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Bauernschmitt Ged.-Wand – 1

05.05. 2017, Bauernschmitt Ged.-Wand (Süden, freistehend)

Heute wollte ich es wissen und unbedingt in eine 8 einsteigen. Wie zu erwarten, war dies dann doch zu schwer nach den letzten Tagen intensiven Kletterns und meiner Verletzung, von der erfreulicherweise nichts mehr zu spüren war.

„Back to the Beginning“ (8) ist eine richtig lohnende Lochkletterei. Die Crux wartet gleich zu Beginn – eine sehr stark überhängende Traverse mit kräftigen Zügen und wenig Möglichkeiten mit den Füßen Druck von den Fingern zu nehmen. Wer häufig bouldert ist hier klar im Vorteil. An sich bin ich überzeugt das klettern zu können, heute war es jedoch aussichtslos. Anschließend geht es anhaltend, jedoch ohne weitere Schwierigkeiten und mit ordentlichen Schüttelpunkten bis zum Umlenker.

Zum Abschluss des Tages gelang mir noch die Route „Krise“ (7+) im Onsight. Da es hier sehr geradlinig und ohne schwierigen Zug empor geht, war dies auch kein all zu großes Problem. Dranbleiben und einfach nicht abtropfen.

** Krise 7+ onsight (st) überhängende, homogene, geradlinige Henkelparade
** Back to the Beginning 8 steile, kräftige, pumpende Lochkletterei, Crux=Traverse
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Amerikanische Botschaft – 1

03.05. 2017, Amerikanische Botschaft (Südosten, freistehend)

Das Wetter ist wieder freundlicher gestimmt und so zog es mich an die nächste Süd-Ost-Wand im Frankenjura. Die Amerikanische Botschaft ist nicht all zu hoch, jedoch überzeugten alle meine heutigen Routen mit enorm abwechslungsreichen Griffstrukturen und wunderbaren Bewegungen im festen, weißen Fels.

Die „Bushtrommel“ ist eine sehr vielseitige Kletterei, die einen alpinen Hauch ausstrahlt. Die Schlüsselstelle am Bauch ist kleingriffig und schwer. Anschließend wird es gediegener, ehe es zum Umlenker ordentlich überhängt und ein wenig Moral erfordert die großen Griffe beherzt anzuklettern. Gut.

„Cesar’s Palace“ ist richtig interessant. Nahezu unzählige Griffe und Tritte stehen zur Auswahl, den funktionierenden Weg auszumachen ist trotzdem nicht so einfach. Letztendlich fand ich eine Variante für mich mit kräftigen, weiten Zügen. Rein in den Boulder und eiskalt durchziehen ist angesagt.

Freie, großzüge Auswahl an Griffen gibt es ebenso in „Agent Orange“. Manche taugen besser, andere weniger. Die Tour bietet herrliches Klettern. Senkrecht, technisch, kleingriffig und pumpend vom Anfang bis zum Ende. Top.

* Bushtrommel 7 rotpunkt (solo-vorstieg) alpiner Hauch, schwer und kleingriffig am Bauch
** Agent Orange 8- rotpunkt (solo-toprope) senkrecht, technisch, kleingriffig, ausdauernd, top
** Cesar’s Palace 8- rotpunkt (solo-toprope) 5m Boulder, weite und gute Züge, sehr interessant
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Geierwand – 1

01.05. 2017, Geierwand (Süden, freistehend)

Die Wetteraussichten geben keinen Ruhetag her, also direkt wieder ab in den löchrigen Kalk, irgendwie muss mein Körper da eben durch. Heutiges Ziel, die Geierwand im Ziegenfelder Tal mit sonniger Südausrichtung und mittellangen Touren.

Zunächst wusste ich noch nicht, was ich mir aufgrund meines Handgelenkes und der fehlenden Ruhepause zutrauen werde, als ich jedoch die Route „Geierwalli“ sah, insbesondere den sehr stark oben überhängenden Abschnitt, musste ich einfach einsteigen. Die Tour teilt sich in den senkrechten unteren und eben den steilen oberen Teil. Im Endeffekt sind es zwei Boulder mit einer mittelguten Rastposition dazwischen. Der erste schön, den zweiten finde ich genial. Körperspannung, Eindrehen, Hook, mal statisch kurz und mal dynamisch lang. Alles dabei, ebenso bei den Griffen – Leisten, Henkel und insbesondere 2-Fingerlöcher. Einfach Klasse.

