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Kahler Fels – 2

01.08. 2018, Kahler Fels (Westen, freistehend)

Nochmals an den Kahler Fels, um die trockenen Bedingungen für die Reibungs-/Plattentouren auf der linken Felsseite zu nutzen. Das hat super geklappt, beim Abseilen kam das Gewitter. Es muss absolut trocken sein, sonst braucht ihr hier nicht einzusteigen. Sandig und schmutzig ist es ohnehin. Es ist jedoch erträglich und die Routen waren heute trotz des Drecks gut zu klettern. Ausgenommen sind die Ausstiege, daher an den letzten Ringen jeweils abbauen („Solitaire“ geht, Ausstieg über „Katerverschneidung“). Die Wülste sind einfach zu sehr zugedreckt, ohne schrubben geht nix. Die entscheidenden Kletterstellen sind zum Glück alle weiter unten.

Großes Achtung! Die Routen haben E1 bis E2 Angaben. Und das völlig zurecht. „Potentialerweiterung“ ist meines Erachtens überhaupt nicht abzusichern ohne sich den Griff zu verbauen – Toprope! Insgesamt ist die Ring/Placement Situation pfälzisch ok. Die Wege sind daher moralisch genauso fordernd wie von der klettertechnischen Seite her. Die Kletterprobleme hier sind einfach super! Hingehen, machen, sauberhalten. Es gibt richtig viel zu lernen und zu erleben. Wer nicht im Vorstieg mag eben im Toprope (genügend Schlingen einpacken). Man kann südöstlich schnell vom Wandfuss auf den Gipfel laufen. Oben gibt es Bäume und zwei Abseilringe.

Überwiegend gibt es wie zu vermuten Reibung und Leisten. Dazu ein paar Löcher und vereinzeilt Riss sowie Kiesel. Leicht ist keine meiner heutigen Routen, wobei ich die „Katerwand“ als sehr gängig empfand und 6+ dafür auch ok wäre. Viel Abwechslung ist drin und man kann sich gut aufwärmen sowie einstellen auf die folgenden Knaller. „Potentialerweiterung“ ist anhaltend und fordernd bis man über der kleinen Verschneidung steht. Technisch schlicht super – die Absicherung eine Katastrophe. Mit dem „Fallenden Tropfen“ wartet eine große pfälzer Reibungstour (Zitat Kletterführer). Genauso ist es. Gleich zu Beginn die Schlüsselstelle in Form eines sehr harten Einstiegboulders. Die Arme sind dick und trotzdem weiterhin gefordert bis über den 1. Ring. Nun etwas durchatmen auf dem Weg zum 2. Ring. Mit Kreativität und Fingerkraft geht es darüber. Ich musste ganz schön probieren. Der Weiterweg ist leichter jedoch nicht geschenkt. Über dem 3. Ring ist es zu versifft. Abbauen. Nächster Blockbuster: „Solitaire“. Das erste Problem unten über zwei Ringe an Leisten und einem Loch. Das zweite Problem oben am dritten Ring an zunächst einmal nix. Probieren, probieren und nochmals probieren bis es endlich auf die glatte Wand geht. Es folgt ein Gleichgewichtsproblem an Winzleisten und Kieseln – großartig.

Ich probierte noch „Karambolage“ (7+/8-) zu klettern. Die Route hat aber keine Ringe und daher habe ich wohl die Linie nicht getroffen. Was ich geklettert bin war eher 7-/7 und das nur am Anfang. Vielleicht war ich unten 1m zu weit rechts. Keine Ahnung.

Solche Plattenrouten kann ich jedem nur immer wieder ans Herz legen sie nicht beiseite liegen zu lassen. Es lohnt sich für euer klettern und für die Touren selbst (Stichwort Sauberkeit). Vielleicht würden in Zukunft bei mehr Nachfrage mehr Plattenwege auf die „Sanierungsliste“ kommen und so vielleicht der eine oder andere Ring dazukommen, der eigentlich nicht verkehrt wäre.

* Katerwand 7- onsight (solo-toprope) vielseitige Plattentour, Reibung/Riss/Leisten
** Potentialerweit. 7 onsight (solo-toprope) fordernde, technische Plattenpassage, super
** Solitaire 7+ onsight (solo-toprope) geniale Plattenstellen (Ringe), insb. oben
** Fallender Tropfen 7+ rotpunkt (solo-toprope) großer Plattenweg, fordernd, Crux-Einstieg

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