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Stiefelhütte – 1/2

28.11./30.11. 2016, Stiefelhütte (Süd-West Ausrichtung, relativ freigestellt)

Bei blauem Himmel und Sonnenschein, dafür nur um die 0 Grad, ging es heute zum Steinbruch an der Stiefelhütte bei Abtsteinach. Onsight-Klettern war angesagt und das lief wie am Schnürchen. Die Touren sind eher technisch, jedoch ohne wirklich höhere Anforderungen zu stellen. Gefühlt bewegt man sich nahezu ausschließlich an guten, großen Griffen vorwärts und nutzt diese gleichzeitig als Fußtritte. So spielen Feinheiten (Details) sowie die Ausdauer kaum ein Rolle und man kann sich jede Stelle ausgiebig betrachten bevor man sie angeht. Ein guter Griff kommt fast immer. Daher sind die Routen recht dankbar. Die Körpergröße spielt hin und wieder eine Rolle, oftmals heißt es hoch antreten und durchblockieren. Etwas Kraft in den Schultern ist ebenfalls nicht verkehrt.

Die „1. Kante“ ist ein nette Kletterei mit einem Längenzug als Schlüsselstelle. Anspruchsvoller wird es mit der „Großen Wand“, zunächst am Einstieg und fast noch interessanter beim Ausstieg, bis man die richtigen Griffe gefunden hat. Das Turnen an der „2. Kante“ macht richtig viel Spaß. Am schwierigsten sicherlich die „1. Verschneidung“. Die Schlüsselstellen befinden sich am 1. sowie am 5. Ring. Wunderbare Bewegungsprobleme, die sich sehr gut auflösen. Zu klein sollte man nicht sein, dann wird es deutlich schwerer.

edit 30.11.
Ich nutzte direkt den immer noch strahlenden Sonnenschein und stieg nach kurzem Probieren am Einstieg durch die „Große Verschneidung“. Mit aufgewärmten Fingern wäre sogar ein Onsight drin gewesen. Bis zum ersten Ring knackig, jedoch gut machbar. Anschließend folgt wunderbares und abwechslungsreiches Klettern im 7. Grad. Am letzten Ring empfehle ich abzubauen, da bis zum Umlenker ein Sandkasten folgt, der erstmal gut durchgefegt werden müsste. Anschließend schaute ich noch in der „Flögelei“ (8) vorbei. Wirkt alles machbar, ich schonte jedoch meinen Finger und nahm die Exxen zu Hilfe. Sind schon harte Züge an Fingerlöchern und sehr kleinen Leisten.

* 1. Kante 6+ onsight (solo-vorstieg) großgriffig, Längenzüge, ganz nett
** Große Wand 7- onsight (solo-vorstieg) gute Kletterei, Ein- und Ausstieg als Crux
** 2. Kante 7+ onsight (solo-vorstieg) an großen Griffen die Kante empor, schön
** 1. Verschneidung 7+ onsight (solo-vorstieg) sehr gute Bewegungsprobleme, größenabhängig
** Große Verschn. 8- rotpunkt (solo-vorst.) knackiger Einstieg, vielseitig, schön
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Steinbruch Schriesheim – 55/57

Schriesheimer Steinbruch, 4.11./21.11./23.11. 2016

Eigentlich war mein Ziel für den Herbst und den Winter fokussiert an meiner Fingerkraft zu arbeiten. Hauptsächlich durch das Klettern schwerer Routen sowie Training an Fingerboard und Systemwand. Nach wenigen Einheiten, musste ich mir eingestehen, dass dies momentan der falsche Weg ist. Solange mein Fingermittelgelenk immer wieder anschwillt und ich ja auch noch viele Jahre klettern vor mir habe, muss ich die Prioritäten anders setzen. Es gilt den Finger zu kurieren, basta!

Dafür geht es zunächst nicht mehr in die Halle zum Bouldern. Beim Klettern im Freien werde ich überwiegend im 7. Schwierigkeitsgrad klettern und mein Limit außen vor lassen. Vielleicht mache ich auch mehr mit Cams und Keilen. Ist das Wetter schlecht, werde ich mich meiner körperlichen Fitness widmen und die verschiedensten Muskelgruppen trainieren. Kletterspezifisches Training ist vorerst gestrichen. Auch werde ich mehrere Pausen einlegen und hoffentlich ist der Finger bis zur neuen Saison wieder fit.

