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Geiersteine – 16/17/18/19

6./8./10./15. 04. 2020, Luger Geiersteine (Süd-Ost und Nord-Ost, freistehend)

Mein nächstes Ziel war „Blockieren geht über Studieren“ an den Luger Geiersteinen. Im Endeffekt ist die Route ein sehr schöner Boulder. Dieser startet mit einem weiten Zug aus den Fingerlöchern unter dem Überhang. Anschließend hängt man ordentlich in seinen Armen an mittelprächtigen Griffen. Es folgt ein sehr schwerer Clip und danach die Blockiercrux. Gut angepumpt muss man sich auf seinen Hook schieben und mit der gepumpten linken Hand sehr, sehr, sehr weit nach oben schieben, um an den nötigen Griff zu kommen. Auf dem Video sehen meine Durchstiegsversuche zwar nach knapp gescheitert aus, aber ich merkte jedes mal, da fehlen 2-3cm (bei 176cm Körpergröße) und die sind von unten kommend heute und morgen nicht drin. Schon eine sehr harte Geschichte für einen Achter. Also irgendwann wiederkommen.

Einmal schaute ich mir im Anschluss „Lady Sunshine“ an, mit dem Ergebnis = Null Chance. Sicherlich eine harte 8+. Das andere Mal stieg ich in den bekannten „Narrenweg“ ein und konnte die Tour fast retro-onsighten. Leider war ich vor der Leistencrux zu gepumpt.

So schwenkte meine Aufmerksamkeit auf „Rada(r) Love“. Nach dem Ausbouldertag gab ich mir 50-50 auf einen erfolgreichen Durchstieg. Der gelang mir dann überraschenderweise relativ sicher. Mir gefällt die Route richtig gut. Zunächst schöne, technische Einstiegskletterei. Vor der Schlüsselstelle kann man ausgiebig rasten und dann muss man eben ordentlich anziehen. Herrliche, körperdynamische Züge im Steilen an super Zangen und Auflegern. Danach gilt es nochmal zwei kleinen Leisten zu drücken und man hat die Tour im Sack.

Tagesabschluss bildete die „Nordwand“, die Kombination aus „Direkter Nordwandriss“ und „Zentrale Nordwand“. Unten also ein fordernder klassischer Riss und oben dann Waben und Löcher im Überhang. Was ein Ausdauerhammer. Im Überhang fand ich keinen Griff, an dem mir Schütteln irgendwie Energie wirklich zurückgebracht hätte. Die Clips fordernd richtig Kraft und die schwierigsten Züge kommen gegen Ende der Route. Da war im Onsight nix mehr zu halten und im Anschluss kam ich mit Ach und Krach gerade so durch.

Noch eine Anmerkung zur Nordwand, sie bietet zwar ab den frühen Mittagsstunden Schatten, aber die Art der Griffe und deren Beschaffenheit verlangen nach kühlen Temperaturen.

Neue Routen
** Nordwand 7+ rotpunkt (solo-toprope) Ausdauerhammer, Riss, überh. Waben/Löcher
** Rada(r) Love 8 rotpunkt (solo-toprope) athletische, bouldrige Tour, steil
* Blockieren g. ü. S. 8 offen (solo-toprope) cooler Längenzug, krasser Blockierdrücker
Bekannte Routen
*** Narrenweg 8- kräftig, anhaltend schwierig, enorm vielseitig
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Östliche Kesselwand – 1

1.4. 2020, Östliche Kesselwand (Süd-Ost, etwas Baumschatten)

Tja, wieder einmal bei der Gartenarbeit verhoben und schon ist es in den Rücken gefahren. Am Montag war an klettern nicht zu denken und heute bin ich nach dem „Boulder“ schnell wieder heim. Ich denke, dass nächste Woche die Muskulatur wieder funktionieren sollte.

„Hammer und Sichel“ ist im Endeffekt ein herrlicher, fester Boulder an Löchern und Leisten sowie einem Riesenkiesel. Wenn alles vorbei ist, kann man quasi den 1. Ring einhängen, warum der nicht weiter links hängt, ist halt mal wieder so eine Pfalzsache (vorclippen hilft). Relativ leicht geht’s bis zum 2. Ring und dann sollte man abbauen. Bis zum 3. und gleichzeitig letzten Ring folgt nix Besonderes und der direkte Ausstieg zum Abseilbaum ist schmutzig und bemoost.

* Hammer und Sichel 8- rotpunkt (solo-toprope) fester, kurzer Boulder
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Heidenpfeiler – 2

27.3. 2020, Heidenpfeiler (Süden, freistehend)

Nach fast einem Jahr die Rückkehr an den Heidenpfeiler, endlich wieder richtig Luft unterm Hintern!

Kurz zur Sicherungssituation, sagen wir mal sehr klassisch pfälzisch. Dazu kommt der ein oder andere kritische Punkt in der Wand. Will man weg von überlaufenen Modefelsen wäre dies hier ein Beispiel, wo etwas zu tun ist. Der untere Wandbereich ist aktuell nicht bekletterbar.

Die zweite Seillänge von „Topspin“ ist eine geniale Pfälzer Platte, Schleicherhimmel. In der dritten Seillänge klettert man zunächst etwa die Hälfte der „Himmelsleiter“, dann geht es gerade hoch in den luftigen Abschlussüberhang. Sehr weite, kräftige und dynamische Züge. Fast wie eine Boulderwand. Große Griffe, aber die weiten Züge und der Überhang pusten die Arme mächtig auf. Die Clips sind anstrengend. Der Ausstieg hat nochmal einen Ring, löst sich einfacher auf, als ich zunächst vermutete. Kritisch ist das Einhängen vom ersten Ring nach dem Abzweigen aus der „Himmelsleiter“. Entweder ultra-hart mit rechter Hand Leiste blockieren (dann ist Exxe +Seil einhängen die Crux der Tour) oder diese nicht so leichte Passage klettern und relativ entspannt vom Henkel aus clippen. Meine Meinung: Das ist genau der Blödsinn in der Pfalz. Den Ring etwa einen Meter nach rechts und dafür einen weiteren 1m nach oben (evtl. die oberen weiter nach unten versetzten) und schon ist nicht der Clip das Zünglein an der Waage. Leute, es ist 2020. Nicht mehr Anfang die 70er/80er, wo man sich was auch immer beweisen musste….Lasst doch die Kletterer mit einer gewissen Sicherheit in die Routen einsteigen. Der Überhang an sich – Ultrageil!!!

