Galerie

Steinbruch Schriesheim – 51

Schriesheimer Steinbruch, 21.9. 2016

Mein heutiges Ziel war eigentlich die Route „Mystic Moves“ (8/8+). Gekommen ist alles anders.

Zum Einklettern wählte ich „Blutwurst“ (7+). Nach einem einfachen Zustieg kommt oben raus ein schöner, lohnender Boulder zum Umlenker. Sehr kurz, aber eben am Ende der tolle, fließende Boulder. Noch nicht ganz warm ging es ab in „Kurz und Heftig“ (7), diese Tour teilt sich den Umlenker mit Mystic Moves. Sah schon heftig aus und ist es auch. Ich blieb in der Rissspur bis auf einmal das rechte Bein rausstellen in den Nachbarriss der Mystic Moves. Enorm knackig, schwer zu lesen und im Endeffekt auch ein Gewürge. Fiel mir schwerer als Blutwurst, die Züge sind jedoch tatsächlich etwas leichter. Nicht uninteressant, aber auch nicht schön. Spannend, dass man dann doch irgendwie sowas Wurstiges hochkommt.

Nun war Mystic Moves an der Reihe, und ich dachte schon oje beim hinschauen…keine Chance. Ich kann weder die Griffe so halten, noch ist mir eine mögliche Sequenz eingefallen. In einem Forum schrieb jemand, dass ihm ein Tritt ausgebrochen sei und dadurch die Tour momentan für ihn nicht mehr kletterbar ist. Vielleicht liegt es daran, vielleicht bin ich heute einfach blind gewesen. So hat das mit dem achten Grad nix zu tun.

Daher Planänderung und ich schloss die Routen „Dachlriss“ und „Piazriss“ an. Sind beides gute, lohnende Klettereien, wobei die Schlüsselstelle des Dachlriss sehr viel Piaz-Kraft erfordert oder tricky Fußarbeit für geschicktes Spreizen. Hart für 7-. Beim Piazriss nicht erschrecken, es grüßte heute eine Fledermaus.

* Piazriss 6+ onsight (solo-toprope) gute Tour, piazen kein Muss
* Dachlriss 7- rotpunkt (solo-toprope) harte Crux, heftig oder tricky
Kurz und Heftig 7 rotpunkt (solo-toprope) sehr knackiges Rissspurgewürge
Blutwurst 7+ rotpunkt (solo-toprope) lohnender Boulder zum Umlenker
Mystic Moves 8/8+ völlig planlos
Galerie

Steinbruch Schriesheim – 49/50

Schriesheimer Steinbruch, 5.9./16.9. 2016

Heute galt es die Route „Aeroplane“ (8-/8) zu rotpunkten, die ich vor 11 Tagen schon ausgebouldert hatte, was mir direkt im 1. Versuch gelang. Super! Im Endeffekt ist es ein heftiger Boulder oben raus, der sich nicht direkt erschließt. Es sind gute Züge, die Spaß machen und etwas tricky sind. Hinpacken ist ordentlich, für mich eine klare 8.

Danach war „The Power in Pink“ (7+) an der Reihe. Die Tour verbindet die Schwierigkeiten von „Blickfang“ (7) und „Ohne Worte“ (7+). Dazwischen ein Quergang an riesigen Griffen mit exzellenten Rastmöglichkeiten. Da ich die Routen bereits geklettert habe, konnte ich die Sache sehr schnell erfolgreich abschließen. Quasi zwei Boulder, wobei der letzte kurz vorm Umlenker wahrlich nicht ohne ist.

* The Power in Pink 7+ rotpunkt (solo-toprope) bouldrig-knackige Tour, gute Raststellen
* Aeroplane 8-/8 rotpunkt (solo-toprope) kurzer, heftiger und tricky Boulder
Galerie

Steinbruch Schriesheim – 47/48

Schriesheimer Steinbruch, 31.8./2.9. 2016

Die 3 Wochen im Erzgebirge scheinen mir sehr gut bekommen zu sein. Da heiße Temperaturen angesagt waren verschlug es mich direkt in die schattige 1. Ebene von Schriesheim. Zunächst wartete mit „Es lebe der Sport“ noch ein offener Rotpunkt auf den Durchstieg, der mir locker und leicht gelang. Tolle Züge, leider viel zu schnell vorbei das Ganze.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah? Also ab direkt in die angrenzende „Engländerführe“. Hartes Ausbouldern war angesagt. Völlig fertig aber äußerst zufrieden am Ende des Tages, da ich für alle Passagen eine Lösung gefunden hatte. Da geht doch was. Am Freitag dann direkt im 1. ernsthaften Versuch der Rotpunkt. Hammer! Mit die schwerste Route für mich, seit ich klettere. Zwar keine superharten Züge, aber anhaltend hart, mit ganz kleinen Schüttlern dazwischen. Oben war ich vollkommen gepumpt.

Die Route ist einfach wunderbar, mit vielen technischen Feinheiten. Im Netz gibt es ein Video mit einer Begehung von Timon Lauck. Interessant war für mich, das ich viele Stellen anders geklettert bin, den Mittelteil gänzlich verschieden. Hier führen echt viele Wege zum Erfolg.

Anschließend gelang mir mit „Alte Meister“ noch eine weitere Tour. Ich finde sie nicht einfach für den Grad. Interessante Passagen sind zu bewältigen, auch wenn es oben raus ziemlich sandig wird. Keine unbedingte Empfehlung, jedoch kann man da ruhig mal einsteigen.

Am Abend war leider mein Mittelfinger wieder dick, genau wie Ende Mai. Ich vermute die Menge an harten Zügen in der Engländerführe als Überlastungsursache. Also heißt es wieder einmal Obacht und heilen lassen.

