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Schulerturm – 3

20.03. 2020, Schulerturm (Norden, relativ freistehend)

Zurück in der Pfalz und hinein ins „Nostalgische Vergnügen“. Das Austüfteln des Schlüsselzuges in der Linksschleife am 2. Ring dauerte zwar etwas länger, jedoch letztendlich konnte ich die Route noch souverän durchsteigen (in der direkten Variante 8+ bin ich chancenlos). Eine klasse Tour mit einigen weiten, kräftigen Zügen. Durch die Steilheit wird das ganze recht ausdauernd. Vor dem Crux-Move wird es kurz kleingriffig. Die Absicherung ist gut, dass E1 steht für die Platte zum 1. Ring. Relativ einfach und man sollte pfalztypisch halt nicht fallen…

** Nostalg. Vergnügen 8- rotpunkt (solo-toprope) anhaltende, durchaus athletische Kletterei
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Heidenpfeiler – 1

29.3. 2019, Heidenpfeiler (Süden, freistehend)

Besuch beim wohl höchsten Gipfel der Pfalz, dem Heidenpfeiler. Ohne Umschweife hinein in die 3 Seillängen des Klassikers „Himmelsleiter“ (E2!). Ein 60m Seil sollte vom Boden bis zum Umlenker reichen.

Die erste Seillänge liegt im unteren grünen/schmutzigen/sandigen Wandbereich. Alles was man braucht ist jedoch frei. Eine anspruchsvolle klassische Geschichte, meiner Meinung nach sehr lohnend (insgesamt recht fest). Relativ leichten Genuss gibt es in der zweiten, plattigen Seillänge, die Gesteinsqualität nimmt ab. Die dritte Seillänge wäre herausragend (Kletterführer), wäre da nicht der Brösel und Bruch. Das bringt mir deutlich mehr Herzrasen als die herrliche Ausgesetztheit. Ich finde so etwas im Vorstieg grausam. Vom Stand zum 1. Ring nahezu keine Sicherungsmöglichkeit und alles kann mehr oder minder abbrechen, ist rissig und knirscht. Schaut man nach oben hofft man ebenso, dass alle Steinschuppen im Dach verbleiben. Vom Ring aus klettert man nach rechts in eine Verschneidung und anschließend athletisch, kräftig an Henkeln über einen Block. Hier wird es sehr luftig. Die Absicherung erfolgt über einen Camalot 2.0 zwischen Wand und Block. Sehr sandendes Placement und im Zweifel hätte ich Angst, dass dieser Friend letztendlich,falls die Turnübung nicht schon den Block zu Boden befördert, die Absprengung vom Fels bewirkt. Es folgen noch zwei Ringe mit einem Abschlussschnapper, der sehr undankbar für 6+ sein kann. Nahezu alle Griffe die man so hält wirken hohl und nicht vertrauenserweckend.

Also, die Linie selbst, die Höhe, die Abwechslung – top. Das nahezu durchgänge E2 – von mir aus unten noch tragbar, aber in der 3. Seillänge fehlen gerade wegen den Gesteinsverhältnissen mindestens zwei Ringe. Alles andere ist Selbstbetrug, alles kann jederzeit abbrechen. Daher sollte man die 3. Seillänge nur klettern, wenn sich niemand am Wandfuß befindet und der Sicherer links versetzt auf dem Band am Standring („Pfälzer Tango“) steht.

Von „Eiertürle“ und „Pfälzer Tango“ kletterte ich jeweils die zweite Seillänge im festen und sauberen Wandbereich (Felsmitte). Hier geht es klassisch zu – Risse, Platte, Reibung. Kräftige Routeneinstiege und pfälzische Sicherungsabstände. Beide Routen sind durchweg technisch lohnende Klettereien. Den ersten Ring im „Pfälzer Tango“ sollte man vorhängen. Der Einstieg ist undankbar mit einem blinden Längenzug. Zweimal steuerte ich die falsche Tasche an, was den Onsight kostete. Nur eine Delle taugt wirklich als Griff, ist der 1. Ring eingehängt, ist das schwerste der Tour vorbei.

** Himmelsleiter 6+ onsight (solo-toprope) vielseitig, sehr lang, brüchig, E2
* Eiertürle 7- onsight (solo-toprope) pfälzer liegende Platte, Riss, Reibung
* Pfälzer Tango 7 rotpunkt (solo-toprope) pfälzer liegende Platte, Riss, Reibung
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Schulerturm – 2

13.04. 2018, Schulerturm (Süden, freistehend)

Risiko genommen und es hat sich gelohnt. Regen war angesagt und der wartete glücklicherweise bis ich vier Routen absolviert hatte. Meine Devise war schnell hoch, einhängen und quasi pausenlos klettern.

Zum Aufwärmen diente „Mikado“ vom Montag. Nochmals die Crux ungeschaut – ein Brett. Wie schon geschrieben mindestens 8- aus meiner Sicht. Vielleicht gab es mal bessere Fußpositionen aber für meine Körpergröße (Hebel) ist es unglaublich hart beide Füße mittels der Untergriffe hoch zu setzen und dann noch den maximalen Längenzug raus zu hauen. Sackschwer.

