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Bavariafels – 1/2

20.05./22.05. 2020, Bavariafels (Nordwand)

In der schattigen Nordwand des Bavariafelsens gibt es ausgezeichnete Sportkletterrouten. Fest und athletisch. Leider schaffte man es 2013/14 immer noch nicht über seinen Schatten zu springen und Routen einfach mal ohne fragwürdige Sicherungsaspekte einzubohren. Sei es der Wandeinstieg von „O’zapft is“ mit dem tiefen Cam und der Platte darunter oder die Einstiegsplatte von „Gmahde Wiesn“ mit wackligem Aufrichter zum 2. Ring. Überall ein Ring mehr und es regiert die pure Freude, kann man wohl leider nicht zugestehen, selbst bei objektiv modernen Sportklettertouren. Schade. (Clipstick hilft in beiden Fällen)

Davon abgesehen sind die Routen erste Sahne und überwiegend löchrig. Am letzten Ring klettert man in „O’zapft is“ einen Rechtsbogen (links vom Ring mind. 8+, ich kann das 2/3 Finger Loch nicht halten) und in „Gmahde Wiesn“ links vom Ring (rechts schwerer Längenzug). Die starken Erstbegeher wählten wohl die schwierigeren Varianten.

** O’zapft is 8 rotpunkt (solo-toprope) feines, löchriges Sportklettern
*** Gmahde Wiesn 8 rotpunkt (solo-toprope) vielseitige, homogene Sportkletterroute
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Spirkelbacher Rauhfels – 2/3

15.05./18.05. 2020, Spirkelbacher Rauhfels (Süden, freistehend)

Allerbeste Kletterei am Spirkelbacher Rauhfels! Eins obendrauf setzt die „Klammkante“. Ein Traum! Unten geht es athletisch und kräftig zu, überwiegend an größeren Löchern. Die Crux ist ein weiter Schlüsselzug. Darüber die wunderschöne, technische Kante. Jeder Zug ist einfach schön und gut. Fader Beigeschmack leider der E2-Einstieg…

„Jabberwocky“ ist gut gesichert und verlangt im ersten Teil ordentlich Fingerkraft. Kleingriffige Züge, zum Teil weit und meistens eher kleingriffig. Der Crux-Zug ist einmal wieder pfalztypisch weit und hat aus meiner Sicht nichts mehr mit 8- zu tun. Ich hatte hier mehr Probleme als in der „Klammkante“. Die kleine Leiste mit rechts blockieren und mit links weitergreifen bekomme ich absolut nicht hin, wenn ich von unten komme, selbst isoliert ein Brett und nicht verlässlich reproduzierbar (vermutlich die Standard-Beta). Der Trick lag für mich in einem Griffwechsel auf Untergriff und mit viel Körperspannung mit rechts nach oben schnappen und sich fangen, ehe man aus der Wand kippt. Der zweite Teil ist dann pfälzer Reibungsplattensteigen.

Wer wissen möchte, wie schwer eine 6+ sein kann sollte im „Lagerweg“ vorbeischauen. Wahrscheinlich neben der „Götterverschneidung“ mit die härteste 6+ im Gebiet. Schlüsselpassage sind gleich die ersten Meter der Rissverschneidung vom Boden weg. Was ein Brett! Technisch und von der Kraft her sehr fordernd. Das Legen der Sicherungen wird sehr anstrengend sein und die Arme noch mehr aufpumpen. Darüber wartet dann der Genussteil.

Mit „Gammel mal“ gibt es hier auch ein guten, fordernden 7er. Insgesamt sehr vielseitig mit überhängenden Waben, einem technischen Fußschieber und Leisten-Längenzug. Sportlich und nix, um es mal nebenbei abzuholen.

Kurz schaute ich im „Linken Bankwändel“ vorbei. Ein herrlicher Seilboulder. Viele, tolle, bouldrige Züge und Bewegungen auf wenigen Metern. Das Zünglein an der Waage ist der knallharte Ausstieg. Der Ablauf ist mir klar, jedoch die „Reibungsdelle“ mit links zu halten liegt außerhalb meiner Fähigkeiten.

*** Lagerweg 6+ onsight (solo-toprope) knallharte Einstiegsrissverschneidung
* Gammel mal 7 onsight (solo-toprope) gute, fordernde, vielseitige Route
** Jabberwocky 8- rotpunkt (solo-toprope) schwere, teils kleingriffige Züge, Reibung
*** Klammkante 8 rotpunkt (solo-toprope) Traumkante, athl. Einstieg+Crux
** Linkes Bankwändel 8 offen (solo-toprope) super Boulderwand, brettharter Ausstieg
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Rötzensteinpfeiler – 3

13.05. 2020, Rötzensteinpfeiler (Süden, freistehend)

Endlich mal wieder richtig Luft unterm Hintern, Rötzensteinfeeling! Der „Dachweg“ ist am Einstieg und kurz vor dem Ausstieg schwer (Ringe). Dazwischen gibt es sehr klassische, gut selbst abzusichernde Kletterei in leider suboptimalem, mürben Gestein. Im Richter-Führer 8-, im Web größtenteils 8 und das würde ich der Route ebenso geben.

