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Schulerturm – 2

13.04. 2018, Schulerturm (Süden, freistehend)

Risiko genommen und es hat sich gelohnt. Regen war angesagt und der wartete glücklicherweise bis ich vier Routen absolviert hatte. Meine Devise war schnell hoch, einhängen und quasi pausenlos klettern.

Zum Aufwärmen diente „Mikado“ vom Montag. Nochmals die Crux ungeschaut – ein Brett. Wie schon geschrieben mindestens 8- aus meiner Sicht. Vielleicht gab es mal bessere Fußpositionen aber für meine Körpergröße (Hebel) ist es unglaublich hart beide Füße mittels der Untergriffe hoch zu setzen und dann noch den maximalen Längenzug raus zu hauen. Sackschwer.

Es folgte „Zeitlos“. Wunderschöne Sportklettertour. Zunächst kräftig und ausdauernd. Anschließend technische Platte und zum Abschluss ein gutmütiger Überhang. Der Zustieg zum „Treppenriss“ erfolgt über den guten Einstiegsboulder des Normalwegs. Der Riss ist klasse und anspruchsvoll. Nette Haltekiesel inklusive. Der „Jungmannschaftsweg“ ist ein pfälzisch ultraharter Norm-Sechs-Plusser. Vorsicht zum 1. und 2. Ring, nicht alles ist fest und kann belastet werden. Härtester Zug am 2. Ring, der kostet schon mal richtig Saft. 3. Ring clippen und Gas geben. Es folgen 5 kleingriffige, fordernde und sehr ausdauernde Meter. Auch hier ist nicht alles fest und kann daher nicht bedenkenlos genutzt werden. Zu guter letzt wird noch Kraft für den Ausstieg benötigt, nicht schwer jedoch wenn die Arme wackeln nochmals eine Aufgabe. Eventuell müsste man die Route ein wenig aufräumen, im Vorstieg hätte ich mich nicht wohl gefühlt. Zu vieles ist rissig und nicht mehr stabil.

Als letzte Tour des Tages konnte ich mit „Richards Weg“ eine 7+ onsighten, was nicht alle Tage vorkommt. Die Route ist dafür bestens geeignet. Der Ring befindet sich direkt vor den schweren 4 Metern, man kann alles in Ruhe anschauen und sich einen Plan zurechtlegen. Es gibt genau die Leisten und Tritte welche benötigt werden, nicht mehr und nicht weniger. Wunderbare Blockierzüge inklusive 2er Kreuzer, super Geschichte. Direkt im Anschluss während des Fädelns für das Abseilen begann es zu Schütten.

Die Routen sind gut beringt, trotzdem sind zusätzliche Sicherungen obligatorisch. Wegklettern ist pfalztypisch nötig.

** Treppenriss 6- onsight (solo-toprope) anspruchsvoller, wunderbarer Riss
*** Jungmannschaftsweg 6+ onsight (solo-toprope) bretthart, Ausdauertest, leider nicht fest
** Zeitlos 7- onsight (solo-toprope) athletisch, Platte, Überhang, super
** Richards Weg 7+ onsight (solo-toprope) 4 geniale Leistenmeter, blockieren
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Gräfenhaus. Sommerfels – 1

11.04. 2018, Gräfenhausener Sommerfels (Hauptgipfel, Süden, freistehend)

Nach einem 20-minütigen schönen und steilen Spaziergang gelangte ich heute an den idyllisch gelegenen Gräfenhausener Sommerfels. Die kompakte und feste nach Süden ausgerichtete Wand bietet kurze bis mittellange Touren überwiegend im 6-ten Schwierigkeitsgrad. Diese machen richtig Laune, technische Aspekte und tolle Bewegungen stehen im Vordergrund. Ausdauer und Kraft sind nahezu nirgends gefragt. Die Absicherung ist relativ einfach mit ergänzenden Cams zu bewerkstelligen. Einzig der Weg zum 1. Ring der „Mittleren Südwand“ ist schwer und schwierig abzusichern. Die Bewertungen der Routen passen. Viel pfalztypische Wandkletterei wird geboten Also oftmals auf Reibung stehen und sich an Leisten, Löchern und Slopern halten. Dazu gesellt sich die eine und andere Risspassage. Diverse kleine Bänder ziehen sich durch die Wand und bieten den Armen Erholung, als einzig ausdauernde Route empfand ich die „Linke Südwand“.

