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Tunnelnadel – 3

Tunnelnadel, 18.08. 2017

Wieder an der Tunnelnadel wollte ich heute den einen oder anderen 7er in Angriff nehmen. Nach zwei Routen war ich k.o. und habe sehr zufrieden den Klettertag beendet.

„Schinderhannes“ ist im unteren Teil eine Verschneidung und führt anschließend mit senkrechter Wandkletterei zum Gipfel. Die Schwierigkeit lauert unten. Leider sehr bröselig, was die ganze Sache nicht einfacher macht. Die richtigen Trittpositionen und Griffe (es sind kaum welche vorhanden) zu finden ist sehr anspruchsvoll.Kräfte zehrend ist es obendrein. Eine sehr klassische Geschichte, nicht schlecht.

Richtig heftig wird es in „Blutige Schulter“. Acht bis zehn Meter Schulter-Körperriss die einen vollkommen leer pumpen. So etwas bin ich noch nicht geklettert. Was ein Schulter-Körper pressen und schieben. Ab und zu gibt es hilfreiche Handklemmer sowie den einen oder anderen raren Griff. Der Einstieg ist schon sehr knackig, tendiert zur 7+/8- meiner Meinung nach. Den musste ich mir schon sehr genau ansehen um in die Route zu kommen. Danach heisst es um jedes weitere hochkommen kämpfen. Ein Erlebnis, hat mir enorm viel Spaß gemacht. Eine sehr willkommene Abwechslung.

Schinderhannes 7- onsight (solo-toprope) Verschneidung, sehr anspruchsvoll, bröselig
* Blutige Schulter 7 rotpunkt (solo-toprope) Erlebnis Schulter-Körperriss, pumpend, heftig
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Nonnenfelsen – 2/3

Nonnenfelsen, 15.8./17.8. 2017

Vor fast genau einem Jahr stattete ich den Nonnenfelsen meinen ersten Besuch ab. Nun folgten die Termine zwei und drei.

Im Prinzip bleibt es beim bereits geschriebenen. Der Fels ist heftig rau und frisst die Haut von den Fingern. Die Routen sind kurz („Seilboulder“), dafür jedoch sehr kräfteraubend. Wegstehen kann man quasi nix. Teils gibt es „normale“ Kletterprobleme an klaren Griffen (häufig Leisten, Aufleger und Henkel) andererseits kraftvolles Gewurschtel und Geschiebe, vor allem über Bäuche und Wülste an quasi nichts. Erinnert zum Teil an die Greifensteine. Eine eigene Art des Kletterns. Exemplarisch dafür waren „Kurz und knapp“ sowie „Füßeln“.

Paradebeispiele für „Standard“-Klettern sind die „Vater-Sohn-Kante“ und „Willkommen in der Tagesklinik“. Letztere Route ist eine starkes Boulder-Problem. Noch ist zum Glück alles nötige vorhanden. Sehr lohnend. Leider hat man kaum mehr wie 2-3 Versuche, ehe die extrem scharfen Griffe die Haut ruiniert haben. Dazu ist das ganze etwas größenabhängig. Sonst gäbe es 2 Sterne für die Züge.

Crashpad-Jochen 6 onsight (solo-toprope) kräftiges Rissspur-Hangeln
* Kurz und knapp 6+ onsight (solo-toprope) Drücken, Schieben, Pressen, spannend
Fluchriss 6+ onsight (solo-toprope) anstrengender Körperriss
* Vater-Sohn-Kante 7- onsight (solo-toprope) Reibungsplatte mit Kante, gute Züge
* Füßeln 7- onsight (solo-toprope) kräftig über die Wülste/Bäuche
Bügelbrett 8- onsight (solo-toprope) Kante, Aufrichter, evtl. zu weit rechts geklettert?
* W.i.d. Tagesklinik 8- rotpunkt (solo-toprope) Boulder, abdrängend, knackig, anhaltend
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Wurzelspitzenmassiv – 1

Wurzelspitzenmassiv, 14.08. 2017

Wenige Meter hinter der Wurzelspitze liegt das Wurzelspitzenmassiv mit Routen in höheren Schwierigkeitsbereichen. Der Fels ist ziemlich unsanft zur Haut auf den Fingern.

„Variante“ ist eine enorm lohnende Tour am rechten Außenrand. Sehr homogen geht es sportlich an Leisten und Henkeln empor. Dazu gibt es den einen oder anderen Gleichgewichtszug. Top. Die Originallinie trägt den Namen „Genialität des Augenblicks“ und kommt mit einem härteren Einstieg (8+) daher. Schmerzhafte, kleine Leisten. Wirkt auf mich machbar, aber da ich bereits einen offenen Finger hatte, nahm ich für heute Abstand.