„Oben Ohne“ ist eine sehr schöne Plattenkletterei, in der man viele mobile Sicherungen selbst anzubringen hat. Den 1. Ring von „Noch eine Reibung“ sollte man unbedingt vorclippen, denn zuvor lauert die bouldrige Crux der Route. Der Rest der Tour ist anspruchsvolle Reibungsplattenkletterei. Geschenkt wird nix. Klettert man wie im Führer angegeben relativ gerade zum Umlenker wird es hässlich weit über dem 2. Ring, zu legen ist nix. Ein heftiges E2, wem seine Gesundheit etwas wert ist, der sollte über „Oben Ohne“ aussteigen. Mit mehr Ringen wäre „Noch eine Reibung“ eine klasse Route.

* Oben Ohne 7- onsight (solo-toprope) pfälzer liegende Platte, Riss, Reibung
* Noch eine Reibung 7+ onsight (solo-toprope) Boulder + pfälzer liegende Platte
*** Topspin 8- rotpunkt (solo-toprope) geniale Platte in luftige Henkelparade
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Frohndellpfeiler – 4/5

23./25. 3. 2020, Frohndellpfeiler (Süden, freistehend)

Am Frohndellpfeiler wollte ich einmal testen, ob Fortschritt besteht und ich vielleicht in „Spiderman“ ein wenig Land sehe. Bei meinem letzten Besuch war ich im Einstiegsboulder chancenlos. Und siehe da, nach einigem Probieren und Feintuning brachte ich die Züge aneinander und zusammen. So gelang mir bei der Wiederkehr die Begehung der Route. Der Boulder ist absolut am Limit meiner Fingerkraft. Richtig super die kleingriffige Passage mit den entscheidenden Kieseltritten. Ich sehe nur (noch) diese zwei, bricht da einer weg, könnte ich die Tour aktuell nicht mehr klettern. Die folgenden Meter übers Dächlein in die Wand hinein fordern weiterhin Einsatz. Die Züge sind weit und die Arme pumpen sich auf. Am Eisenring (ich glaube der vierte) kann man endlich ordentlich verschnaufen. Im Anschluss geht es bis zum Standring gediegener empor (pfälzer Reibung). Im Prinzip kann man hier Schluss machen. Die kurze und steile Henkelpassage macht Spaß, ist aber nach einer „Mittagspause“ am Stand keine Herausforderung.

So konnte ich direkt weiter in „La Strada“. Die Route ist mir quasi auf den Laib geschnitten. Leicht liegende Wand, sehr technisch, dabei kleingriffig aber es sind Griffe. Entscheidend ist die Fußarbeit und Körperposition. Kein KO-Zug und immer wieder sehr gute Rastpositionen. Überraschenderweise konnte ich die Tour direkt im zweiten Versuch nach dem Auschecken punkten. Da war leider noch nicht einmal die Kamera an, soviel Glaube hatte ich dann doch nicht. So gibt es auf Youtube einen Zusammenschnitt. Hätte ich nicht beim Fuß nachsetzen versagt (wollte einfach nicht richtig stehen), wäre ich sie sogar nochmal geklettert. Fassen wir zusammen, der Weg zum 1. Ring ist sicherungstechnisch einfach eine Lachnummer. Zum ersten Free Solo auf den „Vorpfeiler“. Zum zweiten für mich sinnlose Sanduhr/Placements in mürben Waden. Bricht da was aus oder sollte der weite Zug zum Clippgriff scheitern ist gutes Gottvertrauen angebracht. Ich versteh es einfach nicht, den Kommentar im Richter-Führer dazu ebenso wenig. Wahrscheinlich sollen Kletterer wegbleiben, um die Crux-Schuppe zu schonen, so dass sie noch möglichst lange in der Wand verbleibt. Nach der genialen Wand wartet noch ein kleines Dächlein. Das löst sich sehr angenehm auf und man ist zügig am Umlenker der Route.

Was ein Tag bei allerbesten Bedingungen!

** Spiderman 8 rotpunkt (solo-toprope) harter Einstiegsboulder, tolle Kletterei
** La Strada 8 rotpunkt (solo-toprope) unten ungesichert, feine techn. Wand
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Schulerturm – 3

20.03. 2020, Schulerturm (Norden, relativ freistehend)

Zurück in der Pfalz und hinein ins „Nostalgische Vergnügen“. Das Austüfteln des Schlüsselzuges in der Linksschleife am 2. Ring dauerte zwar etwas länger, jedoch letztendlich konnte ich die Route noch souverän durchsteigen (in der direkten Variante 8+ bin ich chancenlos). Eine klasse Tour mit einigen weiten, kräftigen Zügen. Durch die Steilheit wird das ganze recht ausdauernd. Vor dem Crux-Move wird es kurz kleingriffig. Die Absicherung ist gut, dass E1 steht für die Platte zum 1. Ring. Relativ einfach und man sollte pfalztypisch halt nicht fallen…

** Nostalg. Vergnügen 8- rotpunkt (solo-toprope) anhaltende, durchaus athletische Kletterei