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Münzfels – 1

03.08. 2018, Münzfels (Süden-Westen, unten Baumschatten)

Mein Ziel waren heute die benachbarten Felsen Jungturm und Münzfels. Nach kurzem Umschauen entschied ich mich für den Münzfels. Über den „Drei-Haken-Weg“, manchmal auch „Unbekannter Weg“ genannt, ging es auf den Gipfel. Für 5+ muss man hier schon ganz schön die Hände aus den Taschen nehmen. Anhaltende Kletterei über leicht abdrängende Wülste an mittelgroßen Griffen. Bestens gesichert. Anschließend kam ein leichter Wind auf und in die schmale Südwand vielen aufgrund eines hohen Baumes recht wenig Sonnenstrahlen – die nächsten halbschattigen Routen waren festgelegt.

Im „Grünen Beißer“ muss man sich erstmal zurechtfinden. Geklettert wird links der Ringe. Eine sehr technisch betonte Wandkletterei an Löchern und Leisten mit kräftigen Zügen drin. So pumpt die ganze Geschichte zusätzliche die Arme auf. Die Fußpositionen etscheiden über Erfolg und Niederlage, ebenso über die Schwierigkeit der Clips, welche immens zunimmt, wenn man nicht richtig dafür steht. Starkes Teil!

Direkt daneben verläuft der „Benz-Bier-Deck-Weg“. Abwechslungsreich sowie unübersichtlich geht es durchaus anhaltend nach oben. Unangenehm ist, das sich die Schlüsselstelle im sandigen Teil der Tour befindet. Für mich eine Bereicherung, für manche wohl ein Streitthema aufgrund Abständen/Querungen zu älteren (teils kaum mehr gekletterten) Routen. Das ist sinnvolle Nacherschließung in meinen Augen und eine Verbesserung des Kletterangebotes.

Zum Abschluss absolvierte ich noch die „Direkte Südwand“. Ebenfalls eine schöne, recht homogene Tour. In allen Wegen werden zusätzliche Sicherungsmittel benötigt. Die Absicherung ist jeweils gut.

* Drei-Haken-Weg 5+ onsight (solo-vorstieg) Wülste mit „Grifflöchern“, recht anhaltend
* Benz-Bier-Deck-Weg 6+ onsight (solo-toprope) abwechslungsreiche, homogene Geschichte
* Dir. Südwand 7- onsight (solo-toprope) schöne, technische Wandkletterei
** Grüner Beißer 7+ rotpunkt (solo-toprope) pumpige, (fuß-)technische Wandkletterei
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Asselstein – 2

18.07. 2018, Asselstein (Nordseite, freistehend)

Ein Jahr und 10 Monate liegt mein letzter Besuch am Asselstein zurück. Die „Südostkante“ war meine erste Route in der Pfalz, die ich teils im Solo-Vorstieg und teils per Clipstick nach oben geklettert bin. Das Problem für mich ist am Asselstein, dass er nur bedingt für mein Solo-Klettern geeignet ist. Alles ist viel aufwendiger und daher bin ich öfters an anderen Felsen unterwegs. Heute war es einmal wieder an der Zeit und ich wurde auf der Nordseite des Westgrates fündig.

Zu Beginn die „Nordverschneidung“. Ein technisches Rissschmankerl mit nur einem Ring. Zur Absicherung braucht es große Friends. Ich war glücklich mit folgenden Cams: 2x 4.0 / 1x 3.0 / 2x 2.0 / 1x 1.0. Über den Ring lässt sich tief im Riss ein 4.0 verbauen ehe der Riss breiter wird und man weiter von der Sicherung weg muss. Glücklicherweise ist es vom klettern her leichter als der untere Teil. Es gibt eine Engstelle für Cam 2.0 die etwas hohl klingt und sonst recht wenig bis zum Abseiler. Den unteren Teil sollte man nicht unterschätzen. Die Tritte sanden ein wenig und man muss konzentriert stehen.

Die folgenden beiden Route sind klassische 7er von 1978. Also nix mit überhängender Löcherwand und vielen Ringen. Technisch und moralisch mit Anspruch und keinesfalls leicht. Der „Silberblick“ hält gleich im Einstieg die kraftvollsten Züge parat (vom 1. zum 2. Ring). Es folgt ein technischer Aufrichter in ein Loch, in welches man unter Anstrengung einen Cam zu verbauen hat. Weiter zum dritten Ring und man kommt an pfälzer Reibungswülste. Nochmal eine spannende Stelle, die mit Cams gut abzusichern ist. Anschließend hat man die Route in der Tasche. Ein starkes Stück. Unangenehm sind einige Tritte und Seitenleisten. Sandig und ob das alles immer hält ist fragwürdig. Der zweite Ring ist sehr rostig. Von daher fände ich einen Ring statt des Cams nicht verkehrt aufgrund der aktuellen Situation.

