Galerie

Kahler Fels – 1

27.07. 2018, Kahler Fels (Westen, freistehend)

Die nächste Schattenwand, heute der Kahler Fels. Den Abzweig vom Wanderweg aus nicht zu verpassen ist garnicht so einfach, denn so „gut sichtbar“ (Kletterführer) ist der Fels überhaupt nicht durch die Baumkronen. In allen Routen werden mobile Sicherungsmittel benötigt, teils muss man sehr aufmerksam sein, um das jeweilige Placement nicht zu verpassen. Ihre E1 Angaben tragen die Touren zurecht, es geht schon mal ordentlich über die Sicherungen hinaus. Typisch Pfalz.

Der schönste Weg hinauf auf den Gipfel ist die „Katerverschneidung“. Einfach, abwechslungsreich und genüsslich geht es bis zum Wandbuch. Es folgt eine kurze Verschneidung (bestens gesichert durch 3 Ringe) die technisch und ein wenig moralisch fordert. Nicht wegen der Absicherung, jedoch muss man sich wackelig hinauf zwingen (ins Ungewisse), ehe man einen sicheren Henkel erreicht, der die fehlenden Fußtritte ausgleicht. In der abschließenden Querung ruhig bleiben und sauber klettern, sonst macht man sich die Sache schwerer als sie tatsächlich ist. Einfach ein wunderschöner, langer Weg. Den möglichen „Direkten Einstieg“ muss man nicht gemacht haben. Gibt schönere Platten ohne E1/E2.

„Schnulldunges“ ist irgendwie unübersichtlich zu Beginn, kippelig und die Placements sind sehr versteckt. Ab dem 2. Ring wird es angenehmer. Über dem 3. Ring nochmal eine gute technische Stelle. Insgesamt fordernd. Lohnender als der Originaleinstieg ist per „Direkter Schnulldunges“ bis zum 2. Ring und dann weiter bis zum AR zu klettern. Feine Wandkletterei an Löchern und Leisten von querlaufenen Bändern auf einer senkrechten, leicht liegenden Wand. Zu Beginn gleich mal ein knackiges Dach ehe die technische Kletterei folgt. Super Sache. In dem Wandbereich gibt es noch eine weitere Route – „Beteigeuze“. Die Schwierigkeit ist ein Zug, jedoch die ganze Tour macht Spaß.

Etwas anderes findet man ein wenig abgewandt an der Südseite. „Da Capo“ ist eine ganz eigene Kletterei. Kurz, jedoch die Züge zu und über die beiden Ringe sind Klasse! 1. Ring am besten vorclippen, es ist sehr unübersichtlich wo es genau lang geht. Ich hab lange rumprobiert, es geht direkt gerade zum Ring hoch.

Ein super Klettertag mit technisch betonten Routen. Ich mag diese Art der Kletterei sehr.

Direkter Einstieg 6 onsight (solo-toprope) Reibungsplatte, Schwierigkeit variabel
*** Katerverschneidung 6 onsight (solo-vorstieg) vielseitige Tour, Genuss und Anspruch
* Schnulldunges 6+ onsight (solo-toprope) Löcher, Bänder, anspruchsvoll
** Dir. Schnulldunges 7- onsight (solo-toprope) Hangeldach, feine Loch-/Bandkletterei
* Beteigeuze 7 onsight (solo-toprope) gute Wandkletterei, schöne Leisten oben
** Da Capo 7 onsight (solo-toprope) super über die beiden Ringe, klasse Züge
Galerie

Spirkelbacher Rauhfels – 1

25.06. 2018, Spirkelbacher Rauhfels (Süden, freistehend, unten Baumschatten)

Mit dem „Hans-Wenger-Gedächtnisweg“ (Direkteinstieg) wartet ein super Klassiker am Spirkelbacher Rauhfels. Trad-Klettern vom Feinsten mit den Schwierigkeiten unten und oben. Die Rissverschneidung oben (Cams 0.5 und 0.75 aufheben) fand ich vom Klettern her sehr anspruchsvoll, sie bildet ebenso den Höhepunkt der Tour. Umgehen kann man das Ganze mittels der „Wandvariante“, einer kurzweiligen Wabengeschichte. Ringe gibt es nicht, Schlingen sind zu legen. Momentan hängt eine halbzuverlässige Reepschnur drin.