Der Einstieg zur „Variante“ ist jedoch ebenso nicht ohne. Vielleicht gab es einen Griffausbruch. War schon ein heftiger Boulderzug (eher 8).

„R7“ ist eine alte, klassische Schulterriss- und Verschneidungstour, selbst abzusichern. Im Einstieg bröselt es heftig, keine Freude. Anschließend bietet der Schulterriss Abwechslung von sonstigen Routen. Kostet viel Kraft das Geschrubbe. Es folgt eine etwas erholsame Verschneidung, ehe der Ausstieg nochmals vollen Schultereinsatz abverlangt. Schon irgendwie cool, ohne den Brösel gäbe es einen Stern. Die ersten Züge eher 7+/8- als 7 in diesem Zustand und ziemlich unsicher, da man nie weis, was hält und was nicht.

R7 7 onsight (solo-toprope) kräftiger Schulterriss, Verschneidung
** Variante 8- rotpunkt (solo-toprope) kraftvolle, Leisten-/Henkeltour
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Tunnelnadel – 2

Tunnelnadel, 12.08. 2017

Erneut an der Tunnelnadel, nahm ich die „Knusperkante“ in Angriff. Im unteren Teil ist eine herrliche Reibungs-Piaz-Kante zu überwinden. Sehr anhaltend gegen die offene Tür. Oben raus folgt kräftiges Klettern an großen Griffen über die Bäuche. Richtig gut, leider sind unten zwei Ringe abgeflext, im Vorstieg ist die Route daher aktuell nicht kletterbar.

Anschließend warf ich ein Auge auf den Direkteinstieg zur „Schokoladenseite“. Dabei handelt sich um einen technischen, kleingriffigen Boulder. Leider lies mein Fuß keinen ernsthaften Versuch am Schlüsselzug zu, der Rest war kein größeres Problem. Aufgrund dieses Zuges blieb auch die Route „Gernegroß“ offen, die quer über die große Wand der Tunnelnadel läuft. Eine wunderbare Kletterei mit vielen, abwechslungsreichen Bewegungen.

Am Ende hängte ich mir noch das Seil für „Rippchen“ (8-) und das „Offiziersdach“ (7) an einem rechten Nebenfelsen ein. Ein Fehler, Bruch und Brösel überall. Kaum bis garnicht kletterbar. Finger weg.

* Knusperkante 7+ rotpunkt (solo-toprope) Reibungs-Piaz-Kante, oben kräftig
* Dir. Schokoladenseite 8 technisch, kleingriffiger Einstiegsboulder
** Gernegroß 8 vielseitig quer durch die Tunnelnadel
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Wurzelspitze – 1

Bockauer Wurzelspitze, 08.08. 2017

Mein zweiter Ausflug nach meiner Fußverletzung führte mich an die Bockauer Wurzelspitze. Zunächst sah der Fels sehr unlohnend und wenig einladend aus, jedoch wurde es viel besser als gedacht.

Los ging es mit der „Langzeitstudie“ (7). Nach der technischen Einstiegsverschneidung geht es im leicht überhängenden Teil athletisch zur Sache. Ordentlich hinpacken ist angesagt. Leider scheint sich ein notwendiger Griff verabschiedet zu haben oder der darunterliegende Seitgriff ist flach ausbrochen. Jedenfalls sind die Bröselstellen im Fels deutlich zu sehen und ich kann mir keine Lösung vorstellen, wie es im momentanen Zustand für 7 gehen soll. Ohne dieses Problem hätte die Tour einen Stern verdient.

Die folgenden beiden Routen auf der Nord-West-Wand leiden leider unter Moosbelag und bröseligen Fels, daher kein Sternchen. Die Kletterei an sich wäre es jedoch wert. Der „Nordwestweg“ ist sehr klassisch und ganz gut. Anspruchsvoll für 6. „Sonnenschirm“ ist mit 8 bewertet, dass ist meiner Meinung nach jedoch deutlich zu hoch gegriffen. Ich würde 7+/8- als realistischer betrachten. Die Tour bietet sehr schöne Bewegungen. Technisches klettern auf liegendem Fels mit einer kurzen, kräftigen Passage über eine Wulst. Wer gut auf seinen Füßen steht und ein wenig Hüftbeweglichkeit für hohes Antreten mitbringt hat hier deutliche Vorteile.

Faszinierend, dass dieser kleine, moosige Brocken Fels doch so gutes Klettern bietet. Wenn es doch nur etwas sauberer und vor allem oben in den Ausstiegen weniger bröselig wäre…

Ein Besuch setzt absolute Trockenheit voraus.

Nordwestweg 6 onsight (solo-toprope) klassische Tour, ganz gut, nicht leicht
Langzeitstudie 7 onsight (solo-toprope) Verschneidung, athletisch überhängend
Sonnenschirm 8 rotpunkt (solo-toprope) liegende, (fuß)-technische Kletterei