Die „20 Meter Wand“ ist etwas für Klassik-Liebhaber. Ein brüchiger Riss, jedoch gut zu klettern und abzusichern, führt auf die Platte. Hier wird es richtig gut und spannend. Zunächst etwas Riss, gefolgt von kleinen Leisten und Fußtrittmangel. Der Ring ist etwas kippelig zu clippen. Die Schlüsselstelle ist es über den Ring hinaus zu kommen, ich habe ganz schön lange nach dem für mich nötigen Tritt gesucht. Anschließend war es recht gängig. Am 2. Ring folgt noch ein fordernder kleiner Rissausstieg. Oben auf dem Gipfel gibt es einen Abseilring. Die Tour muss trocken sein! Hingehen und machen, ggf. im Toprope – es gibt viel mitzunehmen.

** Nordverschneidung 6- onsight (solo-vorstieg) techn. Riss, nicht zu unterschätzen
* 20 Meter Wand 7 rotpunkt (solo-toprope) geniale Reibungsmeter, Rissausstieg 2. Ring
** Silberblick 7 rotpunkt (solo-toprope) anspruchsvoll, technisch, insg. schwer
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Großer Hahnstein – 1

28.5. 2018, Großer Hahnstein (Süd-Ost und Norden, freistehend)

Nach einem gemütlichen Spaziergang und ein paar sehr steilen Zustiegsminuten erreicht man den Großen Hahnstein. Besonders groß ist er nicht, die Routen sind kurz. Der Ausblick vom Gipfel ist jedoch fantastisch, ein Muss!

Für das Genussklettern bietet sich die sehr technische Südostseite an. Liegende Wände mit pfälzer Reibung im unteren Teil und feiner Leistenkletterei oben. Dabei zeigt sich die „Direkte Ostwand“ zugänglicher. Mehr als 3 Exxen und eine Schlinge braucht es nicht. Oben wartet ein ordentlicher Runout über dem letzen Haken, irgendwas zu legen ist nicht möglich. Leider gilt ähnliches für die ersten Meter der „Talkante“, die kippelige Reibung ist E1 und kaum vernünftig abzusichern. Oben gibt es dann vernünftige ergänzende Placements zum einzigen Ring der Route. Beide Touren sind einfach schön.

Der „Südwestriss“ bietet eine super Einzelstelle (kann umgangen werden). Ein heftiger, breiter und überhängender Riss. Ob meine Lösung noch 5 ist? Glaub ich kaum, aber ich kann auch einfach nicht vernünftig klemmen. Solche Rissbreiten erst recht nicht. Auf alle Fälle spannend und richtig gut. Der Rest der Route plätschert dahin.

In der kleinen Nordwand warten mit „Legehenne“ und „Winzling“ zwei knackige Touren mit jeweils einem Ring an den Schlüsselstellen. Ich würde mir in beiden Fällen einen Ring im Zustieg mehr wünschen, sonst wartet ziemliche Bastelei. Im Falle eines Falles müsste der Sicherer gut den Sturzweg verringern, ein Chrashpad wäre sicherlich nicht verkehrt. Sollte man vielleicht als Highball-Boulder verstehen. In der „Legehenne“ warten zwei Hook-Press-Boulder. „Winzling“ bietet gute Kletterei an Löchern und Leisten. Viele Züge sind athletisch und weit. Macht Spaß.

Am einfachsten gelangt man über den „Normalweg“ auf den Gipfel. Dafür gilt es sich über eine Kante zu wuchten mittels geschlagener Griffe. Anschließend geht es treppig hinauf.

Der Große Hahnstein – ein toller, fester Fels mit kurzweiligen, abwechslungsreichen Routen. Unbedingt ein Picknick für den Gipfel einpacken!

Normalweg 3+ onsight (solo-toprope) „Treppe“ und Einzelstelle, gehackte Griffe
Südwestriss 5 onsight (solo-toprope) super Einzelstelle, Rissüberhang, heftig
** Direkte Ostwand 6- onsight (solo-vorstieg) liegende Wand, Reibung, Leisten
* Talkante 6 onsight (solo-toprope) liegende Wand, Reibung, Leisten
* Legehenne 6+ onsight (solo-toprope) zwei knackige Hook-Press-Boulder
* Winzling 7- rotpunkt (solo-toprope) Löcher, Leisten, leichter Überhang, gut
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Gräfenhaus. Sommerfels – 1

11.04. 2018, Gräfenhausener Sommerfels (Hauptgipfel, Süden, freistehend)

Nach einem 20-minütigen schönen und steilen Spaziergang gelangte ich heute an den idyllisch gelegenen Gräfenhausener Sommerfels. Die kompakte und feste nach Süden ausgerichtete Wand bietet kurze bis mittellange Touren überwiegend im 6-ten Schwierigkeitsgrad. Diese machen richtig Laune, technische Aspekte und tolle Bewegungen stehen im Vordergrund. Ausdauer und Kraft sind nahezu nirgends gefragt. Die Absicherung ist relativ einfach mit ergänzenden Cams zu bewerkstelligen. Einzig der Weg zum 1. Ring der „Mittleren Südwand“ ist schwer und schwierig abzusichern. Die Bewertungen der Routen passen. Viel pfalztypische Wandkletterei wird geboten Also oftmals auf Reibung stehen und sich an Leisten, Löchern und Slopern halten. Dazu gesellt sich die eine und andere Risspassage. Diverse kleine Bänder ziehen sich durch die Wand und bieten den Armen Erholung, als einzig ausdauernde Route empfand ich die „Linke Südwand“.

