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Eisenbahnerbruch – 2

Eisenbahnerbruch, 27.05./29.05. 2020

Zurück im Erzgebirge mit ein wenig mehr Fingerkraft und diese wollte ich im Eisenbahnerbruch an die Wand bringen. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch ist der Wandfuß besser zugänglich (hohes Gras), dafür wachsen die leichteren Routen weiter hinten optisch mehr und mehr wieder zu.

„Lenis Blumengruß“ ist wie im Kletterführer beschrieben knallhart. Anhaltend kleingriffig und pumpig. Dabei technisch fordernd und von vorne bis hinten einfach schwer. War ein sehr guter Kampf in dieser Route, zunächst Lösungen für alle Puzzleteile zu finden und dies dann so zu optimieren, dass letztendlich der Durchstieg gelang. Großartige Sportkletterei mit unzähligen kleinen Feinheiten zur Optimierung/Krafteinsparung.

*** Lenis Blumengruß 8+ rotpunkt (solo-toprope) anhaltend, kleingriffig, technisch, Leisten
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Herrenstein – 5 / Tunneln. – 4

Herrenstein (Froschfelsen) / Tunnelnadel, 19.4. und 21.4. 2019

Osterurlaub im Erzgebirge und es war wieder einmal an der Zeit den Herrenstein sowie die Tunnelnadel zu besuchen.

Am 19.4. verweilte ich am Herrenstein, boulderte den Schlüsselzug in „Ringkampf der Fingernägel“ aus und kletterte anschließend in den wunderschönen Leisten-Plattentouren der Südwand umher. Mittlerweile sind einige Leisten sehr scharf „angebrochen“ und man sollte unbedingt gute Schuhe mit sauberen Kanten anziehen, sonst sind einige Passagen nur sehr schwer überhaupt möglich.

Den Crux-Leisten-Schulterzug von „Ringkampf der Fingernägel“ konnte ich an diesem Tag nicht klettern, aber ich wusste, dass dieser Zug im erholten Zustand machbar sein sollte. Deswegen hängte ich mir heute direkt das Seil wieder in die Route ein und konnte sie auf Anhieb rotpunkten. So direkt ausgeruht geklettert, fühlte sich der Zug garnicht so schwer an, aber er ist es. Deswegen passt die Bewertung von 8+ aus meiner Sicht. Insgesamt ein toller Leisten-Seilboulder mit einem klasse Schlüsselzug.

Anschließend zog ich weiter an die Tunnelnadel und probierte mich in „Gernegroß“. Der Einstiegszug vom „Band“ auf die 2-Finger-Leiste bleibt mir ein Rätsel. Meiner Meinung nach deutlich schwerer als 8. Schon ein Akt, ehe die Füße mal hochgesetzt sind und dann noch ziehen….Danach muss der Hook auf das Band und sich drüber geschoben werden. Diese Bewegung habe ich ebenfalls nicht drin, dafür ist mir die 2-Finger-Leiste zu schlecht. Alles Restliche bekomme ich hin. Nach dem Einstiegsproblem heisst es dranbleiben an kleinen Leisten bis über den zweiten Haken. Es folgt eine kurze Ruhepassage an einer Schuppe empor. Anschließend eine kleine Querung auf winzigen Reibungstritten mit dem „Gernegroß“-Problem. Ein weiter Zug an eine Seitleiste, mit meinen 176cm kam ich gerade so ran. Hat man diese zweite Schlüsselstelle gemeistert bleibt es weiter bis zum Umlenker fordernd im 7. Grad mit durchaus kräftigen Zügen. Eine Super-Tour mit mir noch rätselhaften Einstieg für eine Bewertung von 8.