Mit diesem Plan ging es zuletzt, wenn es mal nicht regnete, nach Schriesheim, um die verbliebenen offenen 7er zu klettern. „Hart aber Herzlich“ (6+/7-) ist eine harte Tour für den Grad. Sehr technisch und die entscheidenden Stellen sind per Risskletterei zu lösen, Eindrehen hilft oftmals weiter. Sehr interessant fand ich „Schmierseife“ (7). Eine wunderbare technische Sequenz, bis man mal um die Kante rum ist. Die Route „Genau So“ (7+) scheint evtl. definiert zu sein. Ich bin logisch geklettert, eher links vom Riss, so ist es ein schöner 7er. Wahrscheinlich soll man zentraler in den Riss bis rechts davon, dann wirds denke ich ein ganz schönes Brett. Das Fingerklemmen dafür hab ich mir gespart. Die „Chorus Line“ (7+) macht Spaß, gute Bewegungen an vielen Seitgriffen. Platziert man die Füße gut, ist es keine besonders schwere Route in diesem Grad. Bei meinem ersten Rotpunkt-Versuch ist ein kopfgroßer Felsbrocken aus der direkten Linie ausgebrochen. Da entlang wird es nun schwer, leicht rechts rum geht es trotzdem noch sehr gut. Etwas weiter links wirds Richtung 8-. In solchen Fällen bin ich froh, dass kein Sicherer und damit potenzielles Opfer am Felsfuß stand. Kommen wir zu „Papa Pia“ (7+, im Odenwaldführer Albatros genannt). Genussreich geht es bis zum 2. Ring, dann wird es brachial für den Grad. Härtestes Piazen an zunächst kleinen Griffen und anschließend an der abdrängenden Kante. Ganz oben nochmals ein harter und weiter Zug bis zum rettenden Knieklemmer. Sehr lohnend und spannend. Die Fußpositionen entscheiden über den Erfolg und den Zulauf der Unterarme, der jedoch nicht zu verhindern ist. Die Crux raus aus dem „Mini-Dächlein“ ist ebenfalls richtig gut. Zum Abschluß durchstieg ich noch „Black Velvet“ (6-). Eine gute, kurze Tour, die recht anspruchsvoll für den angegebenen Schwierigkeitsgrad ist.

* Black Velvet 6- onsight (solo-toprope) gute, kurze Tour, anspruchsvoll
* Hart aber Herzlich 6+/7- rotpunkt (solo-toprope) sehr technische Risskletterei, fordernd
** Schmierseife 7 rotpunkt (solo-toprope) sehr interessant, technisch lohnend
* Genau So 7+ rotpunkt (solo-toprope) gute Riss- und Seitgriffkletterei
* Chorus Line 7+ rotpunkt (solo-toprope) großgriffig, technisch, viele Seitgriffe
** Papa Pia 7+ rotpunkt (solo-toprope) hartes, anhaltendes Piaz-Finish
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Lauterschw. Rappenfels – 1/2

17.10./14.11. 2016, Lauterschwaner Rappenfels (Westwand / Süden, freigestellt)

Nach einer längeren Kletterpause sowie eines Infektes bot sich heute endlich die Möglichkeit mein letztes offenes Projekt für dieses Jahr abzuschließen, die „Sächsische Manier“ (7/7+) am Lauterschwaner Rappenfels.

Am 17.10. kämpfte ich mich die Tour im Solo-Vorstieg nach oben. Es kam deutlich schwieriger und kräfteraubender als gedacht. In jedem folgenden Durchstiegsversuch ging mir mehr und mehr die Puste aus, so dass ich erfolglos abrücken musste. Dafür gab es jedoch mächtig was zu lernen. Jedesmal fand ich auf ein Neues eine Kleinigkeit, mit der ich noch ein wenig Pulver einsparen konnte. Die Route strotzt vor technische Feinheiten. Komplexe und elegante Bewegungen gehen nahtlos ineinander über und bilden ein anhaltendes, sehr homogenes Gesamtbild. Technisches, vielseitiges Klettern vom Allerfeinsten! Abfliegen kann man auch recht gut.

Bei genialsten Gripverhältnissen (dafür schweinekalt) konnte ich heute diese Route direkt rotpunkten. Mein Einschlafritual, dass Wiederholen der Züge, zeigte Wirkung und ich kletterte fließend durch die „Sächsische Manier“.

