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Fensterfels / Bind. Turm – 1

22.06. 2017, Fensterfels (Ostseite) und Bindersbacher Turm (Nordseite), freistehend

Brütende Hitze und eher wenig Zeit, so entschied ich mich für einen Besuch beim Fensterfels und Bindersbacher Turm. Eine sehr gute Wahl.

Zunächst stapfte ich den „Normalweg“ (E2) empor. Lustig und auf seltsame Weise genial. Man spreizt sich wenige Meter bis zu einem Torbogen, anschließend folgt man einer Treppe bis auf den Gipfel. So konnte ich mir zeitsparend das Fixseil für „Strohfeuer“ und „Schlüsselloch“ einhängen.

Die Route „Strohfeuer“ hat es in sich, Pfalz 7- eben. Eine anhaltende, technische und überwiegend kleingriffige Kletterei. Ich freute mich, da nahezu unaufgewärmt, über jedes etwas tiefere Loch. Also Hände aus den Taschen nehmen und los. Richtig gut, leider nur etwas brüchig, weshalb man behutsam mit den Griffen und Tritten umgehen sollte. Anschließend folgte „Schlüsselloch“ (E1). Ebenso technisch, kleingriffig und noch fordernder. Das Gestein ist hier fester und weniger sandig. Sehr lohnend.

Am Bindersbacher Turm stand noch die Tour „Im Falle eines Falles“ (E1) auf meiner Agenda. Erneut wird es kleingriffig und technisch. Die Schlüsselpassage bietet kombiniertes Kanten- und Leistenklettern, leider nur wenige Meter. Im Ausstieg wird es klassisch.

Es folgte die Flucht aus der Gluthitze. Bleibt noch anzumerken, dass mobile Sicherungsmittel benötigt werden und die Ringabstände typisch pfälzisch sind.

Fensterfels
* Normalweg 1 spreizen zum Torbogen, danach Treppe hinauf
** Strohfeuer 7- onsight (solo-toprope) technisch, kleingriffig, anhaltend
** Schlüsselloch 7 onsight (solo-toprope) technisch, kleingriffig, fordernd
Bindersbacher Turm
* Im Falle eines Falles 7+ rotpunkt (solo-toprope) technische, fingerkräftige Leistenpassage
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Rindsberg Westpfeiler – 2

19.06. 2017, Rindsberg Westpfeiler (Westen, freistehend)

Ab in den Schatten und somit auf ein Neues in die obere Westwand des Rindsberg Westpfeilers. Meine Ziele waren die „Juniwand“ sowie einen Blick in die beiden angrenzenden Achter werfen.

Die „Juniwand“ gelang mir sauber direkt im ersten Versuch nach dem Ausbouldern der Schlüsselzüge. Die Route besticht durch wunderschöne, technische Rissmeter. Der Rest ist deutlich leichter. Anschließend stieg ich in „Aurin“ ein. Achtung, dies ist eine E1/E2 Tour. Insbesondere der Einstieg und das Einhängen des 1. Ringes sind nicht ohne. Auch danach klettert man ordentlich von den Ringen weg bzw. kann in einfacherem Gelände nicht direkt etwas legen. Das Klettern selbst ist Klasse. Auf den kräftigen, großgriffigen Einstieg folgt die Schlüsselstelle. Ich habe eine Vorstellung der Züge, bin jedoch absolut chancenlos (kleingriffig, weit). Danach folgt ausgezeichnetes, technisches Wandklettern bis zum Umlenker. Macht richtig Spaß.

Kurz warf ich noch einen Blick in die relativ neue Route „Dear Mr. President“. Die Schlüsselmeter sind gut, die Route könnte ich fit und ausgeruht wahrscheinlich klettern. Wirkt machbar. Leider sind die Meter darunter und darüber nicht so dolle. Sandig und brüchig. Vorsichtiges Greifen und Treten ist angesagt.

Für alle Touren benötigt Ihr mobile Sicherungsmittel im Vorstieg. Pfalz-Erlebnisklettern garantiert.

