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Dimbergpfeiler – 1

31.5. 2017, Dimbergpfeiler (Süd-West Wand + 3 Ostrouten, freistehend)

Brennende und pulsierende Füße, dazu ein leerer Kopf. So war es am Ende meines Klettertages am Dimbergpfeiler. Darüberhinaus war ich sehr zufrieden und hatte extrem viel Spaß.

Im Bereich 7/8 hält dieser Felsen drei Routen parat, in denen die technische Fußarbeit und in gewisser Weise die Schmerztoleranz derer über allem steht. Der Klassiker „Fliegender Teppich“ wurde 1979 erstbegangen. Ich denke mit den Schuhen von damals hätte ich keine Chance, da bräuchte ich deutlich mehr Fingerkraft. Insbesondere die glatte Wandstelle am 1. Ring ist fantastisch. Reibung ist der Schlüssel. Schön auch nochmal das kleine Dächlein, welches sich etwas unerwartet sehr gut auflöst. Zum gleichen Standring führt auch die „1. Seillänge“ von „Panoptikum“. Ich habe das einfach mal unterteilt, weil es schlicht sinnvoll ist. Diese Platte erfordert etwas mehr Fingerkaft und hält gleich mehrere mögliche Abflugstellen parat. Bereits am 1. Ring spannend (Kieselstemmen). Anschließend sehr schwer im Mittelteil das Aufstehen auf einer Winzleiste mittel Seitgriff und Kieselstemmer. Gutes Fußvertrauen braucht es nochmals am 5. Ring bei der Querung zum Dächlein hin.

Vom Stand führt „Panoptikum“ weiter übers Dach und erhält dadurch seine Bewertung von 8. Letztendlich ein Einzelzug von einem mittelguten Henkel, jedoch extrem belastet. Der Kletterführer spricht von „einarmiger Klimmzug inklusive“. Das vielleicht nicht, aber richtig brachial. Ich komme da weder richtig hin, geschweige denn irgendwie weg. Für den Ring dort empfehle ich übrigens eine steife, verlängerte Exe mitzunehmen. Irgendwie weis ich nicht, wenn 8er Bewertungen in der Pfalz auf Einzelzüge hinauslaufen hat das meines Erachtens mit 8 nichts zu tun. Wer die klettert, macht sonst bestimmt 9er.

Völlig unerwartet gelang mir zum Abschluss noch „Gerne Groß“. Bestens durch Ringe gesichert geht es senkrecht empor. Kleingriffig, technisch, anhaltend und grob gesagt bis zum 7. Ring immer schwerer werdend. Wer unter 170cm ist, bekommt das nicht mehr für 8-, wer über 185cm ist hat es an einigen Stellen leichter, weil er deutlich weniger in die Fußposition investieren muss. Stehen und technische Raffinesse sind gefragt. Ebenso das richtige Einplanen von Schüttlern. Schlüsselstelle ist sicherlich das Turnen am Untergriff-Loch zum großen, betonierten Kiesel (erinnert an „Rumpelstilzchen“/Trifels). An diesem dann Handwechsel und leicht nach rechts zum Riss, ehe man wieder nach links in den einzig großen Griff der Route kippt. Vom 6. zum 7. Ring leicht nach links queren und der Reibung vertrauen. Eigentlich ständig schwer, jedoch machbar.

Nun war der Kopf endgültig leer. Selten war ich geistig so platt. Die enorme Konzentration und das ständige Merken von Abläufen, Hand- sowie Fußpositionen ermüden ohne Ende. Wenig ergibt sich automatisch, wenn man fingerkraftmäßig nicht über den Dingen steht. Der kleinste Fehler wird bestraft, eine Korrektur der Fußposition ist selten möglich. In der Kletterhalle gibt es solche Routen nicht.

** Fliegender Teppich 7 onsight (solo-toprope) Reibungs- und Kieselplatte, glatt
** Panoptikum (1.SL) 7+ rotpunkt (solo-toprope) Reibungs- und Kieselplatte
** Gerne Groß 8- rotpunkt (solo-toprope) technisch, kleingriffig, anhaltend

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