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Trifels – 6

28.08. 2018, Trifels (Süd-Westwand, freistehend)

Urlaub vorbei und nach langer Abstinenz einmal wieder am Trifels. Zum Aufwärmen kletterte ich „Klamotte“, eine kurze und schöne Reibungsgeschichte (Platte). Eher leicht für den Grad.

Danach war der „Hexentanz“ an der Reihe. Die schwere Passage wartet direkt unten, obenraus folgen Plattengenussmeter. Die Schwierigkeit ist am 1. Ring an die Leisten zu kommen. Für mich ein klares Längenproblem. Ich kam gerade so ran und war dann so ausgefahren, dass ich kaum den Griff wirklich belasten konnte. Nach mehreren Anläufen passte es glücklicherweise einmal. Die anschließenden Züge sind fußtechnischer Natur und lösen sich besser auf, als man zunächst vermutet.

Zum Abschluss schaute ich mir noch die Route „Zehentanz“ an. Die Schlüsselstelle ist direkt über dem 1. Ring. Eher athletisch und mir fehlte heute die Fingerkraft um den „schlechten linken Seitgriff“ so zu blockieren, dass ich den rechten Fuß noch hochbekommen würde. Im Endeffekt ein Einzelzug 8er und diese Einzelzüge sind leider stets sackhart. Die Stelle war früher einmal mit 9- bewertet, zwar ist der Tritt jetzt besser, halten muss man es trotzdem erstmal können. Die folgenden Meter bieten herrliche Plattenkletterei. Am 2. Ring wird es nochmals schwerer, jedoch mit guter Technik ist das alles souverän zu klettern.

* Klamotte 6 onsight (solo-toprope) kurze, schöne Reibungsgeschichte, eher leicht
* Hexentanz 7+ rotpunkt (solo-toprope) schwere, fußtechnische Crux + Plattengenuss
** Zehentanz 8 offen (solo-toprope) harte Crux am 1. Ring, oben feine Plattenstellen
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Siebenschläfer – 1

Siebenschläfer, 22.08. 2018

Eigentlich wollte ich zunächst an die Flossgrabenwand, aber aufgrund der Bausituation an der Brücke in Bockau/Zschorlau und unklaren, weiträumigen Umleitungen, habe ich mir dieses Glücksspiel da hin zu kommen geschenkt. So ging es direkt an den Siebenschläfer. Eine kleine, schnell erreichbare Sportkletterwand. Kurzweilige Routen bieten schattige Kletterbeschäftigung für heiße Tage wie heute.

Die 6er Touren sind aus meiner Sicht zu hoch bewertet. Sie sind zwar recht kleingriff, jedoch nahezu alles lässt sich prima wegstehen und aus den Beinen klettern. Bei den 7er Routen muss man schon mal hinpacken, beide sind von athletischer Natur. Alle Touren sind relativ kurz mit recht geradliniger Kletterei.

Auf dem Heinweg schaute ich mal wieder bei der Magnetenwand vorbei. „Monstermagnet“ 8+ beginnt mit 4 knallharten Zügen, ich kann davon keinen klettern…ob das noch im 8. Grad ist? Zum Abschluss des Tages wiederholte ich „Icepixie“ 8-, wobei 7+ eher an der Wahrheit liegen dürfte.

Für Knab und Knecht 6 onsight (solo-toprope) kleingriffiges, nettes Steigen
M & M 6+ onsight (solo-toprope) kleingriffiges, nettes Steigen, Runout!
* Super Nova 6+ onsight (solo-toprope) kleingriffiges, nettes Steigen
Moon 6+ onsight (solo-toprope) kurze, überhängende Geschichte
* King of Pop 7- onsight (solo-toprope) pumpiges „Hangel-Hook-Band“
* Skyline 7 onsight (solo-toprope) athletische, abdrängende Kletterei
Magnetenwand Wiederholung
* Icepixie 8- rotpunkt (solo-toprope) Leisten und Riss, abdrängende Wand
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Teufelsstein – 11

