Schriesheimer Steinbruch, 13.02./15.02./17.02./20.02. 2017
Raus aus der Komfortzone, zurück zum Sportklettern! Vom Gefühl her, scheine ich nicht komplett außer Form zu sein, jedoch macht sich die Kletterpause deutlich bemerkbar. Mit der Maximalkraft und Ausdauer ist es nicht weit her.
Bei um die 3°C konnte ich den „Techno-Riss“ im Onsight klettern. Ein heftiger Kampf mit komplett tauben Fingern zum Ende hin. Das hat mich richtig gefreut. Die Route ist interessant, startet mit einer Überhang-Verschneidung und geht danach in einen Riss über. Eine alpin-angehauchte Technikschule. Man steht recht gut und kann sich die nächsten Züge meist gut überlegen, was auch nötig ist. Die Route ist zwar durchaus dreckig, brüchig und moosig, jedoch ist alles was man benötigt frei und gut zu halten bzw. zu stehen. Nicht unlohnend, bestens für onsight geeignet.
Weiter ging es mit „Queer“, diese zweigt von der Tour „Alte Meister“ ab und zwar genau dann, wenn diese sandig wird. Unerwarteter Weise ist die Route richtig gut und bleibt anhaltend bis zum Ende. Rastpositionen Fehlanzeige, daher bin ich in vielen Rotpunktversuchen abgeflogen. Sehr fordernd. Zunächst geht es technisch über die Einstiegsrisse. Anschließend folgt ein genialer „Kühlschrank-Boulder“ ehe es an Seitgriffen zum Umlenker zieht. Diesen Boulder zu klettern macht riesig Spaß. Sehr technisch mit kleinen harten Zügen, dazu eine fisselige Fußarbeit. Später werden die Züge länger und kräftiger. Ständig ist man aufgespannt und muss alles auf Zug halten. Je größer man ist, desto einfacher wird es wahrscheinlich. Unter 1,70 könnte es fraglich werden, da der Kühlschrank dann zu breit wird. Ich würde die Route deutlich bei 8- einordnen, vielleicht ist auch das ein oder andere mal weg- oder ausgebrochen. Noch zwei Tipps: den vorletzten Ring unbedingt verlängern (120cm Bandschlinge), um sich am Beginn des Boulders zu sichern. Friends in dem brüchigen Riss würde ich nicht 100%ig vertrauen. Tape bereithalten – viele der Kühlschrank-Griffe sind scharfkantig und teils anzuschnappen, was durchaus Haut kosten kann und es bei mir auch getan hat (insbesondere an den mittleren Fingergliedern).
Das Glück ist manchmal mit den Mutigen, so war trotz Regens in der Nacht mein Projekt am Freitag relativ trocken und ich konnte es nach einer kurzen Putz- und Trockenaktion rotpunkten. Wunderbar!
Update 20.02.
Es ging nochmals zum Training in die Cosmopolitan. Bis auf den „langen (Halb)-Dyno“ im oberen Bereich konnte ich die Züge alle klettern. Coole Sache für meinen Fitnesszustand. Ein Durchstieg ist momentan außer Reichweite. Ich bin gespannt darauf, später im Jahr in die Route zurück zu kehren.
Und es gab etwas zu sehen: Jakob Jorda kletterte Trianon, die schwerste Route im Steinbruch. Sauber!
* | Trickweg | 6- | onsight (solo-toprope) | schöne Verschneidung, Keile/Friends nötig |
* | Schleichweg | 6-/6 | onsight (solo-toprope) | Platte, Podest und senkrechter Abschluss, nett |
* | Techno-Riss | 7 | onsight (solo-toprope) | Überhangverschneidung und Riss, technisch |
** | Queer | 7+/8- | rotpunkt (solo-toprope) | genialer Kühlschrankboulder, sehr anhaltend |
*** | Cosmopolitan | 9- | rein für Trainings- und Testzwecke |
* | Musterkante | 6 | unübersichtlich, konzentriert klettern, gute Tour |