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Weiherwände – 1

06.07. 2017, Große Weiherwand (Ost- bis Westwand, freistehend)

Heute stand Solo-Vorstieg auf dem Programm, dafür zog es mich an die Weiherwände. Mal wieder kam es anders als geplant.

Ich begann mit dem „Südpfeiler“ (was ein Einstieg für 6+ !!!) und erlebte am 3. Ring die erste Hornissenattacke in meiner Kletterkarriere. Flucht nach unten und mit ein paar Stichen in den Oberarm zum Glück recht gut überstanden. Haltet Euch also fern in diesem Jahr! Mit „Stairway to Heaven“ umging ich das Nest, jedoch war es mit Konzentration und Lockerheit vorbei, so dass ich auf Solo-Toprope klettern umstieg.

„Stairway to Heaven“ ist eher kurz, die senkrechte Wandpassage ist super. Große Leisten bis Henkel mit weiten Zügen, wunderbare Untergriff-Passage zu Beginn. Weiter ging es mit „Zigeunerbaron“. Die Einstiegsverschneidung ist recht knackig und technisch anspruchsvoll. Danach folgt ordentliche, pfälzer Wandkletterei mit großen Griffen. Die Gesteinsqualität ist nicht besonders, aber es geht. Oben raus mehr und mehr liegender Fels.

Die folgende Tour „Vollendung“ gefiel mir am meisten. Sehr technisch, überwiegend kleingriffig und an keiner Stelle leicht. Mit viel Umgreifen und Umtreten geht es kreuz und quer über die Wand. Sehr lohnend. Überraschenderweise gibt es viele Leisten zu halten und weniger Reibungsgriffe als gedacht. Starker Untergriff-Abschnitt im Mittelteil der Route inklusive.

Auf Fotos habe ich heute verzichtet, da sich eine größere Gruppe Kletterer am Fels befand.

* Stairway to Heaven 7- onsight (solo-vorstieg) große Leisten, gute Züge, eher kurz
* Zigeunerbaron 7 onsight (solo-toprope) knackige Einstiegsverschneidung, pfälzisch
** Vollendung 7 onsight (solo-toprope) anhaltend technisch schwer, kreuz und quer
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Rindsberg Westpfeiler – 2

19.06. 2017, Rindsberg Westpfeiler (Westen, freistehend)

Ab in den Schatten und somit auf ein Neues in die obere Westwand des Rindsberg Westpfeilers. Meine Ziele waren die „Juniwand“ sowie einen Blick in die beiden angrenzenden Achter werfen.

Die „Juniwand“ gelang mir sauber direkt im ersten Versuch nach dem Ausbouldern der Schlüsselzüge. Die Route besticht durch wunderschöne, technische Rissmeter. Der Rest ist deutlich leichter. Anschließend stieg ich in „Aurin“ ein. Achtung, dies ist eine E1/E2 Tour. Insbesondere der Einstieg und das Einhängen des 1. Ringes sind nicht ohne. Auch danach klettert man ordentlich von den Ringen weg bzw. kann in einfacherem Gelände nicht direkt etwas legen. Das Klettern selbst ist Klasse. Auf den kräftigen, großgriffigen Einstieg folgt die Schlüsselstelle. Ich habe eine Vorstellung der Züge, bin jedoch absolut chancenlos (kleingriffig, weit). Danach folgt ausgezeichnetes, technisches Wandklettern bis zum Umlenker. Macht richtig Spaß.

Kurz warf ich noch einen Blick in die relativ neue Route „Dear Mr. President“. Die Schlüsselmeter sind gut, die Route könnte ich fit und ausgeruht wahrscheinlich klettern. Wirkt machbar. Leider sind die Meter darunter und darüber nicht so dolle. Sandig und brüchig. Vorsichtiges Greifen und Treten ist angesagt.

Für alle Touren benötigt Ihr mobile Sicherungsmittel im Vorstieg. Pfalz-Erlebnisklettern garantiert.

** Juniwand 7+ rotpunkt (solo-toprope) wunderschöne, technische Rissmeter
* Dear Mr. President 8 Schlüsselstelle offen
*** Aurin 8+ Schlüsselstelle offen
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Rindsberg Westpfeiler – 1

12.06. 2017, Rindsberg Westpfeiler (Westen und Süden, freistehend)

Heute stand „Klettermeter machen“ auf meiner Agenda. Es zog mich dafür an den Rindsberg Westpfeiler. Fazit am Ende des Tages – genial, sowohl die Touren als auch, dass ich alle im Onsight klettern konnte. Die nötige Portion Glück dazu stand dieses Mal auf meiner Seite.

