Die 6 erklimmbaren Gipfel der Greifensteine bilden das wohl wichtigste Klettergebiet im Erzgebirge. An Strahlkraft und Einmaligkeit kann diesem Naturdenkmal keiner das Wasser reichen. Die Felsen bilden ein wunderschönes Ambiente, ziehen in ihren Bann und der Blick vom Gipfel macht einfach nur sehr, sehr glücklich.
Geklettert wird im traditionellen Stil. Keine bis wenig Ringe stecken in der Wand, nur einige moderne Touren sind fortlaufend durch Bohrhaken abgesichert. Friends, Keile und Schlingen sind zwingend nötig. Die Absicherung der Routen ist nicht immer leicht, der Umgang mit den mobilen Sicherungsmitteln sollte beherrscht werden. Magnesia ist nicht erlaubt. Die Schwierigkeitsskala (sächsisch) orientiert sich am Elbsandsteingebirge. Eine Umrechnung ist nicht stets 1-1 möglich, die Klettereien sind eher schwieriger. Besonders weil oft spezielle Lösungen nötig sind. Insgesamt besitzt das Klettern hier eine eigene Stilistik und es wird deutlich mehr Technik und Bewegungstalent verlangt als pure Kraft. Der Granit ist hart, jedoch nicht rau. Teils eher glatt und in einigen Wegen schon speckig abgeklettert. Es sollte nicht zu heiß für das Stürmen der Berggipfel sein.
Informationen und Sperrungen (aufgrund des Theaterprogrammes der Naturbühne) gibt es auf der Webseite des DAV Chemnitz.
Die Stirnkante und die Fichtenwand sind geniale Abenteuerrouten. Ausgesetzt, abdrängend und äußerst luftig schaffen sie eine ganz eigene Atmosphäre. Oft stehe ich mehrere Meter über der letzten mobilen Sicherung und taste mich Schritt für Schritt vorwärts, dem Gipfel entgegen. Der Südriss stellt eine gute Mischung zwischen Bergerlebnis und Sportklettern dar.
Kreuzfelsen, 15.8. 2016
** | Stirnkante | IV – 4 | onsight | breiter Riss an schlanker Felskante, einmalig |
Gamsfelsen, 15.8. 2016
* | Südriss | IV – 4 | onsight | abwechslungsreiche, gute Tour |
** | Fichtenwand | V – 5 | onsight | abdrängende, ausgesetzte Risse/Strukturen, herrlich |