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Steinbruch Schriesheim – 61/64

Schriesheimer Steinbruch, 13.02./15.02./17.02./20.02. 2017

Raus aus der Komfortzone, zurück zum Sportklettern! Vom Gefühl her, scheine ich nicht komplett außer Form zu sein, jedoch macht sich die Kletterpause deutlich bemerkbar. Mit der Maximalkraft und Ausdauer ist es nicht weit her.

Bei um die 3°C konnte ich den „Techno-Riss“ im Onsight klettern. Ein heftiger Kampf mit komplett tauben Fingern zum Ende hin. Das hat mich richtig gefreut. Die Route ist interessant, startet mit einer Überhang-Verschneidung und geht danach in einen Riss über. Eine alpin-angehauchte Technikschule. Man steht recht gut und kann sich die nächsten Züge meist gut überlegen, was auch nötig ist. Die Route ist zwar durchaus dreckig, brüchig und moosig, jedoch ist alles was man benötigt frei und gut zu halten bzw. zu stehen. Nicht unlohnend, bestens für onsight geeignet.

Weiter ging es mit „Queer“, diese zweigt von der Tour „Alte Meister“ ab und zwar genau dann, wenn diese sandig wird. Unerwarteter Weise ist die Route richtig gut und bleibt anhaltend bis zum Ende. Rastpositionen Fehlanzeige, daher bin ich in vielen Rotpunktversuchen abgeflogen. Sehr fordernd. Zunächst geht es technisch über die Einstiegsrisse. Anschließend folgt ein genialer „Kühlschrank-Boulder“ ehe es an Seitgriffen zum Umlenker zieht. Diesen Boulder zu klettern macht riesig Spaß. Sehr technisch mit kleinen harten Zügen, dazu eine fisselige Fußarbeit. Später werden die Züge länger und kräftiger. Ständig ist man aufgespannt und muss alles auf Zug halten. Je größer man ist, desto einfacher wird es wahrscheinlich. Unter 1,70 könnte es fraglich werden, da der Kühlschrank dann zu breit wird. Ich würde die Route deutlich bei 8- einordnen, vielleicht ist auch das ein oder andere mal weg- oder ausgebrochen. Noch zwei Tipps: den vorletzten Ring unbedingt verlängern (120cm Bandschlinge), um sich am Beginn des Boulders zu sichern. Friends in dem brüchigen Riss würde ich nicht 100%ig vertrauen. Tape bereithalten – viele der Kühlschrank-Griffe sind scharfkantig und teils anzuschnappen, was durchaus Haut kosten kann und es bei mir auch getan hat (insbesondere an den mittleren Fingergliedern).

Das Glück ist manchmal mit den Mutigen, so war trotz Regens in der Nacht mein Projekt am Freitag relativ trocken und ich konnte es nach einer kurzen Putz- und Trockenaktion rotpunkten. Wunderbar!

Update 20.02.
Es ging nochmals zum Training in die Cosmopolitan. Bis auf den „langen (Halb)-Dyno“ im oberen Bereich konnte ich die Züge alle klettern. Coole Sache für meinen Fitnesszustand. Ein Durchstieg ist momentan außer Reichweite. Ich bin gespannt darauf, später im Jahr in die Route zurück zu kehren.

Und es gab etwas zu sehen: Jakob Jorda kletterte Trianon, die schwerste Route im Steinbruch. Sauber!

Neue Routen
* Trickweg 6- onsight (solo-toprope) schöne Verschneidung, Keile/Friends nötig
* Schleichweg 6-/6 onsight (solo-toprope) Platte, Podest und senkrechter Abschluss, nett
* Techno-Riss 7 onsight (solo-toprope) Überhangverschneidung und Riss, technisch
** Queer 7+/8- rotpunkt (solo-toprope) genialer Kühlschrankboulder, sehr anhaltend
*** Cosmopolitan 9- rein für Trainings- und Testzwecke
Bekannte Routen
* Musterkante 6 unübersichtlich, konzentriert klettern, gute Tour
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Steinbruch Schriesheim – 58/60

