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Burghaldefels – 3

25.5. 2018, Burghaldefels (Süd-West Wand, nur unten Baumschatten)

Am Burghaldefels ging es heute in den klassischen „Lagerweg“. Was eine geniale Tour! Ein wahrlicher Norm-Riss, der knackig daher kommt und einiges an Kletterverständnis erfordert.

Ein herrlicher Riss von unten bis oben mit drei fordernden Passagen. Bis zum abschließenden Rissüberhang komplett selbst abzusichern. Dort warten dann zwei Ringe. Mit einem vollgepackten Gürtel ist die Absicherung kein Problem (Cams 0.5 bis 4.0).

Im Einstieg geht es schon mal ordentlich zur Sache. Da fehlt wohl mittlerweile ein Felsblock. Kräftiges Piazen mit Seitenwechsel, aufmerksames Spotten ist angesagt. Es folgt ein technisch feiner Fingerriss ehe es relativ gemütlich zum Finale geht. Ein überhängender, glatter Riss öffnet sich am zweiten Ring und scheint unüberwindbar. Dieser Ring lässt sich gut einhängen, gewusst wie ist die Frage dabei (halb sitzend). Nebenbei bemerkt, viele seilen hier ab und steigen die Route nicht aus, es ist jedoch kein Abseilring. Die Tour führt auf den Gipfel, dicke Bäume eignen sich zum Nachholen und Abseilen.

Am Rumprobieren dieser Schlüsselstelle kommt wohl kaum einer vorbei, wenn er nicht über viele Kraftreserven und die sofortige zündende Idee verfügt. Es hat ein wenig gedauert, aber dann kam ich hoch und war äußerst glücklich. Sehr schwer zu bewerten, ob das noch im sechsten Grad ist. Meine Lösung braucht enorm viel Kraft, Körperspannung und eine gewisse Beweglichkeit. Fingerkraft ist dabei überhaupt nicht das Problem. Die Natur schraubt einfach die besten Boulder!

Vorsichtig kletterte ich anschließend noch ein wenig in „Leistenbruch“ und „Ruhepause“ herum ohne meine Finger dabei zu überanstrengen oder jeden Zug machen zu wollen. Beide Routen sind enorm lohnend und ich werde hoffentlich irgendwann mit gesunden Fingern und bei kühleren Temperaturen wiederkommen.

*** Lagerweg 6+ rotpunkt (solo-vorstieg) Norm-Riss, knackig, genial
** Leistenbruch 7+ Platte und kleiner Überhang
** Ruhepause 8- vielseitig und fordernd
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Birkelfelsen – 1

18.05. 2018, Birkelfelsen (Süden, relativ freistehend/unten Baumschatten)

Endlich ließ das Wetter wieder einen Felsbesuch zu. Für die nächste Woche sind die Aussichten ja auch nicht gerade rosig. Mein Ziel heute war der Birkelfelsen mit viel Solo-Vorstieg auf der Agenda. Die Absicherung hier ist bestens, ein Set Cams und Schlingen genügen zur Ergänzung.

Ich startete im linken Wandteil. Die Touren sind eher kurz und einzelstellenlastig. Diese sind recht knackig und technisch meist nicht ohne. Etwas ist darauf zu achten nicht aus der Linie auszubüchsen. Das Clipsticken des ersten Ringes ist zu empfehlen. Im oberen Teil warten meist pfälzer Bäuche mit ihren entsprechenden Ausstiegen. Wer diese kennt wird sich leichter tun als wenn dies alles Neuland ist, sowohl beim klettern als auch beim absichern. „Rubicon“ bietet eine feine Passage über eine glatte Wand an Löchern und Leisten. Das „Hüttenwändel“ glänzt mit einer wunderbaren technischen Spielerei am Felsband, viel umgreifen und umtreten. Beide Touren sind insgesamt lohnender als „Abi 93“ (anspruchsvolle Verschneidungseinzelstelle) und „Eichenweg“ (Überhang-Henkelparade), die Crux-Sachen sind gut, den Rest muss man nicht machen.

