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Magnetenwand – 3

Magnetenwand, 03. 06. 2020

Nach fast 4 Jahren wurde es Zeit das offene Problem an der Magnetenwand abzuschließen. Die Routen hier sind eher Boulder am Seil. Sehr glücklich konnte ich heute den „Monstermagnet“ durchsteigen.

Das Einklettern erfolgte über „Gelobtes Land“. Insgesamt eine eher rampfige Tour mit einer markanten Doppelrisspassage in der Mitte. Weiter ging es mit dem bereits bekannten „Magnet“. Eine gute, durchaus anhaltende Leistenroute. Mittlerweile sollte man am letzten Ring abbauen, da die Kante oben links raus nicht mehr wirklich solide wirkt.

Anschließend schaute ich mir den „Monstermagnet“ genau an und putzte alle Griffe und Tritte (dringend nötig). Schien alles machbar….jedoch der Einstiegszug….ich gab mir kaum eine Chance…

Trotzdem ran ans Ausbouldern und zu meiner Überraschung konnte ich den harten, dynamischen Startzug im vierten Anlauf versenken. Keine Ahnung wie, aber in diesem einen Moment hielt die Seitgriffsleiste rechts und die linke Hand landete perfekt im Ziel. Somit dranbleiben und der Rest löste sich auf wie vermutet. Sehr geil! Schon ein hartes Ding und ein wirklich feiner Boulder!

Zum Tagesende gab es noch den „Kraftzwerg“. Nach erneut sehr nötiger Freilegung der Griffe konnte ich das kurze, kräfte Dächlein klettern. Hart für 6+ und man muss etwas auf dem Weg zum ersten Ring aufpassen (ggf. vorclippen).

Neue Routen
Gelobtes Land 6- onsight (solo-toprope) Doppelriss-Kletterei, etwas rampfig alles
* Kraftzwerg 6+ onsight (solo-toprope) kurz kräftig übers Dächlein, hart
** Monstermagnet 8+ rotpunkt (solo-toprope) klasse Boulder mit Startschwierigkeit, leistig
Bekannte Routen
* Magnet 6+ senkrechte Leistenkletterei, ausdauernd
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Tunnelnadel – 5

Tunnelnadel, 01.06. 2020

An der Tunnelnadel hat mir der Einstieg von „Gernegroß“ bisher stets nur Kopfschmerzen bereitet und ich konnte das Rätsel nicht lösen. Heute war es dann soweit, teils durch probieren und teils mit ein wenig Zufall fand ich einen Weg für mich den schweren Einstiegsboulder zu bewältigen. Wenn man weis wie, ist das ganze interessanter und besser als zunächst vermutet. Der Rest der Tour ist sowieso sehr feine Kletterei mit einem längenabhängigen „Seitpendelzug“ im oberen Abschnitt. Die Zielgriffschuppe macht leider nicht mehr den allerbesten Eindruck, hoffentlich hält sie noch lange. Fast eine drei Sterne Route.

Im Anschluss wiederholte ich nochmals die „Knusperkante“. Die Ringe im unteren Teil sind wieder drin, oben clippt man zwei Ringe der Nachbartour. Ein schöneres und anstrengenderes Offene-Tür-Problem bin ich bisher nicht geklettert. Der Granit zeigt sich hier von seiner rauesten Seite. Die Gegendruckfusstritte fühlen sich aufgrund der Granitstruktur (Bröseligkeit) nicht immer gut an, halten jedoch in der Regel.

Neue Routen
** Gernegroß 8 rotpunkt (solo-toprope) vielseitig quer durch die Tunnelnadel
Bekannte Routen
* Knusperkante 7+ Reibungs-Piaz-Kante, oben kräftig
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Eisenbahnerbruch – 2

Eisenbahnerbruch, 27.05./29.05. 2020

Zurück im Erzgebirge mit ein wenig mehr Fingerkraft und diese wollte ich im Eisenbahnerbruch an die Wand bringen. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch ist der Wandfuß besser zugänglich (hohes Gras), dafür wachsen die leichteren Routen weiter hinten optisch mehr und mehr wieder zu.

„Lenis Blumengruß“ ist wie im Kletterführer beschrieben knallhart. Anhaltend kleingriffig und pumpig. Dabei technisch fordernd und von vorne bis hinten einfach schwer. War ein sehr guter Kampf in dieser Route, zunächst Lösungen für alle Puzzleteile zu finden und dies dann so zu optimieren, dass letztendlich der Durchstieg gelang. Großartige Sportkletterei mit unzähligen kleinen Feinheiten zur Optimierung/Krafteinsparung.