Der „Hohlweg“ ist eine richtig gute Route. Technisch betont und sehr vielseitig (Platte, Verschneidung, pumpiger Wabenüberhang). Die Absicherung gefällt mir weniger. Schwer sicherbar zum ersten Ring und die Wabenwand ist pumpig und brüchig. Da noch Sanduhren zu fädeln, welche auch nicht den allerbesten Eindruck machen, ist nicht unbedingt eine Freude und nicht absolut kontrollierbar.

Boulderfreunde können sich in „Noch direkter“ austoben (direkt am ersten Ring). Hart für den Grad und insgesamt längenabhängig. Ich konnte gerade noch so stehen. Auch technisch nicht leicht. Die folgende Platte ist nett.

„Trampelpfad“ beginnt athletisch über die ersten beide Ringe an Löchern und Leisten. Anschließend deutlich einfacher mit pfalztypischer Wandkletterei.

* Wandvariante 6- onsight (solo-toprope) kurze Wabenwand, umgeht Riss, 2 SuSln
*** Hans-Wenger direkt 6 onsight (solo-vorstieg) super Klassiker, anspruchsvoller Riss oben
* Trampelpfad 6+ onsight (solo-toprope) athletischer Unterteil (Löcher, Leisten)
** Hohlweg 7 onsight (solo-toprope) richtig gut, vielseitig, die Absicherung…
* Noch direkter 7+ rotpunkt (solo-toprope) hartes Boulderproblem, größenabhängig
Galerie

Spirkelb. Rauhbergpfeiler – 1

22.06. 2018, Spirkelbacher Rauhbergpfeiler (Süd-West, freistehend, unten Baumschatten)

Am Spirkelbacher Rauhbergpfeiler kletterte ich zunächst den „Alten Pfeilerweg“. Eine vielseitige, klassische Tour mit einer Einzelstelle (Längenzug), welche aus der 6- eine 7+ macht. Dieser Zug ist garnicht so schwer und der Weiterweg (kleiner Überhang) war ebenfalls einfacher als gedacht. Im Vorstieg kletterte ich hier technisch, um auf Nummer sicher zu gehen. Wer nur die lohnende 6- klettern will, kann vor der Schwierigkeit direkt wieder abseilen. Eine Mischung aus Trad-Riss und pfälzer Wülsten. Den Gipfelausstieg hab ich mir geschenkt.

Das Highlight bildete der „Lange Amenweg“. Eine durchgehend wunderbare, sehr technisch betonte Route. Absicherung mit ergänzenden Cams gut. Macht richtig viel Spaß.

Mit „Bohrhakenchaos“ und „Hoppla“ warteten noch zwei Plattenwege. Beide sind von der Technik her durchaus fordernd in ihren Kiesel- und Reibungspassagen. Beide Linien sind eigenständig, wenn man sich auf Kurs hält. „Bohrhakenchaos“ ist dabei durchweg schwer, während in „Hoppla“ die knackige Kiesel-Crux sich deutlich abhebt. Ein Kieselaufsteher an zwei Mini-Haltekieseln. Sollte da mal was fehlen ist es direkt kaum noch zu klettern.

Leider sind die Routen sehr verdreckt. Es muss ebenfalls absolut trocken sein. Der mittlere Reibungsteil vom „Bohrhakenchaos“ war ohne das Entsanden der Reibungstritte nicht kletterbar. Insgesamt jedoch durchaus gut und ich glaube weitere mobile Sicherungsmittel sind nicht nötig.

** Alter Pfeilerweg 6- onsight (solo-vorstieg) A1-Tour, klassische Sache, vielseitig
* Bohrhakenchaos 7- onsight (solo-toprope) techn. Kiesel- und Reibungsplatte, gut
* Hoppla 7 onsight (solo-toprope) nette Platte, harte Kiesel-Crux
* Alter Pfeilerweg 7+ onsight (solo-toprope) Einzelstelle, Längenzug
** Langer Amenweg 7+ onsight (solo-toprope) durchgehend technisch schöne Route
Galerie

Burghaldefels – 6

8.6. 2018, Burghaldefels (Süd-Ost Wand, freistehend)

