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Gräfenhaus. Sommerfels – 1

11.04. 2018, Gräfenhausener Sommerfels (Hauptgipfel, Süden, freistehend)

Nach einem 20-minütigen schönen und steilen Spaziergang gelangte ich heute an den idyllisch gelegenen Gräfenhausener Sommerfels. Die kompakte und feste nach Süden ausgerichtete Wand bietet kurze bis mittellange Touren überwiegend im 6-ten Schwierigkeitsgrad. Diese machen richtig Laune, technische Aspekte und tolle Bewegungen stehen im Vordergrund. Ausdauer und Kraft sind nahezu nirgends gefragt. Die Absicherung ist relativ einfach mit ergänzenden Cams zu bewerkstelligen. Einzig der Weg zum 1. Ring der „Mittleren Südwand“ ist schwer und schwierig abzusichern. Die Bewertungen der Routen passen. Viel pfalztypische Wandkletterei wird geboten Also oftmals auf Reibung stehen und sich an Leisten, Löchern und Slopern halten. Dazu gesellt sich die eine und andere Risspassage. Diverse kleine Bänder ziehen sich durch die Wand und bieten den Armen Erholung, als einzig ausdauernde Route empfand ich die „Linke Südwand“.

Schmankerl, je nach persönlichem Geschmack, sind die Ausstiege von „Pflegefall“ und „Keine Ahnung“. Wer ein paar Klimmzüge und Dips schafft tut sich hier deutlich leichter, Kraft ist gefragt. Jeweils leicht angesprungen geht es im Überhang von einer Leiste dynamisch an die Kante. Fand ich super. Danach folgt die Mantle-Kür, wobei der von „Keine Ahnung“ ziemlich hart ist. Bouldern und nicht klettern ist gefragt.

Aus Zeitgründen und da ich vieles als Technikübung klettern wollte absolvierte ich alle heutigen Routen im Solo-Toprope. Perfektes Wetter, wunderbare Routen = herrlicher Klettertag.

* Märzweg 5+ onsight (solo-toprope) kurz, nett, Riss und Leisten
* Frühlingsweg 6 onsight (solo-toprope) abwechslungsreiche Pfalztour
** Linke Südwand 6 onsight (solo-toprope) cleane Risskletterei, sehr schön
** Mittlere Südwand 6 onsight (solo-toprope) vielseitig, Obacht zum 1. Ring
* Pflegefall 6+ onsight (solo-toprope) Kantenquerung, Dyno, Mantle
** Gnomfalle 6+ onsight (solo-toprope) starke Technik-Tour, Aufrichter-Crux
** Keine Ahnung 7- onsight (solo-toprope) tolle Route, Dyno, Hammer-Mantle
* ClipKlapp 7 onsight (solo-toprope) geradlinige Sache, Crux über 2. Ring
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Schulerturm – 1

09.04. 2018, Schulerturm (Süden, freistehend)

Back in Pfalz!

Ich startete die Saison mit der „Talwand“ am Schulerturm. Eine lange, klassische und wunderschöne Top-Tour. Es beginnt bauchig und kräftig an großen Griffen über 4 Ringe. Diese solltet ihr dringlichst finden, sonst schwellen die Arme schneller an als gedacht. Besonders wenn noch wie bei mir die Form fehlt. Anschließend geht es plattig zum Standring. Es folgt eine geniale Rissverschneidung, die an den beiden Ringen oben nochmals richtig anzieht (Querung). Insgesamt durchweg schwerer Genuss.

Danach wollte ich „Rainbow Warrior“ vorsteigen, stellte jedoch im Nachhinein fest, dass es die Route „Mikado“ war. Einmal kein 3. oder 4. Mal geschaut und schon war es passiert. Am 1. Ring lauert die Schlüsselstelle, die ich zunächst technisch bewältigte. Oben raus ist nochmals kräftiges Hinlangen gefragt. Beide Stellen musste ich ausbouldern. Die Tour ist mit 7 angegeben. Aus meiner Sicht völlig daneben. Die Crux ist mindestens 8-. Zusammenhängend konnte ich die Untergriff-Crux heute nicht klettern. Richtig schwer. Je nach Körpergröße und Hebelverhältnisse wohl variierend, unter 170cm fraglich. Ansonsten ist die Route gut, macht Spaß. Erster Clip ist anstrengend.

