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Drei Felsen – 5

17.10. 2018, Drei Felsen – Mittelgipfel (Süden, freistehend)

Ich wusste, dass der „Weg ohne Namen“ hart sein wird. Im Kletterführer 7+, bei den Pfälzer Kletterern 8- und ich denke das für den Schlüsselzug 8 durchaus gerechtfertigt sein kann. Man kommt noch relativ gut in die beiden „Sloper-Leisten“ rein, aber dann die Füße hoch und weiter ziehen ist ein Brett. Da war ich heute chancenlos.

Hoch bin ich zunächst über die bekannte „Falkenverschneidung“. Einfach wunderschön, die Schwierigkeit wartet am dritten Ring. Die Absicherung ist einfach zu bewerkstelligen.

Der „Weg ohne Namen“ ist gundlegend anders. Die Absicherung erfordert mehr Erfahrung und ordentlich moralisch wird es ebenfalls noch. Insgesamt ist die Route sehr abwechslungsreich. Unten eher kräftige Platten-Reibungskletterei mit weiteren Zügen. Im Mittelteil technisch fordernd und kleingriffig (Wabenzangen). Es folgen Leistenlöcher und eine Schuppe zur Kante ehe die knackige Crux wartet. Obenraus größere Seitgriffe und Löcher, jedoch schwindet die Kraft und es ist recht anhaltend.

Super Tour, leider fällt die Schlüsselstelle von der Schwierigkeit her meiner Meinung nach sehr aus dem Rahmen. Ja, es ist nur einmal Füße setzen und durchziehen, aber man muss das erstmal drauf haben.

Neue Routen
*** Weg ohne Namen 7+ offen (solo-toprope) vielseitig, super Kletterei
Bekannte Routen
** Falkenverschn. 6 Genussroute, Einzelstelle, lang, schön
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Büttelfels – 4

15.10. 2018, Büttelfels (Süden, unten Baumschatten)

Direkt wieder an den Büttelfels, die Lust auf senkrechte Wandtouren ist riesig. Heute mit dem „Reibekuchen“.

Die Absicherung ist ähnlich wie im „Reibeisen“, das Vorclippen des ersten Ringes ist sehr zu empfehlen. Es herrscht nahezu Überangebot an kleineren Griffen und Tritten. Vieles hält man auf Zange oder Reibung, über jeden größeren Griff freut man sich, der zum Runterschütteln taugt. Insgesamt ist es sehr unübersichtlich und man muss erstmal genau das finden, was einen weiter nach oben bringt. Die Crux in der Mitte der Wand ist sehr hart für 7+ und nix für kleinere Menschen. Ist man da durch, ist es oben raus relativ geradlinig an soliden Griffen ohne größere Überraschungen. Wunderschönes Klettern!

„Trüffelträume“ bietet sehr viel Abwechslung. Verschiedenste Griffformen sowie Vielfalt an Kletterei (plattig, überhängend, senkrecht, bauchig). Den ersten Ring kann man erst nach der ersten kleineren Schwierigkeit clippen. Vorhängen ratsam. Am 3. Ring folgt ein technischer Aufrichter, hier ging mein Onsight flöten. Am kleinen Überhang 1 bis 3 Sanduhren fädeln (da brüchig) und hinein. Hier sind die schwersten Züge der Route. Schön und nicht einfach der folgende Übergang in die senkrechte Wand über den Untergriff. Die paar Züge pumpen ganz schön die Arme an. Typisch pfälzisch (bauchig) dann bis zum Umlenker.

* Trüffelträume 7 rotpunkt (solo-toprope) vielseite, schöne Route
*** Reibekuchen 7+ rotpunkt (solo-toprope) erstklassige, anhaltende Tour
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Büttelfels – 3

12.10. 2018, Büttelfels (Süden, unten Baumschatten)

Es ist mal wieder an der Zeit für einen richtigen Klassiker, von daher stand das „Reibeisen“ auf meiner Agenda.

