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Steiner Nadel – 1

11.6. 2018, Steiner Nadel aka Krimhildenstein (Osten-Süden, unten Baumschatten)

An der Steiner Nadel kletterte ich heute zunächst die erste Seillänge der „Ostwand“. Bis auf einen Ring an der Schlüsselstelle ist die Riss-/Kaminlinie komplett selbst abzusichern. Dies gelingt problemlos. Technisch eine sehr schöne Kletterei, was man zunächst überhaupt nicht vermutet. Störend ist allein ein wenig das brüchige Gestein im unteren Teil. Die Crux ist luftig und richtig gut. Die zweite Seillänge ist unlohnend.

Der Stand befindet sich auf einem Band über das man zum Umlenker weiterer Touren gelangt. „Harter Kern“ ist zu Beginn nicht schwer, jedoch nicht so toll abzusichern und etwas brüchig. Die sehr lohnende Passage beginnt am ersten Ring und führt über einen zweiten Ring zum Umlenker. Leider kurz, jedoch technisch fein an Waben und Leisten. Die Ringe sind optisch arg rostig. „Schrei nach Stein“ ist gut gesichert. Nicht alles ist fest, teils gibt es ein wenig Sand, aber alles was man braucht ist gut zu handhaben. Eine richtig gute, athletisch betonte Route. Geprägt von Waben, Henkeln und Leisten. Schlüsselstelle ist der Ausstieg am letzten Ring an kleinen Leisten. Wem Hüftbeweglichkeit fehlt, der wird diese ganz schön zuballern müssen.

Auf dem Weg zum Felsen, war ich mir nicht ganz sicher, wo dieser startet. Es ist der breite Waldweg genau gegenüber dem Tennisclubgebäude. Eine Beschilderung führt zum Krimhildenstein (= Steiner Nadel).

** Ostwand 6- onsight (solo-vorstieg) klassischer Riss, etwas brüchig, super Crux
* Harter Kern 7 onsight (solo-toprope) Waben, Leisten, technische Kletterei, kurz
* Schrei nach Stein 7+ rotpunkt (solo-toprope) athletisch, überhängend, Crux-Ausstieg, gut
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Geiersteine – 5

25.04. 2018, Luger Geiersteine (Süden-Osten, freistehend)

Der „Luger-Tor-Weg“ an den Geiersteinen sollte es heute sein. Eine Bilderbuch-Route. Der Einstieg erfolgt entlang eines Risses (Cam) an großen Griffen. Nun quert man ein paar Meter an Löchern nach rechts in eine abdrängende Wabenwand hinein (Sanduhr). Gute, jedoch kraftraubende Griffe bis zum 4. Ring. Hier gibt es einen perfekten Schüttelhenkel ehe die Schlüsselstelle auf einen wartet. Kleine Dullen und Seitgriffe benötigen doch etwas Fingerstrom ehe der 5. Ring geklippt werden kann. Hier ist das Schwierigste vorbei und es geht relativ entspannt an der Kante zum Ende der Seillänge. Vom Feinsten.

Darauf folgte mit „Geierwally“ die nächste Top-Tour. Großgriffig geht es zum 1. Ring an den direkt der technische Teil anschließt mit der Crux am 3. Ring. Mehr Köpfchen und Fußarbeit sind gefragt als Fingerkraft. Nun gibt es ein paar Genussmeter an der Kante bevor man in die überhängende Wabenwand abbiegt. Der Einhängegriff für den Ring ist weniger gut als er ausschaut, eventuell lohnt sich hier eine steife Exxe um den etwas früher klinken zu können, wenn man nicht über Zusatzreserven verfügt. Ansonsten Hände aus den Taschen und zügig durchklettern. Steht man wieder auf seinen Füßen steigt es sich entspannt zum Standring. Wunderschön.

Beide Touren besitzen noch jeweils eine zweite Seillänge, welche jedoch sehr selten geklettert werden. Wenn sollte man wohl eher die vom „Luger-Tor-Weg“ machen.

