18.04. 2018, Schmalbühler Felsen (Südost bis Südwest, freistehend)
Direkt wieder am Schmalbühler Felsen war heute mein Ziel die beiden Südwand-Routen vorzusteigen und noch 1-2 weitere Touren anzuhängen. Fast geschafft.
Zunächst war die „Untere Südwand“ an der Reihe. Bis zum Stand wird ordentliche Kletterei geboten. Es folgt ein 5m Quergang unter einem Dach, der sich nicht absichern lässt. Es sei denn, man hat Riesen-Friends. Dieser ist nicht schwer, jedoch sollte man sicher agieren, um einen weiten Pendelsturz in den Stand zu vermeiden. Beim Übergang in den Riss ist nochmals Sorgfalt gefragt. Recht gebückt kann man einen 0.5 Cam verbauen. Anschließend greift man einen Henkel über sich und kann mittels einer steifen Exe den Ring bequem einhängen, sonst wird es anstrengender. Es folgt der schwerste und beste Teil der Route (bestens gesichert durch 3 Ringe), leider viel zu kurz. Ich habe zu lange probiert nur mit den Griffen im Rissbereich zu klettern und das hat nicht funktioniert – Onsight fehlgeschlagen. Die Lösung liegt 50cm neben dem Riss in Form eines Henkels (darüber liegen die wichtigen Leisten auch etwas abseits). So geht es kräftig und technisch über den Riss in ein direkt anschließendes Leistenproblem. Es folgen pfälzisch-klassische Meter zum Gipfel und der Wetterfahne. Feine Sache die 2. Seillänge, ein Ring im Quergang wäre nett.
So war leider mehr Zeit dahin als veranschlagt. Daher gingen nur noch zwei Routen im Toprope. „Eremiten Fasching“ verläuft zu Beginn rechts der „Unteren Südwand“ über 3 Ringe bis zum identischen Stand. Etwas schmutzig jedoch gut zu klettern. Jeweils ein schwererer Zug am 1. und 3. Ring. Oben geht es nach links entlang der Kante empor (bestens gesichert durch Ringe). Kräftiges, luftiges und fotogenes Klettern an großen Griffbändern, macht richtig Spaß.
Beide Touren lassen sich problemlos mit wenigen zusätzlichen Cams absichern. Die folgende Tour benötigt mehr davon, inklusive mehr Aufwand beim Anbringen (vor allem große Größen).
Zum Abschluss stand die „Obere Südwand“ auf der Agenda. Ein super Riss! Am Anfang technisch anspruchsvoll über die 2 Ringe. Der Sicherer sollte ganz unten stehen, nicht auf dem Einstiegsband. Am 3. Ring beginnt der kraftvolle Teil. Der Riss drängt ordentlich ab und man arbeitet sich an großen Griffen hinauf. Eine Verschnaufpause erfolgt nach einem mehr oder minder schwierigen Klemmer. Nun sich seitlich in den Riss drehen (Schulter) und weiter geht es. Es bleibt schön, besonders schwieriges kommt nicht mehr. Klasse!
* | Untere Südwand | 6+ | rotpunkt (solo-vorstieg) | ungesicherte Querung, oben raus klasse |
** | Obere Südwand | 6+ | onsight (solo-toprope) | super Riss, technischer Einstieg |
* | Eremiten Fasching | 7 | onsight (solo-toprope) | oben luftiger Henkelspaß, kräftig |