Herrenstein: Bekannte Routen
*** Genießerkante 7+ herrliche Kantenplatte, Leistenkletterei
*** Graf von Monte Christo 8- technische Leistenplatte, tolle Crux
*** Sonnenplatte 8 Leistenplatte, Fingerkraft-Crux
*** Sofaecke 8 Leistenplatte, fußtechnische-Crux
Herrenstein: Neue Routen
* Ringkampf der Fingernägel 8+ rotpunkt (solo-toprope) toller Leisten-Seilboulder, Einzelzug
Tunnelnadel: Neue Routen
** Gernegroß 8 offen (solo-toprope) vielseitig quer durch die Tunnelnadel
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Siebenschläfer – 1

Siebenschläfer, 22.08. 2018

Eigentlich wollte ich zunächst an die Flossgrabenwand, aber aufgrund der Bausituation an der Brücke in Bockau/Zschorlau und unklaren, weiträumigen Umleitungen, habe ich mir dieses Glücksspiel da hin zu kommen geschenkt. So ging es direkt an den Siebenschläfer. Eine kleine, schnell erreichbare Sportkletterwand. Kurzweilige Routen bieten schattige Kletterbeschäftigung für heiße Tage wie heute.

Die 6er Touren sind aus meiner Sicht zu hoch bewertet. Sie sind zwar recht kleingriff, jedoch nahezu alles lässt sich prima wegstehen und aus den Beinen klettern. Bei den 7er Routen muss man schon mal hinpacken, beide sind von athletischer Natur. Alle Touren sind relativ kurz mit recht geradliniger Kletterei.

Auf dem Heinweg schaute ich mal wieder bei der Magnetenwand vorbei. „Monstermagnet“ 8+ beginnt mit 4 knallharten Zügen, ich kann davon keinen klettern…ob das noch im 8. Grad ist? Zum Abschluss des Tages wiederholte ich „Icepixie“ 8-, wobei 7+ eher an der Wahrheit liegen dürfte.

Für Knab und Knecht 6 onsight (solo-toprope) kleingriffiges, nettes Steigen
M & M 6+ onsight (solo-toprope) kleingriffiges, nettes Steigen, Runout!
* Super Nova 6+ onsight (solo-toprope) kleingriffiges, nettes Steigen
Moon 6+ onsight (solo-toprope) kurze, überhängende Geschichte
* King of Pop 7- onsight (solo-toprope) pumpiges „Hangel-Hook-Band“
* Skyline 7 onsight (solo-toprope) athletische, abdrängende Kletterei
Magnetenwand Wiederholung
* Icepixie 8- rotpunkt (solo-toprope) Leisten und Riss, abdrängende Wand
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Teufelsstein – 11

Teufelsstein, 20.08. 2018

Nachdem ich am Massiv fast alles geklettert habe fehlten noch einige Wege am Teufelsstein direkt. Diese standen heute auf meiner Agenda. Zunächst ging es per Solo-Vorstieg den „Talweg“ hinauf. Eine höchst klassische Angelegenheit, die nie leicht ist. Neben die Schuppe in der Wandmitte gehört ein Ring! Das Ding wirkt weder solide noch würde ich gerne die Sprengwirkung eines Cams hier testen wollen. Das ist schlichtweg traditioneller, gefährlicher Unsinn. Obenraus ist die Linie sehr undurchsichtig. Direkt zum Ausstieg des „Alten Weges“ im breiten Riss ist es schön und logisch. Laut Kletterführer zieht es ein wenig nach links, was nicht so schön zu klettern ist inklusive kräftigen Ziehens an einem Wackelblock. Muss man so nicht machen.