Aufgrund des Regens ging es nochmals an den Burghaldefels. Überraschenderweise war es viel trockener als gedacht. Zunächst startete ich mit „Die Unvollendete“. Unten lauert die Plattencrux, für die mir momentan der Saft fehlt. Man muss sehr hoch antreten und sich dann an ziemlich schlechten Griffen auf den Fuß schieben, um letztendlich aufstehen zu können. Ob das 7 ist? Eventuell kann man von links kommend noch reinklettern, diese Griffe kann ich jedoch ebenso nicht halten. Die überhängende Wabenwand ist fein und gar nicht so schwer, aber pumpig. Am Ring im Dach sollte man aufhören (schon ziemlich rostig). Soweit ich weis, war die Route früher hier zu Ende. Jetzt gibt es einen Umlenker noch zwei Meter weiter oben. Halte ich für völligen Murks. Im Brüchigen ein weiter Zug und eine kleine Querung, ausschließlich Riesenhenkel. Nun hat man die Qual der Wahl den besch… einzuhängenden Umlenker zu clippen. Entweder anstrengend und kippelig mit Hook hängend oder per schwerem Zug auf das sandende Sloperband und diesen anschließend irgendwie halten. Beides ekelig und nach der pumpenden Wabenwand nie und nimmer für 7 zu haben. Nichts nach dem Dachring ist schön, lohnend oder sinnvoll. An dieser Stelle habe ich viel zu lange rumgemacht und Kraft gelassen – für den Clip des Umlenkers, ein Witz.

Kurz schaute ich noch ins „Sprintzeldach“. In der Dachpassage ging absolut Null. Nie und Nimmer 7+! Mindestens um die fünf knallharte Züge und so gut sind die Griffe und Füße jeweils nicht. Bezeichnend, dass die Tour nicht eine einzige Begehung auf 8a.nu hat. Unbedingt steife Exxe mitnehmen für den Dachring, um vom breiten Band aus clippen zu können. Reichweite ist vorteilig.

Tja, die Routen der jüngsten Vergangenheit am Burghaldefels. Meiner Meinung nach stimmt die Bewertung in den 7er Routen oftmals nicht, besonders im Dach, ebenso an den Plattenstellen. Ohne ordentlich Fingerkraft geht überhaupt nichts. Klar, das klettern starke Leute zum Aufwärmen, ist meist kurz und einzelstellenlastig. Von daher wird es nicht als so schwer empfunden. Kletterer wie ich (Übergang 7 zu 8) kommen jedoch nicht hoch. Die maximale Fingerkraft muss in der Bewertung eine zentrale Rolle spielen und darf nicht untergehen, wenn jemand Starkes die 1-2 Züge einfach mal so wegdrückt und nicht spürt.

Ich werde sicherlich wiederkommen, mal schauen wann. Ich bin gespannt, ob sich meine Einschätzung und der Erfolg in den Routen ändern wird.

* Die Unvollendete 7 harte Plattencrux, überhängende Wabenwand
* Sprintzeldach 7+ knackiger Dachboulder, Rissausstieg
Galerie

Burghaldefels – 5

1.6. 2018, Burghaldefels (Süd-Ost Wand, freistehend)

Nach dem Gewitter in der letzten Nacht schaute ich unter die Dächer des Burghaldefelsens, ob etwas zu klettern war. Richtig trocken waren „Der Lehrer und sein Meister“ sowie „Maus dich, Frankenstein“.

Die erste Route kommt mit einer fordernden Plattenstelle sowie einem größenabhängigen Dachboulder daher. Unter 170cm wird das richtig schwer bis kaum möglich. Die Crux ist das Auflösen der Körperspannung, um aus dem Dach raus in die Wand zu kommen. Das habe ich meinen Fingern nicht gegeben, schaut nahezu nach Campus-Leisten-Hangeln aus. Also ich hatte keinen besonders guten Tag, aber ob das 8- ist….ich weis ja nicht.

Nicht viel besser erging es mir in der zweiten Tour. Diese scheint jedoch machbar, wenn der Akku wieder aufgeladen ist. Letztendlich handelt es sich um eine kurze, athletische Überhangpassage (Boulder). Problem ist dabei sich auf das kleine Dächlein zu heben. Momentan halte ich 7+ hier ebenfalls als sehr optimistische Einstufung.

Beide „Dachboulder“ sind gut, viel mehr geben die Routen nicht her. Hart und kräftezehrend. Der Umlenker von „Maus dich, Frankenstein“ sollte wohl in naher Zukunft erneuert werden.

* Maus dich, Frankenstein 7+ harte, athletische Überhangpassage
* Der Lehrer und sein Meister 8- knackiger Dachboulder, größenabhängig