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Rötzensteinpfeiler – 3

13.05. 2020, Rötzensteinpfeiler (Süden, freistehend)

Endlich mal wieder richtig Luft unterm Hintern, Rötzensteinfeeling! Der „Dachweg“ ist am Einstieg und kurz vor dem Ausstieg schwer (Ringe). Dazwischen gibt es sehr klassische, gut selbst abzusichernde Kletterei in leider suboptimalem, mürben Gestein. Im Richter-Führer 8-, im Web größtenteils 8 und das würde ich der Route ebenso geben.

Der Einstieg ist ein knackiger, fingerlastiger Boulder an kleineren Leisten einer kurzen Rissverschneidung. Die paar Züge pumpen die Arme gut auf und man kann sich zum Glück an der hohlen Schuppennase erhohlen, bevor es mit feinen Zügen um die Kante geht. In den klassischen Metern gibt es genügend No-Hand-Rastpunkte, um ausgeruht die zwei schweren Züge im Überhang zu bewältigen. Mit rechts gute Leiste blockieren und mit links an Seitgriffkante und direkt weiter an Henkel schnappen. Schwere Züge, danach geht es recht einfach auf den Gipfel, dran bleiben muss man trotzdem.

Ein Erlebnis, nicht unbedingt etwas für Pfalzneulinge.

* Dachweg 8 rotpunkt (solo-toprope) 2x bouldrig, dazwischen mürber Klassiker
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Münzfels – 7

08.05. 2020, Münzfels (Osten)

Das letzte Mal konnte ich „Spock Monkey“ am Münzfels nicht klettern, heute passte es dann nach dem Auschecken. Die Route ist richtig gut und macht enorm viel Freude. Cams zur weiteren Absicherung sind nötig (E1).

Im ersten Drittel ist Plattenkletterei angesagt mit teils weiten Bewegungen. Die Schlüsselpassage wartet im zweiten Drittel nach einem No-Hand-Rest. Leicht überhängend geht es an großen Löchern in den Untergriff-Längenzug. Nun entweder mit links die abschüssige „Knubbelleiste“ blockieren oder etwas leichter nach links in das Loch weiterrobben zur guten Leiste. Leute mit mehr Reichweite kommen da sicherlich deutlich einfacher ran. Dranbleiben, Körperspannung halten und nach einem Leistenaufsteher kommt man in den zweiten No-Hand-Rest. Dieser ist sehr willkommen, denn die Arme sind gepumpt und der Sloperausstieg verlangt nochmals kurzzeitig Maximalkraft. Insgesamt sehr vielseitig, maximalkräftig und technisch fordernd.

** Spock Monkey 8 rotpunkt (solo-toprope) sehr vielseitige, technische Route mit Längenzug
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Dingentalturm – 4

06.05. 2020, Dingentalturm (Süd-Ost Wand, freistehend)

Nach meiner persönlichen Zeitreise am Montag zurück an den Lauterschwaner Rappenfels heute direkt die nächste mit dem Dingentalturm.

Zunächst war mit „Marathon“ noch eine Route auf der To-Do-Liste. Zur Absicherung wurde hier bereits alles gesagt. Die Waben unten sind besser als ich in Erinnerung hatte, aber die Sanduhren sind einfach nicht solide. Die Begehung der Route gelang mir fast im Retro-Onsight, leider die kleine statt der großen Leiste gegriffen und so kam der Rotpunkt dann im zweiten Versuch. Der feste Crux-Boulder ist allererste Sahne. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich im weiteren Verlauf die „Untere Ostwand“ und nicht „Marathon“ geklettert bin. Sehr schönes klettern mit einem feinen Riss dazwischen. Ich denke der korrekte „Marathon“ im oberen Teil wird keinesfalls schwerer sein.

Weiter ging es mit der „Juniwand“, einer langen, klassichen Risstour. Der Einstieg von rechts zum 1. Ring ist nicht ohne, aufpassen. Dann direkt die fordernde Schlüsselstelle. Der Versuch den Riss relativ direkt anzugehen schlug fehlt, das ist deutlich schwerer als 7. Lösung ist ein Wabenseitgriff ein gutes Stück weiter rechts, dann geht die Stelle gut von der Hand. Am 3. Ring muss man nochmals die Hände aus den Taschen nehmen (bei mir mehr Gewürge denn Kletterei).

Tagesabschluss bildete „Luftsundel“. Wo man auf dem Weg zum hohen ersten Ring einen soliden Cam legen soll ist mit rätselhaft. Obendrein steht man größtenteils auf Reibung und der Clip des ersten Ringes ist wackelig und man muss sich sehr weit nach rechts lehnen. Einfach Unsinn. Eventuell wollte man sicherungstechnisch den Nachbarrouten in nichts nachstehen. Warum man das 2012 so einbohren muss…und die ersten Ringe sitzen ebenfalls alle grenzwertig weit rechts. Davon abgesehen macht das Klettern in den sandigen Waben und Löchern Spaß. Eine Schlüsselstelle gibt es nicht wirklich, es ist eine recht homogene Ausdauertour. Einen guten Rastpunkt gibt es vor dem kleinen Dach, wo man noch einen Cam verbauen sollte. Einen Umlenker habe ich nicht gefunden. Die sechs Ringe ja, aber die darüber eingezeichneten im Petrapfeiler nicht. Vielleicht war ich aber auch nur zu blind heute oder man muss weiter um die Kante. Falls da nix mehr ist, sollte man am 6. Ring abbauen. Dann lässt man jedoch eine schöne Verschneidungsstelle liegen.

