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Münzfels – 2

19.09. 2018, Münzfels (Westen)

Erkältung, Ellbogenprellung, Hitze….Minimi…viele Ausreden, jedoch Bewegung gibt es trotzdem. Heute „gediegen“ an der schattigen Westwand vom Münzfels. Los ging es mit dem „Sechs-Haken-Weg“. Eine bestens gesicherte Sportkletterroute durch einen Henkelüberhang. Bewertung von 6 kommt hin, aber man muss schon kräftig ziehen und nicht zu lange rummachen. Schönes Ding. Anschließend hängte ich mir das Seil in den „Weg der Freundschaft“. Was ein Riss-Dach! Beeindruckend und zunächst glaubt man überhaupt nicht, dass es für Pfalz 7- da durch geht. Der Riss bis zum Dach stellt keine Schwierigkeit da, diese kommt allein in diesem Mega-Überhang zustande. Im Vorstieg hätte ich aufgrund der Absicherung keine Lust dazu. Der Haken steckt darunter (inkl. Sturzplatte) und mein Camalot 4.0 war zu klein, um den Riss weiter oben besser abzusichern, vielleicht taugt ein 5.0 wer hat. Die Stelle an sich ist genial und löst sich super auf, ein wunderschöner Henkelboulder. Bitte sanieren (die Ringe sind nicht zu dolle) und zusätzlich einen oben in den Überhang packen. Hart 7-! Mein Onsight war viel Glück, zufällig die richtigen Griffe gefunden. „Kalymnos“ ist deutlich leichter und wie der „Sechs-Haken-Weg“ sehr gut gesichert. Eine zweite Sportklettertour mit der Schwierigkeit auf der Wand vor dem Überhang.

Nahezu einmaliges bietet der „Normalweg“. Der untere Riss-Teil fordert einiges ab. Schon ordentlich hinzupacken und die Absicherung ist nicht trivial. Anschließend geht es in einen Felsdurchbruch hinein in das gestaltete Innere aus der Ritterzeit. Ein geschlagener Bilderbuchkamin inklusive Treppe am Beginn. Schon nicht schlecht, was die früher so gemeißelt haben. Stemmend spreizt man dem Gipfel letztendlich entgegen. Ein Unikat und insgesamt nicht leicht. Zum Tagesabschluss folgte noch der kurze „Abseilweg“. Eine gutmütige 5-. Ringfrei, aber vernünftig abzusichern.

Eine gelungene Mischung an diesem Tag, durchaus faszinierend was an Routen hier alles nebeneinander liegt.

*** Normalweg 4 onsight (solo-toprope) fordernder Riss, geschl. Treppe/Kamin
* Abseilweg 5- onsight (solo-toprope) cleane, kurze und nette Geschichte
* Kalymnos 6 onsight (solo-toprope) eher kräftige Wand- und Überhangskletterei
* Sechs-Haken-Weg 6 onsight (solo-toprope) überhängende Sportklettertour (Henkel)
* W. d. Freundschaft 7- onsight (solo-toprope) Mega-Dach, super Henkelboulder
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Geiersteine – 10

12.09. 2018, Geierturm (Süden-Westen, freistehend)

Jubiläum an den Luger Geiersteinen. Zum zehnten Mal bin ich hier zu Besuch. Zunächst hängte ich mir „Ratzeputz“ ein und konnte die Route zu meiner Überraschung direkt im Onsight klettern. Hilfreich war dabei, dass die Tour keinen Längen- bzw. KO-Zug beinhaltet. Also festklammern wo es schwerer wird und einfach nicht loslassen, Füße hoch und weiter. Das hat heute wunderbar geklappt. Die Bewertung passt, am Ende des Tages konnte ich die untere Crux nicht mehr am Stück klettern. Die Absicherung der Route ist sehr gut.

Unten etwas sandig, aber alles im Rahmen. Weite Züge an größeren Löchern und Dellen. So geht es in die kleingriffige erste Schlüsselstelle. Festkrallen, Füße gut setzen und dann passt das (man kann 8- dafür durchaus geben). Es folgen einfachere Meter an großen Waben und Auflegern bis unter den kleinen Überhang. Guter Rastpunkt und hinein in die zweite Schlüsselstelle. An ganz ordentlichen Griffen sich hocharbeiten und letztendlich hinaufdrücken. Eine wunderbare, anhaltende und sehr vielseitig Tour.

Anschließend ging es ab in den „Sonnenweg“. Ein Traum. Hingehen und machen! Ein pfälzer Norm-7er. Pumpig und technisch anspruchsvoll. Richtig schwer am schmalen Riss etwa in der Mitte der Wand, vor allem wenn wie heute bei mir die Arme zulaufen. Sehr glücklich kam ich durch diese Passage. Im unteren Teil herrliche Züge an größeren Griffen.