Klar die schönste und homogenste Route am Fels ist der „Rumbacher Weg“. Herrliches Klettern. Zunächst eine Rissverschneidung gefolgt von einer Querung an Löchern und Leisten. Anschließend der henkelige Rissausstieg ehe es pfalztypisch zum Gipfel geht über einen Überhangausstieg. Top.

Nun machte sich mehr und mehr Erschöpfung bemerkbar, daher der Umstieg auf das Toprope. „Tanjas Anstieg“ bietet super Züge in einer Wabenwand, diese sind eher kräftig und weit (zwei Sanduhrschlingen vor dem 1. Ring). Der Hammer kam mit dem „Gildeweg“. Vom Klettern her ist die Route gut, sogar richtig gut. Kraft und Technik sind gefragt. Tolle Schuppenkletterei zum ersten Ring, danach die Crux an Waben und Leisten. Ich war zwar schon relativ platt, aber das ist mindestens 7 -> und keine leichte. Irgendwo ist das „hart 6+“ mal langsam lächerlich. Ich würde sogar in Frage stellen, dass da jemand durchkommt der nicht die ein oder andere 8- drauf hat. Das war das erste, das zweite sind zwei große Felsbrocken die sehr fraglich daherkommen. Einer wackelt schon ein wenig und zwar der Einhängeblock des 2. Ringes. Der weitere wartet am 3. Ring. Beide belastet man ordentlich und steht darauf – Aufpassen! Über den 3. Ring ist die Wand mürbe jedoch zu bewerkstelligen. Die Ringe sind äußerlich sehr rostig. Daher momentan lieber im Toprope (wobei das schwierig zu führen sein wird, einfach am Solo-Fixseil). Der Sicherer sollte außerhalb der Linie stehen.

* Eichenweg 6- onsight (solo-toprope) kräftiger Henkelüberhang, pfälzer Bäuche
(*) Gildeweg 6+ rotpunkt (solo-toprope) megahart (7), fragliche Felsbrocken, sonst gut
* Abi 93 6+ onsight (solo-vorstieg) anspruchsvolle Einzelstelle am 1. Ring
* Rubicon 6+ onsight (solo-vorstieg) glatte Passage an Löchern und Leisten
* Tanjas Anstieg 6+ onsight (solo-toprope) super Züge in Wabenwand, eher kräftig und weit
** Rumbacher Weg 6+ onsight (solo-vorstieg) feines Klettern, sehr vielseitig, homogen
* Hüttenwändel 7- onsight (solo-vorstieg) fußtechnische Crux am 1. Ring, richtig gut
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Schützenwand – 1

09.05. 2018, Schützenwand/Haferfels (Westen, relativ freistehend)

An der Schützenwand begann ich mit der „Südverschneidung“. Prädikat wertvoll. Die Tour bietet beste Bewegungsschule fern ab von Standard-Kletterbewegungen. Zudem lässt sie sich problemlos absichern. Die Schlüsselstelle befindet sich zwischen den Ringen eins und zwei.

Es folgte der „Goldene Mittelweg“. Eine wunderbare Steilplatte mit feinen Bewegungen. Da die Tritte immer größer werden wahrscheinlich nicht mehr ganz so schwer wie früher. Die Faszination geht insbesondere vom psychisch anspruchsvollen Vorstieg aus (E1/E2 Tour, erster Ring sehr hoch).

Der „Bronzene Mittelweg“ hätte mehr Begehungen verdient, jedoch wirkt die Sicherungssituation auf mich eher abschreckend. Kaum was zu machen während der Reibungskletterei bis zum ersten Ring. Danach bietet der Kantenteil auch nicht viel, evtl. einen Ring der Nachbarroute einhängen. Im folgenden sehr schönen Leisten-Plattenteil geht es ebenfalls gut über die letzte Sicherung hinaus, die auch nicht unbedingt so prickelnd sein könnte von der Festigkeit her. Zusammenfassend, die schwerste Stelle ist nach dem einen Ring der Route, bis dahin und darüberhinaus sind mir jedoch nicht direkt bombige Placements ins Auge gestochen – im Gegensatz zum „Goldenen Mittelweg“.

