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Geiersteine – 11

21.09. 2018, Luger Geiersteine (Süden-Westen, freistehend)

Aufgrund einer Straßensperrung bin ich dann doch wieder zu den Geiersteinen abgebogen, obwohl ich heute eigentlich einen anderen Fels ausgewählt hatte. So wurde es am Ende eine Kletterwoche mit sehr vielen Überhängen….die Lust auf eine lange, senkrechte Route wächst und wächst.

In der ringfreien „Rampenverschneidung“ gilt es entschlossen vom Boden wegzuklettern. Unorthodox mit hohen Beinen im Riss geht es ganz gut durch diesen leicht brüchigen E1 Teil. Eventuell ein Crashpad mitnehmen. Der anschließende Verschneidungsteil ist sehr schön und Genuss pur. „Quicky“ ist in vielerlei Hinsicht heftig. Zunächst wäre da der E2 Beginn. Ein toller kleiner Dachboulder mit schwererem Clip an nicht vertrauenserweckenden Griffen. Unbedingt per Clipstick vorhängen, wem seine Gesundheit lieb ist. Zwischen den beiden Ringen extrem schwer, mit 8- hat das aus meiner Sicht nix zu tun. Ich bekam kaum einen Zug gebacken. Allein die 2-3 Züge über dem 2. Ring verdienen schon 8-. Ein typischer Pfalzpatient. Unsanierte alte Ringe, gefährlich zum ersten Ring (Clipstick ist nicht en vogue) und die Bewertung passt nicht weil es daher keiner klettert. Dabei wäre die Route sicherlich durchaus lohnend. Seit neuestem gibt es einen Umlenker über der „Rampenverschneidung“ der sich gut zum Umlenken für „Quicky“ eignet. Wenn mal jemand reinschauen möchte -> Schlingen zum Verlängern einpacken.

So wurde zügig „Auf ein Neues“ mein tagesaktueller Fokus. Abermals ein überhängender, athletischer E1 Einstieg, also ist vorclippen nicht verkehrt. Direkt am 1. Ring lauert die Schlüsselstelle. Von einer Doppelleiste mit rechts in ein Loch ziehen. Geht auch wenn man wie ich unkonzentriert ist mit links, dann jedoch mit würgen und hochwackeln. Danach folgt schöne, technische Wandkletterei. Vor dem letzten Ring passt noch ein Friend. Der Übergang hier aus der kleinen Verschneidung in die Wülste-Wand löst sich erst gut auf, wenn man die richtigen Griffe gefunden hat und hoch antritt. Fand ich durchaus etwas tricky.

* Rampenverschneidung 6+ onsight (solo-toprope) kräftiger E1 Einstieg, Verschn.-Genuss
* Auf ein Neues 7+ rotpunkt (solo-toprope) athletischer Beginn, techn. Wandkletterei
Quicky 8- wohl eher 8+?, heftig…
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Geiersteine – 10

12.09. 2018, Geierturm (Süden-Westen, freistehend)

Jubiläum an den Luger Geiersteinen. Zum zehnten Mal bin ich hier zu Besuch. Zunächst hängte ich mir „Ratzeputz“ ein und konnte die Route zu meiner Überraschung direkt im Onsight klettern. Hilfreich war dabei, dass die Tour keinen Längen- bzw. KO-Zug beinhaltet. Also festklammern wo es schwerer wird und einfach nicht loslassen, Füße hoch und weiter. Das hat heute wunderbar geklappt. Die Bewertung passt, am Ende des Tages konnte ich die untere Crux nicht mehr am Stück klettern. Die Absicherung der Route ist sehr gut.

Unten etwas sandig, aber alles im Rahmen. Weite Züge an größeren Löchern und Dellen. So geht es in die kleingriffige erste Schlüsselstelle. Festkrallen, Füße gut setzen und dann passt das (man kann 8- dafür durchaus geben). Es folgen einfachere Meter an großen Waben und Auflegern bis unter den kleinen Überhang. Guter Rastpunkt und hinein in die zweite Schlüsselstelle. An ganz ordentlichen Griffen sich hocharbeiten und letztendlich hinaufdrücken. Eine wunderbare, anhaltende und sehr vielseitig Tour.