Am Ende gelang mir noch der „Direkte Einstieg des Luger-Tor-Wegs“ nach einmaligem Auschecken. Der Onsight misslang, da ich nicht weit genug nach rechts in die Wabenwand nach dem Längenzug abgebogen bin. Richtig gute Züge und insbesondere tolle Griffstrukturen, ohne den Längenwürger wären es zwei Sterne.

Was soll ich schreiben, die Routen bieten schlichtweg allerbestes Pfalzklettern. Und zwar im kräftigen, ausdauernden Bereich. Alle Züge sind relativ einfach zu lesen, ausgenommen einmal die technische Crux in „Geierwally“. Freunde von Löchern und Waben kommen vollends auf ihre Kosten. Kleine Griffe gibt es nicht wirklich. Darüberhinaus braucht man bis auf zwei weitere Sicherungen für den „Luger-Tor-Weg“ nichts als Exxen an den Gürtel zu hängen. Ringabstände und Schwierigkeitsangaben sind natürlich pfalztypisch.

*** Luger-Tor-Weg 7- onsight (solo-vorstieg) Löcher, Waben, ausdauernd, vom Feinsten
*** Geierwally 7 onsight (solo-toprope) komplette, vielseitige Top-Tour
* Dir. Einstieg LTW 7+/8- rotpunkt (solo-toprope) Längenzug, tolle Griffstrukturen, gut
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Luger Friedrich – 4

03.11. 2017, Luger Friedrich (Süd-Ostwand / Nord-Westwand, freistehend)

Nochmals richtig gute Bedingungen in der Pfalz. Am Ende des Tages ist man wieder einmal schlauer, was 6+ in der Pfalz bedeutet und von einem fordert.

Zunächst lag mein Fokus auf der „Talkante“. Dieser Klassiker lässt sich idealerweise in drei Seillängen klettern. Benötigt werden jeweils ein Satz Keile und Cams. Erfahrung damit sollte vorhanden sein, ebenso eine gewisse Vorstiegstoleranz in gemäßigtem Gelände. Zum ersten Stand geht es ringlos und technisch nicht unbedingt trivial. Das Gelände sieht einfacher aus, als es dann tatsächlich ist. Hirn einschalten und sauber klettern. Die zweite Seillänge ist mit Ringen bestens gesichert und stellt den schwersten Abschnitt dar. Wunderschöne, technisch betonte Kletterei die durchaus sehr anhaltend ist. Am Ring vor dem Dächlein zügig nach links zur Kante queren, nicht gerade hoch in den Bruch. Hier ist etwas Orientierungssinn gefragt. Anschließend wartet der nächste Stand. Ein wenig links davon befindet sich ein kleiner Rissüberhang, in dem sich gut Sicherungen legen lassen (wer mag kann den klettern – sehr knackig). Die Linie an sich verläuft zunächst 1m rechts davon über die Platte (großes Lettenloch). Danach geht es Richtung Kante und später links davon zum Gipfel. Einfache Kletterei, aber Sicherungen lassen sich kaum noch anbringen. Wer 2m aus der Linie nach rechts raus klettert, kann einen Ring der Nachbarroute einhängen, gibt jedoch Seilzug. Ein luftiges Finale. Insgesamt äußerst lohnend.

Auf dem Gipfel konnte ich mir das Seil jeweils für die folgenden Routen vorhängen. Die Absicherung der Routen für den Vortieg sollte gut zu bewerkstelligen sein. Zunächst war „Perestroika“ an der Reihe. Rundum lohnend, sowohl technische als auch recht athletische Kletterei. Die Schlüsselstelle ist das heftige kleine Dächlein. Im ersten Versuch habe ich leider einen Griff übersehen. Schon arg, geht anderswo wahrscheinlich als 7 durch. Anschließend war ich eigentlich schon platt, wollte mir jedoch unbedingt noch die „Alte Westwand“ ansehen. Diese Tour macht ebenso richtig Spaß – bis auf die Crux. Eine enorm kraftbetonte Kletterei – auch das kann 6+ sein. Die Schlüsselstelle (vorletzter Ring) ist für den Schwierigkeitsgrad ein Witz. Was eine Wulst! Der Ring dafür ist äußerst bescheiden einzuhängen, unbedingt eine steife Exxe mitnehmen. Sehr bouldrig und würgig. Sloprig und kieselig. War an diesem Tag für mich nicht mehr drin, Akku leer. Aber auch frisch ist das sicherlich ein Brett. Zunächst im Toprope rumprobieren ist womöglich ratsam (alternativ mittels Exxe technisch drüber klettern).

