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Westl. Schlossbergturm – 2

24. 7. 2019, Westlicher Schlossbergturm (Nord-Ost, nahe Bäume)

„Böser-Buwe-Weg“ 8-??? Ich lach mich kaputt, auch wenn eher kaputtschwitzen heute angesagt wäre.

Im Forum der Pfälzer Kletterer steht ein Kommentar mit solide 8, wenn nicht gar 8+. Im Prinzip ähnelt dieser Schlüsselzug im Dach, dem Schlüsselzug von „Mäandra“. Füße sehr hoch anstellen (eingedreht) und weit nach oben reißen, wobei mit links hart blockiert werden muss. Hier ist der Griff größer, dafür hängt es stattlich über und das Ziel ist noch nach rechts versetzt. Auch hier bestimmt dieser Einzelzug die Schwierigkeit. Und genau wie in „Mäandra“ geht mir die Hand schon beim Hochstellen der Füße auf. Ich kann also nicht einmal vernünftig den Zug selbst überhaupt starten….mal wieder komplett unterbewertet diese Route.

Die Ironie ist noch, dass der „Pfälzer-Mäde-Weg“ hier ebenfalls mit 8- bewertet ist, den ich Onsight geklettert habe. Das ist einfach ein schlechter Witz. Genauso vernünftig, solidarisch und unvoreingenommen, wie man in der Pfalz an Sicherungsfragen heran geht, genauso proaktiv, offen und flexibel geht man auf eine realistische Bewertungsfindung zu. Meine Ironie off. Wie wäre es bspw. mit einer Bewertungsvorschlagsfunktion im Forum, um gemeinsam näher an die Wahrheit heranzurücken und Diskussionsbereitschaft zu signalisieren? Leider scheint wie meist alles in Stein gemeiselt zu sein und man muss sich stets überraschen lassen.

Die zweite Schwierigkeit der Route ist der Einstiegsboulder, von mir aus noch hart 8-. Fühle mich da, wie in der „Intensivstation“ am Dahner Kuckuck. Das geht einmal ausgeruht zu Beginn des Klettertages und dann ist dieser Zug nicht mehr drin.

Über die Leisten im Mittelteil kommt man gut drüber und obenraus ist der Überhang mit den großen Henkeln gut mittels hooken aufzulösen.

* Böser-Buwe-Weg 8- offen Einstiegsboulder, heftiger Dach-Längenzug
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Göckelsbergmassiv – 3

10.7. 2019, Göckelsbergmassiv (Südwand, freistehend)

Tja wieder einmal krank gewesen und es zieht sich natürlich hin. Mal schauen, wie es im Plattigen heute so läuft.

Den „Direkten Wackelblockweg“ kann man sich getrost sparen. Unten brüchig, bröselig, schmutzig und verflechtet. Zwei Mal ist mir ein Tritt teils ausgebrochen, es ist unklar was taugt und was nicht. Der gemeinsame Abschnitt mit dem „Wackelblockweg“ ist ok, der direkte Weiterweg ist belangloses Steigen. Den erwähnten alten Schlaghaken habe ich nicht gefunden, evtl. ist er mittlerweile raus.

Ganz anders sieht die Sache beim „Sternthaler“ aus. Ein gute, lange Tour mit einigen fordernden Zügen. Wie bereits schon einmal angedeutet, sind die Bewertungen am Göckelsbergmassiv im Pfalzvergleich eher ein wenig hoch angesiedelt.

Die Linie bzw. der Sinn beim „Platten-Spieler“ hat sich mir heute leider nicht erschlossen. Das mag daran liegen, dass es an vielen Stellen brüchelt und bröselt. Vielleicht gab es einmal mehr Griffe/Tritte (Kiesel) in der Steilplatte die eine klare, gerade Linie über den 2. Ring vorgaben….Stand heute, wandert man automatisch in Richtung 4. Ring „Sternthaler“, der etwa 2m weiter rechts hängt. Beim Versuch „relativ“ nah am 2. Ring zu bleiben ist mir der einzig verbliebene große Kiesel ausgebrochen. Komplett bröselig die Wand darunter und 50cm daneben ist eine gute Leiste aus „Sternthaler“. Also habe ich mir letztendlich eine Steilquerung erdacht, mich gezwungen so nah wie möglich am Ring zu bleiben und dann kommen 3-4 gute Züge insgesamt in der Route heraus, die man am Göckelsbergmassiv auch mit 8- bewerten kann. Lohnend ist das nicht, insbesondere da der Zustieg davor nix Verbesserndes beiträgt.