*** Sonnenweg 7 onsight (solo-toprope) Traumtour, pumpig, technischer Anspruch
** Ratzeputz 7+/8- onsight (solo-toprope) anhaltend, vielseitig, kein „KO-Zug“
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Drei Felsen – 3/4

05.09./10.09. 2018, Drei Felsen – Ostgipfel (Süd-West, freistehend)

Rückkehr an den Ostgipfel der Drei Felsen über Rinnthal. Der „Augustpfeiler“ ist eine fordernde 6+. Insgesamt ist die Route eher sportlich denn klassisch mit dem einen oder anderen schwereren Zug. Alles ist unübersichtlich und man muss sich den Weg zurechtsuchen. Aufpassen zum 1. Ring. Ich wöllte nicht unbedingt in die Sanduhr davor fallen mit der Platte darunter. Nicht leicht und das Gestein ist bröselig. Den Ring von „Power play“ mitzunehmen schont eventuell die Nerven und die Gesundheit. Ab dem 1. Ring gut gesichert und eine gute Tour.

Direkt daneben verläuft „Wärna beinhaart“ auf einer leicht liegenden Wand. Trotzdem werden die Arme dick. Wunderbare technische Schlüsselsequenz zwischen dem 1. und 2. Ring. Der Mittelteil ist leicht, ehe es am letzten Ring mit weiten Zügen nochmals anzieht. „Morbus Crohn“ bietet eine feine kleingriffige Passage über den 1. Ring. Ich denke die Schwierigkeit der Route hängt direkt damit zusammen wie beweglich man in der Hüfte ist (hohes Antreten). Der Kletterführer beschreibt den Weg zum 1. Ring als gut absicherbar und leicht. Ich denke ganz so trivial ist es nicht. Falsche Grifffolge oder Placement verpasst und schon geht der Puls in die Höhe. Da es eigentlich nur ein vernünftiges Loch für einen Cam gibt und man schnell darüber klettert wäre ein Ring meines Erachtes nicht verkehrt, da das Loch jetzt auch nicht so „wunderschön“ ist.

„Power play“ punktet mit toller, athletischer Kantenkletterei. Die Arme pumpen sich auf und ganz oben wartet ein weiter Schnapper, der sehr frustrierend sein kann. Von der Originallinie rate ich ab. Direkt zum ersten Ring ist es sandig und schmierig, ich hatte keine Lust da erst rumzuputzen für einen Fummelaufrichter. Man kann relativ einfach von links einqueren. Gewinnt jedoch nix, da die Platte nicht besonders ist und im Weiterweg zur Sanduhr („Augustpfeiler“) ist nicht alles fest und das E1 der Route paart sich mit einem möglichen Plattenklatscher – verzichtbar. Von daher lieber über den „Augustpfeiler“ einsteigen und die Kante genießen. Zunächst an größeren Griffen ehe es am vorletzten Ring kleingriffig wird und deutlich anzieht. Bevor man den letzten Ring clippen kann steht noch ein weiter, sehr dynamischer Schnapper auf dem Programm. Klar, je stärker man ist und mit links die Leiste durchreißen/blockieren kann, um so einfacher, aber insgesamt ist der Zug nicht ohne. Vor allem, wenn man sich wie ich in diesem Schwierigkeitsgrad bewegt und nicht darüber steht. Ich musste den Zug oft üben und wirklich reproduzierbar war der Erfolg nicht. Zum Glück hat es wie auch immer im zweiten Durchstiegsversuch gepasst. Hätte auch sein können das erst im x-ten Anlauf…..

* Augustpfeiler 6+ onsight (solo-toprope) unübersichtlich, viele Leisten/Löcher, fordernd
** Wärna beinhaart 7 onsight (solo-toprope) anhaltend, technisch, paar weite Züge
* Morbus Crohn 7+ rotpunkt (solo-toprope) kleingriffige gute Passage über 1. Ring
** Power play 8- rotpunkt (solo-toprope) tolle, athl. Kantenkletterei, weiter Schnapper
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Geiersteine – 9

31.08. 2018, Luger Geiersteine (Süden-Westen, freistehend)

„Kein Anfang vom Ende“ stand nun doch schneller wieder auf meiner Agenda als gedacht. Ich konnte mich noch relativ gut an die für mich passenden Züge erinnern und die Route klappte direkt im 1. Versuch. Die Bewertung von 7+ kommt gerade noch so hin. Sehr ausdauernd an tollen Wabengriffen und Löchern. Trifft man die „falschen“ Löcher machen die Arme schneller Dienstschluss als man denken kann. Aufpassen muss man ein wenig bei den Clips. Für den ersten Ring strecken (ggf. steife Exxe) und den 2. Ring nur clippen, wenn man sich wirklich sicher fühlt.