** Juniwand 7 rotpunkt (solo-toprope) klass. Risswand, 2x schwer je am Ring
* Luftsundel 8- onsight (solo-toprope) anhaltende Waben-/Lochkletterei, lang
** Marathon 8- rotpunkt (solo-toprope) feste, sehr gute Crux, E2 Wabeneinstieg
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Lauterschw. Rappenfels – 3

04.05. 2020, Lauterschwaner Rappenfels (Westwand / Süden, freigestellt)

Nach etwa 3,5 Jahren zurück am Lauterschwaner Rappenfels. Wie die Zeit vergeht.

„Mein lieber Schwan“ war das Projekt, welches mir auch direkt gelang. Eine technisch betonte, senkrechte Kletterei mit sehr kleinen Griffchen in der Crux-Passage. Die kleine „Seitgriffleiste“ hält nur über die Reibung der halben Fingerkuppen und ist gleichzeitig der schwerste Zug – genau dieser kostete mich eine extra Runde, da im ersten Durchstiegsversuch mir genau zum Ende der Schlüsselstelle die Finger wegflutschten. Das ist auch im Video zu sehen, da beim Durchstieg die Sonne schien (Gegenlicht) und als ich im Auto heim gefahren bin wurde es dunkel und es gab ein paar Regentropfen. Aprilwetter im Mai.

Nochmal zusammengefasst, ein sehr schöner Achter, der gute Bedingungen braucht und die Griffchen und Leisten vorher zu putzen ist ebenso nicht verkehrt. Ein paar Züge sind etwas längenabhängig.

Die „Sachsenvariante“ ist eine kurze Ausstiegsversion der „Alten Westwand“. Nach ein wenig hin- und herprobieren ist die Crux viel gänger als zunächst vermutet. Man kommt recht easy in die gute Leiste für rechts und den Kiesel für links. Dann nicht versuchen auf dem Kiesel zu stehen, sondern darunter bleiben und mit links hoch antreten und auf den Fuß schieben. Nun mit links in die „Sloperdelle“ und die Kiste ist im Sack. Der Reibungsausstieg ist nicht wirklich Reibung, einfach technisch schön und nicht wirklich schwer.

Den Tagesabschluss bildete das „Schleichgewicht“. Etwas aufpassen beim Clippen des 2. Ringes, danach folgt direkt die Balance-Schlüsselstelle mit dynamischen Schnapper nach links zur guten Henkelleiste. Nochmals spannendes Füße platzieren und über zwei Leisten zum 3. Ring, danach wird es deutlich leichter. Richtig gut und nicht leicht für 7-.

* Schleichgewicht 7- onsight (solo-toprope) Balance-Crux am 2. Ring, dyn. Schnapper
* Sachsenvariante 7 rotpunkt (solo-toprope) kurz Leiste blockieren, Reibungsausstieg
** Mein lieber Schwan 8 rotpunkt (solo-toprope) sehr technisch, kleinste Griffe, sehr gut
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Engelmannsfels – 2

27.04. 2020, Engelmannsfels (Westen, freistehend)

Auf an den Engelmannsfels und einmal den „Hampelmann“ machen. Eigentlich fast eine zwei Sterne Route, wären da nicht die äußeren Umstände. Dafür stecken ordentlich Ringe in der Wand, mobile Sicherungen werden nicht benötigt.

Bereits im Einstieg gute, fordernde Kanten-/Wandkletterei. Leider ist dieser Felsbereich siffig und sandig. Ich empfehle den 1. Ring per Clipstick einzuhängen und die Tritte/Griffe zu putzen. Ohne putzen wäre hier heute nix gegangen, da hält keine Schuhsohle.

Nun folgt die feste Kante der Route und zugleich die Schlüsselstelle. Ein dynamischer Aufsteher in einen Untergriff-/Körperspannungszug. Tolle Bewegung, wahrscheinlich kann man das auch mehr auf Kante klettern.
Im nächsten Teil leichte Kletterei, jedoch weiches und mürbes Gestein mit vielen Rissen drin. Vom 7. zum 8. Ring muss man sich nochmal ranhalten. Anhaltende, senkrechte Kletterei an Leisten und Auflegern. Am 8. Ring kann man getrost abseilen.

Im Anschluss kletterte ich nochmals den mir bereits bekannten „Sündenfall“. Einfach eine gute, feste Geschichte.

Neue Routen
* Hampelmann 8 rotpunkt (solo-toprope) schöne Kante, lang, mürbe/sandig
Bekannte Routen
* Sündenfall 6+ kräftige, senkrechte Kletterei, Reibungsausstieg