** Juniwand 7+ rotpunkt (solo-toprope) wunderschöne, technische Rissmeter
* Dear Mr. President 8 Schlüsselstelle offen
*** Aurin 8+ Schlüsselstelle offen
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Rindsberg Westpfeiler – 1

12.06. 2017, Rindsberg Westpfeiler (Westen und Süden, freistehend)

Heute stand „Klettermeter machen“ auf meiner Agenda. Es zog mich dafür an den Rindsberg Westpfeiler. Fazit am Ende des Tages – genial, sowohl die Touren als auch, dass ich alle im Onsight klettern konnte. Die nötige Portion Glück dazu stand dieses Mal auf meiner Seite.

Mein Klettertag begann am Standring des „Bergwegs“ auf dem Westwandband. Per Solo-Vorstieg ging es luftig-klassisch (fest, Schuppe, Riss) empor zum nächsten Stand bzw. Umlenker der beiden folgenden Routen. Eine wunderschöne 2. Seillänge mit der 6er Passage, obenraus ist es einfacher. Es folgte der „Elefantenfuß“. Die Schwierigkeit reduziert sich auf wenige Züge. Gut, kräftig, großgriffig und eher bouldrig. Der folgende Rissausstieg ist Genuss. Unter 170cm Körpergröße wird es hier sicherlich deutlich schwerer, genau wie in „Albatross“. Diese Tour bietet über die drei Haken herrliche Klettermeter. Knackig und anhaltend, 7- ist mehr als ausgereizt meiner Meinung nach. Kleingriffig und technisch anspruchsvoll. An der Rettungsleiste sind die Arme dick. Der Ausstieg ist abermals Genuss.

Danach folgten die langen Routen der Süd-West-Wand (sonnig ab ca. 10 Uhr). Einerseits „Dying Akku“ und andererseits die „Lange Westwand“ (Achtung E2). Ein Klettertraum. Homogenes und technisches Wandklettern von unten bis oben. Die Arme werden schwerer und schwerer. Besondere oder tricky Schwierigkeiten gibt es nicht. Es finden sich stets Griffe und Tritte (überwiegend mittelgroß), die man kraftsparend verbinden muss, oftmals steht man auf Reibung. Das merkten auch meine Waden am Ende des Tages an. Wunderschön.

Kurz vor der Heimfahrt hängte ich noch die 1. Seillänge des „Bergwegs“ an. Eine komplett selbst abzusichernde Rissverschneidung, die Material nahezu ohne Ende aufsaugen kann. Hier klettert man häufig an runden Strukturen und auf Reibung im 5. Grad. Lang und sehr schön, trotz der deutlichen Begehungsspuren im Sandstein.

Für alle Routen benötigt Ihr im Vorstieg mobile Sicherungen. Im oberen Teil ist der Fels fest, unten öfters sandig, dies stört aber nahezu kaum. Die Bewertungen der Touren sind klassisch hart.

*** Bergweg 6 onsight (solo-vorstieg) lange Rissverschneidung / klassisch luftig
*** Dying Akku 7- onsight (solo-toprope) lang, anhaltend, technisch
*** Lange Westwand 7- onsight (solo-toprope) lang, anhaltend, technisch
** Albatross 7- onsight (solo-toprope) knackige, homogene Schlüsselpassage
* Elefantenfuß 7 onsight (solo-toprope) kräftige, gute Crux, Rissausstieg
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Kostenfels – 1/2

05.06./08.06. 2017, Kostenfels (Westwand, freistehend)

Stilwechsel nach meinem Ausflug in die pfälzer Plattenwelt ist angesagt, kurz und knackig beschreibt der Kletterführer die Touren der Westwand am Kostenfels. So ist es auch!

Die Routen „Zum 23sten“ und „Schnelle Mark“ waren meine Ziele, beide 8-, sie sollten sein und sind schwer für ihren Schwierigkeitsgrad. Ich startete mit „Zum 23sten“, eine saustarke Linie. Sehr technisch, kleingriffig und anhaltend. In der Schlüsselstelle braucht es ordentlich Fingerstrom (Mini-Leisten, 2-Finger-Dulle). Zum Umlenker wird es großgriffig und kraftvoller. Wunderbares klettern von unten bis oben. Geradeso, mit belastenden, jedoch nötigem Schütteln, gelang mir der Durchstieg. Nachdem ich an beiden Tagen in dieser Route kletterte, war ich jedesmal in der Crux von „Schnelle Mark“ chancenlos. Nix zu halten. Bis dahin gibt es schönes, technisches klettern. Im Internet gibt es eine Frage, ob es einen Griffausbruch gab. Vielleicht, so richtig habe ich keine Idee, wie ich die Crux klettern könnte. So hängte ich noch andere Touren an.