Schmankerl, je nach persönlichem Geschmack, sind die Ausstiege von „Pflegefall“ und „Keine Ahnung“. Wer ein paar Klimmzüge und Dips schafft tut sich hier deutlich leichter, Kraft ist gefragt. Jeweils leicht angesprungen geht es im Überhang von einer Leiste dynamisch an die Kante. Fand ich super. Danach folgt die Mantle-Kür, wobei der von „Keine Ahnung“ ziemlich hart ist. Bouldern und nicht klettern ist gefragt.

Aus Zeitgründen und da ich vieles als Technikübung klettern wollte absolvierte ich alle heutigen Routen im Solo-Toprope. Perfektes Wetter, wunderbare Routen = herrlicher Klettertag.

* Märzweg 5+ onsight (solo-toprope) kurz, nett, Riss und Leisten
* Frühlingsweg 6 onsight (solo-toprope) abwechslungsreiche Pfalztour
** Linke Südwand 6 onsight (solo-toprope) cleane Risskletterei, sehr schön
** Mittlere Südwand 6 onsight (solo-toprope) vielseitig, Obacht zum 1. Ring
* Pflegefall 6+ onsight (solo-toprope) Kantenquerung, Dyno, Mantle
** Gnomfalle 6+ onsight (solo-toprope) starke Technik-Tour, Aufrichter-Crux
** Keine Ahnung 7- onsight (solo-toprope) tolle Route, Dyno, Hammer-Mantle
* ClipKlapp 7 onsight (solo-toprope) geradlinige Sache, Crux über 2. Ring
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Fensterfels / Bind. Turm – 2/3

23.06./26.06. 2017, Fensterfels (Ostseite) und Bindersbacher Turm (Ostseite), freistehend

Direkt ging es wieder an den Fensterfels. Mein Ziel war die Route „Strohfeuer – Rechter Ausstieg“, welche ich heute dann auch frei klettern konnte. Es geht nach dem Einstieg mehr und mehr athletischer zu. Der Fels hängt über und die Arme werden richtig dick. Die Griffe sind überwiegend mittelgroß und die Züge eher weit (von der 2-Finger-Loch Passage einmal abgesehen). Es klettert sich sehr gut, trotzdem ist es sandig und nicht alles ist fest. Am 4. und 5. Ring führen Risse im Gestein zu den Ringen. Also Obacht.

Anschließend schaute ich mir „Niemals aufgeben“ an. Hier sandelt und bröselt es unschön. Ich empfehle die Route zunächst im Toprope zu begehen, zu putzen sowie die nötigen Friends zu legen. Ansonsten sind die Passagen durchaus lohnend. Für die Crux am 1. Ring fehlte mir die Kraft, schaut sehr hart aus. Danach geht es bis zum 3. Ring sehr brüchig zu, ein interessantes Gewürge. Es folgt ein lohnender, senkrechter Leistenabschnitt. Den Abschluss bilden großgriffige, kräftige Bänder. Summa summarum ist diese Tour kein Muss, die Züge sind aber gut.

Die „Rechte Ostwand“ (in direker Linie von unten bis oben geklettert) fand ich entgegen der Beschreibung im Kletterführer richtig gut. Schwer und fordernd. Über dem letzten Ring wird es zwar wulstig und ein wenig flechtig, aber die Griffe sind frei. Hier sollte man noch Reserven haben, um den einen oder anderen Friend zu verbauen. Den geschlagenen Haken sollte man ebenfalls verwenden. Insbesondere der feste, kleingriffige und technische Mittelteil ist sehr lohnend.

„Status Quo“ ist schon recht rund und abgenutzt, weswegen man noch mehr anziehen muss. Kurz und knackig, sehr kraftvolles Klettern. Gut stehen und sich irgendwie durchmogeln ist nicht drin.

Fensterfels
* Status Quo 6+ onsight (solo-toprope) kurz und knackig, abgenutzt/rund
* Rechte Ostwand 6+ onsight (solo-toprope) gut, vielseitig, fordernd (Direktvariante)
* Rechter Ausstieg 8- rotpunkt (solo-toprope) athletisch, anhaltend, überhängend
Bindersbacher Turm
* Niemals aufgeben 8 offen (solo-toprope) sandig, brüchig, aber gute Züge