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Birkelfelsen – 1

18.05. 2018, Birkelfelsen (Süden, relativ freistehend/unten Baumschatten)

Endlich ließ das Wetter wieder einen Felsbesuch zu. Für die nächste Woche sind die Aussichten ja auch nicht gerade rosig. Mein Ziel heute war der Birkelfelsen mit viel Solo-Vorstieg auf der Agenda. Die Absicherung hier ist bestens, ein Set Cams und Schlingen genügen zur Ergänzung.

Ich startete im linken Wandteil. Die Touren sind eher kurz und einzelstellenlastig. Diese sind recht knackig und technisch meist nicht ohne. Etwas ist darauf zu achten nicht aus der Linie auszubüchsen. Das Clipsticken des ersten Ringes ist zu empfehlen. Im oberen Teil warten meist pfälzer Bäuche mit ihren entsprechenden Ausstiegen. Wer diese kennt wird sich leichter tun als wenn dies alles Neuland ist, sowohl beim klettern als auch beim absichern. „Rubicon“ bietet eine feine Passage über eine glatte Wand an Löchern und Leisten. Das „Hüttenwändel“ glänzt mit einer wunderbaren technischen Spielerei am Felsband, viel umgreifen und umtreten. Beide Touren sind insgesamt lohnender als „Abi 93“ (anspruchsvolle Verschneidungseinzelstelle) und „Eichenweg“ (Überhang-Henkelparade), die Crux-Sachen sind gut, den Rest muss man nicht machen.

Klar die schönste und homogenste Route am Fels ist der „Rumbacher Weg“. Herrliches Klettern. Zunächst eine Rissverschneidung gefolgt von einer Querung an Löchern und Leisten. Anschließend der henkelige Rissausstieg ehe es pfalztypisch zum Gipfel geht über einen Überhangausstieg. Top.

Nun machte sich mehr und mehr Erschöpfung bemerkbar, daher der Umstieg auf das Toprope. „Tanjas Anstieg“ bietet super Züge in einer Wabenwand, diese sind eher kräftig und weit (zwei Sanduhrschlingen vor dem 1. Ring). Der Hammer kam mit dem „Gildeweg“. Vom Klettern her ist die Route gut, sogar richtig gut. Kraft und Technik sind gefragt. Tolle Schuppenkletterei zum ersten Ring, danach die Crux an Waben und Leisten. Ich war zwar schon relativ platt, aber das ist mindestens 7 -> und keine leichte. Irgendwo ist das „hart 6+“ mal langsam lächerlich. Ich würde sogar in Frage stellen, dass da jemand durchkommt der nicht die ein oder andere 8- drauf hat. Das war das erste, das zweite sind zwei große Felsbrocken die sehr fraglich daherkommen. Einer wackelt schon ein wenig und zwar der Einhängeblock des 2. Ringes. Der weitere wartet am 3. Ring. Beide belastet man ordentlich und steht darauf – Aufpassen! Über den 3. Ring ist die Wand mürbe jedoch zu bewerkstelligen. Die Ringe sind äußerlich sehr rostig. Daher momentan lieber im Toprope (wobei das schwierig zu führen sein wird, einfach am Solo-Fixseil). Der Sicherer sollte außerhalb der Linie stehen.

* Eichenweg 6- onsight (solo-toprope) kräftiger Henkelüberhang, pfälzer Bäuche
(*) Gildeweg 6+ rotpunkt (solo-toprope) megahart (7), fragliche Felsbrocken, sonst gut
* Abi 93 6+ onsight (solo-vorstieg) anspruchsvolle Einzelstelle am 1. Ring
* Rubicon 6+ onsight (solo-vorstieg) glatte Passage an Löchern und Leisten
* Tanjas Anstieg 6+ onsight (solo-toprope) super Züge in Wabenwand, eher kräftig und weit
** Rumbacher Weg 6+ onsight (solo-vorstieg) feines Klettern, sehr vielseitig, homogen
* Hüttenwändel 7- onsight (solo-vorstieg) fußtechnische Crux am 1. Ring, richtig gut

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