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Teufelsstein – 5

Teufelsstein (Sektoren Teufelsmauer/Pferdefuß), 29.06. 2018

Wieder einmal zurück am Teufelssteinmassiv im Erzgebirge. Abermals kletterte ich sehr schöne, die Technik betonende Routen. Charakteristisch sind viele Reibungstritte und Seitgriffe/-henkel. Dazu ein paar Aufleger, Untergriffe und Zangen. Die Bewertung der Touren ist stimmig. Harte oder längenabhängige Züge gibt es kaum. Man muss sich so halten können, um das jeweilige eher technische Problem sauber lösen zu können.

Die beiden 6er von heute sind durchweg schöne Klettereien. Im „Naturlehrpfad“ habe ich mich ein wenig verklettert und war im „Zurückweg“ unkonzentriert. Die Stelle ist schwer zu lesen und nicht leicht für 6 – falls ich nichts übersehen habe. „Ronny in Zeitnot“ konzentriert seine Schwierigkeit auf die Mitte. Insgesamt eine verschneidungsartige Geschichte mit netter Piaz-Sequenz. „Büropfoten“ zieht zum Dachring hin an. Hier muss man sich mal etwas strecken, gut stehen und es wird ein wenig athletisch. „Hei door nei“ ist lang und einfach wunderbar von unten bis oben zu klettern.

Zum Abschluss gelang mir noch direkt „Headicke“. Unten schon nicht schlecht, richtig gut wird es jedoch erst ab dem Dach. Eine super technische Sache. Auf Reibung stehen und an Seitgriffen gegen die offene Tür arbeiten. Herrliches Klettern. Eher Ausdauercharakter, man muss seinen Körper und die Füße in der Bahn halten.

* Putzteufel 6 onsight (solo-toprope) sehr technische, schöne Kletterei
* Naturlehrpfad 6 rotpunkt (solo-toprope) unten unübersichtlich und schwer, gut
* Ronny in Zeitnot 7- onsight (solo-toprope) verschneidungsartige Tour, nicht homogen
* Büropfoten 7- onsight (solo-toprope) oben richtig gut und anstrengend
* Hei door nei 7- onsight (solo-toprope) durchgehend wunderbares Klettern, technisch
** Headicke 7+ onsight (solo-toprope) super Sache, herrliches Dach, technisch betont
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Greifensteine – 3/5

Über 20 Monate liegt mein letzter Besuch an den Greifensteinen zurück. Viel zu lange!
Informationen zu diesem Klettergebiet gibt es in meinem ersten Beitrag zu finden.

Am 27.4. war es etwa 20 Grad und sonnig, durch das Magnesiaverbot war mein Solo-Vorstieg der „Südwand“ ein wahres Abenteuer. Im Einstiegsriss hielten die Hände zunächst überhaupt nicht. Länger als 5 Sekunden konnte ich nie einen Griff halten ohne zu schwitzen und gegen das Abrutschen zu kämpfen. Also kletterte ich diesen zunächst technisch mit Hilfe von Cams, schaute mir alles in Ruhe an und ließ mich nochmals ab. Ich trocknete die Hände und kletterte den Riss zügig durch, knapp und rutschig war es trotzdem. Es schließt sich eine einfache Passage an, ehe nach dem einzigen Ring in der Tour die geniale, sehr luftige Schlüsselstelle folgt. Feines, sehr technisches Leistenklettern mit einer anschließenden Dachunterquerung. Wirklich super. Hier musste ich meine Finger einmal bepudern, denn sonst ist die Stelle einfach nicht zu klettern an einem schönen Frühlingstag. Die speckigen, schmierigen Leisten lassen dann ein Halten ohne Magnesia nicht zu. Mir gelang dieser Part der Route und nach einem typischen Ausstieg war ich glücklich auf dem Gipfel des Kreuzfelsens. Im Toprope sprang ich danach noch in den Routen „Westriss“ und „Toter Riss“ rum, kein Magnesia hieß keine Chance die Touren am Stück zu klettern. Mal ganz zu Schweigen von einem potentiellen Vorstieg mit Sicherungen legen – unmöglich.

Ich verstehe es einfach nicht, dieses Magnesiaverbot der ewig Gestrigen und Egoisten. Es dient schlichtweg nur dazu, „Fremde“ vom „eigenen Fels“ abzuhalten und insbesondere bei schönem Wetter den Spaß zu verderben. Sie entscheiden, dass der Fels keine Magnesiaspuren haben darf (darf ich dann entscheiden das Straßen nur noch naturbelassene Feldwege sein dürfen und kein Auto 60PS überschreiten darf, das Fahren von Auto/Motorrad aus Spaßgründen ist zu verbieten, darüberhinaus darf es keine touristischen Veränderungen an Stränden oder in den Bergen geben). Ausserdem wird außer Acht gelassen wie schmierig und speckig mittlerweile einige Wege sind allein durch den Handschweiß, dass ist ein ums andere Mal ebenfalls keine Freude mehr. Mit Magnesia wäre alles mit Freude und nahezu wetterunabhängig zu klettern. Man hätte das Gefühl selbst über einen Zug zu entscheiden und nicht Lotto zu spielen, ob die Hand flutscht oder nicht.