*** Lenis Blumengruß 8+ rotpunkt (solo-toprope) anhaltend, kleingriffig, technisch, Leisten
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Bavariafels – 1/2

20.05./22.05. 2020, Bavariafels (Nordwand)

In der schattigen Nordwand des Bavariafelsens gibt es ausgezeichnete Sportkletterrouten. Fest und athletisch. Leider schaffte man es 2013/14 immer noch nicht über seinen Schatten zu springen und Routen einfach mal ohne fragwürdige Sicherungsaspekte einzubohren. Sei es der Wandeinstieg von „O’zapft is“ mit dem tiefen Cam und der Platte darunter oder die Einstiegsplatte von „Gmahde Wiesn“ mit wackligem Aufrichter zum 2. Ring. Überall ein Ring mehr und es regiert die pure Freude, kann man wohl leider nicht zugestehen, selbst bei objektiv modernen Sportklettertouren. Schade. (Clipstick hilft in beiden Fällen)

Davon abgesehen sind die Routen erste Sahne und überwiegend löchrig. Am letzten Ring klettert man in „O’zapft is“ einen Rechtsbogen (links vom Ring mind. 8+, ich kann das 2/3 Finger Loch nicht halten) und in „Gmahde Wiesn“ links vom Ring (rechts schwerer Längenzug). Die starken Erstbegeher wählten wohl die schwierigeren Varianten.

** O’zapft is 8 rotpunkt (solo-toprope) feines, löchriges Sportklettern
*** Gmahde Wiesn 8 rotpunkt (solo-toprope) vielseitige, homogene Sportkletterroute
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Spirkelbacher Rauhfels – 2/3

15.05./18.05. 2020, Spirkelbacher Rauhfels (Süden, freistehend)

Allerbeste Kletterei am Spirkelbacher Rauhfels! Eins obendrauf setzt die „Klammkante“. Ein Traum! Unten geht es athletisch und kräftig zu, überwiegend an größeren Löchern. Die Crux ist ein weiter Schlüsselzug. Darüber die wunderschöne, technische Kante. Jeder Zug ist einfach schön und gut. Fader Beigeschmack leider der E2-Einstieg…

„Jabberwocky“ ist gut gesichert und verlangt im ersten Teil ordentlich Fingerkraft. Kleingriffige Züge, zum Teil weit und meistens eher kleingriffig. Der Crux-Zug ist einmal wieder pfalztypisch weit und hat aus meiner Sicht nichts mehr mit 8- zu tun. Ich hatte hier mehr Probleme als in der „Klammkante“. Die kleine Leiste mit rechts blockieren und mit links weitergreifen bekomme ich absolut nicht hin, wenn ich von unten komme, selbst isoliert ein Brett und nicht verlässlich reproduzierbar (vermutlich die Standard-Beta). Der Trick lag für mich in einem Griffwechsel auf Untergriff und mit viel Körperspannung mit rechts nach oben schnappen und sich fangen, ehe man aus der Wand kippt. Der zweite Teil ist dann pfälzer Reibungsplattensteigen.

Wer wissen möchte, wie schwer eine 6+ sein kann sollte im „Lagerweg“ vorbeischauen. Wahrscheinlich neben der „Götterverschneidung“ mit die härteste 6+ im Gebiet. Schlüsselpassage sind gleich die ersten Meter der Rissverschneidung vom Boden weg. Was ein Brett! Technisch und von der Kraft her sehr fordernd. Das Legen der Sicherungen wird sehr anstrengend sein und die Arme noch mehr aufpumpen. Darüber wartet dann der Genussteil.

Mit „Gammel mal“ gibt es hier auch ein guten, fordernden 7er. Insgesamt sehr vielseitig mit überhängenden Waben, einem technischen Fußschieber und Leisten-Längenzug. Sportlich und nix, um es mal nebenbei abzuholen.

Kurz schaute ich im „Linken Bankwändel“ vorbei. Ein herrlicher Seilboulder. Viele, tolle, bouldrige Züge und Bewegungen auf wenigen Metern. Das Zünglein an der Waage ist der knallharte Ausstieg. Der Ablauf ist mir klar, jedoch die „Reibungsdelle“ mit links zu halten liegt außerhalb meiner Fähigkeiten.

*** Lagerweg 6+ onsight (solo-toprope) knallharte Einstiegsrissverschneidung
* Gammel mal 7 onsight (solo-toprope) gute, fordernde, vielseitige Route
** Jabberwocky 8- rotpunkt (solo-toprope) schwere, teils kleingriffige Züge, Reibung
*** Klammkante 8 rotpunkt (solo-toprope) Traumkante, athl. Einstieg+Crux
** Linkes Bankwändel 8 offen (solo-toprope) super Boulderwand, brettharter Ausstieg