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Büttelfels – 2

07.05. 2018, Büttelfels (Süden, freistehend)

Mein zweiter Tag am Büttelfels war dem Klassiker „Große Südwand“ vorbehalten. Was eine Felsfahrt. Super! Bis zum Stand selbst mit Cams 0.75 bis 4.0 abzusichern (auf Seilführung achten). Mischung aus Waben, Verschneidung, Reibung, Henkel und Riss. Insgesamt eher kräftiges Klettern, genauso wie in der 2. Seillänge. Rumschieben, Hochdrücken usw. Etwas getrübt wird aus meiner Sicht das ganze vom Felszustand und der Sicherungssituation während der Querung zum Standring. Viele Risse, gerade auch bei größeren Brocken auf denen man steht oder sich fest hält (ausgedünnte Tritte). Da dann noch „Sprengfriends“ reinzulegen macht etwas mulmig. Vielleicht wäre hier ein Ring nicht verkehrt. An sich ist diese Passage großartig und wunderbar luftig. Irgendwann wird aber etwas Größeres abgehen, wie beispielsweise am Trifels oder in Ziegelhausen geschehen. Vom Stand weg folgt zunächst Wabenkletterei, anschließend ein kleiner Überhang ehe der abdrängende Ausstiegsriss zu bewältigen ist. Oben angekommen – genial!

Als zweites hängte ich mir das Seil in den „Südpfeiler“ ein. Direkt am 1. Ring lauert die Crux, da ist wohl etwas weggebrochen. Ein harter Boulder ist übriggeblieben, eher 7- bis 7. Die nötige Delle muss man erstmal finden und sich gut strecken. Ich habe im Onsight zu sehr mit Kieseln und der Kante probiert. Es folgt eine schwere Plattenpassage, meine ausgelatschten Mythos machten mir hier das Leben schwerer, bessere Schuhe ist empfehlenswert. Technisch und von der Fingerkraft her anspruchsvoll (über 2. Ring links an der Kante bleiben, erst danach Richtung 3. Ring). Bis zum Ring vor den Waben folgt Genuss.

Aufpassen! Im Kletterführer führt die Tour links haltend über die Wabenwand zum 3. Ring der „Großen Südwand“. Das ist denke ich ein Fehler. Die Waben sind zwar nicht schwer, jedoch sandig und brüchig. Es gibt nichts ausser zwei sehr dünne Sanduhren. Hier ein Sturz wäre extrem gefährlich, Felsaufschlag. Also entweder abseilen, nach links zum Stand der „Großen Südwand“ und diese weiter oder rechts haltend über „Pfeilerharmonie“ noch ein wenig weiter (1R und AR).

Zum Abschluss kletterte ich noch „Schöne Tage“. Wieder einmal eine Route, wo ich die Ringsetzung nicht nachvollziehen kann. Die Sturzzone ist durch den Block äußerst gefährlich. Ersten Ring unbedingt vorclippen, nicht nur das es aus meiner Sicht mind. E2 ist, ebenso ist der dünne Einhängegriff mit der Last die er tragen muss nicht für die Ewigkeit gemacht. Ein Ausbruch oder wenn er mal fehlt – gute Nacht. Auch ein Sturz am 2. Ring wird unangenehm werden bei der Landezone (besser ebenfalls vorclippen). Schaut man sich einfach die Route und das Umfeld an muss man meiner Meinung nach entweder von pfälzer Hakenabständen weg (vor dem 1. und 2. jeweils noch einer) oder bohrt am besten gar nicht. Für mich eine klare Toprope-Tour. Bevorzugen würde ich mehr Ringe, denn die Route ist klasse. Im Überhängenden geht es kräftig und technisch anspruchsvoll hinauf. Am 1. Ring lauert die Schlüsselstelle mit einem Längenzug, sehr bitter für Kleine. Im Onsight stand mein rechter Fuß äußerst schlecht, beim Korrekturversuch ist mir der linke Latschen dann weggeflutscht.