Die „Höllenvariante“ ist eine nette, kurze Spielerei. Nach dem 3. Ring quert man an recht kleinen Leisten etwas nach links. Nicht leicht und ein wenig längenabhängig, dafür bestens gesichert. Die „Talkante“ ist eine sehr gute, lange Linie. Leider selten geklettert und daher etwas verdreckt. Wahrscheinlich wegen der Sicherungsabstände. Man sollte den Grad drauf haben, um weite Flüge zu vermeiden. Die erste Hälfte bietet feine Leistenkletterei, die zweite Hälfte kommt sehr klassisch daher. Für den „Ostweg“ braucht es am Ring viel Kraft für die weiten Züge. Ich denke 6+ ist ausgereizt (evtl. ist etwas ausgebrochen?). Insgesamt steht die Power im Vordergrund. Die „Teufelskante“ ist ein Brett! Ringe gibt es nicht. Am besten den 3. Ring der „Höllenvariante“ mitnehmen. Das Gear wirkungsvoll unterzubringen ist nicht leicht und die Abstände sind nicht unbedingt klein. Technisch und von der Fingerkraft eher sehr fordernd meiner Meinung nach. Glatt 7 würde auch passen. Ebenso keine leichte Wegfindung. Mein Onsight hier war ein alles oder nichts mit glücklichem Ende. Lieber zunächst im Toprope klettern.

Mit Sportklettern haben die Routen am Teufelsstein (im Gegensatz zum Massiv) nicht wirklich etwas zu tun. Fallen sollte vermieden werden. Die Bewertung der Touren heute ist eher hart. Die Wegfindung und Absicherung fordert Erfahrung. Trotzdem täte man aus meiner Sicht gut daran über ein paar zusätzliche Ringe nachzudenken. Insbesondere aufgrund der Gesteinsqualität und daraus resultierend der Güte einiger Placements.

* Talweg 6 onsight (solo-vorstieg) höchst klassisch, nie leicht
* Ostweg 6+ onsight (solo-toprope) kräftige, weite Züge, Tendenz 7. Grad
* Talkante 7- onsight (solo-toprope) feine Leistenkletterei unten, anschl. klassisch
* Höllenvariante 7- onsight (solo-toprope) schwere Querung nach 3. Ring, Minileisten
* Teufelskante 7- onsight (solo-toprope) clean E1/E2, techn. schwer, fordernd
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Eisenbahnerbruch – 1

Eisenbahnerbruch, 18.08. 2018

Heute zum ersten Mal im Eisenbahnerbruch bei Wilzschhaus im Erzgebirge. Leider scheint hier seit der Erschließung der Routen kaum Kletterbetrieb geherrscht zu habe. Quasi mannshohe Brennnesseln und allerlei Gestrüb stehen bis an den Wandfuß, die Einstiege der Touren sind wieder stark bewachsen, teils mit dichtem Gras. Von daher habe ich mir die Einstiege von 6 und 7 geschenkt. Diese schauen nicht besonders schwer aus. Der von 8 ist eine spannende Bewegung und der von 9 ist sicherlich nicht schlecht, wenn er denn trocken ist, was heute nicht der Fall war. Vom Band in der Wand weg wird es sauberer, trotzdem musste ich beim Einhängen der Routen ordentlich putzen. Der Granit ist sehr bröckelig an den Benutzungsstellen, was Griffe und Tritte noch stets verändert. Hier fehlt einfach Kletterbetrieb, dann könnte sich eine hohe gute Wand entwickeln. Wären die Umstände besser, hätten alle Touren einen Stern mehr verdient. So kann ich momentan nur eine Tour wirklich empfehlen.

Projekt Nummer 8 ist richtig gut. Spannend und dreidimensional im Einstieg zu klettern. Obenraus wartet feine, technische Wandkletterei an Leisten.

Kurz reingeschaut habe ich noch in „Lenis Blumengruß“ 8+. Die Route am Fels! Knallhartes, anhaltendes Leistengezerre. Die Tour ist sauber und gut zugänglich. Wer das klettern kann sollte unbedingt hingehen, hier stimmen die Umstände und dem Klettervergnügen steht nichts im Wege.

Ehemalige Projekte
Nr. 6 7- ? onsight (solo-toprope) 5m interessante Verschneidungskletterei
* Nr. 8 7- ? onsight (solo-toprope) spannender Einstieg, herrliche Leistenwand oben
Nr. 7 7 ? onsight (solo-toprope) Einzelstelle aus dem Erker heraus
Nr. 9 7+ ? onsight (solo-toprope) oben fordernd, leider sehr brüchige Griffe