Zum Einrichten des Topropes stieg ich den „Plattenweg“ (4+) empor. Einfach, schön, aber nicht ohne. Der Vorsteiger sollte sicher agieren können. Danach boulderte ich in „Mein lieber Schwan“ (8) herum. Überraschenderweise konnte ich nahezu direkt alle Züge klettern, am Stück jedoch keine Chance mehr. Ebenfalls eine enorm technische Kletterei. Winzleisten, kippelig, hart und anhaltend. Danach war der Tank leer. Zum Training schaute ich noch in der „Sachsenvariante“ (7) vorbei. Eine lohnende Ausstiegsoption zur „Alten Westwand“. Fordernde Schlüsselstelle und interessanter, technischer Ausstieg. An Durchstieg war nicht mehr zu denken.

Die Kletterei an der Westschulter des Lauterschwaner Rappenfelses ist sehr von Technik geprägt und überwiegend kleingriffig. Insbesondere die Fußarbeit entscheidet über den Erfolg. Im Ausstieg warten runde Wülste und erfordern nochmals Aufmerksamkeit. Ab 10/11 Uhr scheint die Sonne rein. Um die rutschigen Leisten gut halten zu können, sollte es kühl und schattig sein. Die von mir gekletterten Routen sind sehr hart für den angegebenen Schwierigkeitsgrad. Aufwerten wäre nicht unangebracht. Ich denke, dass die Leisten im Vergleich zu früher schlechter geworden sind und vieles aus- bzw. abgebrochen ist.

Alle Routen benötigen Friends (Keile) zur Absicherung, Placements sind gut. Es sind sehr viele Ringe vorhanden.

* Plattenweg 4+ onsight (solo-vorstieg) interessante Platte, nix für Anfänger
** Sachsenvariante 7 rotpunkt offen
*** Sächsische Manier 7/7+ rotpunkt (solo-toprope) technisch, komplex, homogen, vielseitig
*** Mein lieber Schwan 8 rotpunkt offen
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Rödelstein – 1/2

6.10./14.10. 2016, Rödelstein (Südwand, nur unten Baumschatten)

Und ab ging es zum nächsten Felsklassiker, dem Rödelstein bei Vorderweidenthal. Am 6.10. kämpfte ich mich per GriGri-Solo die „Höllenfahrt“ (8-) hinauf. Da ich heute direkt per Solo-Toprope in die Route eingestiegen bin, ist mir erstmalig durch diesen Vergleich so richtig bewusst gewurden, wieviel mehr Kraft ein Solo-Vorstiegs-Klettern im Vergleich zum normalen Vorstieg oder gar dem Ausbouldern am Toprope kostet. Daher war an diesem Tag kein Rotpunkt mehr drin, jedoch absolvierte ich ein Hammer-Training in den folgenden Durchstiegsversuchen.

Um mir das Toprope für die „Höllenfahrt“ einzuhängen bot sich direkt der „Oliverweg“ (6+). Diesen konnte ich im Onsight klettern. Eine starke Tour bis zum 3. Ring, gute Bewegungen mit einer sehr lohnenden Schlüsselstelle. Anschließend geht es recht einfach eine Platte hinauf bis zum Standring. Weiterklettern lohnt sich, denn der Ausstieg ist luftig und löst sich wunderbar auf.

Nun war die „Höllenfahrt“ an der Reihe und ich konnte diese Hammer-Tour direkt punkten. Viel besser geht es kaum. Unten geht es abdrängend (bauchig) an Löchern und Leisten recht anhaltend sowie eher technisch vorwärts. Die Crux, eine Plattenstelle, folgt fließend mit einer Zange für rechts und einer Mini-Leiste für links. Es warten 3 weitere Einzelstellen, vor denen man sich ausgiebig erholen kann. Zunächst eine interessante Verschneidung mit luftigen Ausstieg. Danach das erste Dächlein, welches sehr kräftig daherkommt und sich herrlich per Hook auflöst. Den krönenden Abschluss bildet das zweite Dächlein, das auf den ersten Blick sehr fordernd wirkt, jedoch per Knieklemmer eine geniale Lösung parat hält. Vom Feinsten. Von unten bis oben allerbestes Klettern!