*** Große Südwand 6 onsight (solo-vorstieg) großartige Felsfahrt, eher kräftiges Klettern
** Südpfeiler 6+ rotpunkt (solo-toprope) harter Einstieg, schwere Platte
* Schöne Tage 7- rotpunkt (solo-toprope) kräftig, athletisch, große Griffe, vorclippen!
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Büttelfels – 1

04.05. 2018, Büttelfels (Süden, freistehend)

Mein erster Besuch am Büttelfels brachte mir sehr technische und überwiegend kleingriffige Klettermeter. Super Touren, enorm viel Spaß. Nur wenige zusätzliche mobile Sicherungen sind für die eher kurzen bis mittellangen Routen notwendig. Wie nahezu immer empfehle ich einen Clipstick, besonders im „Sommernachtstraum“. Darüberhinaus sollte der Sicherer vom 2. zum 3. Ring in „Störenfried“ gut aufpassen, beim „Planet der Affen“ sollte zum 2. Ring und beim Clippen nix schief gehen -> hohe Groundergefahr. Manche Ringsetzungen sind einfach nicht nachvollziehbar, gerade bei Kieseln (Kleinzeug) sollte man vielleicht an die Nachwelt denken, dass irgendwann weniger da sind, diese brechen können und das Ganze vielleicht mehr und mehr gefährlicher wird (am besten vorher verlängern).

Die „Südwand zum Ostgrat“ ist ein homogener 5+ Riss der bestens geeignet ist zum Üben von Sicherungen legen. Dann wenn es ein wenig an die Ausdauer geht helfen zwei Ringe. Der „Sommernachtstraum“ hält vor dem ersten Ring 2-3 schwere Züge parat. Der harte Kreuzer ist richtig heftig, da hatte ich viel Glück im Onsight den relativ gut zu treffen. Der Kletterführer spricht anschließend von 4er Gelände, das gilt meines Erachtens nur, wenn man oben im Riss der „Südwand zum Ostgrat“ aussteigt. Direkt über den Ring geklettert ist alles rund, ich habe keinen wirklichen Griff gefunden. Anstrengendes Gewurschtel.

„Störenfried“ bietet unten Reibung und Löcher. Zwischen 2. und 3. Ring folgt die kleingriffe Crux, hart 6+. Wer auf feines technisches und ausdauerndes Klettern an kleinen Griffen steht wird viel Freude an „Schnokestich“ und „Planet der Affen“ haben. „Schnokestich“ eine steile Platte und „Planet der Affen“ leicht überhängend. Beides pumpt ordentlich.

** Südwand zum Ostgrat 5+ onsight (solo-vorstieg) herrlicher Riss, top Übungstour
* Störenfried 6+ onsight (solo-vorstieg) Reibung, Löcher, harte Crux
* Schnokestich 7- onsight (solo-toprope) kleingriffig, ausdauernd, technisch
* Sommernachtstraum 7- onsight (solo-toprope) hart vor dem 1. Ring, oben rund
** Planet der Affen 7 onsight (solo-toprope) vielseitig, technisch, leicht überhängend
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Hochstein – 2

08.09. 2017, Hochstein (Südwand, freistehend)

Der „Herbstpfeiler“ am Hochstein ist eine sehr gut abzusichernde Genuss-Tour (Cams und Keile) mit Ausnahme seiner heftigen Schlüsselstelle nach dem 1. Ring. Den 6er Kletterer möchte ich sehen, der das hält. Ist man am Henkel, lässt sich der nahe 2. Ring einfach einhängen, nicht zu früh clippen wollen. Eine wunderbare Tour. Die Einzelstelle sollte sich im Zweifel mit einer Trittschlinge leicht technisch umgehen lassen.

Deutlich anspruchsvoller wird es beim „Grauen Pfeiler“. Eine höchst klassische Riss- und Reibungskletterei. Ein über 35m langes Pfalz-Abenteuer mit 4 Ringen. Zwei davon im unteren Teil, zwei oben. Leider gibt es keinen Standring in der Mitte. Da meine Cams fast alle waren (Keile konnte ich nicht vernünftig legen), war ich sehr froh über eine abseiltaugliche Birke mit Sanduhrhintersicherung (beides jedoch nicht Stand-tauglich), um Material nachzuholen. Ein Ring wäre hier top! Pakt also genügend Material ein, insbesonders Cams 2+3 (möglichst doppelt) und einen 4er (sehr dankbar für den breiten Riss). Das Absichern der Route ist nicht anfängertauglich und benötigt auf jeden Fall Vorkenntnisse sowie sicheren Umgang mit dem Material.