Mit „Siebenschläfer“ ging mein Klettertag zu Ende. Herrliche „Hallenmeter“ über eine überhängende Wabenwand. Mehr als 5 Exxen braucht es eigentlich nicht. Kräftige und weite Züge, gut pumpend. Am besten am 5. Ring abseilen. Runout zum Umlenker ohne lohnende Kletterbewegungen. Darüberhinaus steckt dieser kopfüber im Dach und sieht alles andere als vertrauenswürdig aus. Ich hatte mich hintersichert, er hat beim Abseilen gehalten. Allein diesem Umlenker würde ich ungern mein Leben anvertrauen. Im Zweifel kann man über diesen und zwei Schlaghaken auch zum Umlenker rechts auf der Plattenwand queren.

** Südverschneidung 6 onsight (solo-vorstieg) technisch, beste Bewegungsschule
* Bronzener Mittelweg 6+ onsight (solo-toprope) gute Platte, Reibung, Kante, Leisten
* Siebenschläfer 7 onsight (solo-toprope) überhängende Wabenwand, kräftig, Henkel
** Goldener Mittelweg 7 onsight (solo-toprope) technische Steilplatte, Leisten, Löcher
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Büttelfels – 2

07.05. 2018, Büttelfels (Süden, freistehend)

Mein zweiter Tag am Büttelfels war dem Klassiker „Große Südwand“ vorbehalten. Was eine Felsfahrt. Super! Bis zum Stand selbst mit Cams 0.75 bis 4.0 abzusichern (auf Seilführung achten). Mischung aus Waben, Verschneidung, Reibung, Henkel und Riss. Insgesamt eher kräftiges Klettern, genauso wie in der 2. Seillänge. Rumschieben, Hochdrücken usw. Etwas getrübt wird aus meiner Sicht das ganze vom Felszustand und der Sicherungssituation während der Querung zum Standring. Viele Risse, gerade auch bei größeren Brocken auf denen man steht oder sich fest hält (ausgedünnte Tritte). Da dann noch „Sprengfriends“ reinzulegen macht etwas mulmig. Vielleicht wäre hier ein Ring nicht verkehrt. An sich ist diese Passage großartig und wunderbar luftig. Irgendwann wird aber etwas Größeres abgehen, wie beispielsweise am Trifels oder in Ziegelhausen geschehen. Vom Stand weg folgt zunächst Wabenkletterei, anschließend ein kleiner Überhang ehe der abdrängende Ausstiegsriss zu bewältigen ist. Oben angekommen – genial!

Als zweites hängte ich mir das Seil in den „Südpfeiler“ ein. Direkt am 1. Ring lauert die Crux, da ist wohl etwas weggebrochen. Ein harter Boulder ist übriggeblieben, eher 7- bis 7. Die nötige Delle muss man erstmal finden und sich gut strecken. Ich habe im Onsight zu sehr mit Kieseln und der Kante probiert. Es folgt eine schwere Plattenpassage, meine ausgelatschten Mythos machten mir hier das Leben schwerer, bessere Schuhe ist empfehlenswert. Technisch und von der Fingerkraft her anspruchsvoll (über 2. Ring links an der Kante bleiben, erst danach Richtung 3. Ring). Bis zum Ring vor den Waben folgt Genuss.

Aufpassen! Im Kletterführer führt die Tour links haltend über die Wabenwand zum 3. Ring der „Großen Südwand“. Das ist denke ich ein Fehler. Die Waben sind zwar nicht schwer, jedoch sandig und brüchig. Es gibt nichts ausser zwei sehr dünne Sanduhren. Hier ein Sturz wäre extrem gefährlich, Felsaufschlag. Also entweder abseilen, nach links zum Stand der „Großen Südwand“ und diese weiter oder rechts haltend über „Pfeilerharmonie“ noch ein wenig weiter (1R und AR).