Da mein Toprope an der richtigen Stelle für den „Ameisentrail“ (8-/8) hing, stieg ich hier noch ein und konnte die Route fast im Onsight klettern, 2cm mehr Reichweite und es hätte geklappt. Am Start wartet ein seitliches „Hangelband“ an Löchern, die Füße können nahezu nur auf Reibung stehen. Anhaltend, jedoch recht gut machbar. Direkt im Anschluss folgt der größenabhängige Schlüsselzug. Kommt man direkt hoch, kommt die Bewertung mit 8- hin, weder zu leicht, noch zu schwer für den Grad. Kommt man nicht an den Zielgriff, muss man Zwischengreifen und eine Mikro-Leiste mit rechts zuballern, die Füße hochsetzen, weiterhin blockieren und hart den Körper rausschieben. Das liegt meines Erachtens im oberen 8. Grad. Der Rest der Route ist deutlich einfacher ohne größere Schwierigkeit. Luftige Kletterei, die Spaß macht. Im Endeffekt bestimmt ein enorm größenabhängiger Zug die Schwierigkeit der Tour.

Alle Routen benötigen Friends (Keile) zur Absicherung, Placements sind gut.

** Oliverweg 6+ onsight (solo-vorstieg) starker Einstieg, danach einfacher, oben luftig
*** Höllenfahrt 8- rotpunkt (solo-toprope) Hammer-Tour, wunderschöne Passagen
** Ameisentrail 8-/8 fast im onsight…
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Steinbruch Schriesheim – 52/54

Schriesheimer Steinbruch, 28.9./4.10./12.10. 2016

Zunächst wartete auf mich mit „Bambino“ (7+) noch ein Altprojekt, dass ich während meiner Gartenbauzeit leider nicht durchsteigen konnte. Fortschritt festzustellen ist genial. Beim letzten Mal war das über die Kante kommen extrem hart für mich, es ging auch nur auf eine Art und Weise. Diesmal fand ich mehrere Möglichkeiten, welche mich alle nicht vor all zu große Probleme stellten. Eine tolle, anstrengende Route, wo schon gut hinzupacken ist. Anschließend versuchte ich mich in „Schollebambl“ (8), fand jedoch weder einen Plan noch die nötige Kraft, um die Kantencrux nach dem 2. Ring zu bewältigen.

Langsam wird die Routenauswahl in Schriesheim knapp, „Vitalis“ (8+) war an der Reihe. Nach hartem Ausbouldern konnte ich am ersten Tag bereits alle Passagen frei klettern, sehr cool! Und noch besser, heute konnte ich die Tour direkt im ersten Versuch rotpunkten. Yehaa!
Sehr knapp war es, die Crux in der Mitte zu durchsteigen ist absolut an meinem Limit. Völlig gepumpt noch irgendwie bis zum Umlenker gekämpft. Für den Vorstieg empfehle ich den ersten Haken vorzuklippen und ggf. zum zweiten Haken hin noch einen Friend/Keil zu setzen.

Im unteren Bereich der Tour geht es überwiegend an größeren Seitgriffen athletisch und weit bis zum zweiten Haken. Es folgt die Schlüsselstelle. Zunächst wunderbar technisch und mit viel Körperspannung empor bis zum spannweitenabhängigen Zug in den großen Seitgriff. Dann wird es richtig hart, da die Füße hochzusetzen und weiter zu kommen. Ich bin völlig ausgefahren und überstreckt, weiter geht es nur mit extrem viel Power. Anschließend klettert es sich einfacher, jedoch anhaltend an Leisten und Untergriffen eher technisch bis zum Top. Leider ist die Crux extrem größenabhängig. Auch insgesamt betrachtet sparen größere Kletterer an vielen Stellen deutlich Körner ein.

Anschließend versuchte ich noch zweimal den Durchstieg in „Traurig aber Wahr“ (8/8+). Diese Route verläuft identisch mit „Vitalis“ bis zum 3. Haken und steigt dann den Riss der „Zugluft“ aus (leichterer oberer Teil im Vergleich). Leider kam ich zweimal nicht aus der ausgefahrenen Position weiter, ansonsten war für den Rest noch genug Kraft im Tank.

** Bambino 7+ rotpunkt (solo-toprope) wunderbare Kletterei, großgriffig
Schollebambl 8 heute plan- und kraftlos an der Crux (ab 2. Ring)
** Vitalis 8+ rotpunkt (solo-toprope) kräftig-weite Züge, athletisch, größenabhängig