Dir. Wackelblockweg 6+ onsight (solo-toprope) unten brüchig/verflechtet, braucht man nicht
* Sternthaler 7+ onsight (solo-toprope) gut, lang, einige fordernde Züge
Platten-Spieler 8- rotpunkt (solo-toprope) gesucht, brüchig/bröselig, unlohnend
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Westl. Schlossbergturm – 1

05. 7. 2019, Westlicher Schlossbergturm (Nord-Ost, nahe Bäume)

Oje, eine Erkältung ist im Anflug. Um so mehr freut es mich, dass mir heute zweit Routen im Onsight gelangen, ehe ich meine Sachen packte und dem Sofa entgegenstrebte.

Am Westlichen Schlossbergturm findet man sehr gut gesicherte, hallenartige Sportkletterei (die Ringen sind jedoch sehr rostig). Der „Pfälzer-Buwe-Weg“ ist eine recht athletische Tour die vom Einstieg weg schon einmal fordert. Die Schlüsselstelle liegt meines Erachtens nach dem letzten Ring. Mit der rechten Hand an die seitliche Kante schnappen und dann dynamisch hoch, Füße kommen lassen und sich am Riesenhenkel mit der linken Hand wieder einfangen. Macht Spaß.

Noch körperlicher geht es im „Pfälzer-Mäde-Weg“ zu. Dranbleiben ist angesagt an guten Griffen im überhängenden Gelände. Den Umlenker kann man vernünftigerweise erst auf Bauchhöhe klippen.

Wer geradlinige „Henkelkletterei“ sucht, ist hier goldrichtig.

* Pfälzer-Buwe-Weg 7 onsight (solo-toprope) gute, recht athletische Tour, kleiner Dyno
* Pfälzer-Mäde-Weg 8- onsight (solo-toprope) athletische, überhängende Ausdauerroute
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Göckelsbergmassiv – 2

26.6. 2019, Göckelsbergmassiv (Westwand, unten schattig)

Weiter geht es im Schatten der Sandsteinwände. Heute am Göckelsbergmassiv.

Die „Schallplatte“ bietet durchweg gute Kletterei. Entscheiden tut es sich ganz oben in der kleingriffigen, technischen Platte zum Umlenker hin. Man steht dabei etwas wackelig ein ordentliches Stück über seinen Friends. Dafür ist die Route onsightfreundlich ohne komplizierte Dinge.

Ob ich die „Westwand“ so genau getroffen habe weis ich nicht, jedoch die Querung die ich geklettert bin machte Spaß. Schön von rechts nach links an kleineren Griffen. Auch der gerade Start ist gut. Die Absicherung könnte ein wenig aufwendiger sein, ich habe nicht so darauf geachtet.

Am 2. Ring wartet die feine Schlüsselstelle von „Ruckzuck“. Per beweglicher Hüfte, schieben und stemmen sitzt man auf seinem Fuß und muss „nur“ noch einbeinig aufstehen. Mir liegt sowas sehr, eine Bewertung von daher ist recht subjektiv für eine solche Geschichte. Sagen wir mal so, ich bin schon deutlich schwerere 6+ geklettert. Dem einen liegt es, dem anderen nicht.

* Westwand 7- onsight (solo-toprope) techn. Kletterei, Löcher, Leisten, Querung
* Schallplatte 7 onsight (solo-toprope) durchweg gute Kletterei, kleingriffige Platte oben
* Ruckzuck 7+ rotpunkt (solo-toprope) Boulder-Crux, schieben, stemmen, Einbein-Aufsteher
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Kuhfels – 3

24.06. 2019, Kuhfels (Westen, unten Baumschatten)

Der recht kletterarme Pfingsturlaub ist vorbei und es geht wieder in den Pfälzer Sandstein. Aufgrund der Hitze gilt es sich in den Westwänden zu verstecken, da ich in der Regel morgens unterwegs bin.

Am Kuhfels waren der „Kernige Weg“ und die „Neue Westwand“ noch offen. Die erste Tour ist im wahrsten Sinne des Wortes kernig. Die Steilplatte erfordert Fingerkraft, Technik und eine gewisse Reichweite. Kurz und gut. Für einen Onsight sehr undankbar, ist schon etwas gewusst wie.

Die benachbarte Route ist trotz der Kürze recht ausdauernd. Es beginnt athletisch und leicht überhängend (ich bin rechts unterhalb des 1. Ringes nach oben geklettert). Wider Erwartens bleibt es anhaltend bis über den 2. Ring hinaus zum Querband. Kein wirklich schwerer Zug, jedoch durchweg fordernd. Obenraus nochmals eine feine technische Bewegung.

* Kerniger Weg 7+ rotpunkt (solo-toprope) kurze Steilplatte, fingerlastige, weite Züge
* Neue Westwand 8- rotpunkt (solo-toprope) athl. Einstieg, anhaltend, techn. Ende