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Luger Friedrich – 5/6

24.05./27.05. 2019, Luger Friedrich (Süd-Ostwand / freistehend)

Nachdem es in den letzten Klettertagen super lief und ich mit meinen Fingern sagen wir mal „zurechtkomme“, warum nicht einmal wieder einen 8er probieren? Bestellung aufgegeben, ab zum Luger Friedrich und rein in „A la Carte“ (1. Seillänge, etwa 30m).

Am Freitag war ausbouldern bis zum „Pudding-Arme-Stadium“ angesagt und heute folgten dann die Durchstiegsversuche. Zweimal wehrte sich der Schlüsselzug erfolgreich, jedoch nach weiterer Feinjustierung und Einübung der genauen Bewegung, konnte ich die Route im dritten Versuch durchsteigen! Der Hammer!
Die Tour ist grandios. Technisch homogen und durchweg anspruchsvoll. Nahezu an jedem Ring (Exxen reichen, pfälzische Abstände) muss man sein Köpfchen bemühen, wenn man nicht über den Dingen steht. Unten athletische, weite Züge an Leisten und Löchern (Sportklettern, 2 Ringe). Über weitere 2 Ringe plattige Reibungskletterei zum 5. Ring = No-Hand-Rest. Gut ausruhen ist angesagt. Fußtechnik und Fingerkraft regeln den Weg zum 6. Ring (schwerer Clip). Es ist kleingriffig (senkrecht) und so bleibt es ebenfalls in der nun folgenden Crux. Kleiner Schlenker nach links und ein weiter Schnapper an wirklich schlechten Griffen. Es hilft nur zügig durch und den Körper für die nötige Länge voll an die Wand bringen (größenabhängig). Konzentriert bleiben und sauber zum nächsten Ring schieben (ein weiterer No-Hand-Rest wenn man gut steht). Nun gibt es als i-Tüpfelchen einen kleinen Balanceakt an Kieseln inkl. eines Kieselaufstehers bis zum Band in der Wand. Der Überhang (R) zum abschliessenden Standring ist die leichteste Passage der Route. Das Kletterherz kann kaum mehr verlangen, enorm abwechslungsreich. Dabei ist von unten bis oben Klettern gefragt und es ist einfach schön.

Anschließend kletterte ich noch „Cafe Größenwahn“ direkt nebenan. Leider war die Tour sehr schmutzig und benötigte etwas Bürsteneinsatz. Aber auch in besseren Zustand wäre ein Onsight nicht erfolgreich gewesen. Gerade die Crux ist nicht offensichtlich und sehr größenabhängig. Man steigt über eine Verschneidung in die Route ein. Richtig los geht es danach beim Übergang in die technische Wand. Es gibt einige Griffe aber nur wenig taugt wirklich, um über den kleinen Absatz zu kommen. Über Löcher und Leisten schiebt man sich quasi empor bis zum 5. Ring. Hier lauert die Crux. Ich komme leider nicht stehend an die rettende Leiste (die man überhaupt erstmal identifizieren muss). Man hält mit links quasi eine winzige 1-Finger-Delle mit „Daumen-Seitschuppe“ und muss zum Ziel hochfedern. Tricky. Insgesamt eine feine, technische Tour.

** Cafe Größenwahn 7+ rotpunkt (solo-toprope) feine, techn. Wandkletterei, dyn. Längencrux
*** A la Carte 8 rotpunkt (solo-toprope) durchweg allerbeste Kletterei, vielseitig (1.SL)
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Dimfels – 1

1.4. 2019, Dimfels aka Hoher Kopf (Osten, schattig)

Die heutigen Touren am Dimfels (Hoher Kopf) sind fest, im Prinzip gut gesichert/abzusichern und betonen eher die technische Seite. Man klettert überwiegend an Löchern, Leisten und Seitgriffen.

„Juwel“ konnte ich mit viel Glück im Onsight klettern. Eine gewisse Körpergröße ist für die teils weiten Züge hilfreich. Leistenbetontes klettern, jedoch die Fuß- sowie Körperposition entscheidet über Erfolg bzw. Niederlage. Sehr gute techische Passagen und Züge.

In der „Delikatesse“ wird es athletischer. Der feste, untere Wandteil drängt ab, fordert und macht viel Spaß. Die Schlüsselstelle wartet am 3. Ring und obenraus gibt es Reibung. Findet man nicht die stabile Körperposition am 1. Ring, ist dieser schwer zu clippen (evtl. vorhängen). Momentan hängt zwischen 2. und 3. Ring einen feste Schlinge. Laut Kletterführer kann man diese Schlinge oder einen Friend nutzen – ich würde keiner Möglichkeit 100% vertrauen, mir fehlt hier ein Ring (zu brüchig, Risse im Gestein).