Schriesheimer Steinbruch, 03.02./06.02./08.02. 2017

Endlich wieder am Fels und endlich wieder klettern! Seit dem 30.11.2016 habe ich meinen Finger wie geplant geschont und war nur Mitte Januar 3x beim Bouldern zu Testzwecken. Es ist deutlich besser und ich bin auf dem richtigen Weg. Abgeschlossen ist die Genesung keinesfalls und aufpassen ist weiterhin angesagt, damit keine erneute Überlastung sich direkt einschleicht. In der „freien Zeit“ habe ich mich einerseits geschont und andererseits intensiv an den Ringen trainiert. Ziel war es fit zu bleiben sowie ungeahnte Muskelgruppen „kennenzulernen“.

Zum Saisonstart standen 6er und niedrige 7er an. Schriesheim trocknet sehr schnell und bietet sich bei kühlen Verhältnissen allerbestens an. Überwiegend kletterte ich im solo-toprope, um mich voll auf technische Aspekte zu konzentrieren und viele Klettermeter zu machen. Daher kletterte ich viele Routen mehrfach und probierte diverse Varianten in den Schlüsselstellen.
Zwischen den Routen Primadonna und Alpenjodler gibt es im übrigen eine wunderschöne Leistentour im 7. Grad, dafür am besten ein Toprope über den letzten Ring vom Alpenjodler verlaufend installieren.

Tolle Routen, herrliches Klettern, Herz was willst du mehr. Ich freue mich auf die neue Saison!

Neue Routen
* Gedankenlos 6-/6 onsight (solo-toprope) Henkelüberhang und Platte, nett
* Balanceakt 6+ onsight (solo-toprope) technisch lohnende Rissverschneidung
* Himmelsleiter 6+ onsight (solo-vorstieg) gute Felsfahrt, fordernde Risscrux
* Direkte Platte 6+/7- onsight (solo-vorstieg) schöne, technische Leistentour
*** Cosmopolitan 9- rein für Trainings- und Testzwecke
Bekannte Routen
* Villa Kunterbunt 6- klassisch angehauchte Verschneidung, interessant
* Schinderhannes 6- wunderbares, technisches Leistenklettern
Alpenjodler 6-/6 unten Rissverschneidung, oben Leisten
* Na und…! 6+ Leisten- und Kantenkletterei, gut
* Primadonna 7- überwiegend Leisten, schön, viele Optionen
** Clou 7- alles drin, einfach nur herrlich, luftig
** Bärenkralle 7- geniale Riss- und Leistentour, luftig
Bärenmarke 7 interessant und nicht einfach, bleibt jedoch Gewürge
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Steinbruch Schriesheim – 55/57

Schriesheimer Steinbruch, 4.11./21.11./23.11. 2016

Eigentlich war mein Ziel für den Herbst und den Winter fokussiert an meiner Fingerkraft zu arbeiten. Hauptsächlich durch das Klettern schwerer Routen sowie Training an Fingerboard und Systemwand. Nach wenigen Einheiten, musste ich mir eingestehen, dass dies momentan der falsche Weg ist. Solange mein Fingermittelgelenk immer wieder anschwillt und ich ja auch noch viele Jahre klettern vor mir habe, muss ich die Prioritäten anders setzen. Es gilt den Finger zu kurieren, basta!

Dafür geht es zunächst nicht mehr in die Halle zum Bouldern. Beim Klettern im Freien werde ich überwiegend im 7. Schwierigkeitsgrad klettern und mein Limit außen vor lassen. Vielleicht mache ich auch mehr mit Cams und Keilen. Ist das Wetter schlecht, werde ich mich meiner körperlichen Fitness widmen und die verschiedensten Muskelgruppen trainieren. Kletterspezifisches Training ist vorerst gestrichen. Auch werde ich mehrere Pausen einlegen und hoffentlich ist der Finger bis zur neuen Saison wieder fit.

