05.09./10.09. 2018, Drei Felsen – Ostgipfel (Süd-West, freistehend)
Rückkehr an den Ostgipfel der Drei Felsen über Rinnthal. Der „Augustpfeiler“ ist eine fordernde 6+. Insgesamt ist die Route eher sportlich denn klassisch mit dem einen oder anderen schwereren Zug. Alles ist unübersichtlich und man muss sich den Weg zurechtsuchen. Aufpassen zum 1. Ring. Ich wöllte nicht unbedingt in die Sanduhr davor fallen mit der Platte darunter. Nicht leicht und das Gestein ist bröselig. Den Ring von „Power play“ mitzunehmen schont eventuell die Nerven und die Gesundheit. Ab dem 1. Ring gut gesichert und eine gute Tour.
Direkt daneben verläuft „Wärna beinhaart“ auf einer leicht liegenden Wand. Trotzdem werden die Arme dick. Wunderbare technische Schlüsselsequenz zwischen dem 1. und 2. Ring. Der Mittelteil ist leicht, ehe es am letzten Ring mit weiten Zügen nochmals anzieht. „Morbus Crohn“ bietet eine feine kleingriffige Passage über den 1. Ring. Ich denke die Schwierigkeit der Route hängt direkt damit zusammen wie beweglich man in der Hüfte ist (hohes Antreten). Der Kletterführer beschreibt den Weg zum 1. Ring als gut absicherbar und leicht. Ich denke ganz so trivial ist es nicht. Falsche Grifffolge oder Placement verpasst und schon geht der Puls in die Höhe. Da es eigentlich nur ein vernünftiges Loch für einen Cam gibt und man schnell darüber klettert wäre ein Ring meines Erachtes nicht verkehrt, da das Loch jetzt auch nicht so „wunderschön“ ist.
„Power play“ punktet mit toller, athletischer Kantenkletterei. Die Arme pumpen sich auf und ganz oben wartet ein weiter Schnapper, der sehr frustrierend sein kann. Von der Originallinie rate ich ab. Direkt zum ersten Ring ist es sandig und schmierig, ich hatte keine Lust da erst rumzuputzen für einen Fummelaufrichter. Man kann relativ einfach von links einqueren. Gewinnt jedoch nix, da die Platte nicht besonders ist und im Weiterweg zur Sanduhr („Augustpfeiler“) ist nicht alles fest und das E1 der Route paart sich mit einem möglichen Plattenklatscher – verzichtbar. Von daher lieber über den „Augustpfeiler“ einsteigen und die Kante genießen. Zunächst an größeren Griffen ehe es am vorletzten Ring kleingriffig wird und deutlich anzieht. Bevor man den letzten Ring clippen kann steht noch ein weiter, sehr dynamischer Schnapper auf dem Programm. Klar, je stärker man ist und mit links die Leiste durchreißen/blockieren kann, um so einfacher, aber insgesamt ist der Zug nicht ohne. Vor allem, wenn man sich wie ich in diesem Schwierigkeitsgrad bewegt und nicht darüber steht. Ich musste den Zug oft üben und wirklich reproduzierbar war der Erfolg nicht. Zum Glück hat es wie auch immer im zweiten Durchstiegsversuch gepasst. Hätte auch sein können das erst im x-ten Anlauf…..
* | Augustpfeiler | 6+ | onsight (solo-toprope) | unübersichtlich, viele Leisten/Löcher, fordernd |
** | Wärna beinhaart | 7 | onsight (solo-toprope) | anhaltend, technisch, paar weite Züge |
* | Morbus Crohn | 7+ | rotpunkt (solo-toprope) | kleingriffige gute Passage über 1. Ring |
** | Power play | 8- | rotpunkt (solo-toprope) | tolle, athl. Kantenkletterei, weiter Schnapper |