Bockauer Wurzelspitze, 08.08. 2017
Mein zweiter Ausflug nach meiner Fußverletzung führte mich an die Bockauer Wurzelspitze. Zunächst sah der Fels sehr unlohnend und wenig einladend aus, jedoch wurde es viel besser als gedacht.
Los ging es mit der „Langzeitstudie“ (7). Nach der technischen Einstiegsverschneidung geht es im leicht überhängenden Teil athletisch zur Sache. Ordentlich hinpacken ist angesagt. Leider scheint sich ein notwendiger Griff verabschiedet zu haben oder der darunterliegende Seitgriff ist flach ausbrochen. Jedenfalls sind die Bröselstellen im Fels deutlich zu sehen und ich kann mir keine Lösung vorstellen, wie es im momentanen Zustand für 7 gehen soll. Ohne dieses Problem hätte die Tour einen Stern verdient.
Die folgenden beiden Routen auf der Nord-West-Wand leiden leider unter Moosbelag und bröseligen Fels, daher kein Sternchen. Die Kletterei an sich wäre es jedoch wert. Der „Nordwestweg“ ist sehr klassisch und ganz gut. Anspruchsvoll für 6. „Sonnenschirm“ ist mit 8 bewertet, dass ist meiner Meinung nach jedoch deutlich zu hoch gegriffen. Ich würde 7+/8- als realistischer betrachten. Die Tour bietet sehr schöne Bewegungen. Technisches klettern auf liegendem Fels mit einer kurzen, kräftigen Passage über eine Wulst. Wer gut auf seinen Füßen steht und ein wenig Hüftbeweglichkeit für hohes Antreten mitbringt hat hier deutliche Vorteile.
Faszinierend, dass dieser kleine, moosige Brocken Fels doch so gutes Klettern bietet. Wenn es doch nur etwas sauberer und vor allem oben in den Ausstiegen weniger bröselig wäre…
Ein Besuch setzt absolute Trockenheit voraus.
Nordwestweg | 6 | onsight (solo-toprope) | klassische Tour, ganz gut, nicht leicht | |
Langzeitstudie | 7 | onsight (solo-toprope) | Verschneidung, athletisch überhängend | |
Sonnenschirm | 8 | rotpunkt (solo-toprope) | liegende, (fuß)-technische Kletterei |