Steinbruch Schriesheim – 66

Schriesheimer Steinbruch, 08.03. 2017

Eine kurze Regenpause erlaubte mir heute einen weiteren Besuch in Schriesheim. Meine letzte offene Route im 7. Grad stand auf der Agenda. Im Kletterführer steht zur „Reifenvariante“ (7+): nach Griffausbruch evtl. schwerer. Dem war nicht so. Zunächst teilt sich die Route die Einstiegsrisse mit der „Reifenverschneidung“, ehe es nach dem 2. Ring rechts abzweigt. Wer mag, kann vor dem 3. Ring einen Friend legen, ist aber eher etwas umständlich. An diesem befindet sich ein No-Hand-Rest, welcher die Tour in seine beiden Abschnitte unterteilt. Nach kurzem Probieren löste sich der obere Teil schnell auf und ich konnte die Tour direkt rotpunkten. Ich denke 7+ kommt hin. Bis auf den Ruhepunkt ausgezeichnetes, technisch-homogenes Klettern. Einfach schön!

Zum Abschluss des Tages vervollständigte ich den Wandbereich weiter mit „Schnösel“ und „Grauenvoll“. Erstere bietet interessantes Spreiz-Klettern und zweitere ist viel besser als der Name. Leider beide sehr kurz.

* Schnösel 6- onsight (solo-toprope) kurze, interessante Spreiz-kletterei
* Grauenvoll 6-/6 onsight (solo-toprope) kurze, nette Route
** Reifenvariante 7+ rotpunkt (solo-toprope) ausgezeichnetes, technisch-homogenes Klettern
Galerie

Trifels – 4

03.03. 2017, Trifels (Süd-Westwand, freistehend)

Direkt wieder an den Trifels. Aufgrund von etwas Sonne und Wind am gestriegen Nachmittag waren die Bedingungen sehr gut, nichts war mehr wirklich nass.

Zunächst kletterte ich die klassische „Alte Westwand“ (6). Einfach eine wunderschöne Felsfahrt und enorm lang (ca. 50m). Gut sitzende Ringe und mit zusätzlichen Friends bestens abzusichern. Schlichtweg ein Muss! Die Schlüsselmeter sind nicht geschenkt, da solltet ihr schon hinpacken und euch gut bewegen. Weiter ging es mit „Nachspeise“ (7+). Eine nette Platte mit einer Einzelstelle zum 2. Ring. Achtung, es ist nicht weit bis zum Boden, straff sichern. Mir kam glücklicherweise die richtige Idee direkt im Onsight und damit hatte ich die Route in der Tasche.

„Espresso“ ist im Führer mit 7 angegeben, jedoch kommt das meines Erachtens nicht hin. Früher war es wohl sogar einmal mit 7- bewertet. Ich denke das Problem ist der „brüchige Unterbau“ der beiden Dächlein. Man weis garnicht so richtig, welche Fußposition hält und wo etwas wegbrechen könnte (was mir dann im Rotpunktversuch auch passiert ist). Hier wird schon einiges fehlen, was insbesondere die Crux am 2. Ring richtig schwer macht (zusätzlich sieht es nach Griffausbruch aus). Beide Schlüsselstellen sind sehr schön, technisch und kräftig zugleich. Das zweite Dächlein ist enorm lohnend. Mehr Sterne bekäme die Tour ohne den Bruch. Die Absicherung sollte kein Problem darstellen, auch wenn die Ringe pfalztypisch etwas hoch sitzen. Da meine Arme schlussendlich nur noch Pudding waren, bleibt eine Rotpunktbegehung zunächst offen. In die Route solltet ihr nur einsteigen, wenn wenig Betrieb herrscht, so dass mögliche Bruchstücke niemanden verletzen können.

*** Alte Westwand 6 onsight (solo-vorstieg) klassische, sehr lange Linie, ein Muss
* Nachspeise 7+ onsight (solo-toprope) Einzelstelle zum 2. Ring, Rest nette Platte
* Espresso 7+ 2 schwere und technische Dächlein, fordernd