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Lauterschw. Rappenfels – 1/2

17.10./14.11. 2016, Lauterschwaner Rappenfels (Westwand / Süden, freigestellt)

Nach einer längeren Kletterpause sowie eines Infektes bot sich heute endlich die Möglichkeit mein letztes offenes Projekt für dieses Jahr abzuschließen, die „Sächsische Manier“ (7/7+) am Lauterschwaner Rappenfels.

Am 17.10. kämpfte ich mich die Tour im Solo-Vorstieg nach oben. Es kam deutlich schwieriger und kräfteraubender als gedacht. In jedem folgenden Durchstiegsversuch ging mir mehr und mehr die Puste aus, so dass ich erfolglos abrücken musste. Dafür gab es jedoch mächtig was zu lernen. Jedesmal fand ich auf ein Neues eine Kleinigkeit, mit der ich noch ein wenig Pulver einsparen konnte. Die Route strotzt vor technische Feinheiten. Komplexe und elegante Bewegungen gehen nahtlos ineinander über und bilden ein anhaltendes, sehr homogenes Gesamtbild. Technisches, vielseitiges Klettern vom Allerfeinsten! Abfliegen kann man auch recht gut.

Bei genialsten Gripverhältnissen (dafür schweinekalt) konnte ich heute diese Route direkt rotpunkten. Mein Einschlafritual, dass Wiederholen der Züge, zeigte Wirkung und ich kletterte fließend durch die „Sächsische Manier“.

Zum Einrichten des Topropes stieg ich den „Plattenweg“ (4+) empor. Einfach, schön, aber nicht ohne. Der Vorsteiger sollte sicher agieren können. Danach boulderte ich in „Mein lieber Schwan“ (8) herum. Überraschenderweise konnte ich nahezu direkt alle Züge klettern, am Stück jedoch keine Chance mehr. Ebenfalls eine enorm technische Kletterei. Winzleisten, kippelig, hart und anhaltend. Danach war der Tank leer. Zum Training schaute ich noch in der „Sachsenvariante“ (7) vorbei. Eine lohnende Ausstiegsoption zur „Alten Westwand“. Fordernde Schlüsselstelle und interessanter, technischer Ausstieg. An Durchstieg war nicht mehr zu denken.

Die Kletterei an der Westschulter des Lauterschwaner Rappenfelses ist sehr von Technik geprägt und überwiegend kleingriffig. Insbesondere die Fußarbeit entscheidet über den Erfolg. Im Ausstieg warten runde Wülste und erfordern nochmals Aufmerksamkeit. Ab 10/11 Uhr scheint die Sonne rein. Um die rutschigen Leisten gut halten zu können, sollte es kühl und schattig sein. Die von mir gekletterten Routen sind sehr hart für den angegebenen Schwierigkeitsgrad. Aufwerten wäre nicht unangebracht. Ich denke, dass die Leisten im Vergleich zu früher schlechter geworden sind und vieles aus- bzw. abgebrochen ist.

Alle Routen benötigen Friends (Keile) zur Absicherung, Placements sind gut. Es sind sehr viele Ringe vorhanden.

* Plattenweg 4+ onsight (solo-vorstieg) interessante Platte, nix für Anfänger
** Sachsenvariante 7 rotpunkt offen
*** Sächsische Manier 7/7+ rotpunkt (solo-toprope) technisch, komplex, homogen, vielseitig
*** Mein lieber Schwan 8 rotpunkt offen

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