* Alte Westwand 6+ kräftig gut, „spezielle Crux“
* Perestroika 6+ rotpunkt (solo-toprope) technisch, athletisch, heftige Dach-Crux
*** Talkante 6+ onsight (solo-vorstieg) mal knackig, mal Genuss, ein Klassiker
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Geiersteine – 4

30.08. 2017, Luger Geiersteine (Südwand, freistehend)

Zurück in der Pfalz lockte mich der „Narrenweg“ an den Luger Geiersteinen. Eine Hammer 8-Route, ein Maßstab.

Insgesamt ist die Tour sehr kräftig von der Kletterei her und bietet zum Glück mehrere Möglichkeiten zum Rasten. Trotzdem ist irgendwann der Ofen einfach aus, gerade weil die „Kleine-Leisten-Crux“ am letzten Ring lauert. Diese zu halten stellt das absolut obere 8- Ende meines Erachtens dar.

Eine schwierige Stelle reiht sich an die andere, dabei sind diese sehr verschieden und jede für sich ist sehr lohnend. Ein großartiger Weg.

*** Narrenweg 8- rotpunkt (solo-toprope) kräftig, anhaltend schwierig, enorm vielseitig
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Geiersteine – 2/3

17.07./19.07. 2017, Luger Geiersteine (Südwand, freistehend)

An den Geiersteinen stattete ich „Mäandra“ einen Besuch ab. Die Schwierigkeit von 8 bezieht sich auf einen einzigen Zug. Von einer kleinen Doppelleiste weit hoch in eine Sloper(-leiste). Dabei durchlief die Doppeleiste wohl mehrere Phasen des Ausbruchs und der Manipulation. Im Vergleich zu einem Video im Netz war sie am Montag deutlich anders. Ich sah wenig Chance für mich bei diesem Zug und wechselte daher recht zügig die Route. Überdies ist „Mäandra“ eine sehr lohnende Route vordergründig im 6. Grad mit guten Zügen. Eine zweite Schwierigkeit wartet im Rissaustieg.

So widmete ich meine Aufmerksamkeit „Zu früh gelacht“. Diese Linie teilt sich den Löcher- und Risseinstieg mit „Mäandra“. Zieht anschießend nach rechts weg mittels schöner senkrechter Loch- und Leistenkletterei bis hin zu einem Bauch. Die Crux besteht darin darüber zu kommen, indem man sich mit rechts an einem kleinen Griff weit hoch blockiert. Hier benötigte ich mehrere Anläufe, mal war ich nicht aufgewärmt genug, mal waren aufgrund der Temperaturen meine Hände zu schwitzig oder kurz gesagt in einigen Versuchen war ich einfach zu schwach. Daher gibt es im Video einen Zusammenschnitt, beim Durchstieg strahlte die Sonne auf die Kamera und ein vernünftiges filmen war nicht möglich. Dass man „Zu früh gelacht“ hat, zeigt sich im Rissaustieg. Man sucht Griffe, findet aber keine. Erst als ich meinen linken Fuß tief im Riss verklemmte und die Hacke auf einen Vorsprung drückte, fand ich eine gängige Variante. Tolle Tour.

Zum Abschluss kletterte ich noch „Grad nuff“. Unten ok, jedoch ein wenig brüchig. In der Verschneidung wird es besser, das i-Tüpfelchen wartet am Schluss in Form des zu bewältigenden Überhangs. Ich denke für 6+ sollte man genau wissen wo die Griffe sind. Definitiv nicht geschenkt, großgriffig und athletisch.

Alle Routen benötigen mobile Sicherungsmittel.

* Grad nuff 6+ onsight (solo-toprope) oben athletisch überhängend, leicht brüchig
** Zu früh gelacht 8- rotpunkt (solo-toprope) Löcher/Leisten, Crux am Bauch, Rissausstieg
** Mäandra 8 Crux offen