Der Einstieg ist ein knackiger, fingerlastiger Boulder an kleineren Leisten einer kurzen Rissverschneidung. Die paar Züge pumpen die Arme gut auf und man kann sich zum Glück an der hohlen Schuppennase erhohlen, bevor es mit feinen Zügen um die Kante geht. In den klassischen Metern gibt es genügend No-Hand-Rastpunkte, um ausgeruht die zwei schweren Züge im Überhang zu bewältigen. Mit rechts gute Leiste blockieren und mit links an Seitgriffkante und direkt weiter an Henkel schnappen. Schwere Züge, danach geht es recht einfach auf den Gipfel, dran bleiben muss man trotzdem.

Ein Erlebnis, nicht unbedingt etwas für Pfalzneulinge.

* Dachweg 8 rotpunkt (solo-toprope) 2x bouldrig, dazwischen mürber Klassiker
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Münzfels – 7

08.05. 2020, Münzfels (Osten)

Das letzte Mal konnte ich „Spock Monkey“ am Münzfels nicht klettern, heute passte es dann nach dem Auschecken. Die Route ist richtig gut und macht enorm viel Freude. Cams zur weiteren Absicherung sind nötig (E1).

Im ersten Drittel ist Plattenkletterei angesagt mit teils weiten Bewegungen. Die Schlüsselpassage wartet im zweiten Drittel nach einem No-Hand-Rest. Leicht überhängend geht es an großen Löchern in den Untergriff-Längenzug. Nun entweder mit links die abschüssige „Knubbelleiste“ blockieren oder etwas leichter nach links in das Loch weiterrobben zur guten Leiste. Leute mit mehr Reichweite kommen da sicherlich deutlich einfacher ran. Dranbleiben, Körperspannung halten und nach einem Leistenaufsteher kommt man in den zweiten No-Hand-Rest. Dieser ist sehr willkommen, denn die Arme sind gepumpt und der Sloperausstieg verlangt nochmals kurzzeitig Maximalkraft. Insgesamt sehr vielseitig, maximalkräftig und technisch fordernd.

** Spock Monkey 8 rotpunkt (solo-toprope) sehr vielseitige, technische Route mit Längenzug
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Dingentalturm – 4

06.05. 2020, Dingentalturm (Süd-Ost Wand, freistehend)

Nach meiner persönlichen Zeitreise am Montag zurück an den Lauterschwaner Rappenfels heute direkt die nächste mit dem Dingentalturm.

Zunächst war mit „Marathon“ noch eine Route auf der To-Do-Liste. Zur Absicherung wurde hier bereits alles gesagt. Die Waben unten sind besser als ich in Erinnerung hatte, aber die Sanduhren sind einfach nicht solide. Die Begehung der Route gelang mir fast im Retro-Onsight, leider die kleine statt der großen Leiste gegriffen und so kam der Rotpunkt dann im zweiten Versuch. Der feste Crux-Boulder ist allererste Sahne. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich im weiteren Verlauf die „Untere Ostwand“ und nicht „Marathon“ geklettert bin. Sehr schönes klettern mit einem feinen Riss dazwischen. Ich denke der korrekte „Marathon“ im oberen Teil wird keinesfalls schwerer sein.

Weiter ging es mit der „Juniwand“, einer langen, klassichen Risstour. Der Einstieg von rechts zum 1. Ring ist nicht ohne, aufpassen. Dann direkt die fordernde Schlüsselstelle. Der Versuch den Riss relativ direkt anzugehen schlug fehlt, das ist deutlich schwerer als 7. Lösung ist ein Wabenseitgriff ein gutes Stück weiter rechts, dann geht die Stelle gut von der Hand. Am 3. Ring muss man nochmals die Hände aus den Taschen nehmen (bei mir mehr Gewürge denn Kletterei).

Tagesabschluss bildete „Luftsundel“. Wo man auf dem Weg zum hohen ersten Ring einen soliden Cam legen soll ist mit rätselhaft. Obendrein steht man größtenteils auf Reibung und der Clip des ersten Ringes ist wackelig und man muss sich sehr weit nach rechts lehnen. Einfach Unsinn. Eventuell wollte man sicherungstechnisch den Nachbarrouten in nichts nachstehen. Warum man das 2012 so einbohren muss…und die ersten Ringe sitzen ebenfalls alle grenzwertig weit rechts. Davon abgesehen macht das Klettern in den sandigen Waben und Löchern Spaß. Eine Schlüsselstelle gibt es nicht wirklich, es ist eine recht homogene Ausdauertour. Einen guten Rastpunkt gibt es vor dem kleinen Dach, wo man noch einen Cam verbauen sollte. Einen Umlenker habe ich nicht gefunden. Die sechs Ringe ja, aber die darüber eingezeichneten im Petrapfeiler nicht. Vielleicht war ich aber auch nur zu blind heute oder man muss weiter um die Kante. Falls da nix mehr ist, sollte man am 6. Ring abbauen. Dann lässt man jedoch eine schöne Verschneidungsstelle liegen.

** Juniwand 7 rotpunkt (solo-toprope) klass. Risswand, 2x schwer je am Ring
* Luftsundel 8- onsight (solo-toprope) anhaltende Waben-/Lochkletterei, lang
** Marathon 8- rotpunkt (solo-toprope) feste, sehr gute Crux, E2 Wabeneinstieg