichern
* Nasenlänge 6+ onsight (s-vorstieg) nette Tour, überwiegend Verschneidung
* Freundschaft 7+ onsight (s-toprope) heftige Plattencrux um den 2. Ring
** Oro 8- rotpunkt (s-toprope) vielseitig, harte Platte unten / Crux-Überhang oben
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Trifels – 5

10.03. 2017, Trifels (Süd-Westwand, freistehend)

Die Route „Espresso“ lies mir keine Ruhe, eine Rotpunktbegehung musste her. So ging es direkt im Solo-Vorstieg nach oben, die Absicherung ist übrigens leicht zu bewerkstelligen. Leider fiel ich, da relativ unaufgewärmt, in der Crux am zweiten Dächlein. Ich konnte meine Beta noch etwas optimieren und so gelang der Durchstieg der Tour direkt im Anschluss. Fein!

Anschließend war „Kimme und Korn“ an der Reihe. Eine sehr schöne Platte, mit der Schlüsselstelle über dem ersten Ring. Sehr hart und kippelig. Durch Ausbouldern fand ich eine gängige Variante für mich. So war der Rotpunkt mit dieser Einzelstelle im Sack.

Ich denke der Trifels hat nun erstmal Pause, mal schauen, wo es mich das nächste Mal hinverschlägt.

* Baumvariante 4+ onsight (solo-toprope) schöne, selbst abzusichernde Platte
* Espresso 7+ rotpunkt (solo-toprope) 2 schwere und technische Dächlein, fordernd
* Kimme und Korn 8- rotpunkt (solo-toprope) technisch und schwer über den 1. Ring, Platte