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Rindsberg Westpfeiler – 1

12.06. 2017, Rindsberg Westpfeiler (Westen und Süden, freistehend)

Heute stand „Klettermeter machen“ auf meiner Agenda. Es zog mich dafür an den Rindsberg Westpfeiler. Fazit am Ende des Tages – genial, sowohl die Touren als auch, dass ich alle im Onsight klettern konnte. Die nötige Portion Glück dazu stand dieses Mal auf meiner Seite.

Mein Klettertag begann am Standring des „Bergwegs“ auf dem Westwandband. Per Solo-Vorstieg ging es luftig-klassisch (fest, Schuppe, Riss) empor zum nächsten Stand bzw. Umlenker der beiden folgenden Routen. Eine wunderschöne 2. Seillänge mit der 6er Passage, obenraus ist es einfacher. Es folgte der „Elefantenfuß“. Die Schwierigkeit reduziert sich auf wenige Züge. Gut, kräftig, großgriffig und eher bouldrig. Der folgende Rissausstieg ist Genuss. Unter 170cm Körpergröße wird es hier sicherlich deutlich schwerer, genau wie in „Albatross“. Diese Tour bietet über die drei Haken herrliche Klettermeter. Knackig und anhaltend, 7- ist mehr als ausgereizt meiner Meinung nach. Kleingriffig und technisch anspruchsvoll. An der Rettungsleiste sind die Arme dick. Der Ausstieg ist abermals Genuss.

Danach folgten die langen Routen der Süd-West-Wand (sonnig ab ca. 10 Uhr). Einerseits „Dying Akku“ und andererseits die „Lange Westwand“ (Achtung E2). Ein Klettertraum. Homogenes und technisches Wandklettern von unten bis oben. Die Arme werden schwerer und schwerer. Besondere oder tricky Schwierigkeiten gibt es nicht. Es finden sich stets Griffe und Tritte (überwiegend mittelgroß), die man kraftsparend verbinden muss, oftmals steht man auf Reibung. Das merkten auch meine Waden am Ende des Tages an. Wunderschön.

Kurz vor der Heimfahrt hängte ich noch die 1. Seillänge des „Bergwegs“ an. Eine komplett selbst abzusichernde Rissverschneidung, die Material nahezu ohne Ende aufsaugen kann. Hier klettert man häufig an runden Strukturen und auf Reibung im 5. Grad. Lang und sehr schön, trotz der deutlichen Begehungsspuren im Sandstein.

Für alle Routen benötigt Ihr im Vorstieg mobile Sicherungen. Im oberen Teil ist der Fels fest, unten öfters sandig, dies stört aber nahezu kaum. Die Bewertungen der Touren sind klassisch hart.

*** Bergweg 6 onsight (solo-vorstieg) lange Rissverschneidung / klassisch luftig
*** Dying Akku 7- onsight (solo-toprope) lang, anhaltend, technisch
*** Lange Westwand 7- onsight (solo-toprope) lang, anhaltend, technisch
** Albatross 7- onsight (solo-toprope) knackige, homogene Schlüsselpassage
* Elefantenfuß 7 onsight (solo-toprope) kräftige, gute Crux, Rissausstieg
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Dimbergpfeiler – 1

31.5. 2017, Dimbergpfeiler (Süd-West Wand + 3 Ostrouten, freistehend)

Brennende und pulsierende Füße, dazu ein leerer Kopf. So war es am Ende meines Klettertages am Dimbergpfeiler. Darüberhinaus war ich sehr zufrieden und hatte extrem viel Spaß.