Anschließend ging es ab in den „Sonnenweg“. Ein Traum. Hingehen und machen! Ein pfälzer Norm-7er. Pumpig und technisch anspruchsvoll. Richtig schwer am schmalen Riss etwa in der Mitte der Wand, vor allem wenn wie heute bei mir die Arme zulaufen. Sehr glücklich kam ich durch diese Passage. Im unteren Teil herrliche Züge an größeren Griffen.

*** Sonnenweg 7 onsight (solo-toprope) Traumtour, pumpig, technischer Anspruch
** Ratzeputz 7+/8- onsight (solo-toprope) anhaltend, vielseitig, kein „KO-Zug“
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Geiersteine – 9

31.08. 2018, Luger Geiersteine (Süden-Westen, freistehend)

„Kein Anfang vom Ende“ stand nun doch schneller wieder auf meiner Agenda als gedacht. Ich konnte mich noch relativ gut an die für mich passenden Züge erinnern und die Route klappte direkt im 1. Versuch. Die Bewertung von 7+ kommt gerade noch so hin. Sehr ausdauernd an tollen Wabengriffen und Löchern. Trifft man die „falschen“ Löcher machen die Arme schneller Dienstschluss als man denken kann. Aufpassen muss man ein wenig bei den Clips. Für den ersten Ring strecken (ggf. steife Exxe) und den 2. Ring nur clippen, wenn man sich wirklich sicher fühlt.

Zum Aufwärmen kletterte ich die 2. Seillänge von „Geierwally“. Relativ klassisch geht es bis zum 4. Ring. Dabei klettert man zunächst rechts um die Kante (2 Ringe) und dann wieder zurück auf die Wand. Nun wartet die Schlüsselstelle. Athletisch und kräftig über den kleinen Überhang. Dabei schwer zu lesen, da die Griffe von unten nicht zu erkennen sind. Meine Lösung zieht vom Ring nach links hoch. Es folgt die Unverschämtheit des Tages. Ein sehr langer Runout durch teils brüchiges Gelände ohne Sicherungsmöglichkeit. Weder beim Klettern noch beim Abseilen hab ich ein vernünftiges Placement entdeckt. Was soll das? Wieso sitzt hier nirgends ein Ring? Von daher Hände weg, wem seine Gesundheit lieb ist.

Gleiches gilt für den Weg zum jeweils 1. Ring von „Geierweg“ und „Das tapfere Schneiderlein“. Unverschämtheit zum Zweiten! Brüchiges, sandiges Gestein mit mehr als fragwürdigen Placements. Ich bin zwar kein mal gestürzt, aber Tritte und Griffe sind mir mehrmals teils abgebrochen. Also manchmal geht die Ringverweigerung in der Pfalz schlicht zu weit. Heute gab es dafür allerbeste Beispiele.

Ab dem 1. Ring ist der Geierweg (1. SL) gut. Zunächst eine eher kräftige Querung nach links, anschließend wieder zurück zum Riss. Diese Passage konnte ich nicht komplett klettern, da ich keine vernünftige Seilführung des Topropes erreichen konnte (Querung zu weit). Der Riss stellt ebenfalls ein gutes Problem dar. Danach ist die 1. Seillänge zu Ende.

Direkt nach dem 1. Ring lauert die Schlüsselstelle von „Das tapfere Schneiderlein“. Harter, weiter Leistenzug in eine gute Leiste – diesen konnte ich nicht bewerkstelligen. Nun weiter in ein 2-Finger-Loch mit links und ein fordernder Aufsteher zum Band hin – das war machbar. Nun entweder über den Riss zum Standring des „Geierweges“ oder nach rechts in ein Hangelband (Cam). Dort wartet ein spannender technischer Aufrichter zu einem Ring. Anschließend über eine kurze Platte zum Standring. Von hier aus geht es im Dach weiter über einen Ring zum Abseilring. Große Griffe, leider nicht ganz fest – dafür bestens gesichert und ziemlich geradlinig.