Zum Aufwärmen kletterte ich die 2. Seillänge von „Geierwally“. Relativ klassisch geht es bis zum 4. Ring. Dabei klettert man zunächst rechts um die Kante (2 Ringe) und dann wieder zurück auf die Wand. Nun wartet die Schlüsselstelle. Athletisch und kräftig über den kleinen Überhang. Dabei schwer zu lesen, da die Griffe von unten nicht zu erkennen sind. Meine Lösung zieht vom Ring nach links hoch. Es folgt die Unverschämtheit des Tages. Ein sehr langer Runout durch teils brüchiges Gelände ohne Sicherungsmöglichkeit. Weder beim Klettern noch beim Abseilen hab ich ein vernünftiges Placement entdeckt. Was soll das? Wieso sitzt hier nirgends ein Ring? Von daher Hände weg, wem seine Gesundheit lieb ist.

Gleiches gilt für den Weg zum jeweils 1. Ring von „Geierweg“ und „Das tapfere Schneiderlein“. Unverschämtheit zum Zweiten! Brüchiges, sandiges Gestein mit mehr als fragwürdigen Placements. Ich bin zwar kein mal gestürzt, aber Tritte und Griffe sind mir mehrmals teils abgebrochen. Also manchmal geht die Ringverweigerung in der Pfalz schlicht zu weit. Heute gab es dafür allerbeste Beispiele.

Ab dem 1. Ring ist der Geierweg (1. SL) gut. Zunächst eine eher kräftige Querung nach links, anschließend wieder zurück zum Riss. Diese Passage konnte ich nicht komplett klettern, da ich keine vernünftige Seilführung des Topropes erreichen konnte (Querung zu weit). Der Riss stellt ebenfalls ein gutes Problem dar. Danach ist die 1. Seillänge zu Ende.

Direkt nach dem 1. Ring lauert die Schlüsselstelle von „Das tapfere Schneiderlein“. Harter, weiter Leistenzug in eine gute Leiste – diesen konnte ich nicht bewerkstelligen. Nun weiter in ein 2-Finger-Loch mit links und ein fordernder Aufsteher zum Band hin – das war machbar. Nun entweder über den Riss zum Standring des „Geierweges“ oder nach rechts in ein Hangelband (Cam). Dort wartet ein spannender technischer Aufrichter zu einem Ring. Anschließend über eine kurze Platte zum Standring. Von hier aus geht es im Dach weiter über einen Ring zum Abseilring. Große Griffe, leider nicht ganz fest – dafür bestens gesichert und ziemlich geradlinig.

Zusammenfassung. „Kein Anfang vom Ende“ ist sehr zu empfehlen (E1). Von den anderen Routen kann ich nur abraten bis hoffentlich weitere Ringe dazukommen….

Geierweg 7 gefährlich zum 1. Ring, Querung+Riss gut
Geierwally 2. SL 7 onsight (solo-toprope) gute Crux 4. Ring, gefährlicher Runout
** Kein Anfang vom Ende 7+ rotpunkt (solo-toprope) ausdauernde Wabenkletterei, moralisch
Das tapf. Schneiderlein 8 gefährlich zum 1. Ring, gute Crux
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Trifels – 6

28.08. 2018, Trifels (Süd-Westwand, freistehend)

Urlaub vorbei und nach langer Abstinenz einmal wieder am Trifels. Zum Aufwärmen kletterte ich „Klamotte“, eine kurze und schöne Reibungsgeschichte (Platte). Eher leicht für den Grad.

Danach war der „Hexentanz“ an der Reihe. Die schwere Passage wartet direkt unten, obenraus folgen Plattengenussmeter. Die Schwierigkeit ist am 1. Ring an die Leisten zu kommen. Für mich ein klares Längenproblem. Ich kam gerade so ran und war dann so ausgefahren, dass ich kaum den Griff wirklich belasten konnte. Nach mehreren Anläufen passte es glücklicherweise einmal. Die anschließenden Züge sind fußtechnischer Natur und lösen sich besser auf, als man zunächst vermutet.

Zum Abschluss schaute ich mir noch die Route „Zehentanz“ an. Die Schlüsselstelle ist direkt über dem 1. Ring. Eher athletisch und mir fehlte heute die Fingerkraft um den „schlechten linken Seitgriff“ so zu blockieren, dass ich den rechten Fuß noch hochbekommen würde. Im Endeffekt ein Einzelzug 8er und diese Einzelzüge sind leider stets sackhart. Die Stelle war früher einmal mit 9- bewertet, zwar ist der Tritt jetzt besser, halten muss man es trotzdem erstmal können. Die folgenden Meter bieten herrliche Plattenkletterei. Am 2. Ring wird es nochmals schwerer, jedoch mit guter Technik ist das alles souverän zu klettern.

* Klamotte 6 onsight (solo-toprope) kurze, schöne Reibungsgeschichte, eher leicht
* Hexentanz 7+ rotpunkt (solo-toprope) schwere, fußtechnische Crux + Plattengenuss
** Zehentanz 8 offen (solo-toprope) harte Crux am 1. Ring, oben feine Plattenstellen