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Teufelsstein – 11

Teufelsstein, 20.08. 2018

Nachdem ich am Massiv fast alles geklettert habe fehlten noch einige Wege am Teufelsstein direkt. Diese standen heute auf meiner Agenda. Zunächst ging es per Solo-Vorstieg den „Talweg“ hinauf. Eine höchst klassische Angelegenheit, die nie leicht ist. Neben die Schuppe in der Wandmitte gehört ein Ring! Das Ding wirkt weder solide noch würde ich gerne die Sprengwirkung eines Cams hier testen wollen. Das ist schlichtweg traditioneller, gefährlicher Unsinn. Obenraus ist die Linie sehr undurchsichtig. Direkt zum Ausstieg des „Alten Weges“ im breiten Riss ist es schön und logisch. Laut Kletterführer zieht es ein wenig nach links, was nicht so schön zu klettern ist inklusive kräftigen Ziehens an einem Wackelblock. Muss man so nicht machen.

Die „Höllenvariante“ ist eine nette, kurze Spielerei. Nach dem 3. Ring quert man an recht kleinen Leisten etwas nach links. Nicht leicht und ein wenig längenabhängig, dafür bestens gesichert. Die „Talkante“ ist eine sehr gute, lange Linie. Leider selten geklettert und daher etwas verdreckt. Wahrscheinlich wegen der Sicherungsabstände. Man sollte den Grad drauf haben, um weite Flüge zu vermeiden. Die erste Hälfte bietet feine Leistenkletterei, die zweite Hälfte kommt sehr klassisch daher. Für den „Ostweg“ braucht es am Ring viel Kraft für die weiten Züge. Ich denke 6+ ist ausgereizt (evtl. ist etwas ausgebrochen?). Insgesamt steht die Power im Vordergrund. Die „Teufelskante“ ist ein Brett! Ringe gibt es nicht. Am besten den 3. Ring der „Höllenvariante“ mitnehmen. Das Gear wirkungsvoll unterzubringen ist nicht leicht und die Abstände sind nicht unbedingt klein. Technisch und von der Fingerkraft eher sehr fordernd meiner Meinung nach. Glatt 7 würde auch passen. Ebenso keine leichte Wegfindung. Mein Onsight hier war ein alles oder nichts mit glücklichem Ende. Lieber zunächst im Toprope klettern.

Mit Sportklettern haben die Routen am Teufelsstein (im Gegensatz zum Massiv) nicht wirklich etwas zu tun. Fallen sollte vermieden werden. Die Bewertung der Touren heute ist eher hart. Die Wegfindung und Absicherung fordert Erfahrung. Trotzdem täte man aus meiner Sicht gut daran über ein paar zusätzliche Ringe nachzudenken. Insbesondere aufgrund der Gesteinsqualität und daraus resultierend der Güte einiger Placements.

* Talweg 6 onsight (solo-vorstieg) höchst klassisch, nie leicht
* Ostweg 6+ onsight (solo-toprope) kräftige, weite Züge, Tendenz 7. Grad
* Talkante 7- onsight (solo-toprope) feine Leistenkletterei unten, anschl. klassisch
* Höllenvariante 7- onsight (solo-toprope) schwere Querung nach 3. Ring, Minileisten
* Teufelskante 7- onsight (solo-toprope) clean E1/E2, techn. schwer, fordernd

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