Teufelsstein, 20.08. 2018

Nachdem ich am Massiv fast alles geklettert habe fehlten noch einige Wege am Teufelsstein direkt. Diese standen heute auf meiner Agenda. Zunächst ging es per Solo-Vorstieg den „Talweg“ hinauf. Eine höchst klassische Angelegenheit, die nie leicht ist. Neben die Schuppe in der Wandmitte gehört ein Ring! Das Ding wirkt weder solide noch würde ich gerne die Sprengwirkung eines Cams hier testen wollen. Das ist schlichtweg traditioneller, gefährlicher Unsinn. Obenraus ist die Linie sehr undurchsichtig. Direkt zum Ausstieg des „Alten Weges“ im breiten Riss ist es schön und logisch. Laut Kletterführer zieht es ein wenig nach links, was nicht so schön zu klettern ist inklusive kräftigen Ziehens an einem Wackelblock. Muss man so nicht machen.

Die „Höllenvariante“ ist eine nette, kurze Spielerei. Nach dem 3. Ring quert man an recht kleinen Leisten etwas nach links. Nicht leicht und ein wenig längenabhängig, dafür bestens gesichert. Die „Talkante“ ist eine sehr gute, lange Linie. Leider selten geklettert und daher etwas verdreckt. Wahrscheinlich wegen der Sicherungsabstände. Man sollte den Grad drauf haben, um weite Flüge zu vermeiden. Die erste Hälfte bietet feine Leistenkletterei, die zweite Hälfte kommt sehr klassisch daher. Für den „Ostweg“ braucht es am Ring viel Kraft für die weiten Züge. Ich denke 6+ ist ausgereizt (evtl. ist etwas ausgebrochen?). Insgesamt steht die Power im Vordergrund. Die „Teufelskante“ ist ein Brett! Ringe gibt es nicht. Am besten den 3. Ring der „Höllenvariante“ mitnehmen. Das Gear wirkungsvoll unterzubringen ist nicht leicht und die Abstände sind nicht unbedingt klein. Technisch und von der Fingerkraft eher sehr fordernd meiner Meinung nach. Glatt 7 würde auch passen. Ebenso keine leichte Wegfindung. Mein Onsight hier war ein alles oder nichts mit glücklichem Ende. Lieber zunächst im Toprope klettern.

Mit Sportklettern haben die Routen am Teufelsstein (im Gegensatz zum Massiv) nicht wirklich etwas zu tun. Fallen sollte vermieden werden. Die Bewertung der Touren heute ist eher hart. Die Wegfindung und Absicherung fordert Erfahrung. Trotzdem täte man aus meiner Sicht gut daran über ein paar zusätzliche Ringe nachzudenken. Insbesondere aufgrund der Gesteinsqualität und daraus resultierend der Güte einiger Placements.

* Talweg 6 onsight (solo-vorstieg) höchst klassisch, nie leicht
* Ostweg 6+ onsight (solo-toprope) kräftige, weite Züge, Tendenz 7. Grad
* Talkante 7- onsight (solo-toprope) feine Leistenkletterei unten, anschl. klassisch
* Höllenvariante 7- onsight (solo-toprope) schwere Querung nach 3. Ring, Minileisten
* Teufelskante 7- onsight (solo-toprope) clean E1/E2, techn. schwer, fordernd
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Eisenbahnerbruch – 1

Eisenbahnerbruch, 18.08. 2018

Heute zum ersten Mal im Eisenbahnerbruch bei Wilzschhaus im Erzgebirge. Leider scheint hier seit der Erschließung der Routen kaum Kletterbetrieb geherrscht zu habe. Quasi mannshohe Brennnesseln und allerlei Gestrüb stehen bis an den Wandfuß, die Einstiege der Touren sind wieder stark bewachsen, teils mit dichtem Gras. Von daher habe ich mir die Einstiege von 6 und 7 geschenkt. Diese schauen nicht besonders schwer aus. Der von 8 ist eine spannende Bewegung und der von 9 ist sicherlich nicht schlecht, wenn er denn trocken ist, was heute nicht der Fall war. Vom Band in der Wand weg wird es sauberer, trotzdem musste ich beim Einhängen der Routen ordentlich putzen. Der Granit ist sehr bröckelig an den Benutzungsstellen, was Griffe und Tritte noch stets verändert. Hier fehlt einfach Kletterbetrieb, dann könnte sich eine hohe gute Wand entwickeln. Wären die Umstände besser, hätten alle Touren einen Stern mehr verdient. So kann ich momentan nur eine Tour wirklich empfehlen.

