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Dingentalturm – 4

06.05. 2020, Dingentalturm (Süd-Ost Wand, freistehend)

Nach meiner persönlichen Zeitreise am Montag zurück an den Lauterschwaner Rappenfels heute direkt die nächste mit dem Dingentalturm.

Zunächst war mit „Marathon“ noch eine Route auf der To-Do-Liste. Zur Absicherung wurde hier bereits alles gesagt. Die Waben unten sind besser als ich in Erinnerung hatte, aber die Sanduhren sind einfach nicht solide. Die Begehung der Route gelang mir fast im Retro-Onsight, leider die kleine statt der großen Leiste gegriffen und so kam der Rotpunkt dann im zweiten Versuch. Der feste Crux-Boulder ist allererste Sahne. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich im weiteren Verlauf die „Untere Ostwand“ und nicht „Marathon“ geklettert bin. Sehr schönes klettern mit einem feinen Riss dazwischen. Ich denke der korrekte „Marathon“ im oberen Teil wird keinesfalls schwerer sein.

Weiter ging es mit der „Juniwand“, einer langen, klassichen Risstour. Der Einstieg von rechts zum 1. Ring ist nicht ohne, aufpassen. Dann direkt die fordernde Schlüsselstelle. Der Versuch den Riss relativ direkt anzugehen schlug fehlt, das ist deutlich schwerer als 7. Lösung ist ein Wabenseitgriff ein gutes Stück weiter rechts, dann geht die Stelle gut von der Hand. Am 3. Ring muss man nochmals die Hände aus den Taschen nehmen (bei mir mehr Gewürge denn Kletterei).

Tagesabschluss bildete „Luftsundel“. Wo man auf dem Weg zum hohen ersten Ring einen soliden Cam legen soll ist mit rätselhaft. Obendrein steht man größtenteils auf Reibung und der Clip des ersten Ringes ist wackelig und man muss sich sehr weit nach rechts lehnen. Einfach Unsinn. Eventuell wollte man sicherungstechnisch den Nachbarrouten in nichts nachstehen. Warum man das 2012 so einbohren muss…und die ersten Ringe sitzen ebenfalls alle grenzwertig weit rechts. Davon abgesehen macht das Klettern in den sandigen Waben und Löchern Spaß. Eine Schlüsselstelle gibt es nicht wirklich, es ist eine recht homogene Ausdauertour. Einen guten Rastpunkt gibt es vor dem kleinen Dach, wo man noch einen Cam verbauen sollte. Einen Umlenker habe ich nicht gefunden. Die sechs Ringe ja, aber die darüber eingezeichneten im Petrapfeiler nicht. Vielleicht war ich aber auch nur zu blind heute oder man muss weiter um die Kante. Falls da nix mehr ist, sollte man am 6. Ring abbauen. Dann lässt man jedoch eine schöne Verschneidungsstelle liegen.

** Juniwand 7 rotpunkt (solo-toprope) klass. Risswand, 2x schwer je am Ring
* Luftsundel 8- onsight (solo-toprope) anhaltende Waben-/Lochkletterei, lang
** Marathon 8- rotpunkt (solo-toprope) feste, sehr gute Crux, E2 Wabeneinstieg
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Lauterschw. Rappenfels – 3

04.05. 2020, Lauterschwaner Rappenfels (Westwand / Süden, freigestellt)

Nach etwa 3,5 Jahren zurück am Lauterschwaner Rappenfels. Wie die Zeit vergeht.

„Mein lieber Schwan“ war das Projekt, welches mir auch direkt gelang. Eine technisch betonte, senkrechte Kletterei mit sehr kleinen Griffchen in der Crux-Passage. Die kleine „Seitgriffleiste“ hält nur über die Reibung der halben Fingerkuppen und ist gleichzeitig der schwerste Zug – genau dieser kostete mich eine extra Runde, da im ersten Durchstiegsversuch mir genau zum Ende der Schlüsselstelle die Finger wegflutschten. Das ist auch im Video zu sehen, da beim Durchstieg die Sonne schien (Gegenlicht) und als ich im Auto heim gefahren bin wurde es dunkel und es gab ein paar Regentropfen. Aprilwetter im Mai.

Nochmal zusammengefasst, ein sehr schöner Achter, der gute Bedingungen braucht und die Griffchen und Leisten vorher zu putzen ist ebenso nicht verkehrt. Ein paar Züge sind etwas längenabhängig.