Ziemlich platt folgte noch „Rainbow Warrior“ im Solo-Toprope. Ein Hammer-Teil, 6+ ist knallhart bewertet. Die Crux ist leider das Clippen des 1. Ringes, davor und danach warten die schwersten Züge. Ziemlich anhaltend bis zum 3. Ring, meine Arme waren dicht. Danach zum Glück weniger kraftraubend.

Alle Touren benötigen zusätzliche mobile Sicherungsmittel. Die ersten Ringe hängen jeweils ziemlich hoch, der Weg dorthin ist nicht geschenkt. Ich empfehle dringend einen Clipstick zu verwenden, besonders wenn ihr nicht ordentlich über den Schwierigkeiten steht. Unaufgewärmte Arme, ein technischer Fehler oder ein Griff-/Trittausbruch und schon gäbe es einen ordentlichen Abflug. Meines Erachtens ist es das nicht wert. Sicherheit geht vor, besonders wenn diese in den Einstiegen sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Einmal „Pech“ und schon ist die Saison oder mehr vorbei. Ohne mich.

*** Talwand 6+ onsight (solo-vorstieg) lang, klassisch, wunderschön
** Rainbow Warrior 6+ onsight (solo-toprope) anhaltend schwer, Clip-Crux 1. Ring
* Mikado 8- offen harte Längencrux
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Steinbruch Schriesheim – 73/76

Schriesheimer Steinbruch, 30.03./31.03./02.04./03.04. 2018

Endlich! Nach Regen, Regen, Regen sowie kalt, kalt, kalt zurück am Felsen. Was ein „Winter“.
Und das hat Spuren hinterlassen, daher Obacht beim Klettern. Meiner Meinung nach war es noch nie so brüchig in einigen Routen seit ich hier klettere. Es brummt und wackelt ordentlich. Teils liegen größere Blöcke am Boden (z.B. links kommend zum 1. Haken von „Fee“, schwierig), teils sind Griffe und Tritte nicht mehr verwendbar/vertrauenswürdig (besonders in den Routen „Herbstweg“/“Sommer“/“A. Frank Ged. Weg“, in „Mobbing Deluxe“ ist die zentrale Leistenschuppe rissig). Selbst was sich gut anfühlt bricht ab. Mir ergangen in der Route „Bärenkralle“ an einem Griff für die definierte Variante „Bärenmarke“ – diese könnte jetzt durchaus schwerer sein. Positiv daran, ein guter Sturz ins GriGri, besser als jegliches Sturztraining.

Generell habe ich meine Fingergelenke in der Winterpause geschont. Sie sind nahezu schmerzfrei, jedoch noch lange nicht in einem Zustand der hartes Klettern erlauben würde. Es wird also noch einige Zeit mit angezogener Handbremse weiter gehen. Tapen entfällt, damit hatte ich mich zu lange über Wasser gehalten und das ganze noch verschlimmert. Schwarze Salbe, Wärme und Reha-Knete scheint sich positiv bemerkbar zu machen, dranbleiben ist angesagt.

Mein Ziel ist es in dieser Saison Spaß zu haben und zu gesunden. 6er Routen in der Pfalz wird der Schwerpunkt sein. Den Solo-Vorstieg automatisieren und das Friend/Keile legen vertiefen.

Dafür fehlt es zunächst an Grundlagenausdauer, die ist komplett weg ohne klettern in den letzten Monaten. Also Meter machen mit Pausen und Bedacht.

Bekannte Routen
Sven Höppner G.-Weg 6- weniger lohnend, oben brüchig
* Alpenjodler 6-/6 Risskante und Leisten, teils selbst abzusichern
Herbstweg 6 ganz ok, sehr brüchig momentan
* A. Frank Ged. Weg 6 lange, gute Route, brüchig
* Harmonia 6 alpines Verschneidung, nicht einfach, Friends zur Beruhigung
Sommer 6+ alpin, viel Bruch, aber ganz ok
* AG-Kante 6+ viel Bruch, trotzdem gut, der große Riss ein Vergnügen
* Himmelsleiter 6+ gute Felsfahrt, fordernde Risscrux
* Fee 7- gute Route, oben bröselig, Friend zum Umlenker
* Primadonna 7- überwiegend Leisten, schön, viele Optionen
** Mama Mia 7- wunderschöne Route, gut stehen
** Clou 7- alles drin, einfach nur herrlich, luftig
** Bärenkralle 7- geniale Riss- und Leistentour, luftig
* Blondinentraum 7+/8- gute Kletterei, herrlich technische Crux
** Mobbing Deluxe 7+/8- technisches Leistenklettern, sehr schön und kurzweilig