Zusammenfassung. „Kein Anfang vom Ende“ ist sehr zu empfehlen (E1). Von den anderen Routen kann ich nur abraten bis hoffentlich weitere Ringe dazukommen….

Geierweg 7 gefährlich zum 1. Ring, Querung+Riss gut
Geierwally 2. SL 7 onsight (solo-toprope) gute Crux 4. Ring, gefährlicher Runout
** Kein Anfang vom Ende 7+ rotpunkt (solo-toprope) ausdauernde Wabenkletterei, moralisch
Das tapf. Schneiderlein 8 gefährlich zum 1. Ring, gute Crux
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Geiersteine – 8

25.07. 2018, Luger Geiersteine (Süden-Westen, freistehend)

Zum Glück ist die B10 Sperrung bei Birkweiler bald vorbei. Der Umweg kostet mich leider wichtige Zeit und schränkt die Ziel- sowie Routenauswahl deutlich ein. Somit ging es erneut an die Geiersteine. Die Wand liegt zwar bis mittags im Schatten, aber Schwüle und Hitze schlugen trotzdem zu.

Zunächst ging es per „Normalweg“ auf den Geierkopf. Ein Spaziergang über das gesamte Felsband mit einer Abschlussklettereinlage. Diese ist stufig und sehr leicht. Ein sehr schöner Gipfelweg. So konnte ich mir das Seil für den „Julius-Schantz-Gedächtnisweg“ einhängen. Ein vergessener Pfalz-Klassiker. An sich ist die Route richtig gut, hätte 2-Sterne Potential. Wären da nicht die Felsqualität und die Absicherung. Gehen wir einmal von unten nach oben durch. Zu Beginn ein netter Riss. Es folgt eine technische Platte mit abdrängender Verschneidung. Tolle Kletterei, leider kann man die Füße nicht überall hinstellen, da es ordentlich bröselt. So wird es schwerer als nötig, aber alles ist noch im Rahmen und wird durch zwei Ringe bestens gesichert. Nun ein überhängender, seitlich verlaufender Riss. Hier hört der Spaß auf. Es sandet und quasi bei allem was man anfasst schwingt das Gefühl des Abbrechens mit. Die Stelle ist schwer und ausdauernd, am Rissbeginn geht bequem ein Cam 3.0 zu legen. Im Riss je nach Mut unter diesen Umständen ein/zwei Cam 4.0 unter Anstrengung. Also ich hatte selbst am fixierten Toprope ein mulmiges Gefühl beim klettern, weil völlig unklar war, ob ich rausschwinge oder nicht. Man ist nicht selbst Herr der Lage. Die Stelle an sich ist super. Am 3. Ring sollte man Stand machen und nachholen. Insbesondere die großen Friends wieder abholen. Diese sind nützlich für die ordentliche, klassische Kletterei bis zum 4. Ring (noch ok, jedoch rostig und angekackt). Sinnvollerweise macht man hier Schluss und seilt ab. Dabei ist klettertechnisch der direkte Ausstieg eine feine Sache. Die Absicherung ist jedoch nicht ohne, zudem wird es moosig und flechtig. An der Kante wackelt ein größerer Block, lieber nicht draufstellen. Hat man den Baum erreicht und beschlingt kann nix mehr schief gehen.

Tja, also das war schon eine lehrreiche Erfahrung. Eine große Felsfahrt. Im Vorstieg möchte ich diese Route jedoch keinem empfehlen (insbesondere wegen dem überhängenden Seitriss). Das wird mehr Kampf und Krampf als Kletterfreude. Wer schon alles gemacht hat, findet vielleicht eine Herausforderung. Das E1/E2 hat sich die Route verdient, rundherum anspruchsvoll.

So wird die Tour mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Vielleicht wäre eine Sanierung sinnvoll. Sehr brüchigen Fels abklopfen (mir allein sind drei mal kleine Steine nach unten gefallen) und mehr Ringe setzen. Wer legt schon gerne Cams, wenn man den Griffen nicht vertraut? Dann entstände ein 35m+ Weg mit tollen Passagen.