Im Bereich 7/8 hält dieser Felsen drei Routen parat, in denen die technische Fußarbeit und in gewisser Weise die Schmerztoleranz derer über allem steht. Der Klassiker „Fliegender Teppich“ wurde 1979 erstbegangen. Ich denke mit den Schuhen von damals hätte ich keine Chance, da bräuchte ich deutlich mehr Fingerkraft. Insbesondere die glatte Wandstelle am 1. Ring ist fantastisch. Reibung ist der Schlüssel. Schön auch nochmal das kleine Dächlein, welches sich etwas unerwartet sehr gut auflöst. Zum gleichen Standring führt auch die „1. Seillänge“ von „Panoptikum“. Ich habe das einfach mal unterteilt, weil es schlicht sinnvoll ist. Diese Platte erfordert etwas mehr Fingerkaft und hält gleich mehrere mögliche Abflugstellen parat. Bereits am 1. Ring spannend (Kieselstemmen). Anschließend sehr schwer im Mittelteil das Aufstehen auf einer Winzleiste mittel Seitgriff und Kieselstemmer. Gutes Fußvertrauen braucht es nochmals am 5. Ring bei der Querung zum Dächlein hin.

Vom Stand führt „Panoptikum“ weiter übers Dach und erhält dadurch seine Bewertung von 8. Letztendlich ein Einzelzug von einem mittelguten Henkel, jedoch extrem belastet. Der Kletterführer spricht von „einarmiger Klimmzug inklusive“. Das vielleicht nicht, aber richtig brachial. Ich komme da weder richtig hin, geschweige denn irgendwie weg. Für den Ring dort empfehle ich übrigens eine steife, verlängerte Exe mitzunehmen. Irgendwie weis ich nicht, wenn 8er Bewertungen in der Pfalz auf Einzelzüge hinauslaufen hat das meines Erachtens mit 8 nichts zu tun. Wer die klettert, macht sonst bestimmt 9er.

Völlig unerwartet gelang mir zum Abschluss noch „Gerne Groß“. Bestens durch Ringe gesichert geht es senkrecht empor. Kleingriffig, technisch, anhaltend und grob gesagt bis zum 7. Ring immer schwerer werdend. Wer unter 170cm ist, bekommt das nicht mehr für 8-, wer über 185cm ist hat es an einigen Stellen leichter, weil er deutlich weniger in die Fußposition investieren muss. Stehen und technische Raffinesse sind gefragt. Ebenso das richtige Einplanen von Schüttlern. Schlüsselstelle ist sicherlich das Turnen am Untergriff-Loch zum großen, betonierten Kiesel (erinnert an „Rumpelstilzchen“/Trifels). An diesem dann Handwechsel und leicht nach rechts zum Riss, ehe man wieder nach links in den einzig großen Griff der Route kippt. Vom 6. zum 7. Ring leicht nach links queren und der Reibung vertrauen. Eigentlich ständig schwer, jedoch machbar.

Nun war der Kopf endgültig leer. Selten war ich geistig so platt. Die enorme Konzentration und das ständige Merken von Abläufen, Hand- sowie Fußpositionen ermüden ohne Ende. Wenig ergibt sich automatisch, wenn man fingerkraftmäßig nicht über den Dingen steht. Der kleinste Fehler wird bestraft, eine Korrektur der Fußposition ist selten möglich. In der Kletterhalle gibt es solche Routen nicht.

** Fliegender Teppich 7 onsight (solo-toprope) Reibungs- und Kieselplatte, glatt
** Panoptikum (1.SL) 7+ rotpunkt (solo-toprope) Reibungs- und Kieselplatte
** Gerne Groß 8- rotpunkt (solo-toprope) technisch, kleingriffig, anhaltend
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Geiersteine – 1

03.04. 2017, Luger Geiersteine (Südwand, freistehend)

Meine Ziele heute waren „Lyandra“ im Solo-Vorstieg hoch (vielleicht ein Onsight?), danach das Seil in „Lady Sunshine“ hängen und ausbouldern (laut Internet eine harte 8). Alles kam mal wieder anders als geplant.