Zum Glück gab es am 1.5. circa 10 Grad, Wolken und einen kühlen Wind, so dass ich die Routen im Toprope nochmals begangen habe. Das Seil hoch bekam ich über den „Alten Weg“. Eine feine, klassische Kletterei, die vor allem mit Homogenität besticht. Einziger Wermutstropfen sind einige speckige Schweißgriffe, die jedoch nicht stören. Nicht alles ist fest, bisserl aufpassen. Der „Tote Riss“ hat zwei schwere Stellen, den Einstieg und insbesondere den schmalen Riss direkt am einzigen Ring. Hart, sowohl von der Technik als auch von der Kraft her sehr fordernd. Selbst bei dem heutigen Wetter stelle ich mir einen Onsight-Vorstieg mit Sicherungen legen äußerst unangenehm ohne Magnesia vor. Was soll das bitteschön, nur noch bei 2°C klettern? Gilt wohl insbesondere für die schweren Touren hier -> und es gibt geputzte Magnesiaspuren. Ich kann das gut nachvollziehen. Mit welchem Recht wird einem Großteil der Kletterer quasi verboten hier Spaß an den wunderschönen Touren zu haben, ggf. sich in höheren Schwierigkeiten zu versuchen? Und das ziemlich grundlos.

Es folgte der Westriss, der deutlich weniger anstrengend ist. Schön und gut. Abschließend kletterte ich nochmals die Südwand für den Genuss. Einfach wunderbar diese Route. Bei den windigen, schattigen 10 Grad gut zu bewältigen, zu lange sollte man jedoch trotzdem nicht an den Leisten verweilen.

Den 29.4. (Sonne, über 25 Grad) verbrachte ich mit meiner Frau an den Greifensteinen. Wir kletterten den wunderschönen „Birkenriss“ sowie das einmalige „Schneiderloch„. Dabei arbeitet man sich durch einen Felsspalt der zunächst nicht so aussieht, als ob man da durch passt. Was nicht passt wird passend gemacht und so wurschtelt man sich irgendwie durch. Welch ein Erlebnis. Alles was Platz nimmt (Helm, Rucksack, Friends, Exxen) kann hochgelegt werden, wenn man sich im Loch befindet. (den irrwitzigen Versuch eine 6- zu klettern gab ich nach wenigen Metern auf)

So ein geniales Klettergebiet und dann dieses egoistische Magnesiaverbot. Ich bin da ehrlich, ich empfinde das als eine Schande. Eine Strafe ein Verbot, ohne ein Verbrechen dafür begangen zu haben. Wer bestraft denn seine Kinder (die nächste Generation) und macht ihnen ihr Hobby madig?

Kreuzfelsen, 27.4./01.05. 2019

** Alter Weg II (2) onsight (s-v) klassische, homogene Kletterei, fein
* Westriss VIIa (6-) rotpunkt (s-t) glatter, breiterer Riss, gut
** Toter Riss VIIa (6-) rotpunkt (s-t) schwerer Einstieg und Riss, klasse
*** Südwand VIIc (6+) rotpunkt (s-v) techn. Riss, fordernde Leistenwand

Stülpnerwand, 29.4. 2018

** Birkenriss IV (4) onsight technische, wunderschöne Risskletterei

Turnerfelsen, 29.4. 2018

*** Schneiderloch II (2) onsight geniales Erlebnisloch, Stemmkamin, top
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Teufelsstein – 4

Teufelsstein (Sektor Steinbachturm), 25.08. 2017

Abschluss meiner diesjährigen Erzgebirgstour. Leider reichte es nicht mehr um „Plattenrutscher“ (8-) zu durchsteigen. Der eine oder andere Tag Kletterpause wäre wohl nötig gewesen, um genügend Körner über das Dächlein parat zu haben. So blieb es beim Ausbouldern dieser herrlichen Route. Unten lauern Platten-Bewegungsprobleme und oben das kräftige Dächlein. Ich musste viel putzen, jedoch waren immer noch manche Griffe schlotzig. Wird wohl leider nicht so oft geklettert, schade. Vielleicht bin ich das Dach zu umständlich geklettert, jedoch war der mittige Riss nicht wirklich benutzbar. Dann wäre noch viel mehr Putz- und Trockenarbeit nötig gewesen.

Den passenden Abschluss absolvierte ich mit „Harz Baby“ (6+). Genussklettern an viele Riss-Griffen und Leisten. Top. Wunderschön war es im Erzgebirge, nun wartet wieder die Pfalz und der Odenwald.