Mit diesem Plan ging es zuletzt, wenn es mal nicht regnete, nach Schriesheim, um die verbliebenen offenen 7er zu klettern. „Hart aber Herzlich“ (6+/7-) ist eine harte Tour für den Grad. Sehr technisch und die entscheidenden Stellen sind per Risskletterei zu lösen, Eindrehen hilft oftmals weiter. Sehr interessant fand ich „Schmierseife“ (7). Eine wunderbare technische Sequenz, bis man mal um die Kante rum ist. Die Route „Genau So“ (7+) scheint evtl. definiert zu sein. Ich bin logisch geklettert, eher links vom Riss, so ist es ein schöner 7er. Wahrscheinlich soll man zentraler in den Riss bis rechts davon, dann wirds denke ich ein ganz schönes Brett. Das Fingerklemmen dafür hab ich mir gespart. Die „Chorus Line“ (7+) macht Spaß, gute Bewegungen an vielen Seitgriffen. Platziert man die Füße gut, ist es keine besonders schwere Route in diesem Grad. Bei meinem ersten Rotpunkt-Versuch ist ein kopfgroßer Felsbrocken aus der direkten Linie ausgebrochen. Da entlang wird es nun schwer, leicht rechts rum geht es trotzdem noch sehr gut. Etwas weiter links wirds Richtung 8-. In solchen Fällen bin ich froh, dass kein Sicherer und damit potenzielles Opfer am Felsfuß stand. Kommen wir zu „Papa Pia“ (7+, im Odenwaldführer Albatros genannt). Genussreich geht es bis zum 2. Ring, dann wird es brachial für den Grad. Härtestes Piazen an zunächst kleinen Griffen und anschließend an der abdrängenden Kante. Ganz oben nochmals ein harter und weiter Zug bis zum rettenden Knieklemmer. Sehr lohnend und spannend. Die Fußpositionen entscheiden über den Erfolg und den Zulauf der Unterarme, der jedoch nicht zu verhindern ist. Die Crux raus aus dem „Mini-Dächlein“ ist ebenfalls richtig gut. Zum Abschluß durchstieg ich noch „Black Velvet“ (6-). Eine gute, kurze Tour, die recht anspruchsvoll für den angegebenen Schwierigkeitsgrad ist.

* Black Velvet 6- onsight (solo-toprope) gute, kurze Tour, anspruchsvoll
* Hart aber Herzlich 6+/7- rotpunkt (solo-toprope) sehr technische Risskletterei, fordernd
** Schmierseife 7 rotpunkt (solo-toprope) sehr interessant, technisch lohnend
* Genau So 7+ rotpunkt (solo-toprope) gute Riss- und Seitgriffkletterei
* Chorus Line 7+ rotpunkt (solo-toprope) großgriffig, technisch, viele Seitgriffe
** Papa Pia 7+ rotpunkt (solo-toprope) hartes, anhaltendes Piaz-Finish
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Steinbruch Schriesheim – 52/54

Schriesheimer Steinbruch, 28.9./4.10./12.10. 2016

Zunächst wartete auf mich mit „Bambino“ (7+) noch ein Altprojekt, dass ich während meiner Gartenbauzeit leider nicht durchsteigen konnte. Fortschritt festzustellen ist genial. Beim letzten Mal war das über die Kante kommen extrem hart für mich, es ging auch nur auf eine Art und Weise. Diesmal fand ich mehrere Möglichkeiten, welche mich alle nicht vor all zu große Probleme stellten. Eine tolle, anstrengende Route, wo schon gut hinzupacken ist. Anschließend versuchte ich mich in „Schollebambl“ (8), fand jedoch weder einen Plan noch die nötige Kraft, um die Kantencrux nach dem 2. Ring zu bewältigen.

Langsam wird die Routenauswahl in Schriesheim knapp, „Vitalis“ (8+) war an der Reihe. Nach hartem Ausbouldern konnte ich am ersten Tag bereits alle Passagen frei klettern, sehr cool! Und noch besser, heute konnte ich die Tour direkt im ersten Versuch rotpunkten. Yehaa!
Sehr knapp war es, die Crux in der Mitte zu durchsteigen ist absolut an meinem Limit. Völlig gepumpt noch irgendwie bis zum Umlenker gekämpft. Für den Vorstieg empfehle ich den ersten Haken vorzuklippen und ggf. zum zweiten Haken hin noch einen Friend/Keil zu setzen.

