11.04. 2022, Luger Geiersteine (SüdWand, freistehend)
Faszinierend, was dann doch irgendwann auf einmal möglich ist. Beispielsweise der Schlüsselzug in „Mäandra“.
An sich bietet die Tour tolle, klassisch geprägte Kletterei im 6. Grad. Die Ausnahme bildet der weite, abdrängende Schlüsselzug. Die „Startgriff-Schuppe“ hat sich wohl schon mehrfach geändert und liegt immer tiefer. Auch wird hin und wieder wohl daran rumgewerkelt. Aktuell bietet sie einen handwerklich fein gemachten, guten Griff.
(sehr ausgehöhlt, wird irgendwann wieder brechen)
„Leicht“ ist es deswegen trotzdem nicht. Für mich am Limit und ein Low-Percentage-Move. Alles muss passen, der Kopf und der Körper. Ich kann den Zug nicht erzwingen oder sicher reproduzieren. Auslösen aus dem Unterkörper, alle Winkel müssen passen. Schwung, aber nicht zuviel. Druck auf den Griff, wenn der Körperwinkel passt usw. Kein Spielraum für eine ungenaue Bewegung oder Krafteinsatz zum falschen Zeitpunkt. Zu wenig Kraft und man ist zu weit von der Wand weg, zuviel Kraft und man bremst den Bewegungsfluss zu sehr ab.
Ziemlich überraschend und verdutzt konnte ich die Tour im ersten Versuch klettern, eigentlich hatte ich mich auf weiteres Ausbouldern, Optimieren, Automatisieren und viele Versuche eingestellt. Manchmal gehört Glück einfach dazu!
** |
Mäandra |
8 |
rotpunkt (solo-toprope) |
tolle Kletterei, ein undankbarer Schlüsselzug |