*** Harz Baby 6+ onsight (solo-toprope) Top-Tour mit vielen Riss-Griffen
** Plattenrutscher 8- offen (solo-toprope) technische Platte, kräftiger Überhang
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Teufelsstein – 2/3

Teufelsstein (Sektor Steinbachturm), 22.08./23.08. 2017

Nach meinen erneuten Besuchen am Teufelsstein steht fest – es ist ein Top-Spot. Klasse Routen bin ich geklettert, die meisten davon wunderbar lang. Überwiegend sind technische Aspekte gefragt, jedoch auch die Kraft. Die Touren schlauchen, ohne enorm pumpig zu sein, irgendwann geht einfach nix mehr. Hochmogeln/-stehen ist nicht drin.

Insgesamt gibt es äußerst viel Abwechslung und nahezu jeder sollte fündig werden. Hingehen und Spaß haben. Der Fels sollte wirklich richtig trocken sein, sonst wird es unschön.

Am Dienstag kletterte ich „Manic Depression“ und „Voll die Kante“. Die Beschreibungen in der Tabelle sind ziemlich treffend und dazu gibt es ja auch die Videos. Heute begann ich direkt mit dem „Pfeilerwegsche“. Durchgehend sehr gute, technische Wandkletterei. Oft hilft hoch antreten und anziehen. Richtig gut. Es folgte „Kreuz der Jungfrau“. Eine geniale 6+. Kraftvolles, abwechslungsreiches Klettern vom allerfeinsten. Fordert den kompletten Kletterer. Gediegener geht es in „Spalte der Jungfrau“ zu. Piaz-Riss-Genusskletterei wie gemalt. Abschließend tropfte ich beim Onsight im „Teufelsriss“ ab, Akku leer. War jedoch nicht unbedingt verwunderlich, die Route hat es in sich. Schwere, kräftige Probleme sind zu bewältigen. Sehe ich eher bei 7 und keine leichte, vor allem am letzten Ring.

*** Kreuz Jungfrau 6+ onsight (solo-toprope) kraftvolle, herrlich abwechslungsreiche Tour
** Spalte Jungfrau 7- onsight (solo-toprope) tolle Piaz-Riss-Genusskletterei
* Teufelsriss 7- rotpunkt (solo-toprope) anspruchsvolle Bewegungsprobleme, schwer
** Pfeilerwegsche 7+ onsight (solo-toprope) per Reibungs-/Seitgriffe über Wülste
** Voll die Kante 8- rotpunkt (solo-toprope) sehr technische, wunderbare Kantenkletterei
** Manic Depression 8- rotpunkt (solo-toprope) kräftig, technisch, vielseitig, sehr lohnend
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Teufelsstein – 1

Teufelsstein (Sektor Teufelsmauer), 20.08. 2017

Der Teufelsstein mit seinen Nebenfelsen nahe Johanngeorgenstadt im Erzgebirge bietet eine stattliche Anzahl von Kletterwegen bis zum 8. Grad. Traumhaft liegt das Granitmassiv im Wald am vorbeifließenden Steinbach. Für den Anmarsch sollte man 15-20 min einplanen.

Eigentlich hatte ich vor „Jannik“ (laut Kletterführer die Kingline am Fels) in Angriff zu nehmen, jedoch war der Seilverlauf für das Solo-Toprope so ungünstig im ausladenden Dach, dass ich dafür heute keine Motivation/Muße hatte auf umständliches Ausbouldern und ständiges Seilumbinden. So stieg ich auf entspanntes Klettermeter-machen um, ohne längere Pausen einzulegen oder alles in den Routen rauszuhauen.

Los ging es mit der „Hagelverschneidung“. Sehr lang, technisch und wunderschön. Genussklettern pur. Es folgte „Leni“ mit sehr interessanten Schwierigkeiten. Nach ein wenig rumprobieren löste sich alles auf, lang und sehr lohnend. „Teufels Großmutter“ hält eine gewusst-wie Crux am 2. Ring parat. Nicht leicht, die wulstige Ausstiegsverschneidung macht Spaß. Anschließend huschte ich „Schalk im Nacken“ empor. Eine großgriffige und luftige Sache, passt. Abschließend mit letzter Kraft absolvierte ich noch „Klumpfuß“. Da gibt es fünf senkrechte, sehr athletische Meter, für die man die Hände aus den Taschen nehmen muss. Weite Züge an großen Seitgriffen mit schlechten Tritten. Ein wenig unübersichtlich, mal mehr links, mal mehr rechts zu klettern.

* Schalk im Nacken 6- onsight (solo-toprope) großgriffig hinauf, macht Spaß
*** Hagelverschneid. 7- onsight (solo-toprope) technische Genussverschneidung, super
* Klumpfuß 7- rotpunkt (solo-toprope) athletische 5m, weite Züge, Seitgriffe
** Teufels Großmutter 7 rotpunkt (solo-toprope) gewusst wie am 2. Ring, netter Ausstieg
** Leni 7+ rotpunkt (solo-toprope) technische Reibungs- und Kantenkletterei