Galerie

Westl. Schlossbergturm – 1

05. 7. 2019, Westlicher Schlossbergturm (Nord-Ost, nahe Bäume)

Oje, eine Erkältung ist im Anflug. Um so mehr freut es mich, dass mir heute zweit Routen im Onsight gelangen, ehe ich meine Sachen packte und dem Sofa entgegenstrebte.

Am Westlichen Schlossbergturm findet man sehr gut gesicherte, hallenartige Sportkletterei (die Ringen sind jedoch sehr rostig). Der „Pfälzer-Buwe-Weg“ ist eine recht athletische Tour die vom Einstieg weg schon einmal fordert. Die Schlüsselstelle liegt meines Erachtens nach dem letzten Ring. Mit der rechten Hand an die seitliche Kante schnappen und dann dynamisch hoch, Füße kommen lassen und sich am Riesenhenkel mit der linken Hand wieder einfangen. Macht Spaß.

Noch körperlicher geht es im „Pfälzer-Mäde-Weg“ zu. Dranbleiben ist angesagt an guten Griffen im überhängenden Gelände. Den Umlenker kann man vernünftigerweise erst auf Bauchhöhe klippen.

Wer geradlinige „Henkelkletterei“ sucht, ist hier goldrichtig.

* Pfälzer-Buwe-Weg 7 onsight (solo-toprope) gute, recht athletische Tour, kleiner Dyno
* Pfälzer-Mäde-Weg 8- onsight (solo-toprope) athletische, überhängende Ausdauerroute
Galerie

Fladensteine – 3/4

01./03. 7. 2019, Fladensteine – Stuhl (Norden, nahe Bäume)

Ich fühl mich gut, es ist zum Glück etwas kühler, also mal wieder rein in einen 8er. Und es läuft! Am Montag konnte ich die Schlüsselstelle relativ zügig auflösen, so dass ich sogar noch den Durchstieg probierte. Leider scheiterte dieser knapp. Der Akku war zu leer.

Heute dann Seil eingehängt und „relativ problemlos“ durchgekommen. Super! Zunächst musste ich die Route ziemlich putzen (Spinnweben, Sand). Die Crux-Griffe halten auf Reibung und bedürfen etwas Vorbereitung, um richtig zu greifen. Der Einstieg ist ziemlich sandend, hat man sich daran gewöhnt ist es jedoch recht gängig. Hier schon technisch gut. Es folgt die Crux mit klasse Zügen und Beinarbeit, um nicht aus der Wand zu fallen. Rein vom anschauen her, hätte ich nicht gedacht, dass ich diese Passage klettern kann. Anschließend muss man dranbleiben in einer kurzen Wabenwand mit abschliessenden Leisten. Weiterhin ist technisch sauber zu arbeiten, sonst fliegt man noch raus. Richtig gut.

Danach kletterte ich noch den „Nordriss“. Der Kletterführer rät zu Tape an der Schlüsselstelle und vielleicht hilft das oder Risshandschuhe, um irgendwie im angegebenen 7- Bereich zu bleiben. Sicherlich bin ich ein lausiger Risskletterer, jedoch hier bekomme ich nicht mal ansatzweise irgendwas vernünftig geklemmt. Für mich ist es ebenfalls mehr ein Fingerriss denn ein Handriss – die geht nirgends richtig rein. So hab ich zunächst piazen probiert – sehr hart. Da fehlt mir die Kraft um durchzukommen. Also nochmal scharf nachdenken, alles erfühlen und letztendlich habe ich eine Pressvariante gefunden, die für mich machbar war. Also linke Hand belastet Riss nach linksaußen und rechte Hand entsprechend nach rechtsaußen. Die Füße habe ich dabei auf Kieseln geparkt. Meine Herren, so ist das ganze 7+ bis 8-. Die restlichen Klettermeter der Tour sind einfacher, dabei technisch durchaus fordernd. Sehr schön.

** Nordriss 7- rotpunkt (solo-toprope) heftiger, undankbarer Riss, eher 7+
** Namibia 8 rotpunkt (solo-toprope) sandiger Einstieg, super Crux, Löcher-/Leistenwand
Galerie

Fladensteine – 2

28.6. 2019, Fladensteine – Bundenthaler Turm (Norden und Westen, freistehend)

Weiterhin akute Sonnenfluchtnot. Somit rauf auf den Bundenthaler Turm über den klassischen „Ilexweg“. Mit vollem Gürtel ist die Absicherung problemlos, eher große Cams sind gefragt. Insgesamt gibt es doch den einen und anderen Bruch. Die technische Querung sowie der Ausstieg über den breiten Riss (nicht geschenkt) fordern sauberes Klettern.

Die „Abseilwand“ ist zweigeteilt und in meinen Augen ein Paradebeispiel für den pfälzer Ringunsinn. Bis zum Stand (5. Ring, top gesichert) fordernd und anhaltend, dabei geradlinig (hallenartig). Ziemlich sandig und relativ ausgelatscht, teils ausgebrochen. Ich denke die Tour könnte bald schwerer werden. Im oberen Teil wird es technischer und luftiger, die Absicherung passt jedoch. Eine schöne Rechtsquerung. Was passiert hier: unter hoher Belastung wird die Route bis zum Stand geklettert (ggf. mit Direktausstieg), evtl. sogar zum Training benutzt und so sieht sie aus. Ein Grund, warum es mehr Ringe braucht, mehr Touren mit vernünftiger Sicherungskette. Ansonsten werden sich niemals Hotspots verteilen und nach und nach werden die „Ringtouren“ ramponiert.