Im unteren Bereich der Tour geht es überwiegend an größeren Seitgriffen athletisch und weit bis zum zweiten Haken. Es folgt die Schlüsselstelle. Zunächst wunderbar technisch und mit viel Körperspannung empor bis zum spannweitenabhängigen Zug in den großen Seitgriff. Dann wird es richtig hart, da die Füße hochzusetzen und weiter zu kommen. Ich bin völlig ausgefahren und überstreckt, weiter geht es nur mit extrem viel Power. Anschließend klettert es sich einfacher, jedoch anhaltend an Leisten und Untergriffen eher technisch bis zum Top. Leider ist die Crux extrem größenabhängig. Auch insgesamt betrachtet sparen größere Kletterer an vielen Stellen deutlich Körner ein.

Anschließend versuchte ich noch zweimal den Durchstieg in „Traurig aber Wahr“ (8/8+). Diese Route verläuft identisch mit „Vitalis“ bis zum 3. Haken und steigt dann den Riss der „Zugluft“ aus (leichterer oberer Teil im Vergleich). Leider kam ich zweimal nicht aus der ausgefahrenen Position weiter, ansonsten war für den Rest noch genug Kraft im Tank.

** Bambino 7+ rotpunkt (solo-toprope) wunderbare Kletterei, großgriffig
Schollebambl 8 heute plan- und kraftlos an der Crux (ab 2. Ring)
** Vitalis 8+ rotpunkt (solo-toprope) kräftig-weite Züge, athletisch, größenabhängig
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Steinbruch Schriesheim – 51

Schriesheimer Steinbruch, 21.9. 2016

Mein heutiges Ziel war eigentlich die Route „Mystic Moves“ (8/8+). Gekommen ist alles anders.

Zum Einklettern wählte ich „Blutwurst“ (7+). Nach einem einfachen Zustieg kommt oben raus ein schöner, lohnender Boulder zum Umlenker. Sehr kurz, aber eben am Ende der tolle, fließende Boulder. Noch nicht ganz warm ging es ab in „Kurz und Heftig“ (7), diese Tour teilt sich den Umlenker mit Mystic Moves. Sah schon heftig aus und ist es auch. Ich blieb in der Rissspur bis auf einmal das rechte Bein rausstellen in den Nachbarriss der Mystic Moves. Enorm knackig, schwer zu lesen und im Endeffekt auch ein Gewürge. Fiel mir schwerer als Blutwurst, die Züge sind jedoch tatsächlich etwas leichter. Nicht uninteressant, aber auch nicht schön. Spannend, dass man dann doch irgendwie sowas Wurstiges hochkommt.

Nun war Mystic Moves an der Reihe, und ich dachte schon oje beim hinschauen…keine Chance. Ich kann weder die Griffe so halten, noch ist mir eine mögliche Sequenz eingefallen. In einem Forum schrieb jemand, dass ihm ein Tritt ausgebrochen sei und dadurch die Tour momentan für ihn nicht mehr kletterbar ist. Vielleicht liegt es daran, vielleicht bin ich heute einfach blind gewesen. So hat das mit dem achten Grad nix zu tun.

Daher Planänderung und ich schloss die Routen „Dachlriss“ und „Piazriss“ an. Sind beides gute, lohnende Klettereien, wobei die Schlüsselstelle des Dachlriss sehr viel Piaz-Kraft erfordert oder tricky Fußarbeit für geschicktes Spreizen. Hart für 7-. Beim Piazriss nicht erschrecken, es grüßte heute eine Fledermaus.

* Piazriss 6+ onsight (solo-toprope) gute Tour, piazen kein Muss
* Dachlriss 7- rotpunkt (solo-toprope) harte Crux, heftig oder tricky
Kurz und Heftig 7 rotpunkt (solo-toprope) sehr knackiges Rissspurgewürge
Blutwurst 7+ rotpunkt (solo-toprope) lohnender Boulder zum Umlenker
Mystic Moves 8/8+ völlig planlos