Mein Klettertag begann am Standring des „Bergwegs“ auf dem Westwandband. Per Solo-Vorstieg ging es luftig-klassisch (fest, Schuppe, Riss) empor zum nächsten Stand bzw. Umlenker der beiden folgenden Routen. Eine wunderschöne 2. Seillänge mit der 6er Passage, obenraus ist es einfacher. Es folgte der „Elefantenfuß“. Die Schwierigkeit reduziert sich auf wenige Züge. Gut, kräftig, großgriffig und eher bouldrig. Der folgende Rissausstieg ist Genuss. Unter 170cm Körpergröße wird es hier sicherlich deutlich schwerer, genau wie in „Albatross“. Diese Tour bietet über die drei Haken herrliche Klettermeter. Knackig und anhaltend, 7- ist mehr als ausgereizt meiner Meinung nach. Kleingriffig und technisch anspruchsvoll. An der Rettungsleiste sind die Arme dick. Der Ausstieg ist abermals Genuss.

Danach folgten die langen Routen der Süd-West-Wand (sonnig ab ca. 10 Uhr). Einerseits „Dying Akku“ und andererseits die „Lange Westwand“ (Achtung E2). Ein Klettertraum. Homogenes und technisches Wandklettern von unten bis oben. Die Arme werden schwerer und schwerer. Besondere oder tricky Schwierigkeiten gibt es nicht. Es finden sich stets Griffe und Tritte (überwiegend mittelgroß), die man kraftsparend verbinden muss, oftmals steht man auf Reibung. Das merkten auch meine Waden am Ende des Tages an. Wunderschön.

Kurz vor der Heimfahrt hängte ich noch die 1. Seillänge des „Bergwegs“ an. Eine komplett selbst abzusichernde Rissverschneidung, die Material nahezu ohne Ende aufsaugen kann. Hier klettert man häufig an runden Strukturen und auf Reibung im 5. Grad. Lang und sehr schön, trotz der deutlichen Begehungsspuren im Sandstein.

Für alle Routen benötigt Ihr im Vorstieg mobile Sicherungen. Im oberen Teil ist der Fels fest, unten öfters sandig, dies stört aber nahezu kaum. Die Bewertungen der Touren sind klassisch hart.

*** Bergweg 6 onsight (solo-vorstieg) lange Rissverschneidung / klassisch luftig
*** Dying Akku 7- onsight (solo-toprope) lang, anhaltend, technisch
*** Lange Westwand 7- onsight (solo-toprope) lang, anhaltend, technisch
** Albatross 7- onsight (solo-toprope) knackige, homogene Schlüsselpassage
* Elefantenfuß 7 onsight (solo-toprope) kräftige, gute Crux, Rissausstieg
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Dimbergpfeiler – 1

31.5. 2017, Dimbergpfeiler (Süd-West Wand + 3 Ostrouten, freistehend)

Brennende und pulsierende Füße, dazu ein leerer Kopf. So war es am Ende meines Klettertages am Dimbergpfeiler. Darüberhinaus war ich sehr zufrieden und hatte extrem viel Spaß.

Im Bereich 7/8 hält dieser Felsen drei Routen parat, in denen die technische Fußarbeit und in gewisser Weise die Schmerztoleranz derer über allem steht. Der Klassiker „Fliegender Teppich“ wurde 1979 erstbegangen. Ich denke mit den Schuhen von damals hätte ich keine Chance, da bräuchte ich deutlich mehr Fingerkraft. Insbesondere die glatte Wandstelle am 1. Ring ist fantastisch. Reibung ist der Schlüssel. Schön auch nochmal das kleine Dächlein, welches sich etwas unerwartet sehr gut auflöst. Zum gleichen Standring führt auch die „1. Seillänge“ von „Panoptikum“. Ich habe das einfach mal unterteilt, weil es schlicht sinnvoll ist. Diese Platte erfordert etwas mehr Fingerkaft und hält gleich mehrere mögliche Abflugstellen parat. Bereits am 1. Ring spannend (Kieselstemmen). Anschließend sehr schwer im Mittelteil das Aufstehen auf einer Winzleiste mittel Seitgriff und Kieselstemmer. Gutes Fußvertrauen braucht es nochmals am 5. Ring bei der Querung zum Dächlein hin.

