15.6. 2018, Fladensteine – Bundenthaler Turm (Süden, freistehend)
„Ein echtes Testpiece allererster Güte!“ sagt der Kletterführer zur „Götterverschneidung“. Sackharter Kletterhimmel sage ich. Die Schlüsselstelle ist nie und nimmer mehr im 6. Grad – auch für Pfalzverhältnisse.
Es beginnt gemütlich bis zum 2. Ring. Nun wartet direkt die Crux, welche nicht sehr kaltstartfreundlich ist. Kräftig in den überhängenden/abdrängenden Riss und wieder heraus. Krass und geil. Es folgt technisches Stemmen und Spreizen ehe man sich auf den Vorsprung vor dem letzten Ring begibt. Hier lauert der zweite Rissüberhang und fordert nochmals Kraft. Der Restweg zum Gipfel ist Genuss. Den Umlenker laut Kletterführer gibt es nicht mehr. Man muss noch ein kleines, überhängendes Wändchen bewältigen, um eine Umlenköse zu erreichen (oder mit Cams einen Stand bauen). Unschön, vermeidet jedoch wohl die Toprope-Blockierung an Wochenenden. Abgeseilt wird über die Westwand.
Eine große Linie mit Genuss und brettharten Passagen. Diese sind von großgriffiger und kräftiger Natur. Cams sind zur ergänzenden Absicherung nötig. Viele Ringe, Moral braucht es trotzdem. Beeindruckendes Pfalzkino mit Gipfelbelohnung. Das Gipfelbuch befindet sich am Gipfelkreuz.
„Hans guck in die Luft“ steht in Sachen Qualität dem nur wenig nach. Plattiger Zustieg zum 1. Ring (ich glaube man kann hier was legen), ansonsten müssten die Ringe genügen (pfälzische Abstände). Die Schlüsselstelle liegt in der folgenden Wabenwand. Gute Zangenkraft und Fußunterstützung sind von Vorteil. Gerade noch so pfälzisch 7. Anschließend turnt man durch ein überhängendes Henkelparadies. Sehr pumpig aber stets geht es gut weiter bis zum Umlenker.
*** | Götterverschneidung | 6+ | onsight (solo-vorstieg) | Kletterhimmel, sackhart, insg. kräftig |
*** | Hans guck in die Luft | 7 | onsight (solo-toprope) | Waben-Crux und Henkelparadies |