Schmankerl, je nach persönlichem Geschmack, sind die Ausstiege von „Pflegefall“ und „Keine Ahnung“. Wer ein paar Klimmzüge und Dips schafft tut sich hier deutlich leichter, Kraft ist gefragt. Jeweils leicht angesprungen geht es im Überhang von einer Leiste dynamisch an die Kante. Fand ich super. Danach folgt die Mantle-Kür, wobei der von „Keine Ahnung“ ziemlich hart ist. Bouldern und nicht klettern ist gefragt.

Aus Zeitgründen und da ich vieles als Technikübung klettern wollte absolvierte ich alle heutigen Routen im Solo-Toprope. Perfektes Wetter, wunderbare Routen = herrlicher Klettertag.

* Märzweg 5+ onsight (solo-toprope) kurz, nett, Riss und Leisten
* Frühlingsweg 6 onsight (solo-toprope) abwechslungsreiche Pfalztour
** Linke Südwand 6 onsight (solo-toprope) cleane Risskletterei, sehr schön
** Mittlere Südwand 6 onsight (solo-toprope) vielseitig, Obacht zum 1. Ring
* Pflegefall 6+ onsight (solo-toprope) Kantenquerung, Dyno, Mantle
** Gnomfalle 6+ onsight (solo-toprope) starke Technik-Tour, Aufrichter-Crux
** Keine Ahnung 7- onsight (solo-toprope) tolle Route, Dyno, Hammer-Mantle
* ClipKlapp 7 onsight (solo-toprope) geradlinige Sache, Crux über 2. Ring
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Schulerturm – 1

09.04. 2018, Schulerturm (Süden, freistehend)

Back in Pfalz!

Ich startete die Saison mit der „Talwand“ am Schulerturm. Eine lange, klassische und wunderschöne Top-Tour. Es beginnt bauchig und kräftig an großen Griffen über 4 Ringe. Diese solltet ihr dringlichst finden, sonst schwellen die Arme schneller an als gedacht. Besonders wenn noch wie bei mir die Form fehlt. Anschließend geht es plattig zum Standring. Es folgt eine geniale Rissverschneidung, die an den beiden Ringen oben nochmals richtig anzieht (Querung). Insgesamt durchweg schwerer Genuss.

Danach wollte ich „Rainbow Warrior“ vorsteigen, stellte jedoch im Nachhinein fest, dass es die Route „Mikado“ war. Einmal kein 3. oder 4. Mal geschaut und schon war es passiert. Am 1. Ring lauert die Schlüsselstelle, die ich zunächst technisch bewältigte. Oben raus ist nochmals kräftiges Hinlangen gefragt. Beide Stellen musste ich ausbouldern. Die Tour ist mit 7 angegeben. Aus meiner Sicht völlig daneben. Die Crux ist mindestens 8-. Zusammenhängend konnte ich die Untergriff-Crux heute nicht klettern. Richtig schwer. Je nach Körpergröße und Hebelverhältnisse wohl variierend, unter 170cm fraglich. Ansonsten ist die Route gut, macht Spaß. Erster Clip ist anstrengend.

Ziemlich platt folgte noch „Rainbow Warrior“ im Solo-Toprope. Ein Hammer-Teil, 6+ ist knallhart bewertet. Die Crux ist leider das Clippen des 1. Ringes, davor und danach warten die schwersten Züge. Ziemlich anhaltend bis zum 3. Ring, meine Arme waren dicht. Danach zum Glück weniger kraftraubend.