Die „Sachsenvariante“ ist eine kurze Ausstiegsversion der „Alten Westwand“. Nach ein wenig hin- und herprobieren ist die Crux viel gänger als zunächst vermutet. Man kommt recht easy in die gute Leiste für rechts und den Kiesel für links. Dann nicht versuchen auf dem Kiesel zu stehen, sondern darunter bleiben und mit links hoch antreten und auf den Fuß schieben. Nun mit links in die „Sloperdelle“ und die Kiste ist im Sack. Der Reibungsausstieg ist nicht wirklich Reibung, einfach technisch schön und nicht wirklich schwer.

Den Tagesabschluss bildete das „Schleichgewicht“. Etwas aufpassen beim Clippen des 2. Ringes, danach folgt direkt die Balance-Schlüsselstelle mit dynamischen Schnapper nach links zur guten Henkelleiste. Nochmals spannendes Füße platzieren und über zwei Leisten zum 3. Ring, danach wird es deutlich leichter. Richtig gut und nicht leicht für 7-.

* Schleichgewicht 7- onsight (solo-toprope) Balance-Crux am 2. Ring, dyn. Schnapper
* Sachsenvariante 7 rotpunkt (solo-toprope) kurz Leiste blockieren, Reibungsausstieg
** Mein lieber Schwan 8 rotpunkt (solo-toprope) sehr technisch, kleinste Griffe, sehr gut
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Engelmannsfels – 2

27.04. 2020, Engelmannsfels (Westen, freistehend)

Auf an den Engelmannsfels und einmal den „Hampelmann“ machen. Eigentlich fast eine zwei Sterne Route, wären da nicht die äußeren Umstände. Dafür stecken ordentlich Ringe in der Wand, mobile Sicherungen werden nicht benötigt.

Bereits im Einstieg gute, fordernde Kanten-/Wandkletterei. Leider ist dieser Felsbereich siffig und sandig. Ich empfehle den 1. Ring per Clipstick einzuhängen und die Tritte/Griffe zu putzen. Ohne putzen wäre hier heute nix gegangen, da hält keine Schuhsohle.

Nun folgt die feste Kante der Route und zugleich die Schlüsselstelle. Ein dynamischer Aufsteher in einen Untergriff-/Körperspannungszug. Tolle Bewegung, wahrscheinlich kann man das auch mehr auf Kante klettern.
Im nächsten Teil leichte Kletterei, jedoch weiches und mürbes Gestein mit vielen Rissen drin. Vom 7. zum 8. Ring muss man sich nochmal ranhalten. Anhaltende, senkrechte Kletterei an Leisten und Auflegern. Am 8. Ring kann man getrost abseilen.

Im Anschluss kletterte ich nochmals den mir bereits bekannten „Sündenfall“. Einfach eine gute, feste Geschichte.

Neue Routen
* Hampelmann 8 rotpunkt (solo-toprope) schöne Kante, lang, mürbe/sandig
Bekannte Routen
* Sündenfall 6+ kräftige, senkrechte Kletterei, Reibungsausstieg
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Hochstein – 3/4/5

20./22./24. 4. 2020, Hochstein (Südwand, freistehend)

So eine wunderschöne, sehr erfolgreiche Kletterwoche. Nach langer Zeit, hat es mich einmal wieder an den Hochstein verschlagen. Dort wartete ein etwas abgelegener, senkrechter Wandbereich mit kleingriffigen, technischen Routen. Genau mein Ding. Leisten, Löcher, Dellen, Zangen und Sloper vom Allerfeinsten! Obendrein scheint die Sonne aktuell erst nach 10 in die Wand, es gab also sehr gute Bedingungen für die Durchstiegsversuche.

Am Montag erwarteten mich wahre „Inselfreuden“. Unten ein relativ gemütlicher Riss und an den beiden Ringen schwer und durchaus ausdauernd. Kletterhimmel, eine ganz feine Sache. Der „Schmetterlingsflug“ ist leider bis zum entscheidenden 3. Ring eher ein Sandflug. Gut zu klettern, jedoch schön ist anders. Der überhängende untere Teil kostet Kraft, am 2. Ring quert man 1m nach rechts und geht danach hoch. Richtung 3. Ring und darüber dann die feine Crux mit sehr schönen Zügen. Am besten über den Riss aussteigen.