Der Onsight war chancenlos und das Dach von „Lyandra“ bereitete mir zunächst heftige Probleme. Ich fand einfach lange Zeit keine Lösung. Ich stand schon kurz vorm Abbauen, ehe ich mich ein letztes Mal aufputschte und endlich richtig weiterschnappte und in den Mantle kam. Yes! Freude und Erleichterung. Negativer Effekt, die Kraft war nach dem Ausbouldern im Dach weg. Also eine halbe Stunde Pause und dann nochmal alles geben. Trotz eines nervenaufreibenden Fußrutschers gelang mir der Durchstieg. Puh! Ein ganz schönes Brett für eine 7+, sehe ich eher bei deutlich 8-.

Unten bauchig mit weiten und kraftvollen Zügen. Anschließend plattig an kleinen Leisten, die ganz schön gedrückt werden möchten. Danach athletisch, kräftig im Dach, ehe es per Reibung zum Umlenker geht. Richtig gut und lohnend, sehr fordernd.

Mehr als einen Blick in „Lady Sunshine“ werfen und die Griffe anfassen war im Anschluss nicht mehr drin. Akku leer. Wenn ich das, was ich da so gesehen habe mit den beiden 9- vergleiche, in denen ich bisher drin war, so ist diese Route aus meiner Sicht ebenso mindestens auf diesem Level.

Für beide Routen den Clipstick mitnehmen sowie kleine Friends für den Ausstieg.

** Lyandra 7+ rotpunkt (solo-toprope) Bauch, Platte, Dach, alles dabei, hart
*** Lady Sunshine 8 da ging nix mehr
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Luger Friedrich – 3

20.03. 2017, Luger Friedrich (Süd-Westwand, freistehend)

Time to send unfinished Business. Also ohne Umwege wieder ab zum Luger Friedrich, das Arsenal von Friends an den Gurt gehängt und per Solo-Vorstieg die „Direkte Südwand“ empor. Nachdem ich letzte Woche bereits zu kaputt für ein Durchklettern im Vorstieg war, machten mir heute die Bedingungen einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund von Feuchtigkeit in der Risspassage und rutschenden Händen sowie Füßen legte ich Pausen an den gesetzten Friends ein. Ich konnte die erste Seillänge zum Glück im Anschluss im Solo-Toprope punkten, die zweite (trockene) Seillänge klappte direkt im Onsight. Eintrag ins Gipfelbuch – check.

Die zweite Seillänge kann der ersten nicht das Wasser reichen, ist aber auch nicht schlecht. Größtenteils ist es leicht, mit einer sehr guten, abdrängenden Schlüsselstelle im mittleren Wandteil. Im Prinzip kann man sie ohne zusätzliche Friends klettern, die Ringe genügen, wer mag kann den einen oder anderen verbauen. Die erste Seillänge ist eine sehr abwechslungsreiche, traumhafte Felsfahrt.

Die Einstiegswulst habe ich am 1. Ring technisch umgangen. Früher stand da wohl mal ein Baum, jetzt sind keine Tritte mehr unterhalb der Wulst vorhanden. Ich denke, wenn es trocken ist, kann man sich da irgendwie hochwürgen, aber bei Feuchtigkeit und „sanden“ keine Chance (7- kommt da auch nicht hin). Es folgt geniales Riss- und Reibungsklettern (geneigt) vom Allerfeinsten. Insbesondere das weiche Halten der Reibungsgriffe auf Zug ist schlichtweg Genuss pur. Das Platzieren der Friends ist etwas aufwendiger, es sollte also keine Übungsroute für den Umgang mit mobilen Sicherungsmittel sein. Danach ein glatter Wandteil von einem schmalen, scharfen Riss durchzogen. Hier gilt es etwas fester hinzulangen, ehe es an „Henkeln“ und einer Wurzel zum Standring zieht. Insgesamt sehr anhaltend, jedoch mit guten Ruhepunkten. Eine klassische, harte 7-!

Vom Standring aus konnte ich mir das Toprope für „Moderne Zeiten“ einhängen. Wie bei „Freundschaft“ ist der Einstieg E2 und nicht wirklich nahtlos abzusichern. Dafür bietet dieser herrliches Kieseltreten. Die Crux wartet am 1. Ring im Reibungsriss. Im oberen Teil gibt es noch eine schöne Leistensequenz. Tolle Route, in der leider schon wieder die ersten Brombeeren ranken. Bitte eine Gartenschere mitnehmen! Auch in dieser Tour fiel mein Onsight den Bedingungen zum Opfer, ohne putzen und trocknen war die Schlüsselstelle nicht zu klettern.