Das Seil hoch brachte ich mir über die „Westgratrampe“. Eine ringfreie Genusstour, die problemlos abzusichern ist. Zieht nur am Ende kurz an, mit 4+ eher hoch bewertet.

Im „Reibeisen“ geht es richtig zur Sache. Was eine Traumtour in senkrechter Wand! Klettern vom Allerfeinsten! Relativ homogen, wobei von unten nach oben immer leichter werdend mit vielen kleinen technischen Finessen, um sich das Leben einfacher zu machen, sollte man nicht über den Dingen stehen. Denn der Saft in den Armen wird weniger und weniger, je länger man sich in der Wand befindet. Glücklicherweise gibt es am 5. Ring einen No-Hand-Rest.

Bis zum 3. Ring ist es sehr anhaltend, direkt vom Boden weg schwer. Am besten per Clipstick vorhängen zur Sicherheit. Geniale Züge an herrlichen kleinen Griffen. Zwischen 2. und 3. Ring ist angepumpt ein Cam zu verbauen. Später folgt zu den Ringen (Pfalzabstände) noch zusätzlich eine Sanduhr. Nach dem 3. Ring kann man etwas mehr durchatmen, jedoch fordert die Route weiterhin. Ebenso ist die Platte kurz vor Schluss nicht trivial. Ein Sahnestück diese Tour!

Am Ende wagte ich (ziemlich fertig) noch einen Abstecher ins „Schlenkerle“. Sehr lohnend mit 3 schweren Passagen. Zwischen 1. und 2. Ring, mittig in der Wand und ganz oben eine technische Herausforderung in der Platte. Die letzte ging noch, für die zwei davor fehlte die Kraft in den Armen.

** Westgratrampe 4+ onsight (solo-vorstieg) ringfreie Genussrampe, sehr schön
*** Reibeisen 7+ rotpunkt (solo-toprope) senkrechte Traumtour, ausdauernd
** Schlenkerle 8- offen (solo-toprope) sehr fordernde Einzelpassagen
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Münzfels – 3

10.10. 2018, Münzfels (Süd-Ost)

Entgegen dem sonstigen kaiserlichen Herbstwetter war es heute am Münzfels sehr windig und nebelig. Kletterbedingungn trotzdem nahezu perfekt.

Zunächst hängte ich das Seil, so dachte ich zumindest, in „Landau Calling“ ein. Laut Kletterführer eine 8-, laut Pfälzer Kletterer und was ich so gesehen habe wohl eher eine 8. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass „Direkt Verbunden“ (9-) und „Landau Calling“ im Kletterführer vertauscht sind – man kann sich also vorstellen, dass recht wenig ging und meine Motivation ziemlich in den Keller sackte. Also Route wechseln und Neuaufbau.

Am Einfachsten war der Wechsel zu „Entfruster“ und alles wurde besser. Eine wirklich gute, runde Tour. Unten technisch interessant und schwieriger als man zunächst vermutet. Dazu gesellt sich ein einfacher erster kleiner Henkelüberhang. Es folgt die Schlüsselstelle der Route im senkrechten Wandteil. Hier habe ich meinen Onsight verdaddelt. Um 7+ zu klettern gibts einen ziemlichen Längenzug, ging sich gerade so bei mir aus. Anschließend folgt zum Abschluss ein pumpender Henkel-Sloper-Überhang. Am besten gut ausgeruht reingehen, so dass man den Ring sauber clippen kann. Ein Sturz hier könnte sonst weh tun, da man sich sowohl seitlich als auch von der Tiefe her sehr versetzt zum letzten Ring befindet. Unschön.