Zurück am Mittwoch und rein in „Piercing“. Eine kurze, feste Tour in der man einmal zwei Leisten durchdrücken muss. Direkt über den Ring geklettert keine leichte 7, etwas weiter links passt der Grad ganz gut. Anschließend die „Sonnebrille“, zu deren Start (1. Ring „Piercing“) man sich mit dem rechten Fuß auf einen Riesenkiesel schiebt. Ein paar Züge weiter, wartet auch schon der Crux Boulder. Seitdelle mit rechts, weiter an 2 Leisten. Hochblockieren in einen Sloper und leicht dynamisch mit rechts in die Kelle. Nice. Dann wieder zurück zum 3. Ring von „Piercing“. Am Ende des Tages habe ich mir noch die nächste Route für den Freitag angeschaut.

„Black Stripe direkt“ ist einfach klasse. Super Linie, sehr pumpig mit wunderbaren Griffstrukturen und Zügen. Nach dem Aufwärmen war der Durchstieg gerade noch so drin, im Ausstieg waren die Arme quasi taub, die Woche hat richtig Kraft gekostet. Ich habe noch getestet, wie ich mir den „Tatort“ gut einhängen kann und bin ein wenig in der Route herumgehampelt. Insgesamt mehr schauen und jümarn als klettern. Der Platteneinstieg ist nicht ohne, sehr kippelig und schwer. Sollte aber gehen, die Züge habe ich gemacht. Der Überhang sieht richtig heftig aus, sowohl einzelne Züge als auch die Kraftausdauer insgesamt traue ich mir nicht wirklich zu. Zurück auf die Warteliste mit dem „Tatort“.

* Piercing 7 onsight (solo-toprope) kurze, feste Tour, fordernde Leistencrux
* Schmetterlingsflug 8- rotpunkt (solo-toprope) unten sandig, feine Cruxbewegung
* Sonnenbrille 8 rotpunkt (solo-toprope) super Boulder, Delle, Leisten, Sloper
** Black Stripe direkt 8 rotpunkt (solo-toprope) ausdauernde, kleingriffige, starke Route
*** Inselfreuden 8 rotpunkt (solo-toprope) technisch, kleingriffig, Zangen/Sloper
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Heidenkammern – 1

17.4. 2020, Heidenkammern (Süd-West, freistehend)

Die Heidenkammern, eine hohe Süd-West Wand mit wunderbaren Klettertouren. Einziges Manko, die Felsqualität. Im unteren Bereich verlaufen die Routen über brüchige Waben, traumhaft zu klettern zum Teil, aber leider kann jederzeit mal was wegbrechen. Es gibt viele Ringe in den Touren, ganz trivial ist es aber aufgrund der Umstände nicht. Die Wand muss trocken sein.

Der „Fred-Frey-Gedächtnisweg“ ist eine Hausnummer für 7. Unten fingrige Wabenkletterei. Im Anschluss geht es direkt auf eine klassische Riesenschuppe. Erst hier gibt es eine halbwegs vernünftige Rastposition, die Arme werden dick. Es folgt die Crux der Tour, eine pumpige Rechtsquerung mit sehr schwer einzuhängendem Ring. Einen wirklich guten Einhängegriff gibt es nicht, es muss fix gehen. Nun eine kleine Verschneidung mit dem äußerst nötigen No-Hand-Rest. Die gerade Abschlusswand fordert noch einmal, die Schwierigkeit ist längenabhängig und quasi erneut eine Schlüsselstelle. Was eine Felsfahrt, grandios – eben bis auf die Brüchigkeit. Ich kam im zweiten Anlauf am Tagesende gerade so durch, man hängt bis auf den No-Hand-Rest irgendwie stets in den Armen und die werden dicker und dicker….

Bei dem „Weg der Arbeit“ handelt es sich um eine klassische Rissverschneidung. Nur unten gibt es kleingriffige Waben und ganz oben einen Längenzug an die Wurzelkiefer, mit deren Hilfe man dann aussteigt. Schön und gut.

„Heidenarbeit“ teilt sich in 3 Abschnitte. Zu Beginn der untere Wabenteil (etwas einfacher als „Fred-Frey-GW“), in der Mitte eine fordernde und anhaltende kleingriffe Passage und als Schmankerl ganz oben ein kleines Dächlein, welches sich relativ einfach auflöst. Macht richtig Spaß.

Alle Touren würden von mir ein Sternchen mehr bekommen, wäre der Fels besser. Die Kletterei ist erste Sahne.

* Weg der Arbeit 7- onsight (solo-toprope) Waben, klass. Rissverschneidung, gut
** Fred-Frey-GW. 7 rotpunkt (solo-toprope) pumpige, grandiose Felsfahrt, hart
* Heidenarbeit 7+ onsight (solo-toprope) Waben, kleingriff. Crux, Dachausstieg