Vom Stand führt „Panoptikum“ weiter übers Dach und erhält dadurch seine Bewertung von 8. Letztendlich ein Einzelzug von einem mittelguten Henkel, jedoch extrem belastet. Der Kletterführer spricht von „einarmiger Klimmzug inklusive“. Das vielleicht nicht, aber richtig brachial. Ich komme da weder richtig hin, geschweige denn irgendwie weg. Für den Ring dort empfehle ich übrigens eine steife, verlängerte Exe mitzunehmen. Irgendwie weis ich nicht, wenn 8er Bewertungen in der Pfalz auf Einzelzüge hinauslaufen hat das meines Erachtens mit 8 nichts zu tun. Wer die klettert, macht sonst bestimmt 9er.

Völlig unerwartet gelang mir zum Abschluss noch „Gerne Groß“. Bestens durch Ringe gesichert geht es senkrecht empor. Kleingriffig, technisch, anhaltend und grob gesagt bis zum 7. Ring immer schwerer werdend. Wer unter 170cm ist, bekommt das nicht mehr für 8-, wer über 185cm ist hat es an einigen Stellen leichter, weil er deutlich weniger in die Fußposition investieren muss. Stehen und technische Raffinesse sind gefragt. Ebenso das richtige Einplanen von Schüttlern. Schlüsselstelle ist sicherlich das Turnen am Untergriff-Loch zum großen, betonierten Kiesel (erinnert an „Rumpelstilzchen“/Trifels). An diesem dann Handwechsel und leicht nach rechts zum Riss, ehe man wieder nach links in den einzig großen Griff der Route kippt. Vom 6. zum 7. Ring leicht nach links queren und der Reibung vertrauen. Eigentlich ständig schwer, jedoch machbar.

Nun war der Kopf endgültig leer. Selten war ich geistig so platt. Die enorme Konzentration und das ständige Merken von Abläufen, Hand- sowie Fußpositionen ermüden ohne Ende. Wenig ergibt sich automatisch, wenn man fingerkraftmäßig nicht über den Dingen steht. Der kleinste Fehler wird bestraft, eine Korrektur der Fußposition ist selten möglich. In der Kletterhalle gibt es solche Routen nicht.

** Fliegender Teppich 7 onsight (solo-toprope) Reibungs- und Kieselplatte, glatt
** Panoptikum (1.SL) 7+ rotpunkt (solo-toprope) Reibungs- und Kieselplatte
** Gerne Groß 8- rotpunkt (solo-toprope) technisch, kleingriffig, anhaltend
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Geiersteine – 1

03.04. 2017, Luger Geiersteine (Südwand, freistehend)

Meine Ziele heute waren „Lyandra“ im Solo-Vorstieg hoch (vielleicht ein Onsight?), danach das Seil in „Lady Sunshine“ hängen und ausbouldern (laut Internet eine harte 8). Alles kam mal wieder anders als geplant.

Der Onsight war chancenlos und das Dach von „Lyandra“ bereitete mir zunächst heftige Probleme. Ich fand einfach lange Zeit keine Lösung. Ich stand schon kurz vorm Abbauen, ehe ich mich ein letztes Mal aufputschte und endlich richtig weiterschnappte und in den Mantle kam. Yes! Freude und Erleichterung. Negativer Effekt, die Kraft war nach dem Ausbouldern im Dach weg. Also eine halbe Stunde Pause und dann nochmal alles geben. Trotz eines nervenaufreibenden Fußrutschers gelang mir der Durchstieg. Puh! Ein ganz schönes Brett für eine 7+, sehe ich eher bei deutlich 8-.

Unten bauchig mit weiten und kraftvollen Zügen. Anschließend plattig an kleinen Leisten, die ganz schön gedrückt werden möchten. Danach athletisch, kräftig im Dach, ehe es per Reibung zum Umlenker geht. Richtig gut und lohnend, sehr fordernd.

Mehr als einen Blick in „Lady Sunshine“ werfen und die Griffe anfassen war im Anschluss nicht mehr drin. Akku leer. Wenn ich das, was ich da so gesehen habe mit den beiden 9- vergleiche, in denen ich bisher drin war, so ist diese Route aus meiner Sicht ebenso mindestens auf diesem Level.

Für beide Routen den Clipstick mitnehmen sowie kleine Friends für den Ausstieg.

** Lyandra 7+ rotpunkt (solo-toprope) Bauch, Platte, Dach, alles dabei, hart
*** Lady Sunshine 8 da ging nix mehr