Am Ende kletterte ich noch den „Ostwandriss“. Für den Vorstieg genügend mobile Sicherungen mitnehmen, wobei man diese Route nicht klettern muss. Bis zum Rissüberhang ist es relativ einfach und brüchig. Dieser ist dann richtig heftig. Der Ring sitzt sehr komisch aus meiner Sicht, um ihn von unten clippen zu können. Mit klemmen komme ich hier nicht weit. Nachdem ich mir alles angeschaut hatte, fand ich eine sehr bouldrige Lösung mittels über rechten Hook schieben. Interessante Stelle, mehr jedoch auch nicht. Der Weiterweg ab dem Durchgang vom Normalweg ist Genuss und schön.

Ostwandriss 7 rotpunkt (solo-toprope) heftiger Rissüberhang, oben Genuss
** Entfruster 7+ rotpunkt (solo-toprope) abwechslungsreiche, gute Tour
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Steiner Nadel – 2

08.10. 2018, Steiner Nadel aka Krimhildenstein (Süden, unten Baumschatten)

Abermals wunderschönes Herbstklettern. Zum Aufwärmen kletterte ich „Sophies Geburt“. Eine recht athletische Querung an großen Griffen (Henkeln). Durchaus anhaltend, macht Spaß. Anschließend war „Eisfinger“ an der Reihe. Im Onsight fehlte leider die Kraft oben an den Leisten, der Schlüsselstelle der Route. Die Tour ist sehr gut, leider eher kurz. Überwiegend an Löchern geht es recht athletisch und homogen bis zum 3. Ring. Es folgen 4 sehr kleine Leisten an denen man ganz schön drücken muss und schon ist man am Umlenker. Klasse Passage, technisch super Züge!

Da ich heute sehr pünktlich Feierabend machen musste kletterte ich anschließend Altbekanntes – „Harter Kern“ und „Schrei nach Stein“. Viel Kletterspaß bei Herbstsonnenstrahlen. Die Bewertungen passen im Vergleich sehr gut. Die Routen zeigen aus meiner Sicht das Pfalz-Sicherungsdilemma. Man weis ja nie wirklich was kommt, wo mobile Sicherungsmittel gehen und welche potentiellen Stürze man eingeht. Dabei geht es mir nicht um klassische Wege, sondern wie in diesem Fall doch eher um „Sportklettertouren“. „Schrei nach Stein“ hat 4 Ringe und ist bestens gesichert. „Eisfinger“ hat einen Ring weniger und der erste Ring hängt höher. Relativ weit darunter passt ein kleiner 70% Cam. Das ergibt in Summe ein E1 zum ersten Ring (potentieller Plattensturz), also lieber nicht fallen. „Harter Kern“ hat wundersamer Weise keine E-Bewertung. Dabei ist es weit bis zum ersten Ring und ich habe nur eine 50% Sanduhr gesehen. Im weiteren Verlauf steigt man recht weit über den 2. Ring, ein moralischer Ausstieg. Weiter Flug, jedoch recht sicher im Zweifel. Hinzu ist zu erwähnen, dass der Fels hier nicht überall bombenfest ist. Nun kann sich jeder selbst seinen Reim machen und sich fragen ob die Gesundheit im Zweifel es nicht doch wert ist mehr Ringe zu setzen. Was bringt der „Thrill“, der jetzt auch nicht der Hit in der Routen ist, da gibt es noch ganz andere Dinger in der Pfalz, wenn eines Tages wegen Unachtsamkeit oder Griff-/Trittausbruch bspw. der Knöchel (oder mehr) gebrochen ist? Ich brauche das nicht. Die Einstiege kann man hier, wie andernorts häufig möglich, zum Glück per Clipstick entschärfen (vom Band aus).

Neue Routen
* Sophies Geburt 7- onsight (solo-toprope) großgriffige, athl. Querung
* Eisfinger 8- rotpunkt (solo-toprope) athl. Lochkletterei, Leistenfinale
Bekannte Routen
* Harter Kern 7 Waben, Leisten, technische Kletterei, kurz
* Schrei nach Stein 7+ athletisch, überhängend, Crux-Ausstieg, gut