Projekt Nummer 8 ist richtig gut. Spannend und dreidimensional im Einstieg zu klettern. Obenraus wartet feine, technische Wandkletterei an Leisten.

Kurz reingeschaut habe ich noch in „Lenis Blumengruß“ 8+. Die Route am Fels! Knallhartes, anhaltendes Leistengezerre. Die Tour ist sauber und gut zugänglich. Wer das klettern kann sollte unbedingt hingehen, hier stimmen die Umstände und dem Klettervergnügen steht nichts im Wege.

Ehemalige Projekte
Nr. 6 7- ? onsight (solo-toprope) 5m interessante Verschneidungskletterei
* Nr. 8 7- ? onsight (solo-toprope) spannender Einstieg, herrliche Leistenwand oben
Nr. 7 7 ? onsight (solo-toprope) Einzelstelle aus dem Erker heraus
Nr. 9 7+ ? onsight (solo-toprope) oben fordernd, leider sehr brüchige Griffe
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Teufelsstein – 10

Teufelsstein (Sektor Pferdefuss), 16.08. 2018

Im Sektor „Pferdefuss“ gab es noch einige offene Routen und mittlerweile freigegebene Projekte. Dort war ich heute unterwegs. Insgesamt fand ich die Sicherungssituation an der einen oder anderen Stelle unschön und teils waren ganz ordentliche Hakenabstände zu verzeichnen. Untypisch im Vergleich mit den anderen Sektoren. Die Einstiege der 6er Touren sind teils brüchig, schmutzig und bemoost. Ihre Schlüsselstellen sind eher anspruchsvoller Natur. „Folge der Schildkröte“ ist eine super Route. Technisch immer fordernd geht es an der Kante hinauf. Anhaltend und oft muss man mit Hooks oder Übergreifen gegen die offene Tür arbeiten.

Die ehemaligen Projekte waren ebenfalls gut. Die Nummern stammen aus dem Geoquest Kletterführer Erzgebirge. „17“ ist eine nette Rissverschneidung die nach oben hin anzieht. Dort etwas Gequetsche und Gewürge jedoch nicht schlecht. Die „10“ ist eine typische Sache für das Massiv. Anhaltend mit relativ weiten Zügen geht es über Wülste empor. Und zwar an Seitgriffen, Auflegern und kleinen Dellen. Die schwersten Züge gab es in Nummer „6“. Bis zum Ende der feinen Piaz-Schuppe noch nicht schwer, dann zieht es an. Kräftige Querung an größeren Leisten und piaz-artiger Kreuzzug um letztendlich auf die glatte Wand zu kommen. Anschließend wirds wieder einfacher.

* HDK-Pfeiler 6 onsight (solo-toprope) techn. Kletterei, nicht leicht, brüchig
* Flugwetter 6+ onsight (solo-toprope) fordernd zum letzten Ring, eher kräftig
* Mädchenweg 6+ onsight (solo-toprope) techn. Verschneidungscrux, weit zum 1. Ring
** Folge Schildkröte 7- onsight (solo-toprope) anhaltende Kantenkletterei gegen offene Tür
Ehemalige Projekte
* 17 6+ ? onsight (solo-toprope) Riss-Verschneidung, oben etwas Gewürge
* 10 7 ? onsight (solo-toprope) abdrängende Wülste, weite Züge, anhaltend
* 6 7+ ? onsight (solo-toprope) Piaz-Schuppe mit kräftigem Wandübergang