Alle Touren benötigen zusätzliche mobile Sicherungsmittel. Die ersten Ringe hängen jeweils ziemlich hoch, der Weg dorthin ist nicht geschenkt. Ich empfehle dringend einen Clipstick zu verwenden, besonders wenn ihr nicht ordentlich über den Schwierigkeiten steht. Unaufgewärmte Arme, ein technischer Fehler oder ein Griff-/Trittausbruch und schon gäbe es einen ordentlichen Abflug. Meines Erachtens ist es das nicht wert. Sicherheit geht vor, besonders wenn diese in den Einstiegen sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Einmal „Pech“ und schon ist die Saison oder mehr vorbei. Ohne mich.

*** Talwand 6+ onsight (solo-vorstieg) lang, klassisch, wunderschön
** Rainbow Warrior 6+ onsight (solo-toprope) anhaltend schwer, Clip-Crux 1. Ring
* Mikado 8- offen harte Längencrux
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Steinbruch Schriesheim – 73/76

Schriesheimer Steinbruch, 30.03./31.03./02.04./03.04. 2018

Endlich! Nach Regen, Regen, Regen sowie kalt, kalt, kalt zurück am Felsen. Was ein „Winter“.
Und das hat Spuren hinterlassen, daher Obacht beim Klettern. Meiner Meinung nach war es noch nie so brüchig in einigen Routen seit ich hier klettere. Es brummt und wackelt ordentlich. Teils liegen größere Blöcke am Boden (z.B. links kommend zum 1. Haken von „Fee“, schwierig), teils sind Griffe und Tritte nicht mehr verwendbar/vertrauenswürdig (besonders in den Routen „Herbstweg“/“Sommer“/“A. Frank Ged. Weg“, in „Mobbing Deluxe“ ist die zentrale Leistenschuppe rissig). Selbst was sich gut anfühlt bricht ab. Mir ergangen in der Route „Bärenkralle“ an einem Griff für die definierte Variante „Bärenmarke“ – diese könnte jetzt durchaus schwerer sein. Positiv daran, ein guter Sturz ins GriGri, besser als jegliches Sturztraining.

Generell habe ich meine Fingergelenke in der Winterpause geschont. Sie sind nahezu schmerzfrei, jedoch noch lange nicht in einem Zustand der hartes Klettern erlauben würde. Es wird also noch einige Zeit mit angezogener Handbremse weiter gehen. Tapen entfällt, damit hatte ich mich zu lange über Wasser gehalten und das ganze noch verschlimmert. Schwarze Salbe, Wärme und Reha-Knete scheint sich positiv bemerkbar zu machen, dranbleiben ist angesagt.

Mein Ziel ist es in dieser Saison Spaß zu haben und zu gesunden. 6er Routen in der Pfalz wird der Schwerpunkt sein. Den Solo-Vorstieg automatisieren und das Friend/Keile legen vertiefen.

Dafür fehlt es zunächst an Grundlagenausdauer, die ist komplett weg ohne klettern in den letzten Monaten. Also Meter machen mit Pausen und Bedacht.

Bekannte Routen
Sven Höppner G.-Weg 6- weniger lohnend, oben brüchig
* Alpenjodler 6-/6 Risskante und Leisten, teils selbst abzusichern
Herbstweg 6 ganz ok, sehr brüchig momentan
* A. Frank Ged. Weg 6 lange, gute Route, brüchig
* Harmonia 6 alpines Verschneidung, nicht einfach, Friends zur Beruhigung
Sommer 6+ alpin, viel Bruch, aber ganz ok
* AG-Kante 6+ viel Bruch, trotzdem gut, der große Riss ein Vergnügen
* Himmelsleiter 6+ gute Felsfahrt, fordernde Risscrux
* Fee 7- gute Route, oben bröselig, Friend zum Umlenker
* Primadonna 7- überwiegend Leisten, schön, viele Optionen
** Mama Mia 7- wunderschöne Route, gut stehen
** Clou 7- alles drin, einfach nur herrlich, luftig
** Bärenkralle 7- geniale Riss- und Leistentour, luftig
* Blondinentraum 7+/8- gute Kletterei, herrlich technische Crux
** Mobbing Deluxe 7+/8- technisches Leistenklettern, sehr schön und kurzweilig
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Luger Friedrich – 4