Es folgte „Zeitlos“. Wunderschöne Sportklettertour. Zunächst kräftig und ausdauernd. Anschließend technische Platte und zum Abschluss ein gutmütiger Überhang. Der Zustieg zum „Treppenriss“ erfolgt über den guten Einstiegsboulder des Normalwegs. Der Riss ist klasse und anspruchsvoll. Nette Haltekiesel inklusive. Der „Jungmannschaftsweg“ ist ein pfälzisch ultraharter Norm-Sechs-Plusser. Vorsicht zum 1. und 2. Ring, nicht alles ist fest und kann belastet werden. Härtester Zug am 2. Ring, der kostet schon mal richtig Saft. 3. Ring clippen und Gas geben. Es folgen 5 kleingriffige, fordernde und sehr ausdauernde Meter. Auch hier ist nicht alles fest und kann daher nicht bedenkenlos genutzt werden. Zu guter letzt wird noch Kraft für den Ausstieg benötigt, nicht schwer jedoch wenn die Arme wackeln nochmals eine Aufgabe. Eventuell müsste man die Route ein wenig aufräumen, im Vorstieg hätte ich mich nicht wohl gefühlt. Zu vieles ist rissig und nicht mehr stabil.

Als letzte Tour des Tages konnte ich mit „Richards Weg“ eine 7+ onsighten, was nicht alle Tage vorkommt. Die Route ist dafür bestens geeignet. Der Ring befindet sich direkt vor den schweren 4 Metern, man kann alles in Ruhe anschauen und sich einen Plan zurechtlegen. Es gibt genau die Leisten und Tritte welche benötigt werden, nicht mehr und nicht weniger. Wunderbare Blockierzüge inklusive 2er Kreuzer, super Geschichte. Direkt im Anschluss während des Fädelns für das Abseilen begann es zu Schütten.

Die Routen sind gut beringt, trotzdem sind zusätzliche Sicherungen obligatorisch. Wegklettern ist pfalztypisch nötig.

** Treppenriss 6- onsight (solo-toprope) anspruchsvoller, wunderbarer Riss
*** Jungmannschaftsweg 6+ onsight (solo-toprope) bretthart, Ausdauertest, leider nicht fest
** Zeitlos 7- onsight (solo-toprope) athletisch, Platte, Überhang, super
** Richards Weg 7+ onsight (solo-toprope) 4 geniale Leistenmeter, blockieren
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Schulerturm – 1

09.04. 2018, Schulerturm (Süden, freistehend)

Back in Pfalz!

Ich startete die Saison mit der „Talwand“ am Schulerturm. Eine lange, klassische und wunderschöne Top-Tour. Es beginnt bauchig und kräftig an großen Griffen über 4 Ringe. Diese solltet ihr dringlichst finden, sonst schwellen die Arme schneller an als gedacht. Besonders wenn noch wie bei mir die Form fehlt. Anschließend geht es plattig zum Standring. Es folgt eine geniale Rissverschneidung, die an den beiden Ringen oben nochmals richtig anzieht (Querung). Insgesamt durchweg schwerer Genuss.

Danach wollte ich „Rainbow Warrior“ vorsteigen, stellte jedoch im Nachhinein fest, dass es die Route „Mikado“ war. Einmal kein 3. oder 4. Mal geschaut und schon war es passiert. Am 1. Ring lauert die Schlüsselstelle, die ich zunächst technisch bewältigte. Oben raus ist nochmals kräftiges Hinlangen gefragt. Beide Stellen musste ich ausbouldern. Die Tour ist mit 7 angegeben. Aus meiner Sicht völlig daneben. Die Crux ist mindestens 8-. Zusammenhängend konnte ich die Untergriff-Crux heute nicht klettern. Richtig schwer. Je nach Körpergröße und Hebelverhältnisse wohl variierend, unter 170cm fraglich. Ansonsten ist die Route gut, macht Spaß. Erster Clip ist anstrengend.

Ziemlich platt folgte noch „Rainbow Warrior“ im Solo-Toprope. Ein Hammer-Teil, 6+ ist knallhart bewertet. Die Crux ist leider das Clippen des 1. Ringes, davor und danach warten die schwersten Züge. Ziemlich anhaltend bis zum 3. Ring, meine Arme waren dicht. Danach zum Glück weniger kraftraubend.

Alle Touren benötigen zusätzliche mobile Sicherungsmittel. Die ersten Ringe hängen jeweils ziemlich hoch, der Weg dorthin ist nicht geschenkt. Ich empfehle dringend einen Clipstick zu verwenden, besonders wenn ihr nicht ordentlich über den Schwierigkeiten steht. Unaufgewärmte Arme, ein technischer Fehler oder ein Griff-/Trittausbruch und schon gäbe es einen ordentlichen Abflug. Meines Erachtens ist es das nicht wert. Sicherheit geht vor, besonders wenn diese in den Einstiegen sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Einmal „Pech“ und schon ist die Saison oder mehr vorbei. Ohne mich.

*** Talwand 6+ onsight (solo-vorstieg) lang, klassisch, wunderschön
** Rainbow Warrior 6+ onsight (solo-toprope) anhaltend schwer, Clip-Crux 1. Ring
* Mikado 8- offen harte Längencrux