Ich holte am Ende noch einmal alles aus mir raus, war durch alles durch und plötzlich versagt das lädierte Handgelenk, gibt ein wenig nach und ich greife 1cm am vorletzen großen Griff vorbei. Ärgerlich, nehme ich hin, trotzdem verbuche ich mir heute nochmals die Route wie bereits gestern getan, da die Ursache recht klar ist und ich bei normaler Fitness keinerlei Probleme noch gehabt hätte den Umlenker zu clippen. Ich möchte mir einfach nicht meine Frankenjura-Tour davon vermiesen lassen. Insgesamt ist alles auf einem guten Weg, von Tag zu Tag besser.

*** Geierwalli 8- rotpunkt (solo-toprope) geniale Lochkletterei, stark überhängend
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Ziegenfelder Wände – 1

30.04. 2017, Ziegenfelder Wände / Klinge (Süd-Ost, freistehend)

Mein zweiter Tag im Frankenjura führte mich an die Ziegenfelder Wände, die auch Klinge genannt werden. Der linke Teil ist nach Osten ausgrichtet, der rechte Abschnitt nach Süden. So konnte ich am kühlen Morgen wunderbar in der Sonne klettern.

Alle meine heutigen Routen liegen direkt nebeneinander und sind sehr ähnlich in ihrem Charakter. Senkrechte, teils bauchige Lochkletterei vom Feinsten mit tollen Bewegungen und sehr schönen technischen Elementen. Wobei „Bärway to Heaven“ sowie „Saus und Braus“ deutlich mehr Kraft verlangen als „Basic Instinct“.

Trotz intensiver Gesteinsabnutzung ließen sich die Routen sehr gut klettern. Die Reibung für die Hände ist top, mit den Füßen muss man etwas vorsichtiger sein, um an manschen Stellen nicht abzuschlittern. Mein verletztes Handgelenk von vorgestern spielte relativ gut mit, aber sowohl Maximalkraft als auch Ausdauer waren merklich eingeschränkt. Zum Glück geben die Routen gute Schüttelpositionen her und weisen nicht die allerhärtesten Züge auf, so dass ich „Basic Instinct“ und „Bärway to Heaven“ trotz Handycap sauber durchsteigen konnte. Für „Saus und Braus“ reichte es dann am Schlüsselzug, einem Blockierer mit links, leider nicht mehr. Da es jedoch eindeutig am Handgelenk lag, verbuche ich die Route aufgrund der heutigen Umstände trotzdem für mich.

Ein wunderschöner Tag im Frankenjura!

*** Basic Instinct 7 onsight (solo-vorstieg) wunderbare, teils technische Lochkletterei
** Bärway to Heaven 7+ rotpunkt (solo-toprope) kräftige Lochkletterei, Crux ganz oben
*** Saus und Braus 7+ rotpunkt (solo-toprope) kraftvolle, herrliche Lochkletterei, Crux oben
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Steinfelder Turm – 1

28.04. 2017, Steinfelder Turm (Westen, freistehend)

Meine Premiere im Frankenjura, erstmals löchriger Kalk. Als Ziel wählte ich den Steinfelder Turm mit Routen im 7. Grad, um zunächst einmal anzukommen. Meine erste Tour war der „Direkte Einstieg“, der anschließend über die „Alte Talseite“ auf den Gipfel des freistehenden Turmes führt. Eine gute, eher kurze Kletterei, wo man schon mal ein wenig anziehen kann.

Richtig gefragt ist dieses in der Route „Nordwestkante“, geht es doch im unteren Teil kraftvoll und anhaltend durch die leicht überhängende Wand. Die Crux folgt nach dem Band im senkrechten Teil, Fingerkraft ist gefragt. Im Onsight-Kampf habe ich mich leider am Handgelenk verletzt, was mich im weiteren Tagesverlauf durchaus beeinträchtigte. Ich hoffe es heilt schnellstens wieder aus.

So kam es für mich überraschend, dass es mir letztendlich noch gelang, die „Westwand“ zu durchsteigen. Eine sehr lohnende Route, mit vielseitigen Bewegungen, durchweg interessant und fordernd. Technik und Kraft sind gefragt.

Ein guter Start ins Fränkische, leider mit Handgelenks-Geschmäckle. Das Klettern von heute unterscheidet sich deutlich von meinen Pfalz- sowie Odenwald-Erfahrungen. Eher anhaltend kräftig, technische Präzision war nicht so sehr gefragt. Die Füße können nicht arbeiten wie bspw. im Sandstein, bei zuviel Belastung rutschen sie blitzschnell ab. Insgesamt haben die Routen schon recht stark Patina angesetzt.

* Direkter Einstieg 7 onsight (solo-vorstieg) gute Kletterei, eher kurz
* Nordwestkante 7 rotpunkt (solo-toprope) unten kraftvoll/pumpig, oben der Cruxzug
** Westwand 7+ rotpunkt (solo-toprope) sehr lohnend, vielseitige Bewegungen