Zum Abschluss kletterte ich noch „Schöne Tage“. Wieder einmal eine Route, wo ich die Ringsetzung nicht nachvollziehen kann. Die Sturzzone ist durch den Block äußerst gefährlich. Ersten Ring unbedingt vorclippen, nicht nur das es aus meiner Sicht mind. E2 ist, ebenso ist der dünne Einhängegriff mit der Last die er tragen muss nicht für die Ewigkeit gemacht. Ein Ausbruch oder wenn er mal fehlt – gute Nacht. Auch ein Sturz am 2. Ring wird unangenehm werden bei der Landezone (besser ebenfalls vorclippen). Schaut man sich einfach die Route und das Umfeld an muss man meiner Meinung nach entweder von pfälzer Hakenabständen weg (vor dem 1. und 2. jeweils noch einer) oder bohrt am besten gar nicht. Für mich eine klare Toprope-Tour. Bevorzugen würde ich mehr Ringe, denn die Route ist klasse. Im Überhängenden geht es kräftig und technisch anspruchsvoll hinauf. Am 1. Ring lauert die Schlüsselstelle mit einem Längenzug, sehr bitter für Kleine. Im Onsight stand mein rechter Fuß äußerst schlecht, beim Korrekturversuch ist mir der linke Latschen dann weggeflutscht.

*** Große Südwand 6 onsight (solo-vorstieg) großartige Felsfahrt, eher kräftiges Klettern
** Südpfeiler 6+ rotpunkt (solo-toprope) harter Einstieg, schwere Platte
* Schöne Tage 7- rotpunkt (solo-toprope) kräftig, athletisch, große Griffe, vorclippen!
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Büttelfels – 1

04.05. 2018, Büttelfels (Süden, freistehend)

Mein erster Besuch am Büttelfels brachte mir sehr technische und überwiegend kleingriffige Klettermeter. Super Touren, enorm viel Spaß. Nur wenige zusätzliche mobile Sicherungen sind für die eher kurzen bis mittellangen Routen notwendig. Wie nahezu immer empfehle ich einen Clipstick, besonders im „Sommernachtstraum“. Darüberhinaus sollte der Sicherer vom 2. zum 3. Ring in „Störenfried“ gut aufpassen, beim „Planet der Affen“ sollte zum 2. Ring und beim Clippen nix schief gehen -> hohe Groundergefahr. Manche Ringsetzungen sind einfach nicht nachvollziehbar, gerade bei Kieseln (Kleinzeug) sollte man vielleicht an die Nachwelt denken, dass irgendwann weniger da sind, diese brechen können und das Ganze vielleicht mehr und mehr gefährlicher wird (am besten vorher verlängern).

Die „Südwand zum Ostgrat“ ist ein homogener 5+ Riss der bestens geeignet ist zum Üben von Sicherungen legen. Dann wenn es ein wenig an die Ausdauer geht helfen zwei Ringe. Der „Sommernachtstraum“ hält vor dem ersten Ring 2-3 schwere Züge parat. Der harte Kreuzer ist richtig heftig, da hatte ich viel Glück im Onsight den relativ gut zu treffen. Der Kletterführer spricht anschließend von 4er Gelände, das gilt meines Erachtens nur, wenn man oben im Riss der „Südwand zum Ostgrat“ aussteigt. Direkt über den Ring geklettert ist alles rund, ich habe keinen wirklichen Griff gefunden. Anstrengendes Gewurschtel.

„Störenfried“ bietet unten Reibung und Löcher. Zwischen 2. und 3. Ring folgt die kleingriffe Crux, hart 6+. Wer auf feines technisches und ausdauerndes Klettern an kleinen Griffen steht wird viel Freude an „Schnokestich“ und „Planet der Affen“ haben. „Schnokestich“ eine steile Platte und „Planet der Affen“ leicht überhängend. Beides pumpt ordentlich.

** Südwand zum Ostgrat 5+ onsight (solo-vorstieg) herrlicher Riss, top Übungstour
* Störenfried 6+ onsight (solo-vorstieg) Reibung, Löcher, harte Crux
* Schnokestich 7- onsight (solo-toprope) kleingriffig, ausdauernd, technisch
* Sommernachtstraum 7- onsight (solo-toprope) hart vor dem 1. Ring, oben rund
** Planet der Affen 7 onsight (solo-toprope) vielseitig, technisch, leicht überhängend