03.11. 2017, Luger Friedrich (Süd-Ostwand / Nord-Westwand, freistehend)

Nochmals richtig gute Bedingungen in der Pfalz. Am Ende des Tages ist man wieder einmal schlauer, was 6+ in der Pfalz bedeutet und von einem fordert.

Zunächst lag mein Fokus auf der „Talkante“. Dieser Klassiker lässt sich idealerweise in drei Seillängen klettern. Benötigt werden jeweils ein Satz Keile und Cams. Erfahrung damit sollte vorhanden sein, ebenso eine gewisse Vorstiegstoleranz in gemäßigtem Gelände. Zum ersten Stand geht es ringlos und technisch nicht unbedingt trivial. Das Gelände sieht einfacher aus, als es dann tatsächlich ist. Hirn einschalten und sauber klettern. Die zweite Seillänge ist mit Ringen bestens gesichert und stellt den schwersten Abschnitt dar. Wunderschöne, technisch betonte Kletterei die durchaus sehr anhaltend ist. Am Ring vor dem Dächlein zügig nach links zur Kante queren, nicht gerade hoch in den Bruch. Hier ist etwas Orientierungssinn gefragt. Anschließend wartet der nächste Stand. Ein wenig links davon befindet sich ein kleiner Rissüberhang, in dem sich gut Sicherungen legen lassen (wer mag kann den klettern – sehr knackig). Die Linie an sich verläuft zunächst 1m rechts davon über die Platte (großes Lettenloch). Danach geht es Richtung Kante und später links davon zum Gipfel. Einfache Kletterei, aber Sicherungen lassen sich kaum noch anbringen. Wer 2m aus der Linie nach rechts raus klettert, kann einen Ring der Nachbarroute einhängen, gibt jedoch Seilzug. Ein luftiges Finale. Insgesamt äußerst lohnend.

Auf dem Gipfel konnte ich mir das Seil jeweils für die folgenden Routen vorhängen. Die Absicherung der Routen für den Vortieg sollte gut zu bewerkstelligen sein. Zunächst war „Perestroika“ an der Reihe. Rundum lohnend, sowohl technische als auch recht athletische Kletterei. Die Schlüsselstelle ist das heftige kleine Dächlein. Im ersten Versuch habe ich leider einen Griff übersehen. Schon arg, geht anderswo wahrscheinlich als 7 durch. Anschließend war ich eigentlich schon platt, wollte mir jedoch unbedingt noch die „Alte Westwand“ ansehen. Diese Tour macht ebenso richtig Spaß – bis auf die Crux. Eine enorm kraftbetonte Kletterei – auch das kann 6+ sein. Die Schlüsselstelle (vorletzter Ring) ist für den Schwierigkeitsgrad ein Witz. Was eine Wulst! Der Ring dafür ist äußerst bescheiden einzuhängen, unbedingt eine steife Exxe mitnehmen. Sehr bouldrig und würgig. Sloprig und kieselig. War an diesem Tag für mich nicht mehr drin, Akku leer. Aber auch frisch ist das sicherlich ein Brett. Zunächst im Toprope rumprobieren ist womöglich ratsam (alternativ mittels Exxe technisch drüber klettern).

* Alte Westwand 6+ kräftig gut, „spezielle Crux“
* Perestroika 6+ rotpunkt (solo-toprope) technisch, athletisch, heftige Dach-Crux
*** Talkante 6+ onsight (solo-vorstieg) mal knackig, mal Genuss, ein Klassiker