Zum einen den „Pfeilerriss“ (6+). Gut, großgriffig und kräftig. Ist mehr eine Verschneidung als Riss mit einer Top-Piaz-Schlüsselstelle am Rostring. Zum anderen „Pat“ (7), die unten feines, technisches klettern bietet und oben einen breiten Riss, der dann mit mehr Kraft und an größeren Griffen zu bewältigen ist. Weiterhin noch „Patachon“ (7+). Schwer die Querung am 1. Ring (Rostgurke), anschließend sehr athletisches klettern an Bändern und Leisten. Da ist der Fels einmal etwas brüchig, ansonsten bietet die Kostenfels-Westwand bombenfeste Touren.

Im Vorstieg benötigen alle Routen mobile Sicherungsmittel. Die Ringqualität schwankt sehr stark, Rost ist allgegenwärtig, Umlenker sind z.T. erneuert wurden. Am besten sieht es in den 8- Wegen aus, jedoch gibt es auch hier deutlichen Rostansatz. Etwas schade, denn die Routen sind wirklich sehr lohnend.

* Pfeilerriss 6+ onsight (solo-toprope) eher Verschneidung, großgriffig, kräftig, gut
* Pat 7 onsight (solo-toprope) unten technisch, oben kraftvoll („Riss“)
* Patachon 7+ rotpunkt (solo-toprope) athletisch an Bändern und Leisten
** Zum 23sten 8- rotpunkt (solo-toprope) sehr technisch, kleingriffig, anhaltend
** Schnelle Mark 8- Crux offen
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Steinbruch Gimmeldingen – 6/7

Steinbruch Gimmeldingen, 24.5./2.6. 2017

Mit den Routen „Treppenwitz“ und „Pfusch am Bau“ kann der Steinbruch Gimmeldingen richtig punkten. Schön und sehr lohnend.

Bis zum 2. Haken verlaufen beide Touren gemeinsam, leider grün belegt, aber was man braucht ist relativ frei und nutzbar. Gute Bewegungen, anschließend erfolgt die Trennung nach links bzw. rechts. Es ist jeweils etwas weiter bis zum 3. Haken, jedoch nicht schwer. Da geht es bei beiden dann so richtig los.

Beim „Treppenwitz“ folgt der 1. Kantenabschnitt, inklusive Hook um die Kante, Schnapper und ein herrliches über den Fuß schieben. Diese Stellung läd nochmals zum sich sammeln und konzentrieren ein. Das Hochtreten auf die Abschlusskante und das Nachziehen des linken Fußes sind die Schlüsselelemente der Route. Nun noch das Reibungsgefühl der Kletterschuhe zum Vorschein bringen und die sehr technische Kante ist im Sack.

„Pfusch am Bau“ verlangt einiges mehr an Fingerkraft und leider auch an Körpergröße. Die weit entfernte Leiste im Mittelteil erreiche ich zwar, bekomme auch den Fuß auf den Tritt, bin dann jedoch so ausgefahren, dass nix mehr nach oben geht. Keine Ahnung ob das noch optimierbar ist oder schlicht mehr Fingerkraft (dann nicht mehr 8), alternativ Körpergröße braucht. Noch spannender wird es am kleinen Dächlein. Auch an dieser Stelle, habe ich keine Lösung gefunden, wie ich die Füße nach oben bekomme und am Ende meine Hände links und rechts an den Seitgriffen habe. Ich vermute es läuft auf Zuballern einer kleinen Leiste und eines abschüssigen Griffes hinaus, aber 8? Darüber löst es sich dann technisch schön auf. Somit steht hier für mich zunächst ein großes Fragezeichen.

** Treppenwitz 8 rotpunkt (solo-toprope) wunderbare, sehr technische Kante
** Pfusch am Bau 8 beide Schlüsselstellen offen