Die 3 Tage Süd-Westwand am Luger Friedrich waren wunderschön. Lange, sehr abwechslungsreiche Routen, die nicht mit unbedingt extrem harten Zügen aufwarten, sondern vorwiegend durch technische, galante Bewegungen bestechen. Das Halten und Stehen auf Reibung hat mir oftmals ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

*** Direkte Südwand 7- rotpunkt (solo-toprope) vielseitiges, allerbestes Pfalz-Klettern
* Moderne Zeiten 7 rotpunkt (solo-toprope) gute Kletterei, Riss-/Plattencrux
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Luger Friedrich – 1/2

13.03./17.03. 2017, Luger Friedrich (Süd-Westwand, freistehend)

Mein neuestes Ziel in der Pfalz: der Luger Friedrich. Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein bot sich die Südwestwand an, bevor es hier irgendwann zu heiß werden wird.

Der „Pfeilerweg“ (bis zum Standring auf dem Pfeilerkopf geklettert) ist eine wunderschöne Rissverschneidung, die sich problemlos super absichern lässt. Auch ist es keine wirklich schwere 6, so dass man diese Route durchaus für Pfalz-Einsteiger empfehlen kann. Ähnlich verhält es sich mit der „Nasenlänge“.

Mein Hauptziel war „Oro“. Nach Ausbouldern am Montag, konnte ich heute die Tour direkt im ersten Versuch rotpunkten. Man kann diese Route sehr gut ohne zusätzliche Absicherungen klettern, wer mag kann 1-2 Friends legen. Einsteigen lohnt sich, es ist enorm abwechslungsreich mit vielen tollen Bewegungen, die von perfekten Rastpositionen unterbrochen sind. Zunächst wartet die fingerkräftigste Stelle direkt am ersten Ring. Eine heftige Plattencrux fordert Willen und Tatkraft. Anschließend schönes Gegendruck-Klettern an einem aufsteigenden Band, ehe man sich per Sloper und Fingerloch dem entspannenden Wabenteil der Route nähert. Danach folgt die zweite Schlüsselstelle mit einem anhaltenden, herrlichen Boulder im Überhang. Wenn man weis wie, kommt 8- hin. Wer zu lange hängt wird abtropfen. Ich empfehle für den letzten Ring eine verlängerte, steife Exe mit zu nehmen (gilt auch für den 2. Ring von „Freundschaft“).

Durch „Nasenlänge“ konnte ich mir direkt das Toprope in den Standring von „Freundschaft“ hängen. Der Einstieg ist mit E2 angegeben und richtig tolle Placements habe ich nicht direkt gesehen. Es klettert sich jedoch recht gut bis zum 1. Ring. Danach folgen ein paar schwere Plattenzüge (leider mittlerweile viele abgebrochene Kiesel). Der 2. Ring hängt zu hoch (siehe oben), direkt davor lauert der ultra-harte Zug. Mit alles oder nichts gelang mir im Onsight der Einbein-Aufsteher an nichts und ich hatte die Tour in der Tasche!

Zum Abschluss des Tages kletterte ich noch die 1. Seillänge der „Direkten Südwand“. Schlichtweg genial. Mehr dazu nach meinem nächsten Besuch, beide Seillängen stehen auf meiner Must-Do Liste.

*** Pfeilerweg 6 onsight (s-vorstieg) wunderschöne Rissverschneidung, super abzusichern
* Nasenlänge 6+ onsight (s-vorstieg) nette Tour, überwiegend Verschneidung
* Freundschaft 7+ onsight (s-toprope) heftige Plattencrux um den 2. Ring
** Oro 8- rotpunkt (s-toprope) vielseitig, harte Platte unten / Crux-Überhang oben