Alte Meister 7+ rotpunkt (solo-toprope) klassische Risskletterei, oben sandig
* Es lebe der Sport 8- rotpunkt (solo-toprope) gute Züge, Leisten/Seitgriffe
*** Engländerführe 8/8+ rotpunkt (solo-toprope) anhaltende Technik-Kletterei, wunderbar
Galerie

Steinbruch Heubach – 3

Steinbruch Heubach, 7.7. 2016

Nach Hainstadt vor 14 Tagen ging es gestern erneut hoch in den Odenwald, diesmal war Heubach an der Reihe. Gleich am Felsen wurden wir belehrt, dass ab jetzt ein Magnesiaverbot gilt. Die Kommunikation per Webseite steht zumindest noch aus. So blieben die Chalkbags unten, zum Glück stand kein Klettern an der Leistungsgrenze auf unserem Plan. Ich möchte darüber garnicht groß diskutieren. Fakt ist jedoch, dass zum einen sportlich gesehen viel weniger geht und zum anderen (und bedeutend wichtiger!) schlichtweg die Unfallgefahr steigt. Mit zunehmend schwitzigen Fingern Exen und Seil einhängen oder gründlich mobile Sicherungen zu legen ist gefährlich, Punkt. Vielleicht sollte der Verein nochmals in sich gehen, die Absicherung und Ausrichtung ihrer Routen betrachten und entweder den einen oder anderen Ring mehr verbauen bzw. alternativ den Kletternden einen trockenen, sicheren Griff zugestehen. Schließlich handelt es sich meines Erachtens hier um einen eher sportlich orientierten Steinbruch und kein traditionelles Klettergebiet.

Mein Klettertag begann mit der Route „Im Tal der Ahnungslosen“. Da ist quasi alles drin. Riss, Löcher, Leisten, Schuppe, Bänder und sogar ein kleiner Überhang. Wunderbares Klettern. Zum 1. Ring hin ist ein schmaler Riss selbst abzusichern. Für unsichere Kletterer im 7. Grad wäre ein weiterer Ring hier nicht schlecht. Nicht jeder hat 2-3 kleine Cams (0,3 oder sogar kleiner) in seiner Materialauswahl und Keile sind aufgrund des Rissverlaufes nicht wirklich sehr vertrauenswürdig. Also besser nicht fallen.
Gleiches gilt für „Unter den Dächern von Heubach“. Unnötige Sturzgefahr beim Clippen des 1. Hakens (besser Clipstick nehmen). Der 2. Haken ist schwer zu clippen, sollte also auch nicht die erste 7+ sein, die man klettert. Nach dem 3. Haken passt ein Cam (2.0), danach gehts stufig viele Meter bis zum nächsten Fixpunkt. Hier Abrutschen wäre äußerst unschön…..man kullert von Band zu Band.
Die Route an sich hat 2 gute Einzelstellen. Harte und weite Züge an Leisten, teils Löchern. Für Leute über 1,80m deutlich einfacher. Ich musste Passagen teils anders klettern oder viel mehr durchblockieren, um an den nächsten Griff zu gelangen. Bewertung passt.

** Im Tal der Ahnungslosen 7 onsight von allem etwas, Sicherungen einpacken
* Unter den Dächern von Heubach 7+ rotpunkt 2 Einzelstellen, weite und harte Leistenzüge
Galerie

Steinbruch Schriesheim – 45/46

Schriesheimer Steinbruch, 28.6./5.7. 2016

Endlich! Nach wochenlangen Regen und meiner Verletzung ist das gute Gefühl beim Klettern schwieriger Routen wieder da. Alles spielt mit, funktioniert und der Finger hält, wobei ich immer noch aufpassen muss, welche Griffe ich halte und welche ich eher meide.

Vergangenen Dienstag setzte ich mir das Ziel nach dem Einklettern wieder in eine 8 zu gehen. Hart aber Herzlich (6+/7-) ist ein ganz schönes Brett, ich bin zwar kein Riss- und Klemmexperte, sehe die Route jedoch eher bei 7. Fürs Aufwärmen der Fingerchen war es gut. Danach ging es relativ erwartungsfrei in Totalgaz (8/8+). Es lief wie am Schnürchen. Nach zwei Durchgängen konnte ich alle Passagen klettern und meine Strategie stand. Fast wäre mir am Ende des Klettertages noch der Durchstieg gelungen, Hammer! Gestern dann der perfekte Ablauf. Einmal hoch zum Warmwerden, anschließend sauber der Rotpunkt. Genial!
Die Route macht richtig was her. Sehr technisch, gut stehen ist stets der Schlüssel. Die Griffe und Bewegungen sind enorm abwechslungsreich. Und etwas Fingerstrom braucht`s auch noch. Ausdauer weniger, da ideale Rastpositionen vor dem Finish vorhanden sind. Ich denke für Personen unter 170cm wirds nochmal deutlich schwerer.

Anschließend turnte ich noch ein wenig in Traurig aber Wahr (8/8+) herum. Die Route startet wie Beast/Vitalis und steigt über den Riss der Zugluft aus. Auch hier lief es bestens. Eine kleine Einzelstelle fehlt mir noch, bevor die Rotpunktversuche starten können. Hier ist deutlich mehr Athletik und Ausdauer gefragt im Gegensatz zu Totalgaz.

* Hart aber Herzlich 6+/7- harte Risslinie, rotpunkt vertagt
** Traurig aber Wahr 8/8+ am Ausbouldern
*** Totalgaz 8/8+ rotpunkt technisches Schmankerl (Füße), enorm vielseitig