8.4./15.4. 2019, Dahner Kuckucksfels (Süden)
Am 8.4. kletterte ich „Ambulanz“, den „rechten Einstieg“ und schaute mir die „Intensivstation“ an. Bereits am Nachmittag bzw. in der Nacht stellte sich heraus, warum ich alles als so anstrengend empfand – ein Magen-Darm-Infekt suchte mich heim und legte mich komplett flach. Heute folgten „Ann Linn“, „Tränen im Himmel“ und nochmals die „Intensivstation“. Von daher weis ich nicht wie fit ich beim klettern war und meine Eindrücke sind vielleicht ein wenig mit Vorsicht zu betrachten.
Der „Normalweg“ besteht aus einer sehr leichten Verschneidung und einer kurzen Wand, an der man klettern muss. „Ann Linn“ ist teils stark überhängend mit großen Henkeln (leider bruchgefährdet). Unter dem Überhang fordert eine kurze Leistenpassage. Die Ringverteilung ist fragwürdig, der optische Zustand mancher Betonierung ist nicht gerade vertrauenserweckend. Gleiches gilt für „Tränen im Himmel“, weswegen es für beide Routen keine Empfehlung gibt. Diese Tour beginnt plattig und geht in kräftiges, überhängendes klettern über. Beide Wege kann man machen (Einschränkung Absicherung), besonders wenn man gerne überhängend klettert, bieten aber nichts besonderes oder technisch Feines.
Die „Ambulanz“ lohnt und fordert von unten bis über den kleinen Überhang (ersten Ring besser vorhängen). Gute Züge, macht Spaß. Den „Rechten Einstieg“ kann ich nicht empfehlen, da der 2. Ring knapp über/an der Bruchkante von hohl klingenden Fels sitzt. Ansonsten eine schöne kurze Passage startend an zwei Mini-Hohlleisten. Es folgt eine Querung mit den Füßen auf Reibung. Nach der Querung zu Fallen tut sicherlich weh.
Das Muss am Fels ist die „Intensivstation“. Eine wunderbare Klettertour. Als i-Tüpfelchen fehlt zwar für meinen Geschmack eine technische Feinheit/Finesse, da es recht geradlinig voran geht, aber Riesenspaß macht es allemal. Die Crux ist der Einstiegsleistenzug am 1. Ring. Definitiv größenabhängig. Ich denke, wenn ich fit bin müsste ich knapp rankommen ohne anklettern zu müssen. An beiden Tagen fehlte mir ein wenig Fingerstrom in der rechten Hand, sehr maximalkräftig. Es folgt eine klasse Leistenwand, ehe es in den überhängenden Teil geht. Insgesamt sehr anhaltend und fordernd. Die Griffe müssen oft ordentlich belastet werden und die Arme werden dicker und dicker. Erst vor dem Abschlussüberhang ist etwas Erholung drin. Hier gilt es dann nochmal ordentlich die Finger ins Leistenband zu krallen. Meiner Meinung nach ist das Beenden am letzten großen Ring im Dach vernünftig und solide 8-. Der Ausstieg müsste geputzt werden und mir stellt sich ebenfalls die Frage, ob man links oder rechts der Nase (Franzring) aussteigen soll, was die Schwierigkeit beeinflusst.
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Normalweg |
2 |
onsight |
Verschneidung, kurze Wand, gehackt |
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Ann Linn |
7- |
onsight (solo-toprope) |
Leisten, Henkel, stark überhängend, brüchig |
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Rechter Einstieg |
7- |
onsight (solo-toprope) |
hohle Minileisten, kurze Einzelpassage |
* |
Ambulanz |
7- |
onsight (solo-toprope) |
anhaltende, gute Wandkletterei |
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Tränen im Himmel |
7+ |
onsight (solo-toprope) |
stark überhängend, kräftig |
*** |
Intensivstation |
8- |
offen |
Leistenwand, Überhang, techn.+ausdauernd |