Die Crux musste ich zunächst putzen, hier ist der Übergang von der festen Wand in den Reibungsteil. Es wird keimig und dreckig. Klettert man etwa einen halben Meter links vom Ring über Seitgriff, Sloper und Lettenloch ist das meiner Meinung nach wie im Kletterführer erwähnt 8- (nicht bis zum Baum). Direkt über den Ring bzw. leichte rechts Tendenz ist wohl 8+. Dafür sollte es eine lange Periode trocken sein, damit das Keimige richtig weggeputzt werden kann (gilt ebenso für die Route „Examinator“, war heute nicht kletterbar). Für die restlichen Meter bis zum Umlenker stellt die Verschmutzung kein Problem dar, da es relativ einfach ist.

Tolle Routen, toller Klettertag. Nur der eisige Nord-Ost Wind hätte nicht sein müssen.

** Juwel 7+ onsight (solo-toprope) technisch feine Tour, weite Züge, leistenbetont
** Delikatesse 8- rotpunkt (solo-toprope) vielseitige, abdrängende Wandkletterei
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Geiersteine – 13

18.02. 2019, Luger Geiersteine (Süden, freistehend)

Saisonstart in der Pfalz. Aufgrund der Fingerproblematik habe ich mich für zwei Klassiker an den Luger Geiersteinen entschieden. In den älteren Beiträgen gibt es bereits die Infos zu den Routen.
Beide Touren konnte ich unerwartet recht problemlos durchsteigen.

Anders sah es in der 2. Seillänge von „Geierwally“ aus. Dort geht es an der Schlüsselstelle athletisch eher in Richtung 7+/8- und im Finger gibt es einen Punkt von jetzt auf gleich wo der Schmerz einsetzt und nichts mehr geht.
Also technisch drüber und über die „Gebetsmeter“ zum Ausstieg. Zitat aus dem letzten Beitrag:

„Es folgt die Unverschämtheit des Tages. Ein sehr langer Runout durch teils brüchiges Gelände ohne Sicherungsmöglichkeit. Weder beim Klettern noch beim Abseilen hab ich ein vernünftiges Placement entdeckt. Was soll das? Wieso sitzt hier nirgends ein Ring? Von daher Hände weg, wem seine Gesundheit lieb ist.“

Luger-Tor-Weg / Geierwally

Bekannte Routen
*** Luger-Tor-Weg 7- Löcher, Waben, ausdauernd, vom Feinsten
*** Geierwally 7 komplette, vielseitige Top-Tour
Geierwally 2. SL 7 gute Crux 4. Ring, gefährlicher Runout!
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Rötzensteinpfeiler – 2

14.11. 2018, Rötzensteinpfeiler (Süden, freistehend)

Direkt wieder an den Rötze und meine Damen und Herren – was ein geiler Tag! Morgenstimmung vom Besten, Wetter vom Besten und der „Leberknödel“ schlichtweg eine Traumtour. Im unteren Teil klettert man sportlich an Löchern. Die Schlüsselstelle befindet sich zwischen dem 2. und 3. Ring. Kein Einzelzug sondern ein paar fordernde Züge und die Kraft muss reichen bis zum großen Loch neben dem 3. Ring. Der mittlere Teil ist relativ leicht, jedoch unübersichtlich und nicht trivial. Man muss schon klettern. Am 6. Ring folgt nochmals ein schwerer Zug, anschließend geht es direkt in den quer ansteigenden Riss (selbst abzusichern). Nochmals sind Technik und Kraft gefordert. Obenraus großgriffig, der Ausstieg ist mit den richtigen Griffen gut machbar. Eine lange Route die durchweg gutes Klettern verlangt. Klasse! Die Ringabstände sind pfälzisch, Cams werden benötigt. Aufgrund des Verlaufs der Linie könnte ein Abbauen recht schwierig werden, ein guter Nachsteiger ist empfehlenswert.

Wer gerne schon ordentlich angepumpt in die Crux gehen möchte, dem wird mit der Einstiegsvariante „Sauerkraut“ geholfen. Technisch und athletisch fordernd an Seitgriffen und Löchern. Kurz und gut. Den Ring vorzuhängen ist sicherlich nicht verkehrt.

* Sauerkraut 7 onsight (solo-toprope) technisch, athletisch, fordernd
*** Leberknödel 8- rotpunkt (solo-toprope) Sportlöcher und Klassik, Traumtour