Weiterhin solltet ihr euch nicht von der Bewertung täuschen lassen. Es warten keinen harten Züge, jedoch haben sie es technisch in sich. Gut auf Reibung stehen ist das A und O. Die Route sollte (muss) richtig trocken sein und stellt eher psychische Aspekte in den Vordergrund.

Der Weg zum 1. Ring ist weit inklusive eines wackeligen, sandigen Reibungsaufstehers (Fallen = unschöner Bodensturz). Eine mögliche Absicherung weit seitlich hinter einer Schuppe nicht unbedingt vertrauenswürdig. Ein Clipstick ist angeraten. Es fehlt wohl mittlerweile ein Baum, der früher im Einstieg benutzt wurde. Ein weiterer Ring an dieser Stelle wäre sicherlich nicht verkehrt.

Denkt man vernünftig über die einzelnen Probleme (Herausforderungen) nach und handelt entsprechend wartet hier eine echte Pfalz-Perle für Klassik-Freunde.

** Grauer Pfeiler 6- onsight (solo-vorstieg) klassische Riss-/Reibungskletterei, anspruchsvoll
** Herbstpfeiler 6 onsight (solo-vorstieg) harte Crux am Ring, sonst Genuss pur
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Hochstein – 1

04.09. 2017, Hochstein (Südwand, freistehend)

Beginn meiner „Fingerpause“ am Hochstein. In den nächsten Monaten werde ich überwiegend im 6. Grad klettern, Konzentration auf Solo-Vorstieg und mobile Sicherungsmittel ist angesagt.

Alle heutigen Routen haben „windige Einstiege“ (Zitat Kletterführer -> check!) und benötigen guten Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln. Der Anspruch ist gehoben, die Schwierigkeit der Touren an sich pfalztypisch fordernd (knackig). Die Kletterschwierigkeit sollte beherrscht werden, insbesondere in den beiden 7er Wegen. Der mögliche Sturzraum ist mal mehr und mal weniger gut.

„Hattrick“ ist nur am Anfang und Ende schwer, dazwischen reiner, klassischer Genuss. Nach dem letzten Ring wartet ein „Trau-Dich-Schnapper“ an einen Henkel, den Umlenker einzuhängen ist für 6 schon arg. Alles ist rund, habe eine Leiste heftig durchblockiert. Gibt wahrscheinlich eine elegantere Lösung. „Ausgeschnattert“ ist unschön zum hohen 1. Ring, lässt sich jedoch mit Obacht sicher klettern. Anschließend folgt sehr schöne Kletterei. Der „Natterweg“ ist ein ordentliches Brett. Logische Züge, jedoch weit (teils größenabhängig) und athletisch. Es pumpt. Der Abstand zum 3. Ring ist schweigen…auf Anhieb habe ich keine ergänzende (verlässliche) Sicherungsstelle während meiner Toprope-Begehung gesehen.

Ein weiteres Brett ist die „Herbstwand“. Sehr harte Schlüsselstelle, der 1. hohe Ring ebenfalls nicht unbedingt problemlos einzuhängen. Das Sicherungen legen darunter wahrscheinlich durchaus kraftraubend. Sehr anspruchsvoll.

Ansonsten ist das Klettern der Touren selbst wunderbar. Es ist jedoch Umsicht von Nöten und gewisse Kraftreserven sind ebenfalls nicht verkehrt. Ein blindes „Geht schon“ oder „Onsight-Ehrgeiz“ könnte meiner Meinung nach hier heftig daneben gehen.

* Hattrick 6 onsight (solo-vorstieg) schwer am 1. Ring und zum Umlenker, „klassisch“
** Ausgeschnattert 6+ onsight (solo-vorstieg) kräftig zum 1. Ring, dann technischer (Leisten)
** Natterweg 7- onsight (solo-toprope) weit/athletisch/pumpig an Löchern/Leisten
** Herbstwand 7- onsight (solo-toprope) kleingriffig, technisch, rundum anspruchsvoll