Beispielsweise sah „Regentag“ direkt daneben nahezu unbeklettert für diese Saison aus. Dabei ist es eine gute und lohnende Route im gleichen Schwierigkeitsgrad. Nur sind eben der eine oder andere Cams zu legen. Wird halt kaum gemacht. In diesem Fall kann man es auch gerne so belassen, man kann jedoch auch diskutieren ob die 2-3 Cams so das Klettergefühl erhöhen oder ob eventuell aus anderen Gründen zwei weitere Ringe nicht doch sinnvoll wären. Sicherlich haben viele andere Touren eher Handlungs- bzw. Denkbedarf. Nochmals zur Linie, gutes technisches Klettern um den Riss herum und ein tolles, überhängendes Finish.

Der „Direkte Ausstieg“ der „Abseilwand“ ist super. Ein stark überhängender, kräftiger Boulder. Einziger Wermutstropfen, meiner Meinung nach ist der Clip des letzten Ringes die Crux und nicht unbedingt die Züge. Ist halt auch so ein Pfalz-Ding. Größere Ringabstände und schwere Clips. Eine Sicherungskette sieht anders aus. Die Absicherung passt schon, ehrlich muss man hingegen festhalten, dass ein Ring mehr den harten Clip entschärfen und die Sicherungskette verstärken würde – gerade in einer Sportklettertour.

** Ilexweg 4 onsight (solo-vorstieg) etwas brüchiger Klassiker, lang, vielseitig
* Regentag 7 onsight (solo-toprope) abwechslungsreiche Tour, überhängendes Finish
** Abseilwand 7 onsight (solo-toprope) unten anhaltend und sandig, oben techn. Wand
** Dir. Ausstieg 7+ rotpunkt (solo-toprope) stark überhängender, kräftiger Boulder, super
Galerie

Göckelsbergmassiv – 2

26.6. 2019, Göckelsbergmassiv (Westwand, unten schattig)

Weiter geht es im Schatten der Sandsteinwände. Heute am Göckelsbergmassiv.

Die „Schallplatte“ bietet durchweg gute Kletterei. Entscheiden tut es sich ganz oben in der kleingriffigen, technischen Platte zum Umlenker hin. Man steht dabei etwas wackelig ein ordentliches Stück über seinen Friends. Dafür ist die Route onsightfreundlich ohne komplizierte Dinge.

Ob ich die „Westwand“ so genau getroffen habe weis ich nicht, jedoch die Querung die ich geklettert bin machte Spaß. Schön von rechts nach links an kleineren Griffen. Auch der gerade Start ist gut. Die Absicherung könnte ein wenig aufwendiger sein, ich habe nicht so darauf geachtet.

Am 2. Ring wartet die feine Schlüsselstelle von „Ruckzuck“. Per beweglicher Hüfte, schieben und stemmen sitzt man auf seinem Fuß und muss „nur“ noch einbeinig aufstehen. Mir liegt sowas sehr, eine Bewertung von daher ist recht subjektiv für eine solche Geschichte. Sagen wir mal so, ich bin schon deutlich schwerere 6+ geklettert. Dem einen liegt es, dem anderen nicht.

* Westwand 7- onsight (solo-toprope) techn. Kletterei, Löcher, Leisten, Querung
* Schallplatte 7 onsight (solo-toprope) durchweg gute Kletterei, kleingriffige Platte oben
* Ruckzuck 7+ rotpunkt (solo-toprope) Boulder-Crux, schieben, stemmen, Einbein-Aufsteher
Galerie

Kuhfels – 3

24.06. 2019, Kuhfels (Westen, unten Baumschatten)

Der recht kletterarme Pfingsturlaub ist vorbei und es geht wieder in den Pfälzer Sandstein. Aufgrund der Hitze gilt es sich in den Westwänden zu verstecken, da ich in der Regel morgens unterwegs bin.

Am Kuhfels waren der „Kernige Weg“ und die „Neue Westwand“ noch offen. Die erste Tour ist im wahrsten Sinne des Wortes kernig. Die Steilplatte erfordert Fingerkraft, Technik und eine gewisse Reichweite. Kurz und gut. Für einen Onsight sehr undankbar, ist schon etwas gewusst wie.

Die benachbarte Route ist trotz der Kürze recht ausdauernd. Es beginnt athletisch und leicht überhängend (ich bin rechts unterhalb des 1. Ringes nach oben geklettert). Wider Erwartens bleibt es anhaltend bis über den 2. Ring hinaus zum Querband. Kein wirklich schwerer Zug, jedoch durchweg fordernd. Obenraus nochmals eine feine technische Bewegung.

* Kerniger Weg 7+ rotpunkt (solo-toprope) kurze Steilplatte, fingerlastige, weite Züge
* Neue Westwand 8- rotpunkt (solo-toprope) athl. Einstieg, anhaltend, techn. Ende