Mein Hauptziel war eigentlich „Kein Anfang vom Ende“. Da ging heute mal garnix….ich hoffe, ich hatte einfach keinen guten Tag und es war vielleicht zu warm. Nach heute könnte ich nicht glauben, dass die Route 7+ sein soll. Ich werde sicher irgendwann wiederkommen.

** Normalweg 1 onsight Spaziergang, lockeres „Abschlussklettern“
Julius-Schantz-Ged. 7- onsight (solo-toprope) Route klasse, Fels…..
** Kein Anfang vom Ende 7+ offen ausdauernde Wabenkletterei, moralisch
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Geiersteine – 7

13.07. 2018, Luger Geiersteine (Süden-Westen, freistehend)

Aus Zeitgründen direkt wieder an den Geierstein. Seil einhängen und los geht es!

Zunächst der „Südwandriss“. Was ein Riss-Überhang! Man klettert jedoch nicht den Riss, sondern an Henkeln rechts daneben. Sehr überhängend, den 6ten Grad halte ich für fragwürdig. Muss man einmal gemacht haben. Der Überhang ist mit Ringen gut gesichert. Im unteren Teil braucht es große Cams und im oberen Teil (einfacher Kamin) ist man einige Meter free solo unterwegs. Dafür ist es oben fest und wirklich nicht schwer, darunter sandig und teils brüchig. Im Überhang kann man nicht mehr überall hintreten wo man gerne möchte, der Sicherer sollte einen Helm tragen.

„Mauersegler“ ist eine anhaltende Löcherkletterei, die ebenfalls von der technischen Seite her nicht trivial ist – sonst werden die Züge zu schwer und der Akku ist schneller leer als man das gerne hätte. Nach dem dritten Ring geht es ziemlich weit nach rechts rüber. Steht man unter dem vierten Ring sollte man versuchen diesen mittels mittlerweile abgewetzten Leisten und einer steifen Exxe einzuhängen. Es gibt hier ein perfektes Loch für einen ergänzenden Cam, der den Clip absichert. Oder man klettert die Route weiter und clippt später auf Hüfthöhe. Wäre dann im Zweifel ein Pendelsturz, jedoch mit ordentlicher Absicherung (Cam + dritter Ring). Anschließend wartet noch ein kleiner Überhang mit einem weiten Zug und hohem Antreten. Glücklicherweise lässt es sich davor gut ausruhen. Insgesamt sandet es ziemlich, Pfalzkletterer kennen diesen Umstand und werden sich weniger stören als Besucher oder Neulinge. Die Absicherung mit 1-2 ergänzenden Cams ist gut.

Im Gegensatz zu „Mauersegler“ ist „Herzkammerflimmern“ im Prinzip Onsight-freundlicher, da es bis auf die Schlüsselstelle relativ geradeaus geht. Dafür sind die Ringabstände größer und die technische Crux zwischen 1. und 2. Ring wird durch große Cams gesichert (quasi on gear). Insgesamt meiner Meinung nach moralischer, ebenso der Abschlussüberhang. Nach der Schlüsselstelle folgt technische Kletterei an Leisten ehe man unter den Abschlussüberhang quert. Das Überwinden der kleinen Wulst davor ist anspruchsvoller als man denkt. Nun gut erholen! Der Abschlussüberhang ist richtig pumpig und wirklich große Griffe gibt es nicht, die Power muss reichen, bis man über die Kante ist.

Beide Touren gelangen mir im jeweils zweiten Versuch, beide Male recht knapp. Sie kosten viel Kraft sowie Aufwand und sind deutlich von sportlicherer Natur als andere Vertreter. Starke Teile!

*** Südwandriss 6+ onsight (solo-toprope) Hammer Rissüberhang, steile Henkelgeschichte
** Herzkammerfl. 7+ rotpunkt (solo-toprope) technisch, anhaltend, Abschlussüberhang
** Mauersegler 7+ rotpunkt (solo-toprope) anhaltende Löcherkletterei, etwas sandend